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The Witcher 3: CD Projekt nimmt Stellung zu Downgrade

In den letzten Tagen wurde viel über die Grafik von The Witcher 3: Wild Hunt diskutiert – mehr als über alles andere, was das Spiel ausmacht. Trotz Bestnoten der internationalen Presse halten die Diskussionen an. Gegenüber Eurogamer nahm CD Projekt Red nun ausführlich Stellung.

Zunächst sei angemerkt, dass sich derzeit ein Patch in der Zertifizierung befindet, der unter anderem Verbesserungen der Grafik und der Grafik-Einstellungen mit sich bringt. Für PCs ist bereits Version 1.0.3. erschienen. Zudem ist ein Patch geplant, mit dem die Entwickler die .ini-Datei der PC-Version für Veränderungen freigeben. So wird man Vegetation, Schärfe und Sichtweite anpassen können.

Teil der Diskussionen ist die Meinung, CD Projekt Red hätte die PC-Version wegen der Grenzen, die die Konsolenversionen setzen, grafisch herabgesetzt. „Wenn die Konsolen nicht beteiligt wären, gäbe es Witcher 3 in seiner jetzigen Form nicht“, erklärt Marcin Iwinski dazu. „Es ist wirklich so simpel. Wir könnten es uns sonst einfach nicht leisten, weil durch die Konsolen die möglichen oder erreichbaren Verkaufszahlen steigen. Dadurch können wir ein höheres Budget für das Spiel haben und alles in die Entwicklung dieser großen, riesigen Welt investieren.“

Und warum wurde die Grafik nun verändert? „Wenn du dir den Entwicklungsprozess anschaust, dann erstellen wir eine bestimmte Version für eine Messe. Wir werfen es zusammen, es funktioniert, sieht fantastisch aus“, so Iwinski. „Aber wir sind noch weit von der Fertigstellung entfernt. Dann stecken wir es in diese offene Welt und denken uns ‚oh verdammt, das funktioniert nicht wirklich‘ – unabhängig von der Plattform. Wir haben es bereits gezeigt, nun müssen wir dafür sorgen, dass es läuft. Und dann kümmern wir uns darum, das Ganze in größerem Umfang lauffähig zu machen. Das ist die Natur der Spieleentwicklung.“

„Wenn die Leute Veränderungen sehen, kann ich dagegen nicht argumentieren“, sagt Badowski weiter. „Aber dahinter stecken komplexe technische Gründe.“ Man habe sich immer für die Systeme entschieden, die in der gesamten Spielwelt am besten aussahen. Das betrifft das Rendering-System, das man nach der Veröffentlichung des Trailers zu den VGX Awards verändert habe.

Ähnlich verhielt es sich laut den Entwicklern auch bei Umgebungen, Texturgrößen und nebensächlichen Objekten. Immer sei es ein Kompromiss gewesen. „Die Leute sagen, dass es 2013 besser war, aber tatsächlich haben sich seit damals viele Dinge verbessert“, fügt Platkow-Gilewski hinzu. „Die Größe der Spielwelt, die Framerate…“

„Vielleicht hätten wir ihn [den Trailer] nicht zeigen sollen, ich weiß es nicht, aber wir wussten nicht, dass es nicht funktionieren würde“, entschuldigt sich Iwinski fast. „Es steckt keine Lüge oder böse Absicht dahinter, daher haben wir das auch nicht aktiv kommentiert. Der Ansicht, dass es ein Downgrade gegeben hat, stimmen wir nicht zu, aber das ist unsere Meinung und die Spieler können das anders sehen. Wenn sie ihre Kaufentscheidung aufgrund des Materials von 2013 getroffen haben, tut mir das wirklich leid und wir diskutieren darüber, wie wir das wiedergutmachen können, weil es nicht fair ist.“

An der PC-Version würde aber auch fortan stetig gearbeitet. Man wolle eine Menge Dinge hinzufügen und hoffe auf das Feedback der Spieler. Dem Eindruck, dass CD Projekt Red aufgrund der bislang ausgebliebenen Kommentierung etwas zu verbergen hätte, widerspricht man.

„Wir fühlen uns nicht gut dabei“, ergänzt Iwinski. „Ich nehme das sehr persönlich. Vielleicht sieht es nicht danach aus, weil wir zum Release wie verrückt durch die Gegend rennen.“ Platkow-Gilewski ergänzt, die Diskussionen hätten das ganze Team getroffen. Man würde sich darum sorgen. Wenn Spieler das Spiel spielen und nicht zufrieden seien, würde dies das Team hart treffen.

„Aber wenn du es nicht gespielt hast und einfach nur trollst: Denk noch mal darüber nach.“

via Eurogamer