Neben Resident Evil, Remember Me und Lost Planet 3 gibt Capcom Fans auf der Gamescom 2012 auch die Chance, den neusten Ableger der Devil May Cry Saga anzuspielen. Entwickelt wird dieser Teil, anders als die vorherigen, von Ninja Theory, welche sich unter anderem für Enslaved: Odyssey to the West verantwortlich zeigen. Nach vier Spielen erhält die Devil May Cry Serie mit diesem ein komplettes Reboot. Protagonist ist zwar wie eh und je Dante, der Sohn des Kriegsgottes Sparda, doch der Stil und die Welt sind nicht mit den Vorgängern zu vergleichen. Angesiedelt ist die Story noch vor Devil May Cry 3 und zeigt wie Dante aus einem frechen, brünetten, kurzhaarigem Punk der Dante wird, den jeder kennt und liebt.
Die spielbare Demo bietet zwei Modi. Zum einen ein Tutorial in mitten einer Altstadt, welches die Grundmechaniken des Gameplays vorstellt und den Spieler damit vertraut macht. Zum anderen kann der Spieler den ersten Bosskampf des Storymodus spielen, bei dem Dante gegen die eine Art fießes Spinnenwesen namens Poison kämpft. Alteingesessene Devil May Cry Fans werden in den ersten Sekunden des Spiels schon in alte Gewohnheiten fallen, denn das Gameplay ist unverändert. Mit seinem mannshohen Schwert, seinen zwei Pistolen Ebony und Ivory und weiteren schweren Waffen, wie eine Axt oder Sichel, zersäbelt Dante höchst stylisch groteske Kreaturen aus der Hölle. Mit jedem Schlag wird der Kombozähler an der Seite des Bildschirm in die Höhe getrieben und sicher wird das Erreichen des Highscores viele Fans Schweiß und Blut kosten.
Schlägt man einen Gegner 20 Meter in die Höhe, zersiebt ihn mit unzähligen Kugeln, springt hoch und legt noch einmal mit dem Schwert nach, könnte man fast meinen, man Spiele einen der ersten vier Teile. Doch selbstverständlich bietet dieser Teil der Devil May Cry Serie auch Neuheiten. Mit einer Peitsche schwingt sich Dante von Vorsprung zu Vorsprung, ähnlich wie Nero es tat mit seinem Devil-Arm, oder zieht verschiedene Objekte und Gegner zu sich um den Weg zu öffnen oder um die Umarmung des Todes auszuüben. Leider gab es in der Demo noch keine richtigen Kombos, diese müssen erst im Laufe des Spiels erlernt werden.
Eine weiteres neues System ist die sich ständig verändernde Umwelt. Rennt man auf den Ausgang einer gigantischen Zitadelle zu, so kommt es nicht selten vor, dass sich der Boden verformt und Dante gezwungen ist, diverse Sprung- und Sprintpassagen zu meistern um nicht in die Tiefen der Hölle zu versinken. Auch in der Stadt verändert sich die Umgebung, sodass man teilweise schnell reagieren muss, um nicht durch Ziegelsteine zerquetscht zu werden. Dieses System bietet viel Potential und man kann gespannt sein wie es sich im fertigen Spiel einfügen und anfühlen wird.
Anders als das Gameplay schlägt das Spiel stilistisch einen komplett neuen Weg ein. Dies gilt nicht nur für die Grafik, sondern insbesondere auch für die Musik, welche normalerweise aus vielen Hardrock-Stücken bestand, um das aggressive Gameplay zu unterstützen. In Ninja Theories Werk wird mehr auf Punk und auch auf (wer konnte es ahnen) auf Dubstep gesetzt. Diese Tatsache könnte vielen Fans zwar negativ aufstoßen, doch passt die Musik zum neuen Design des Charakters und beim Kampf gegen Poison mischt sich Dubstep mit Rock und Punk in solch einer Art, dass es wieder mehr Spaß macht mit dem neuen Dante zu kämpfen. Was mir persönlich negativ aufgefallen ist, ist Dantes Akzent. Ein undefinierbarer Akzent schmückt Dantes Stimme und in der kurzen Zeit, in der man die Demo spielen konnte, war es nicht möglich, sich am diese zu gewöhnen. Ob man sich überhaupt daran gewöhnt, wird das fertige Spiel zeigen.
Der Kampf gegen Poison spielt sich so, wie Devil May Cry Fans es kennen und lieben. In einer großen Arena hängt sie von der Decke und Dante schwingt sich von einer Plattform zur nächsten, um ihren tödlichen Schlägen auszuweichen. Zwischendrin schlägt man immer wieder auf die vier Hände von Poisen, welche sich stets in Reichweite von Dantes Schwert befinden. Hat man eine bestimmte Menge der Lebensanzeige versenkt, so treibt eine kurze stylische Sequenz das Geschehen auf eine neue Stufe der Arena und der Kampf wird zunehmend härter. Ähnliches konnte man bereits in Devil May Cry 4 erleben. Doch DmC treibt es noch weiter. Hat man die Leiste von Poison geleert so fällt diese in der tödlichen Abgrund. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass der Kampf zu Ende ist. Aus den Tiefen reißt sie Dante mit sich und im dreckigen Wasser zieht man Stand- und Greifmöglichkeiten aus der Reichweite von Poison um sie näher und näher an einen Ventilatorschacht zu treiben. Nach kurzer Zeit endet sie als ekliger Brei, trotz der 1200 Jahre, die sie bereits auf dem Buckel hatte. Poison ist der erste von vielen Bosskämpfen, welche auf unterschiedlichste Weise angegangen werden müssen.
Grafisch gibt sich DmC keine Blöße. Die Welt wirkt organisch und aus einem Guss, der Charakter dreckig und ungewaschen und die Feinde erinnern an Kreaturen aus dem Silent Hill Universum. Die Welt und die Charaktere sind reich an Detailverliebtheit und der wechselnde grün- und gelbstich in der Grafk sorgt für viel Abwechslung.
Devil May Cry spielt sich wie die Vorgänger, fühlt sich so an und löst die selben Gefühle aus. Jeder, der mit der Devil May Cry Serie in der Vergangenheit etwas anfangen konnte wird nicht enttäuscht werden. Die kleinen Neuerungen fügen sich nahtlos an alte Gewohnheiten an und das neue Design weiß ebenfalls zu überzeugen. Man kann gespannt sein wie das fertige Spiel aussehen wird.
Devil May Cry erscheint am 15. Januar 2013 hierzulande. Bestellt es bei Amazon vor!