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Im Test! Kirby und der Regenbogen-Pinsel

Seit einigen Tagen ist Kirby und der Regenbogen-Pinsel hierzulande erhältlich. In unserem Test erörtern wir, ob der neue Kirby zu den „Must-Haves“ der Exklusivspiele auf Nintendo Wii U gehört. Auf jeden Fall lässt sich schon mal festhalten: Für Kirby und der Regenbogen-Pinsel ist das Wii-U-GamePad unerlässlich. Das haben viele Kritiker lange Zeit gefordert.

kirby-wii-uDoch die Umsetzung dürfte wohl nicht dem entsprechen, was die Kritiker gemeint haben. Das GamePad ist zwar essentiell, dem TV-Bildschirm bleibt dafür aber nur noch eine Statistenrolle. Im Prinzip hätte der TV auch schwarz bleiben können – so wie es das GamePad wiederum bei vielen Spielen blieb. Gesteuert wird Kirby mit dem Stylus und ausschließlich mit dem Stylus. Das hat zufolge, dass die Augen ständig auf das GamePad gerichtet sind. Der TV-Bildschirm ist allenfalls für Zuschauer interessant, die das Spiel dann auch noch ein wenig hübscher erleben, als es auf dem Wii-U-GamePad technisch möglich ist.

Statistenrolle für den TV-Bildschirm.

Mit dem Stylus ist es nun unsere Aufgabe, Linien in Kirbys ziemlich schicke Knet-Welt zu zeichnen. An diesen Linien bleibt Kirby kleben und nimmt die Dynamik der Bewegungen mit. Er rollt die Linien also entlang. Sollte Kirby ein wenig die Puste ausgehen, können wir Kirby mit dem Stylus antippen, um ihm einen kleinen „Boost“ zu geben. Darüber hinaus kann man die Linien auch nutzen, um mit ihnen einen Lavastrom von Kirby wegzulenken oder Geschosse von Gegnern zu blocken.

Das ist auch schon alles, was es zur Steuerung zu erklären gibt. Für Abwechslung sorgen dann nur noch einige nicht außergewöhnlich ungewöhnliche Verwandlungen, beispielsweise in U-Boot-Kirby oder Panzer-Kirby. Die sind aber auf ihre jeweiligen Level beschränkt. Für 100 gesammelte Sterne kann man sich außerdem jederzeit in einen Mega-Kirby verwandeln, der alles platt macht, was ihm bildschirmweit in die Quere kommt.

Kirby und der Regenboge-Pinsel_05Klingt nun alles nicht besonders schwer, aber die Level haben es durchaus in sich. Hinzu kommt, dass die Styluszeichnungen manchmal unpräzise sind. Das liegt meistens an uns selbst, aber gefühlt mitunter auch an der Technik. In Bildern, in denen es von Gegnern wimmelt oder wo Kirby nur durch unsere Linien vor dem Sturz in den Tod bewahrt wird (beispielsweise über den Wolken) kann ein falscher Stylustrich das Aus bedeuten.

Erschwerend ist außerdem, dass man nicht beliebig viele Linien zeichnen kann. Nach einigen Strichen ist quasi die Tinte alle – dann muss man kurz warten. Tragisch, wenn Kirby genau in dem Moment auf dem Weg ins Lavabecken ist.

Lobenswert ist wie so oft das Leveldesign.

Lobenswert ist wie so oft das Leveldesign. Die doch sehr beschränkten Möglichkeiten von Kirby kommen überraschend durchdacht, abwechslungsreich und vielseitig zum Einsatz. Noch dazu sind die Umgebungen sehr hübsch und farbenfroh. Die Knet-Optik weiß durchaus zu überzeugen. Die Abwechslung findet jedoch ein jähes Ende, denn Kirby und der Regenbogen-Pinsel bietet nur sieben Welten mit jeweils drei Leveln und einem Boss. Doch die wollen erstmal gespielt sein. 10 bis 15 Minuten darf man schon für ein Level einplanen, auch ohne alle fünf Kisten gesammelt zu haben, die sich in jedem Level verstecken.

Die Kisten wiederum beherbergen kleine Figuren oder Musikstücke. Die Figuren erzählen lustige und teilweise sogar nachdenkliche Geschichten, die Musikstücke füllen die Musikbox um weitere separat abspielbare Songs. Der Soundtrack von Kirby und der Regenbogen-Pinsel ist wenigstens ebenso gelungen wie die Optik des Spiels.

Kirby und der Regenboge-Pinsel_08In einem Mehrspielermodus könnt ihr zudem mit bis zu drei weiteren Mitspielern antreten, die dann mit einer Wiimote klassisch steuern können. Da ihr nur ein Wii U GamePad besitzt, können eure Freunde logischerweise keine Linien zeichnen und müssen sich auf euch verlassen. Das macht es langwierig, aber unterhaltsam.

Abseits der Welten und Level warten außerdem Herausforderungen, in denen ihr Schatztruhen innerhalb weniger Sekunden einsammeln müsst. Solche Abschnitte gibt es auch in den normalen Welten. Der Clou ist es, schnell zu begreifen, was genau zu tun ist. Sind eure grauen Zellen dabei zu langsam, ist die Zeit abgelaufen, noch bevor ihr die erste sinnvolle Linie gezogen habt.

Fazit

Kniffliger, als auf den ersten Blick zu vermuten.

Kirby und der Regenbogen-Pinsel ist eingelungener Plattformer, der kniffliger ist als er es auf den ersten Blick vermuten lässt. Eine wunderschöne Welt aus Knetmasse, ein mindestens genauso toller Soundtrack und ein ausgeklügeltes Leveldesign lassen Genrefans über kleine Schnitzer wie die nicht immer astreine Stylussteuerung, den obsoleten TV-Bildschirm oder mehrfach verwendetes Bossdesign hinwegsehen. Mit 6 bis 12 Stunden bewegt sich die Spieldauer sicherlich im unteren Mittelfeld, dafür kostet Kirby und der Regenbogen-Pinsel aber auch nur 39,99 Euro. Bleibt eine Frage: Warum kann Kirby eigentlich nicht mehr laufen?

Grafik: Sehr schöne und geschmeidige Welt aus Knetmasse!

Sound: Gelungene Klänge, die ihr sogar sammeln könnt.

Story: Achja, es gibt ein Loch im Himmel, in das eine seltsame Kraft die Farbe aus dem Dreamland zieht.

Gameplay: Intuitive Steuerung, ab und an Problemchen mit der Präzision.

Sonstiges: Mehrspielermodus, viele sammelbare Gegenstände für etwas längere Motivation.