Titel | Enotria: The Last Song |
16. September 2024 | |
Jyamma Games | |
16. September 2024 | |
Jyamma Games | |
16. September 2024 | |
Jyamma Games | |
System | PlayStation 5, Xbox Series, PC |
Getestet für | PlayStation 5 |
Entwickler | Jyamma Games |
Genres | Soulslike |
Texte |
|
Vertonung |
Soulslikes gibt es mittlerweile ja wie Sand am Meer. Um so erfreulicher ist es, wenn sich Entwickler auf noch unverbrauchte oder relativ unverbrauchte Settings stürzen. Mit Steelrising oder auch der The-Surge-Reihe beispielsweise konnten die Entwickler die mittlerweile doch recht angestaubte Souls-Formel erfolgreich in neue Settings transportieren und den Titeln somit eine gewisse neue Würze verleihen. Eine willkommene Abwechslung in einem doch recht eingefahrenen Genre.
Ein weiterer Titel, der sich der Souls-Mechaniken bedient, diese aber mit einem erfrischenden und völlig unverbrauchten Setting kombiniert, ist Enotria: The Last Song vom in Italien ansässigen Entwickler Jyamma Games.
Enotria: The Last Song möchte uns mit einem mediterranen, italienischen Setting in seinen Bann ziehen und frischen Wind in das angestaubte Souls-Genre bringen. Vor allem designtechnisch ist Enotria schon jetzt über jeden Zweifel erhaben und macht definitiv Lust auf mehr.
Der heiß erwartete Titel erschien am 19. September für PS5 und PCs und in unserem Test verraten wir euch natürlich, ob sich Enotria: The Last Song gegen Genre-Größen und Mitbegründer wie die FromSoftware-Titel oder auch andere Genre-Ableger wie die Nioh-Reihe oder Lies of P behaupten kann.
Großes und düsteres Theaterstück mit mediterraner Atmosphäre
Die Geschichte von Enotria: The Last Song wird in der Art eines Theaterstücks erzählt. Nur dass diese Geschichte in einem düsteren und von feindlich gesinnten dämonischen Wesen bevölkerten Italien spielt.
Die Bewohner dieser Welt werden durch eine Art Fluch kontrolliert und haben demnach nur einen Wunsch: euch das digitale Leben auszuhauchen. Alle größeren Bosse sind zudem an Fabelwesen der italienischen Folklore angelehnt und ähneln diesen vor allem optisch sehr stark. Das verleiht dem Spiel ein ganz besonderes Flair, welches man in dieser Art und Weise bisher noch nicht in einem Videospiel gesehen beziehungsweise erlebt hat.
Anders als bei vielen anderen Ablegern des Souls-Genres wird die Story von Enotria: The Last Song relativ direkt und ohne kryptische Umwege erzählt. Auch findet man diverse Aufzeichnungen überall in der Spielwelt verstreut. Das macht das Verstehen der Story natürlich deutlich einfacher, aber auch weniger geheimnisvoll als bei den meisten anderen Genrevertretern.
Souls-Einflüsse so weit das Auge reicht
Natürlich ist Enotria: The Last Song ein Vertreter des Souls-Genres, wie er im Buche steht. Neben dem für das Genre bekannten Kampfsystem, welches auch in diesem Fall durchaus anspruchsvoll ausgefallen ist, gibt es auch allerlei Hilfsmittel wie diverse Buff-Items und viele weitere Gimmicks, welche euch das digitale Leben etwas vereinfachen sollen. Natürlich muss man sich aber auch hier erst mal in die Materie einarbeiten, denn geschenkt wird einem auch bei Enotria: The Last Song nichts.
Speziell die anspruchsvollen Bosskämpfe haben es wirklich in sich und wollen mit viel Geschick und guter Vorbereitung angegangen werden, um siegreich aus den hektischen Kämpfen zu gehen. Dennoch muss man sagen, dass es sich hier um einen der leichteren Souls-Ableger handelt.
Sollte man doch mal etwas verzweifeln, bietet einem das Spiel allerlei Möglichkeiten um der jeweiligen Situation Herr zu werden. Neben etlichen Spezialangriffen gibt es auch die Möglichkeit, die Maske – sozusagen das Outfit inklusive Equipment – zu wechseln. Ganze drei Slots hat man für diese Gameplay-Mechanik zur Verfügung. Diese Slots lassen sich am „Bonfire“ anpassen und dann mit einem Tastendruck auswählen. So kann man beispielsweise während eines hektischen Bosskampfs schnell zwischen verschiedenen Loadouts hin- und herwechseln. Ein nettes Gimmick, welches ich aber nur sehr selten in Anspruch genommen habe und am Ende für fast schon überflüssig befand.
Natürlich kann man den Charakter auch auf die eigene Spielweise anpassen. Mit jedem freigeschalteten Level lassen sich natürlich auch Attributspunkte verteilen und so kann man seinen Charakter in Sachen Stärke, Ausdauer, Widerstandskraft und weiteren Aspekten aufleveln, um den zahlreichen Gegnern am Ende einen Schritt voraus zu sein.
Optische Abwechslung zum düsteren Souls-Schema
Vor allem optisch ist Enotria: The Last Song eine willkommene Abwechslung und erstrahlt anders als die meisten anderen Souls-Vertreter in wunderschöner, farbenfroher Optik.
Das mediterrane Flair kommt wunderbar zur Geltung und die malerischen Sonnenuntergänge täuschen manchmal schon fast darüber hinweg, dass es sich hier um einen durchaus anspruchsvollen Vertreter des Souls-Genres handelt, der aber auch dunkle und düstere Seiten zu bieten hat.
Einzig und allein die Texturen hätten für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle etwas knackiger ausfallen können. Dennoch macht Enotria einen wirklich guten optischen Gesamteindruck und speziell die Lichteffekte setzen dem Ganzen die Krone auf.
Der Titel lief speziell im Performance-Modus mit stets butterweichen 60 Frames und bietet somit ein einwandfreies und absolut flüssiges Spielerlebnis.
Mediterrane Klänge und opulente Bosskämpfe
Beim Erkunden der weitläufigen Areale werden die Ohren mit tollen und stets passenden, mediterranen Klängen verwöhnt, welche das Setting noch einmal perfekt unterstreichen.Während der nervenaufreibenden Bosskämpfe bekommen wir jedoch ein gänzlich anderes Bild präsentiert. Denn hier dreht das Spiel erst so richtig auf und in bester Souls-Manier werden uns opulente und fast schon klanggewaltige Stücke im Orchester-Stil um die Ohren gehauen. Auch klangtechnisch gibt es also keinen Grund zur Beanstandung und Enotria macht einen durchaus runden technischen Eindruck.
Gegner-KI nicht immer auf der Höhe
Das größte und einschneidendste Manko, das ich an Enotria: The Last Song zu bemängeln habe, ist die wirre Gegner-KI, die teilweise sogar mit kompletten Aussetzern zu kämpfen hat.
Während eines Bosskampfs fiel die Gegner-KI einmal sogar komplett aus und der Boss blieb regungslos vor mir stehen und wartete regelrecht darauf, von mir in den Boden gestampft zu werden.
Bei einem Titel dieser Klasse sollte so etwas natürlich keinesfalls vorkommen und gerade der völlige Totalausfall hat mich dann doch ein wenig schockiert. Da dieser Ausfall jedoch erst nach rund sieben Stunden Spielzeit auftrat und ich bis dahin keine größeren Probleme mit der KI hatte, hält sich das Ganze noch in Grenzen.
Knallharte Souls-Action trifft italienische Folklore
Enotria: The Last Song ist ein weiterer Vertreter des Souls-Genres, der sich aber endlich auch in neue Gefilde traut. Mit dem noch unverbrauchten mediterranen Flair und dem Einfluss der italienischen Folklore bietet der Titel einen ganz besonderen Stil, der das Spiel dann doch deutlich vom typischen Souls-Genre abhebt.
Aber auch bei Enotria liegen die spannenden und nervenaufreibenden Kämpfe und das Erkunden der toll und weitläufig gestalteten Spielwelt im Vordergrund. Natürlich sind auch hier die spektakulären Bosskämpfe das absolute Highlight des Spiels – wie es sich eben für ein Soulslike gehört.
Natürlich kann man bei Enotria auch Einfluss auf die Entwicklung seines Charakters nehmen und diesen bestmöglich an die Gegebenheiten anpassen. Mit unzähligen Waffen und Items kann man sich zusätzlich auf die vielen Gefahren einstellen. Es gibt also genug zu entdecken.
Auch optisch grenzt sich der Titel mit seinem tollen Setting und der eigentlich so wohlig warmen Atmosphäre vom eigentlich sehr dunklen und düster gehaltenen Souls-Genre ab und bietet somit eine willkommene Abwechslung. Obendrauf kann auch der Sound mit tollen Klängen und opulenten Bosskampf-Songs überzeugen.
Enotria: The Last Song ist also vor allem für Souls-Fans absolut zu empfehlen. Aber auch SpielerInnen, die lediglich das Setting interessant finden, könnten einen Blick wagen, denn kürzlich ist sogar ein Patch erschienen, welcher einen etwas leichteren Schwierigkeitsgrad hinzugefügt hat.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Enotria: The Last Song, Jyamma Games
0 Kommentare