Branchenveteran Masahiro Sakurai ist natürlich vor allem Fans des Nintendo-Allstar-Prüglers Super Smash Bros. ein Begriff. Zuletzt machte der legendäre Entwickler durch seinen YouTube-Kanal „Masahiro Sakurai on Creating Games“ auf sich aufmerksam.
Nun wurde der Kirby-Erfinder mit dem Kunstförderungspreis der japanischen Kulturbehörde ausgezeichnet. Im Zuge der Preisverleihung gab Sakurai der Website Entax ein Interview, das vor allem seine persönliche Meinung zur Zukunft der japanischen Spieleindustrie zum Gegenstand hatte.
Auf die Frage, was die japanische Spieleindustrie seiner Meinung nach tun sollte, um weiterhin zu wachsen, antwortete Sakurai: „Es ist nicht wirklich meine eigene Idee, aber ich denke, die Japaner sollten sich weiterhin den Dingen widmen, die ihnen gefallen.“
Er erklärt weiter, dass der Erfolg verschiedener japanischer Spiele in den USA einen Trend zur „Amerikanisierung“ von Werken ausgelöst habe. Oder, so Sakurai, „man könnte sagen, es gab eine Kultur der Befolgung von De-facto-Standards.“ Damit meint er Praktiken, die sich im Zuge des Marktwettbewerbs als weit verbreitete Normen in der Branche etablierten.
Sakurai ist jedoch der Meinung, dass Fans japanischer Spiele im Ausland nicht nach dieser Art gefilterter Erfahrung suchen, „sondern meiner Meinung nach eher nach der Einzigartigkeit und dem Spaß japanischer Spiele“. Daher seine Meinung, dass japanische Entwickler ihre Arbeit nicht bewusst an das Publikum in den USA oder anderswo anpassen müssten.
Er schließt mit einer allgemeinen Bemerkung: „Mit anderen Worten: Ideal wäre es meiner Meinung nach, Spiele so zu entwickeln, wie man sie mag, denn wer derselben Meinung ist, wird sie auch genießen.“ Sakurai fügt hinzu, es sei für die Leute in der Branche unerlässlich, „frei zu handeln“ und sich nicht die Ideen anderer aufzwingen zu lassen.
via Automaton Media, Bildmaterial: Super Smash Bros. Ultimate, Nintendo

Dem kann ich nur zustimmen und das beste Beispiel dafür ist auch Square enix.
Mit jedem weiteren Spiel versuchen die sich Amerika anzunähern, weil das ihr größter Absatzmarkt ist, verlieren dabei aber ihre eigene Identität, weshalb die Spiele ursprünglich so beliebt waren.
@VenomSnake
Findest du?
Also bei Square Enix wären mir jetzt bis auf die letzten FF Hauptableger (also 14-16, nicht das 7 Remake), nicht so wirklich viel im Kopf was das für mich ausstrahlt.
Die ersten die mir bei Verwestlichung ihrer Titel immer einfallen, aber entgegen Sakurai's Aussage wohl ganz gut damit fahren, sind Capcom und da trifft es bei mir auch aus eben solcher Unterschiede meinen Geschmack weniger.
Wenn man sich in anderen Bereichen gegenseitig inspiriert und ausprobiert finde ich das aber auch nicht verkehrt, persönlich sehe und bevorzuge ich persönlich aber wie Sakurai es auch meint.
Zielgruppenorientierte Entwicklung kann funktionieren, wenn man die Zielgruppe gut genug definiert aber wenn man etwas "für Amerikaner" macht oder "für die neue Generation" oder "für Männer" ist das oft zu allgemein und endet darin, dass man einfach ein hypothetisches Publikum produziert, das gar nicht real existiert. Entsprechend stimme ich zu, es ist wichtiger sich auf einzigartige Inhalte zu konzentrieren. Wenn man für alle entwickelt, entwickelt man für niemanden.
Das ist einfach gesagt, wenn gemütlich in einer Firma sitzt (bzw. saß), die in Japan noch gefragt ist. Und das auch nur, weil man mit einem Gimmick da noch relevant geblieben ist. Ich stimme Sakurai da voll und ganz zu, aber nicht nur ist dieser Wechsel schon seit über 10 Jahren vollzogen, es ist auch schlichtweg eine Überlebensbedingung, die Zielgruppen in Übersee anzusprechen. Große Konsolenhersteller wechseln ihren Sitz nach Kalifornien. Chinesische Riesenkonzerne sägen japanische Studios von ihren Portfolios ab. Das kommt halt alles nicht von irgendwo her.
Finde ich auch immer wieder amüsant zu lesen, wenn eine Tür weiter Capcom das deutlich schlimmere Beispiel ist. Und die Krux an der Sache ist: es funktioniert bei denen. Es funktioniert bei denen so richtig!