Titel | Metroid Prime Remastered |
09. Februar 2023 (digital) / 03. März (physisch) | |
Nintendo | |
09 .Februar 2023 (digital) / 03. März (physisch) | |
Nintendo | |
09. Februar 2023 (digital) / 03. März (physisch) | |
Nintendo | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Retro Studios |
Genres | Shooter/Action-Adventure |
Texte | |
Vertonung |
Metroid gehört zu den wegweisendsten Reihen in der Videospielgeschichte. Zusammen mit Castlevania hat es ein eigenes Genre erfunden, welches sich heutzutage immer noch großer Beliebtheit erfreut. Dennoch strahlt die Nintendo-Marke nicht so sehr nach außen und erhält nicht so viel Aufmerksamkeit wie Mario oder The Legend of Zelda. Zu Unrecht! Das beweist die Remastered-Version von Metroid Prime eindrucksvoll. Warum das der Fall ist, erfahrt in den nächsten Zeilen!
Die Kopfgeldjägerin Samus Aran
Nach den Ereignissen im ersten Metroid-Spiel empfängt Samus ein unidentifiziertes Notsignal von einem Raumschiff im Orbit des Planeten Tallon IV. Was sie dort vorfindet, ist ein zu Grunde gerichtetes Raumschiff der Weltraumpiraten. Dort forschen sie nicht nur an der Wiederbelebung von Ridley, sondern scheinen auch andere Lebewesen untersucht zu haben. Bei der Erforschung des Schiffs wird Samus letztlich von einem riesigen Mutterparasiten angegriffen.
Sie geht zwar als Siegerin aus dem Kampf, doch das Schiff leitet zeitgleich die Selbstzerstörung ein und Samus flieht. Unglücklicherweise verliert ihr Anzug auf der Flucht fast alle Fähigkeiten. Samus rettet sich zwar auf ihr Raumschiff, sieht jedoch, wie die Wiederbelebung Ridleys auf den Planeten Tallon IV flüchtet und nimmt die Verfolgung auf.
Ein Metroidvania par excellence
Nur mit dem Beam-Angriff ausgestattet, geht es für Samus nun auf Erkundungstour auf dem Planeten. Dieser hat bereits bessere Tage gesehen. Neben einer Seuche, die dem Planeten schadet, haben die Weltraumpiraten ebenfalls verschiedene Lager aufgebaut. Zudem gibt es weitere Geheimnisse, die der Planet beherbergt. Als gute Kopfgeldjägerin, die einen persönlichen Groll gegen die Piraten hegt, könnt ihr dies natürlich nicht so stehen lassen. Zeitgleich gilt es die eigenen Fähigkeiten wiederherzustellen.
Zum Glück befinden sich auf dem Planeten, auch dank der Weltraumpiraten, unterschiedliche Verbesserungen für Samus’ Anzug. So gelangt sie nicht nur wieder an ihren Morph Ball und den Raketenwerfer, sondern erhält verbesserte Anzüge und erweiterte Fähigkeiten für ihren Beam. Und wie in einem guten Metroidvania üblich, schaltet ihr mit jeder neuen Fähigkeit neue Wege frei, entdeckt zusätzliche Geheimnisse und könnt stärkere Gegner besiegen. Letztere bieten durch ihr Design und abwechslungsreiche Arten einen angenehmen Wiederspielwert.
Moderner als heutige Spiele
In diesen Punkten wirkt Metroid Prime fast schon moderner als heutige Spiele, obwohl der Titel bereits 20 Jahre alt ist. Im gesamten Spielverlauf hatte ich nie das Gefühl, als würde mir das Spiel irgendetwas aufzwingen oder aufdrängen. Der Fortschritt und die jeweiligen Verbesserungen haben sich immer organisch angefühlt. Sie kamen ebenfalls zum passenden Zeitpunkt oder haben sich belohnend angefühlt, wenn ich die Gegend erkundet habe.
Den Morph Ball erhält man zum Beispiel relativ früh, kann aber noch nicht das volle Potential ausschöpfen. Dennoch sieht man an unterschiedlichen Punkten, dass dieser dort verwendet werden müsste. Ausprobieren bringt einen in diesem Fall manchmal weiter.
Durch das Konzept eines Metroidvania weiß man jedoch, dass man vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen sollte. Aus diesem Grund hatte ich immer wieder aufs neue Lust die Gebiete zu erkunden. Mit jeder neuen Fähigkeit bin ich unter anderem erst ins Anfangsgebiet gelaufen, weil ich gewusst habe, dass es dort etwas gibt, was ich potenziell freischalten oder erreichen konnte.
Der Weg ist das Ziel
Dadurch konnte ich mir ebenfalls den Weg zu den unterschiedlichen Gebieten sehr gut merken, sodass bestimmte Strecken schnell in Fleisch und Blut übergingen, wenn ich die Gebiete wechseln wollte. Allerdings dauerte es seine Zeit, bis ich an dem Punkt angekommen war. Einige Gebiete und Abzweigungen sind teilweise recht verwinkelt und boten beim ersten Durchlauf keine klaren Merkmale. Die Karte half dabei nur bedingt den richtigen Weg zu finden.
Das Problem an der Karte ist die Handhabung und dreidimensionale Darstellung. Diese machte es mir in den ersten Spielstunden schwer, mich zu orientieren. Leider blieb das Problem im späteren Verlauf ebenfalls bestehen und ging nie komplett weg. An sich stellt die Karte die unterschiedlichen Gebiete gut dar, jedoch war es für mich oft nicht klar erkennbar, welcher Ausgang in das passende Gebiet führt, wenn es mehrere Ebenen gibt. Das kann manchmal frustrierend sein, vor allem, wenn man sich anfangs noch nicht so gut in den jeweiligen Gebieten auskennt.
Schön fand ich jedoch, dass mir das Spiel auf der Karte Hinweise nach einer gewissen Zeit angezeigt hat, wenn ich mal nicht weiter wusste. Dabei empfängt Samus plötzlich Daten aus einem Gebietsteil und als SpielerIn weiß man zumindest, wo man hin müsste. Dadurch weiß man allerdings noch nicht, wie genau man dort hinkommt oder was dafür gemacht werden muss. Selbst das hat sich für mich natürlich angefühlt und nicht aufgezwungen. Es fühlt sich so an, als würde der Anzug von Samus immer die passenden Daten lokalisieren und wenn dieser etwas gefunden hat, anzeigen.
Nicht nur grafisch eine Wucht
Grafisch wirkt Metroid Prime Remastered, als wäre es eines der am besten aussehenden Spiele auf Nintendo Switch. Das Spiel läuft flüssig, die unterschiedlichen Gebiete können durch wundervolle Effekte glänzen und selbst das Gegnerdesign kann sich sehen lassen. Besonders begeisterte mich aber das Sounddesign. Die Musik, die Umgebungsgeräusche sowie die einzelnen Soundeffekte – unter anderem von Gegnern – harmonieren auf einer Ebene, sodass das Spiel einen richtig in die Welt zieht. Sehr authentisch kommt das Sounddesign daher mit den passenden Kopfhörern zur Geltung. Damit wird man noch mehr ins Spiel gezogen.
Ebenfalls schön anzusehen sind die vielen Details, die die Umgebung liebenswert und lebendig wirken lassen. So sieht man das Gesicht von Samus in der Spiegelung des Helms, wenn man mit dem Beam gegen Wände schießt. Je weiter man in die einzelnen Gebiete gelangt, desto mehr findet ihr ebenfalls über den Planeten und die Weltraumpiraten heraus. Samus besitzt einen Scanner, mit dem sie nicht nur die Lebewesen untersuchen und in einer Datenbank speichern kann, sondern auch die Log-Dateien der Weltraumpiraten.
In diesen Log-Dateien beschreiben die Piraten, woran sie forschen, wie diese Forschungen vorangehen und was sie damit vorhaben. Dazu kommen kleinere Informationen, die einfach eingestreut wurden und irgendwie charmant sind. Darunter fallen Meldungen, dass das Halten von Haustieren bis auf Weiteres untersagt ist. Im Endeffekt bringen einen diese Meldungen zwar nicht voran, haben mich aber kurz schmunzeln lassen.
Ein perfektes Level- und Gameplaydesign?
Tallon IV bietet eine glaubhafte Lebensumgebung und eine gute Immersion. Beim Leveldesign wirkt es, als hätten sich die EntwicklerInnen die richtigen Gedanken darüber gemacht, wo Flora und Fauna, Gegner sowie Gegenstände platziert werden müssen, damit eine lebendige Umgebung entsteht, die Spielerinnen und Spieler bei der Erkundung motiviert. Sei es bei den Ruinen, den eisigen Landschaften oder den Magma-Höhlen auf dem Planeten.
Unterstützt wird das Ganze von den unterschiedlichen Steuerungsmöglichkeiten. Metroid Prime spielt sich zwar aus der Ego-Perspektive, ist jedoch kein klassischer Shooter. Bei der Anvisierung von Gegnern unterstützt euch ein Lock-on-System, mit dem ihr Gegner leichter trefft. Zusätzlich habt ihr die Auswahl zwischen drei verschiedenen Controller-Optionen. Wer gerne die alte GameCube-Steuerung nutzt oder lieber wie bei der Wii mit Bewegungssteuerung auf die Gegner zielt, kann dies neben der modernen Steuerungskonfiguration (Twin-Stick) einstellen. Dazu gibt es noch die Option der Gyro-Unterstützung.
Die Remastered-Version spielt sich ebenfalls gut im Handheld-Modus. Wie auf dem großen Bildschirm im Dock-Modus läuft das Spiel flüssig und alle Inhalte sind gut erkennbar. Einziges Manko in diesem Modus sind die hin und wieder hektischen Kampfsituationen, in denen die Art des Beams geändert werden muss. Mit den Joy-Con-Controllern funktionierte dies für mich nicht so gut wie mit einem Pro Controller. Alle anderen Funktionen und Gameplay-Elemente spielten sich jedoch gewohnt gut.
Mehr als ein Remaster
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Metroid Prime Remastered, Nintendo, Retro Studios