Mobil PC TOP Vorschau

Angespielt! Yu-Gi-Oh! Duel Links: Rush Duel

Als Yu-Gi-Oh! Duel Links 2017 erschien, ermöglichte es begeisterten DuellantInnen ihre physischen Decks beiseite zu legen, um stattdessen die digitalen Karten zu zücken. Fans des beliebten Trading Card Games haben hier die Möglichkeit, sich in Online-PVP-Matches die Stirn zu bieten oder dem Sammelkarten-Hobby im Solo-Modus zu frönen.

Ihr hattet bislang kaum Berührungspunkte mit Yu-Gi-Oh? Und das vielleicht sogar nur, weil euch die Komplexität des Spiels abgeschreckt hat? Ein umfangreiches Update könnte hier bald Abhilfe schaffen. Konami ergänzt „Duel Links“ nämlich am 28. September um ein neues Spielformat namens „Rush Duel“, das mit der Aussicht auf einen frischen Neustart für alle SpielerInnen winkt – seien es Veteranen oder Neulinge. Wir sind der Einladung von Konami gefolgt und durften „Rush Duel“ vorab anspielen. Ob hier tatsächlich ein guter Einstiegspunkt für interessierte Neulinge wartet? Findet es in unserem Vorschaubericht heraus. 

Versuchen wir’s nochmal

Gleich vorweg: Ich habe Yu-Gi-Oh! früher sehr gern gespielt. Und damit meine ich, vor gut 20 Jahren. Seinerzeit nahm das Phänomen um das Trading Card Game hierzulande gerade Fahrt auf, die ersten Starter Decks gingen über die Ladentheke. Und natürlich investierte auch ich das Taschengeld aufgeregt in meine ersten Karten – nicht zuletzt angefacht vom parallel laufenden Anime.

Wie es im jungen Alter so ist, ließ die Faszination mit der Zeit wieder ab. Ein leises Grundinteresse blieb aber zurück und ließ mich viele Jahre später einen neuen Blick auf das Sammelkartenspiel werfen, nur um völlig überwältigt endgültig das Handtuch zu werfen. Yu-Gi-Oh! war im Laufe der Jahre so komplex geworden, dass sich die Realität nur noch entfernt mit meinen Kindheitserinnerungen deckte. „Schade drum, aber was solls“, dachte ich mir.

Mit „Rush Duel“ macht Konami nun aber das Versprechen, völlig neue (und eingeschlafene) SpielerInnen ins Boot zu holen. „Rush Duel“ biete einen vereinfachten Spielstil von Yu-Gi-Oh!, flott und dynamisch seien die Duelle. Etwa fünf Minuten soll ein Duell im Schnitt dauern, erklärt uns Produzent Akitsu Terashima im Gespräch. Da kitzelt es mich dann doch wieder.

Schnell, simpel, Rush Duel

Aber was ist „Rush Duel“ überhaupt? Völlig neu ist das frische Format eigentlich nicht. In Japan ging es nämlich bereits 2020 an den Start, losgetreten vom Anime „Yu-Gi-Oh! Sevens“. Mit Yu-Gi-Oh! RUSH DUEL: Dawn of the Battle Royale!! folgte Ende 2021 eine passende Videospielumsetzung – übrigens auch hierzulande.

Japanische Fans erfreuen sich zudem an einem physischen Trading Card Game im „Rush Duel“-Format, das bislang aber Japan- und Korea-exklusiv bleibt. Ob sich das mal ändert? Terashima würde sich freuen, das angepasste Sammelkartenspiel in den Westen zu bringen, verrät er uns. Das hänge aber nicht zuletzt vom Erfolg des „Duel Links“-Updates ab. 

Und damit zurück zum Spiel: „Rush Duel“ schreibt es sich auf die Fahne, das Regelwerk von Yu-Gi-Oh! zu simplifizieren. Wir ziehen zum Start eines jeden Zuges so viele Karten, bis wir fünf in der Hand halten. Und diese spielen wir ungezügelt in einem Zug aus. „Rush Duel“ setzt uns keine Limits: Während unseres Zuges beschwören wir wahlweise gleich mehrere Monster, opfern sie für stärkere, spielen Zauber- und Fallenkarten und attackieren unsere Kontrahenten. 

Zugegeben, das klingt fast so als flöge damit jegliche Taktik über Bord. Die Anspielsession bewies aber, dass das Konzept sehr gut aufgeht und bereits in den ersten Stunden Spielraum für strategische Manöver zulässt. „Rush Duel“ wartet nämlich mit einem eigenen Pool an Karten auf, die auf das frische Spielformat zugeschnitten sind. 

Auch hier behalten wir die vielen Zusatzeffekte unserer Monster im Hinterkopf, müssen aber nicht allzu weit in die Zukunft planen – die meisten Aktionen fallen sehr unmittelbar aus. Spielen wir unsere Hand geschickt aus, stehen wir häufig gleich zum Duellstart mit einer breiten Riege an starken Monstern bereit. Gleiches gilt aber natürlich auch für unsere Gegner. Das Resultat: Die Duelle nehmen allenfalls vier bis fünf Züge in Anspruch. Terashima hat Recht: Viel länger als fünf Minuten beschäftigt uns ein Match nicht. Ob das auch für komplexere Duelle im späteren Spielverlauf gilt, wird sich zeigen müssen.

Zugänglichkeit? Check!

In der Anspielsession durften wir übrigens in die Rolle zweier „Rush Duel“-Protagonisten schlüpfen – Yuga und Luke, bekannt aus dem Anime Yu-Gi-Oh! Sevens. Yugas Deck setzt auf Magier-fokussierte Karten, Lukes Deck hingegen rückt diverse Drachenmonster in den Fokus. Das kennen wir noch aus alten Yugi- und Kaiba-Tagen. 

Die 30-40 Karten starken Decks wirkten gut ausbalanciert und ermöglichten diverse sinnvolle Manöver in den Duellen. Natürlich sollen wir aber auch die Möglichkeit bekommen, unsere Decks ganz individuell anzupassen. Wie wir an neue Karten kommen, wurde in der Anspielsession nicht deutlich, ihr dürft aber mit einer ganz ähnlichen Prozedur wie auch im Hauptspiel-Format rechnen. Damit einhergehend dürftet ihr wohl auch wieder wahlweise Echtgeld im Zuge von Mikrotransaktionen in das Free-to-Play-Spiel investieren können. Wie notwendig sich diese präsentieren, wird sich ebenfalls im Zuge der Veröffentlichung des Updates zeigen müssen.

Zum Ende der Session war ich jedenfalls überrascht, wie schnell ich wieder ins Spiel gefunden hatte. Nach zwei bis drei Duellen fühlte ich mich bereits vertraut mit den Effekten vieler meiner Karten und konnte entsprechend das eine oder andere befriedigende Manöver aus dem Ärmel zaubern. Diese Zugänglichkeit dürfte tatsächlich gerade Neulinge ansprechen, die bislang lediglich ehrfürchtig mit Yu-Gi-Oh! geliebäugelt haben.

Guter Einstiegspunkt für Neulinge und abtrünnige Fans

Als Yu-Gi-Oh! vor gut 20 Jahren hierzulande startete, war ich ziemlich begeistert vom spaßigen Trading Card Game. Als ich aber Jahre später mal wieder reinschaute, schreckte mich die neue Komplexität des Spiels ab. Yu-Gi-Oh! Hatte sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und mich schlicht abgehängt. Als Konami nun aber einlud, um ein Update zu „Duel Links“ zu präsentieren, das Neulinge und eingeschlafene SpielerInnen von einst wieder ins Boot zu holen, flammte das alte Interesse neu auf.

„Rush Duel“ bricht das komplexe Regelwerk von Yu-Gi-Oh! aufs Wesentliche herunter und besticht durch dynamische und gleichermaßen flotte Duelle. Lediglich fünf Minuten nimmt eine Partie im Schnitt in Anspruch und begeistert dabei trotzdem mit taktischen Möglichkeiten. Ich war jedenfalls überrascht, wie schnell ich zurück ins Spiel fand. „Rush Duel“ bietet in der Tat einen guten Startpunkt für interessierte Neulinge von jung bis alt.

Das Update erscheint am 28. September für das Free-to-Play-Spiel Yu-Gi-Oh! Duel Links. Am besten schaut ihr also einfach mal selbst rein, wie gut euch das frische Format zusagt. Ich für meinen Teil werde wohl noch ein paar weitere Partien spielen.

 

Bildmaterial: Yu-Gi-Oh! Duel Links, Konami

2 Kommentare

  1. Na das ist ja eine schöne Überraschung! Hätte nicht gedacht, dass hier auf JPGames eine kleine Review dazu erscheint!

    Das Update ist ja in wenigen Tagen erhältlich und ich freue mich schon sehr drauf. So ganz ein ungeschriebenes Blatt bin ich da auch nicht, ich habe mich auch seit dem Release ausgiebig mit Rush Duel auseinander gesetzt. Man kommt da aber leider nicht weit, wenn man nicht einer dedizierten Gruppe beitritt. Das Spiel in analoger Format ist im Westen immer noch nicht erhältlich und die Switch Version ist mittlerweile weit überholt, mit einem Nachfolger, der sich hier wohl nie blicken lassen wird.

    Spielprinzip ist tatsächlich sehr vereinfacht, aber man sollte die 5 Minuten nicht beim Wort nehmen. Sowohl Early Game als auch Stand jetzt passiert es mal gerne, dass man in einem blöden Matt Situation verharrt, durch eine Verteidigung nicht durchkommt oder ewig "Aufholen" spielt. Karten haben universell ein Hard Once per Turn was sehr viel Kopfschmerzen des Originals filtert. Mit den Effekten ist man bis heute sogar sehr zurückhaltend, man achtet hier auf ein sehr verhältnismäßiges Kartenökonomie, wo man nicht unnötig ins Plus geht, während man sich weiter Vorteile erspielt. Es ist relativ bodenständig aber auch schnell.

    Aber eins muss man sich hier unbedingt auch klar machen: das hier ist immer noch ein kompetitives Spiel. Anstrengend und Aufwendig wird es allemal. Fair wird es nie sein, das ist in keinem Spiel realistisch. Auch wenn das Konzept sich sehr einsteigerfreundlich anhört, muss man sich immer noch drauf gefasst machen, dass man sich hier viel Mühe geben muss. Man fällt auch hier leicht runter, wenn man den kompetitiven Geist nicht antreibt.

    Sonst bin ich auch mal gespannt drauf, wie man das genau monetarisieren möchte. Nach Master Duel wird es mir wirklich schwer fallen, ein System zu akzeptieren, dass mich die Karten nicht craften lässt. In Duel Links muss man leider sehr viel sehr oft automatisieren, wenn man nicht direkt in die Tasche greifen möchte. Läuft auch relativ gut, aber ohne Grind funktioniert hier leider fasst gar nichts. Im Gegensatz zu Master Duel konnte ich in Due Links im Meta Game nie mithalten. Und ich befürchte das gleiche werde ich auch hier mit Rush Duel haben. Alternativen gibt es ja leider nicht, das ist aktuell die einzig legale Art hier im Westen Rush Duel gegeneinander zu spielen.

  2. Warum können die nicht einfach ein kleines unterhaltsames Adventure Spiel mit der yugioh Lizenz machen, wo es nicht notwendig ist online Karten zu kaufen. So wie die GBA spiele oder wie Pokémon, wo man gegen „Trainer“ mit Karten kämpft

An dieser Stelle siehst du nur die letzten 5 Kommentare. Besuche das Forum um die komplette Diskussion zu diesem Thema zu sehen.