Die Zeiten, in denen Japan und Amerika den Videospielmarkt ganz für sich alleine hatten, sind schon lange vorbei. Doch erst in den letzten Jahren haben sich vor allem die anderen großen asiatischen Länder an die Spitze der Gaming-Charts gekämpft. Besonders die Koreaner machten mit ihren Soulslikes auf sich aufmerksam.
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Verließe und Krieger
Viele haben sicher ja schon mitbekommen, dass The First Berserker: Khazan auf einer bereits bekannten Marke basiert. Es spielt in der Welt von „Dungeon & Fighter“, einer Videospiel-Reihe, die bereits fünf Projekte beinhaltet. Ich muss zugeben, dass ich nur am absoluten Rande mit diesen Titeln vertraut bin.
Daher kann ich den Test nur aus der Perspektive eines Marken-Neulings verfassen. Das sollte jedoch kein großes Problem darstellen, da die Geschichte hunderte Jahre vor den anderen Ablegern angesiedelt ist und inhaltlich nicht allzu viele Zusammenhänge bestehen. The First Berserker: Khazan ist also zeitgleich auch der optimale Einstieg in dieses Universum.
Großgeneral Khazan, ein treuer und mächtiger Krieger des Imperiums, liegt in Ketten. Aufgrund von Hochverrat zum Tode verurteilt, soll der tapfere Held nun an seine letzte Ruhestätte gebracht werden. Doch während dieses Gefangenentransports macht sich eine mysteriöse und sinistre Entität seinen geschwächten Körper zu Nutze und zusammen entkommen die beiden inmitten eines Schneesturms den Klauen des Imperiums.
Re:Vengance
Der unbeugsame Khazan ist aber nicht bereit, seinen Körper vollständig aufzugeben, bis die Verantwortlichen für seine tatsächlich fälschliche Verurteilung das schlimmste aller Schicksale erleiden. So machen sich Khazan und die ihn beherbergenden Klingenphantome auf den Weg, ihre ganz persönlichen Ziele in nur einem physischen Körper zu erreichen.
Rache steht also ganz klar im Vordergrund und macht den größten Teil von Khazans Persönlichkeit aus. Ein Mann, so wütend und unbeugsam, dass er dem Tod selbst nicht seinen Körper überlassen will, bis er seine Feinde vernichtet hat. Ein guter Ausgangspunkt für ein blutiges Soulslike.
Doch wie bei den anderen Genre-Ablegern auch, bleibt die Geschichte weitaus mehr im Hintergrund, als es einem lieb wäre. Anfangs fehlt viel Kontext und Exposition und in den ersten Stunden wird nur sporadisch, oft nur mit Standbildern, die Hintergrundgeschichte ein wenig aufgefüllt.
Bei den animierten Zwischensequenzen fällt aber auch das Budget auf. Eine richtige emotionale Tiefe oder ein Erzählfluss kommt daher nicht auf. Auch bleibt das Potenzial des Hauptcharakters mit mehreren, ihn beherbergenden grausamen Seelen weitestgehend unbenutzt.
A Starr is born
Das ist besonders traurig, da die Synchronsprecher, allen voran Ben Starr als Khazan, die Charaktere zum Leben erwecken. Schon als Clive Rosfield konnte der talentierte Sprecher mit seiner rauchigen Stimme für mitreißende Momente in einem Rache-Epos sorgen. Anscheinend hat der gute Mann seinen Typ gefunden.
Aber hier fehlen dann doch diese großen Momente, ebenso wie die ruhigen, die nötig sind, um einem Charakter die nötige Tiefe zu geben. Trotz der Vielzahl an Nebencharakteren bleibt es auch hier bei rein oberflächlichen Begegnungen ohne die nötige Bindung und Komplexität. Speziell wenn hier die Performance nicht immer sitzt.
Derselben Kritik muss sich leider auch der Soundtrack stellen. Dieser sticht zu keiner Zeit in den Vordergrund. Er fällt weder negativ noch positiv auf und bleibt somit auch nie im Gedächtnis. Das ist sehr schade, denn mit einem zum Beispiel rockigen Soundtrack hätte man dem Spiel noch wesentlich mehr Persönlichkeit verleihen können und es hätte zu den vielen blutigen Kämpfen durchaus gepasst. Stattdessen sorgen die Töne zwar für die nötige Atmosphäre, aber (und jetzt alle zusammen): Er setzt keinerlei Akzente.
Die richtigen Akzente
Ganz anders als das fantastische Sounddesign. Hier sorgt das ein oder andere Monsterknurren und das Klirren von Stahl auf Stahl für das Aufstellen der Nackenhaare. Das ist den Entwicklern wirklich gut gelungen.
Optisch hat The First Berserker: Khazan schon bei der Ankündigung die richtigen Knöpfe gedrückt und auch im finalen Spiel weiß die optische Qualität, wenn auch nur auf einzelnen Ebenen, zu überzeugen. Die Mischung aus 3D-Umgebungen und Cel-Shading-Charakteren ist fantastisch gelungen und sorgt für die nötige optische Vielfalt.
Denn an sich sind die eher klein gehaltenen Umgebungen sehr leblos und entsättigt. Das passt natürlich thematisch, aber ist optisch einfach nicht aufregend. Es ist auch nicht hilfreich, dass Assets sich im Laufe der Missionen wiederholen und auch Gegnerdesigns sehr häufig recycelt werden.
Ein grafisches Meisterwerk sollte bei einem ersten großen Titel von einem kleinen Studio sowieso nicht erwartet werden. Doch mit einem so spannenden Artdesign hätten sich die Entwickler ein wenig mehr trauen müssen, ebenso wie beim Soundtrack.
Kurz und knackig
Anders als bei vielen anderen Soulslikes basiert The First Berserker: Khazan auf einem missionsbasierten System. Die mal mehr, mal weniger überschaubaren Gebiete schlingen sich zwar ineinander, wie es bei dem Genre typisch ist, aber dennoch muss man sie einzeln aus einem Missionsmenü auswählen und laden. Bei einer Story-Mission pro Areal bleibt es dabei natürlich nicht; die Nebenmissionen finden auch in diesen bereits besuchten Gebieten statt.
Ich persönlich begrüße das Fernbleiben einer offenen Welt, da so ein kompakteres Erlebnis möglich ist. Zu keiner Zeit fühlt man sich in der Welt verloren und kann sich auf das Nötige fokussieren.
The First Berserker: Khazan ist ein reines Soulslike. Jede andere Aussage wäre eine waghalsige Verdrehung der Wahrheit. Dieses eine Wort fasst praktisch alles zusammen, was ich noch einmal unnötigerweise in den folgenden Absätzen erklären werde.
Abgestanden
In teils sehr harten, anspruchsvollen und auch langen Kämpfen muss sich der Spieler gegen mächtige Gegner oder eine Horde schwächerer Widersacher behaupten. Aktionen wie angreifen, abwehren und ausweichen sowie das Sprinten kosten Ausdauer, die immer im Blick behalten werden muss.
Mit Bedacht und gutem Timing muss man also in die Auseinandersetzungen gehen und in den passenden Momenten ausweichen oder blocken und, am wichtigsten, die Angriffsmuster der Gegner lernen.
Für jeden besiegten Gegner gibt es eine spezielle Währung, in diesem Fall ‚Lacrima‘, mit der man diverse Attribute an fixen Orten auf der Karte verbessern kann. Darunter Angriff, Abwehr, Ausdauer oder Gewicht. Hier kann man also mit verschiedenen Builds experimentieren, die natürlich unterschiedlich mit den zur Verfügung stehenden Waffen skalieren.
Fällt man im Kampf, so gehen die gesammelten ‚Lacrima‘ verloren und Khazan wird bei den oben genannten fixen Orten wiederbelebt. Um diese kostbare Währung zurückzubekommen, muss man an den Ort des Todes zurückkehren und diese aufsammeln, bevor man erneut das Zeitliche segnet.
Stale
Denn dann sind die ganzen verlorenen Tränen weg. Trotz Offline-Modus pausiert das Spiel nicht, wenn man im Menü ist, und wenn ein wenig Hilfe bei den Bosskämpfen nötig sein sollte, so kann man sich einen NPC-Charakter zur Hilfe holen.
Das alles sollte einem mehr als bekannt vorkommen, wenn man in den letzten Jahren Teil der Videospielwelt war. Und hier muss ich leider sagen, dass The First Berserker: Khazan nicht annähernd genug macht, um aus diesen bekannten Mustern auszubrechen.
Das Loot-System erinnert mit dem Übermaß, dem verschiedenfarbigen Equipment und den diversen Sets, die man damit zusammenstellen kann, stark an Team Ninjas Nioh. Die übersichtlichen Areale zu erkunden, kann sich also lohnen.
Wässern und düngen
Anders als bei den Genre-Kollegen bietet The First Berserker: Khazan jedoch traditionelle Fertigkeitenbäume für jede einzelne der drei angebotenen Waffenarten und einen speziellen Baum für Khazan selbst.
Das sorgt in den Kämpfen für den nötigen Kick, denn hier kann man optisch beeindruckende Fähigkeiten freischalten, die in den knallharten Kämpfen für den nötigen Vorteil sorgen. Auch kann man die Fernkampfoption verbessern, die in Form von magischen Speeren mit einer designierten ‚Geist-Leiste‘ genutzt werden kann.
Was mir besonders gefällt, ist die simple Tatsache, dass das Spiel einen einfachen Schwierigkeitsgrad bietet. Die Lust, mich selbst stundenlang zu foltern, nur um nach mehreren Stunden einige Sekunden der Euphorie zu spüren, ist bei mir in den letzten Monaten verflogen.
Und da ist es sehr willkommen, dass man den hoch angesetzten Schwierigkeitsgrad reduzieren kann. Das macht die Kämpfe auf keinen Fall so leicht, dass man problemlos durch das ganze Spiel kommt. Auch hier muss man mit Bedacht vorgehen und wird unzählige Male das Zeitliche segnen. Aber das Frustniveau, wenngleich traurigerweise immer noch vorhanden, ist eben nicht so hoch angesetzt.
Von Vorteil
Die oben erwähnten Nebenmissionen bieten spielerisch keine besondere Vielfalt und bieten auch recycelte Bosskämpfe, aber die Belohnungen können sich durchaus sehen lassen. So kann man hierdurch zum Beispiel die Crafting-Option freischalten, mit der man sich bessere Ausrüstung und mächtige Items herstellen kann. An sich ist das System aber sehr simpel gehalten.
All das, ebenso wie die Missionsauswahl, findet im sogenannten ‚Riss‘ statt. In dieser Dimension zwischen der Welt der Sterblichen und der Toten befindet sich das zentrale Hub, in dem man sich mit seinen Nebencharakteren austauscht und entsprechende Updates an Ausrüstung und Build vollführt.
Dank der überschaubaren Areale, der leblosen Umgebungen und der Unreal Engine 4 läuft das Spiel auf PCs jedoch butterzart. Selbst die schwächsten Computer, darunter auch Pocket-PCs wie das Steam Deck, können die 60 FPS bei guter Optik halten. Absolut grandios. Zudem bleiben so auch die Ladezeiten auf einem absoluten Minimum. Stirbt man, so dauert es keine zwei Sekunden, bis man wieder nach seinen Seelen jagen kann. Hier gebührt den Entwicklern wirklich viel Lob.
Like a Soulslike
The First Berserker: Khazan ist ein Soulslike, wie es im Buche steht. Mit all den vielen Stärken, aber auch den Schwächen, die dieses mittlerweile übersättigte Genre mit sich bringt. Die Kämpfe sind knallhart, machen Spaß, verlangen viel Arbeit und sorgen zugleich für maßlose Euphorie und zu viel destruktiven Frust.
Trotz kleiner Veränderungen wie multiplen Fertigkeitenbäumen, üppigerem Loot-System sowie der optischen Mischung aus Cel-Shading und 3D-Umgebungen kann sich das Spiel jedoch nie von diesen Soulslike-Wurzeln lösen und aus der aktuell wahrlich gigantischen Masse herausstechen. Schade.
Als erstes großes Spiel des koreanischen Entwicklers Neople macht The First Berserker: Khazan trotz lebloser Umgebungen und einer weniger optimal erzählten, durchschnittlichen Geschichte eine gute Figur. Wer dem Genre noch nicht überdrüssig ist, wird hier absolut seinen Spaß haben, und wenn es mal zu frustrierend wird, dann hilft es womöglich, den Schwierigkeitsgrad zu reduzieren.
Story
Ein klassisches Rache-Epos ohne das Epos. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen, sowohl bei der Erzählung an sich als auch in der Art der Erzählung.
Gameplay
Klassisches Soulslike, wie wir es lieben, kennen und dem wir mittlerweile oftmals überdrüssig sind. Alle Systeme funktionieren und das Kämpfen sowie das Erkunden machen Spaß, aber es fehlt die persönliche Note und das Frustniveau ist zu weit oben angesiedelt.
Grafik
Interessanter Mix aus Cel-Shading-Charakteren und 3D-Umgebungen. Letztere jedoch detailarm, entsättigt und optisch nicht spannend oder vielfältig genug.
Sound
Zum Teil überzeugende Synchronisation trifft auf grandiose Soundeffekte. Leider bleibt der Soundtrack stets im Hintergrund und weiß keinerlei Akzente zu setzen.
Sonstiges
Neben den Storymissionen warten eine Handvoll Nebenmissionen auf den Spieler. Hier wird spielerisch nicht mehr geboten, aber die Belohnungen wissen zu überzeugen. Simples Crafting-System und viele Build-Optionen runden das ordentliche Gesamtpaket ab.
Bildmaterial: The First Berserker: Khazan, Nexon , Neople
Erinnert mich doch stark an Stellar Blade, welches auch eher auf den visuellen Aspekt fokussiert war, aber wenig wirkliche Tiefe geboten hat.
Ich passe hier.
Ok, irgendwie war ich auf dem Trichter, dass es kein Souls Like ist. Aber hatte bei mir von Anfang keine Priorität, und war immer so ein Sales Kandidat.
Mit dem Abgesteckten/Missions basierten Arealen, könnte ich mir vorstellen, dass zB Nioh Fans ihre Freunde mit haben könnten @Mirage
Sie ist soweit ich weiss bereits heiss aufs Game
Ich werde noch warten. Bin aktuell mit Atelier Yumia eh noch beschäftigt. Zumal ich mich ehrlich gesagt immernoch nicht entscheiden kann ob nun Khazan oder AI Limit.
Dass das Spiel im Genre keine Innovationen setzt stört mich erstmal nicht. Ist für mich tatsächlich nur sehr selten ein Kritikpunkt, nur dann, wenn es wirklich gar keine eigenen Akzente setzt. Und wenn die Qualität stimmt, ist es für mich ohnehin egal. Lies of P hat sich sogar noch stärker an FromSoftware orientiert und das war absolut großartig, einfach, weil es an und für sich einfach stark war.
Trotzdem ist mir das Spiel am Ende leider doch scheinbar mehr Nioh, als ich mir gewünscht habe. Ich hatte mir ein etwas entschlackteres Nioh erhofft. Eines mit einer Missionsstruktur, aber ohne Nebenquests, die in bekannte Areale führen. Und eins mit deutlich weniger Loot.
Leider folgt Khazan in genau diesen Punkten aber auch dem Nioh-Muster.
Von daher bin ich raus, vielleicht schlage ich mal in nem Sale zu. Da bleibe ich doch lieber bei AI Limit. Das ist zwar auch alles andere als innovativ, aber folgt eben eher den Aspekten eines Soulslikes, die ich deutlich mehr mag. Auch das Art Design und die Atmosphäre haben mich in der Demo mehr begeistert.
Außerdem pausiert das Spiel sogar im Menü, wowie! Na, wenn DAS nicht mal die wahre Innovation in dem Genre ist!