News Nordamerika Vita

Vielfältige Meinungen zur Monster Monpiece Zensur

Das vor kurzem für eine westliche Veröffentlichung angekündigte Vita-Kartenspiel Monster Monpiece von Idea Factory International wird es, wie wir bereits berichtet haben, nicht ohne Schnitte in den Westen schaffen. Ausführliche Infos zu den vorgenommenen Kürzungen und eine Begründung warum diese vorgenommen werden hat der Publisher ebenfalls bereits veröffentlicht.

Doch das Thema ist kontrovers und Mitarbeiter anderer Publisher schätzen die Situation teilweise anders ein oder pflichten Idea Factory International bei. Im Wesentlichen dreht sich die Frage darum, ob die Schnitte für die Altersfreigabe „Mature“ in Amerika (durch die ESRB) und PEGI „16“ in Europa notwendig sind. Hier eine Übersicht:

Tom Lipschultz von Xseed, der weithin als Gegner jeglicher Spielezensur gilt, kann der offiziellen Begründung, dass es eine schwierige aber notwendige Entscheidung gewesen sei, einige Karten aus Monster Monpiece zu entfernen so nicht nachvollziehen: „Ihr hättet die 40 fragwürdigen Bilder der ESRB vorlegen können und sie dann fragen ‚Hey, würde irgendeines davon unakzeptabel für eine M[ature] Einstufung sein?‘ Und sie hätten höchstwahrscheinlich gesagt nein, alles gut, und dann hättet ihr das Spiel komplett unzensiert veröffentlichen können.“ Am Ende führt er dann noch aus, dass IFI genau wussten worauf sie sich eingelassen haben und wenn sie nicht bereit gewesen wären in der Sache hart zu bleiben, gar nicht erst an dem Projekt hätten arbeiten sollen. In einem anderen Beitrag bezeichnet er noch ganz allgemein Videospielzensur als das „eine größte Problem der Videospielindustrie heutzutage“.

Jemand der allem Anschein nach ein NISA-Mitarbeiter ist hält dagegen: „Dazu, dass diese Bilder nicht zu einer AO [Adults Only, quasi ein Verkaufsverbot auf Videospielkonsolen] Beurteilung führen würden. Ich stand vor kurzem in Kontakt mit der ESRB bezüglich eines Spieles an dem wir gerade arbeiten, das vergleichbare Bilder aufweist (aber deutlich weniger) und sie haben uns geantwortet dass sie uns wahrscheinlich ein AO mit diesen Bildern im Spiel geben würden. Daher bin ich nicht überzeugt, dass sie [Idea Factory] kein Problem gehabt hätten.“

Geraint Evans, u.a. Leiter von Zen United, teilte über Twitter mit, dass das Spiel es seiner Meinung nach mit allen Bildern im Spiel höchstens eine PEGI 16 Einstufung bekommen hätte. Andererseits hat Ross Brierley von Ghostlight damals bei der Veröffentlichung von Agarest: Genearations of War 2 als Grund für die Entfernung einiger ähnlicher Bilder angegeben, dass sie ansonsten nicht nur keine Einstufung ab 16 sondern nach den „Richtlinien und Ratschlägen die wir von PEGI und USK sehr eindeutig erhalten haben das Spiel in seiner gegenwärtigen Form überhaupt keine Einstufung *jeglicher Art* erhalten würde“.

Es ist wichtig zu bedenken, dass es sich hierbei mit Ausnahme von Ross Brierleys Statement zu Agarest 2 um die privaten und inoffiziellen Meinungen der genannten Mitarbeiter handelt und diese in keinem Fall offiziell den gleichen Standpunkt im Namen ihres jeweiligen Publishers vertreten haben, sondern lediglich ihre persönlichen Ansichten.

Festzuhalten bleibt auf jeden Fall dass sich selbst die Mitarbeiter verschiedener Publisher uneins sind, ob und in welchem Umfang eine Zensur notwendig ist und dass wir demnächst von NISA wohl mit einem weiteren geschnittenen Spiel rechnen können (naheliegend wäre Demon Gaze).