Ihr habt es sicher mitbekommen: Nintendo-Fans in Japan werden die Möglichkeit haben, zwischen zwei unterschiedlichen Modellen zu wählen. Neben einem „Multi-Language“-System für 69.980 Yen, also umgerechnet etwa 430 Euro, gibt es auch eine regionsgebundene „Switch 2“-Konsole zum weitaus günstigeren Preis.
Diese wird lediglich eine Verbindung mit einem japanischen Nintendo Account zulassen und ausschließlich Zugriff auf den japanischen eShop anbieten. Für japanische SpielerInnen kein Problem. Fans außerhalb Japans runzeln derweil die Stirn, warum sie mit einem nicht unbeträchtlich höheren Preis zur Kasse gebeten werden.
Die „Japan only“-Konsole kostet nur 49.980 Yen, was umgerechnet etwa 305 Euro sind. Deutlich günstiger also als die Switch 2 in Europa, die für 469,99 Euro verkauft wird. „Verschiedene Regionen treffen unterschiedliche Entscheidungen, die auf einer Vielzahl von Faktoren beruhen“, kommentierte Nintendo schon vor Tagen ganz kurz und knapp gegenüber Forbes.
Im Gespräch mit Polygon kommentierte Bill Trinen, Nintendo Vice President of Player & Product Experience, diesen Schritt ein wenig ausführlicher. Laut Trinen sei die regionsgebundene japanische Switch 2 das Ergebnis der Betrachtung der „Marktbedingungen in verschiedenen Gebieten“ und der Berücksichtigung der „einzigartigen Umstände“ des japanischen Marktes durch Nintendo.
Nintendo verfolge einen globalen Ansatz, der sich mit der Frage beschäftige: „Wie sind die Marktbedingungen in den verschiedenen Regionen, wie wirken sich diese auf diese Marktbedingungen aus und welche Möglichkeiten gibt es, das Produkt entsprechend den lokalen Marktbedingungen angemessen zu bepreisen?“
Trinen beschreibt, dass Nintendo versuche, eine Möglichkeit zu schaffen, die die besonderen Umstände des japanischen Markts berücksichtige. Obwohl Trinen keine Einzelheiten nennt, ist es wahrscheinlich, dass er sich auf den schwachen japanischen Yen und die hohe Inflation im Land bezieht, die die Kaufkraft der lokalen VerbraucherInnen stark reduziert haben.
Einige Experten halten es auch für möglich, dass Nintendo mit dem Regionlock dem intensiven Weiterverkauf „japanischer Geräte“ in anderen Ländern so einen Riegel vorschieben will. Scalper haben die alte Switch aufgrund des schwachen Yens günstig in Japan gekauft und teurer in beispielsweise China weiterverkauft.
via Nintendo Soup, Bildmaterial: Nintendo
Ist kein guter Schachzug wenn die Konsole so viel billiger ist aber keine technischen Unterschiede aufweist. 150 Euro sind eine Menge Geld und ich denke auch dass man daran ableiten kann wie viel Nintendo an einer Konsole im Westen verdient.
Der Preisunterschied ist ein bisschen arg hoch, aber die Tatsache ansich macht durchaus Sinn. Japanische Spieler brauchen sich i.d.r. keine Sorgen zu machen, ein Spiel nicht zu bekommen. Die haben sogar die meisten physischen Spiele.
Wenn man dagegen sieht, wie viel man als Spieler in Europa oder Nordamerika importieren muss, weil die werten Publisher es nicht für nötig halten, uns mit physischen Spielen zu verso gen, würde eine regionale Version keinen wirklichen Sinn machen.
Was mich interessiert, ist, wie die Japan-exklusive S2 billiger sein kann. Vom technischen Standpunkt her muss man da ja eigentlich zusätzliche Maßnahmen treffen, die Geld kosten.
Das ist falsch. Die japanische Switch wird auch Import-Spiele abspielen können, einzig die Sprache wird auf japanisch gelocked.
Das ist simpel. Nintendo zahlt drauf und verzichtet zugunsten ihres Heimatmarktes auf Geld. Japan ist durch die weltweite Inflation in Kombination mit der Abwertung des Yen quasi doppelt gebeutelt, so dass Nintendo die Preiserhöhung von Switch 1 auf Switch 2 auf prozentualem Level wie in anderen Regionen hält.
Ich bin sogar fast froh, dass es diese Beschränkungen gibt. Ansonsten hätte ich ev. am Ende vielleicht den Stunt versucht mit einer Bestellung aus Japan