Jubiläen sind immer etwas Besonderes. Auch bei großen Firmen ist das nicht anders. Und bei einem bestimmtem Jahrestag wurden auch wir zum mitfeiern eingeladen. Am 2. Juli schickte Bandai Namco Entertainment unseren rasenden Reporter, Rygdea, nach Paris zur Japan Expo 2015, um Teil des zehnten Jahrestages der Anwesenheit auf dieser Messe zu sein. Neben vielen neuen Spielen und einer beeindruckenden Bühnenshow gab es auch wichtige Gäste vor Ort, die es natürlich auszufragen galt.
Die ersten im Bunde waren Koji Nakajima und Hisashi Koinuma, beides Produzenten der bekannten One Piece: Pirate Warriors-Reihe. Das dritte Abenteuer von Ruffy und Co. auf den relevanten PlayStation-Plattformen und PC erscheint bereits am 28. August hierzulande. In wie weit ist One Piece-Schöpfer, Eiichiro Oda, bei der Entwicklung beteiligt und gab es womöglich irgendwelche Probleme? Hier erfahrt ihr es!
You can find an english script of our interview here.
JPGames: Wie ist Ihre persönliche Beziehung zu One Piece und wie sind Sie mit dem Werk in Kontakt getreten?
Nakajima: Als ich auf die Junior High School ging, startete One Piece im Weekly Shonen Jump. Da kam ich damit zum ersten Mal in Kontakt. Die richtige Leidenschaft damit begann aber, als ich zu Bandai Namco Games, jetzt Bandai Namco Entertainment, kam und ich ein Produzent für die Spielreihe wurde.
Koinuma: Nun, ich war ein Leser der Weekly Shonen Jump seitdem ich zehn Jahre alt war und genieße One Piece noch immer. Also war ich sehr froh, als ich mit der Arbeit am ersten Pirate-Warriors-Spiel als Produzent begann.
JPGames: Was, denken Sie, sind die wichtigsten Aspekte der Spiel- und Mangareihe?
Nakajima: Für die Spiele ist es die Methode, wie wir die kultigen Charaktere und Geschichten aus dem Manga reproduzieren. Diese Kombination des Dynasty-Warriors-Stils mit seinen 1-gegen-1.000-Kämpfen und den tiefen Charakteren, glaube ich, ist der wichtigste Punkt. Zudem versuchen wir unser Bestes, dem Image dieser großartigen Serie in keinster Weise zu schaden während wir die Spiele entwickeln.
Wir konzentrieren uns auf die Nacherzählung des Hauptplots aus den Manga in One Piece Pirate Warriors 3, also möchten wir sicherstellen, dass die Bande zwischen Ruffy und seinen Crewmitgliedern sowie die emotionalen Highlights in der richtigen Weise repräsentiert werden.
JPGames: In welcher Weise ist der Schöpfer des One-Piece-Franchises, Eichiro Oda, in die Entwicklung eingebunden?
Nakajima: Nun, er ist nicht direkt bei der Entwicklung involviert, aber wir kommunizieren über unsere Lizenzgeber wie Shueisha oder Toei Animation miteinander und in diesem Sinne stellen wir sicher, dass unsere Ansichten mit seinen übereinstimmen. Natürlich erhalten wir dabei auch Rückmeldung von ihm, damit wir das Spiel näher an seine Vision bringen. Das ist sehr wichtig für uns.
JPGames: One Piece: Pirate Warriors 3 wird auf dem westlichen Markt für viele Plattformen angeboten. Eine dieser Plattformen ist PlayStation Vita. Es gab auch eine PlayStation-Vita-Version von Pirate Warriors 2. Könnten Sie uns erzählen, wieso es diese Version nie auf den westlichen Markt schaffte?
Nakajima: Unser Vorsatz mit dem Ableger ist es, das Spiel für möglichst viele Leute spielbar zu machen. Zusätzlich zu den Versionen für PlayStation 4 und PlayStation 3 wird es also Versionen für PlayStation Vita und PCs geben. Zur Entscheidung über Pirate Warriors 2 können wir aber keinen Kommentar abgeben.
JPGames: Was ist der größte Unterschied zwischen dem dritten Ableger der Pirate-Warriors-Reihe und seinen beiden Vorgängern?
Nakajima: Wir implementierten das neue Kizuna-System und wir haben weiterhin die vorhandenen Gameplay-Elemente und Charaktere weiter verbessert. Diese beiden Punkte sollten die größten Unterschiede sein.
JPGames: Gibt es wiederkehrende Probleme bei der Entwicklung eines Pirate-Warriors-Spiels?
Nakajima: Wie man weiß, behandelt das dritte Spiel die Handlung vom Anbeginn an bis zur neuesten Episode und jener Handlungsbogen war noch nicht beendet, als das Spiel in Japan erschien. Die Frage ist also, wie wir die implementierten Oda-Elemente und diese, die mit den neuen Kapiteln miteinander arrangieren.
Zum Beispiel haben wir während der Entwicklung des Spiels erfahren, dass es neue Spezial-Attacken und Charaktere im Manga gibt. Wir müssen das also überprüfen und bis zum Abschluss der Entwicklung flexibel bleiben. Daher müssen wir mit vielen Leuten in Kontakt bleiben, um das Projekt natürlich wachsen zu lassen.
JPGames: Gibt es Charaktere, die Sie im Spiel haben wollten, es aber nicht geschafft haben?
Nakajima: Ehrlich gesagt, möchten wir jeden Charakter aus Manga und Anime implementieren. Dies ist aber natürlich nicht möglich, also warten wir auf Fan-Feedback und diskutieren, welche Charaktere am meisten passen würden. Eine andere Sache, die wir wiederum in Betracht ziehen, ist das Image des Manga. Wenn es Charaktere gibt, die nicht in Kämpfen involviert sind, wollen wir daran nichts ändern, also werden wir sie auch nicht kämpfen lassen.
JPGames: Welche sind Ihre Lieblingscharaktere und -handlungsbögen in Pirate Warriors 3?
Nakajima: Mein Favorit ist der Ennies-Lobby-Handlungsbogen. Er hat so viele emotionale Highlights und ich erlebe sie wirklich gerne.
Koinuma: Ich mag beinahe jeden Handlungsbogen, aber im Manga gibt es eine einzige Szene, die ich wirklich mag. Es ist die Kampfszene zwischen Mihawk und Zorro. Persönliche Entwicklung ist ein sehr wichtiger Faktor in dieser Szene und diese ist hier wirklich stark.
JPGames: Nun zur letzten Frage: Können wir mehr Pirate-Warriors-Spiele oder vielleicht komplett neue One-Piece-Spiele erwarten?
Nakajima: Zu dieser Zeit gibt es keine genauen Pläne für ein neues Franchise, aber wie bekannt ist, wird die Geschichte im Manga fortgesetzt und wir freuen uns sehr, mit den neuen Plotelementen und Charakteren zu arbeiten, wenn wir die Chance dazu erhalten.
JPGames: Vielen Dank.