Titel | Ninja Gaiden II Black |
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23. Januar 2025 |
Koei Tecmo | |
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23. Januar 2025 |
Koei Tecmo | |
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23. Januar 2025 |
Koei Tecmo | |
System | PlayStation 5, Xbox Series, PC |
Getestet für | Xbox Series X |
Entwickler | Team Ninja |
Genres | Action-Adventure |
Texte |
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Vertonung | ![]() ![]() |
Die Ninja-Gaiden-Reihe aus dem Hause Tecmo beziehungsweise Team Ninja begleitet die SpielerInnen dieser Welt bereits seit dem Jahre 1988. Ihren Ursprung fand die beliebte Ninja-Reihe allerdings nicht auf den heimischen Bildschirmen, sondern in den, vor allem in den 80er-Jahren, äußerst beliebten Arcade-Hallen. Später wurde genau dieses Arcade-Spiel dann auch für Heimkonsolen wie beispielsweise Nintendos NES und Sega Mega System und anschließend auch für diverse PCs portiert. So feierte die Reihe rund um den flinken Ninja Ryu Hayabusa ihren Einstand in der Welt des Gamings.
Unzählige Ableger später erfreut sich die Reihe immer noch extrem großer Beliebtheit und viele Fans warten bereits seit vielen Jahren auf eine Fortsetzung oder zumindest ein Lebenszeichen der äußerst actionreichen sowie brutalen Spielereihe. Und obwohl die Reihe speziell hierzulande nicht selten ein Problem mit den deutschen Jugendschutz-Regularien aufgrund des doch extremen Gewaltgrads hatte, konnte sich die Reihe auch hierzulande einen Namen machen.
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Im Zuge des im Januar dieses Jahres ausgestrahlten Xbox-Developer-Direct-Streams verkündete Team Ninja stolz die Entwicklung eines neuen Ninja-Gaiden-Ablegers mit dem Titel „Ninja Gaiden 4“. Die Fans waren natürlich sofort auf Ninja-Wolke 7 und konnten ihr Glück kaum fassen. Gegen Ende dieses Streams ließen die japanischen EntwicklerInnen dann allerdings die nächste Bombe platzen. Denn neben der Ankündigung von Ninja Gaiden 4 gab es einen Shadowdrop von Ninja Gaiden II Black, welches folglich kurz nach dem Stream erhältlich war.
Ninja Gaiden II Black ist ein vollwertiges Remake von Ninja Gaiden II. Im Klartext heißt das, dass Ninja Gaiden II Black komplett mit Hilfe der beeindruckenden Unreal Engine 5 in die Gefilde der Neuzeit katapultiert wurde. Neben der beeindruckenden und deutlich aufgebohrten Optik wurde auch der ein oder andere Gameplay-Missstand behoben. Ein fantastischer Titel um die Wartezeit auf den neuesten Ableger der Reihe zu überbrücken quasi.
In unserem ausführlichen Review erfahrt ihr, ob sich das Remake von Ninja Gaiden II lohnt und ob auch Neulinge der doch recht anspruchsvollen Reihe bedenkenlos zugreifen können.
Zwei Ninja-Clans kämpfen um die Vorherrschaft auf der Erde
Die Geschichte von Ninja Gaiden II knüpft direkt an die Geschehnisse des Erstlings an. Unser Held und Ninja des Drachen-Clans, Ryu Hayabusa, muss die Welt vor dem finsteren Black-Spider-Clan beschützen und bereist dafür natürlich auch die ganze Welt. Der Black-Spider-Clan will mit Hilfe einer dämonischen Macht die gesamte Welt unterjochen und die Menschheit auslöschen. Der Clan strebt eine neue Ära der Dämonen an, könnte man sagen.
Menschliche oder zumindest menschlich anmutende Gegner bleiben daher nicht unser Hauptproblem. Denn im Laufe des Spiels bekommt es Ryu außerdem mit allerlei finsteren und vor allem dämonischen und daher äußerst mächtigen Widersachern zu tun. Speziell die dämonischen Feinde haben es wirklich in sich und sind deutlich widerstandsfähiger als die menschlichen Gegner.
Ein Kampfsystem wie ein Gedicht
Das Hauptaugenmerk liegt bei Ninja Gaiden II, wie auch bei allen anderen Ablegern der Reihe, auf dem ausgefeilten und extrem actiongeladenen Kampfsystem. Nicht selten befindet sich unser Held Ryu in der absoluten Unterzahl und muss sich mehrerer Feinde gleichzeitig erwehren. Dementsprechend verfügt Ryu über unzählige Spezial-Moves um in den Kämpfen die Überhand behalten zu können. Wenn man die verschiedenen Kombo-Möglichkeiten geschickt aneinanderreiht, ergibt sich so ein völlig flüssig anmutender Ninja-Tanz, der die Gegner innerhalb weniger Sekunden zu Brei metzelt. Easy to learn, hard to master trifft hier zu.
Um diese schier endlosen Gegnerhorden effizient niederstrecken zu können, findet Ryu im Spielverlauf natürlich auch allerhand nützliche Waffen wie beispielsweise einen Kampfstab, Kampfklauen, Tonfa und natürlich darf auch Ryus ikonisches Drachenschwert, das Wahrzeichen des Drachen-Clans, nicht fehlen. Jede Waffe lässt sich nach und nach verbessern. Diese Verbesserungen werden mit den sogenannten „Orbs“ erworben. Diese Orbs erhält man pro niedergestrecktem Gegner.
Neben den physischen Waffen gibt es auch den ein oder anderen magischen Angriff, wie beispielsweise eine Art Feuerregen oder einen magischen Energiestoß. Diese Zauberangriffe können in der Spielwelt als Schriftrollen gefunden und teilweise auch, sofern man nicht achtsam erkundet, verpasst werden. Natürlich sind auch diese magischen Angriffe mit Hilfe eines speziellen Items aufwertbar.
Um sich das schwermütige Ninja-Leben etwas zu erleichtern, gibt es überall in der Spielwelt verstreut diverse Läden, bei welchen man nützliche Items, wie beispielsweise Heil-Items, erwerben oder, wie bereits erklärt, die Waffen aufwerten kann.
Hack and Slay to the Max
Ninja Gaiden II ist im Kern also ein waschechtes Hack-and-Slay-Abenteuer, in dem es definitiv nicht unblutig zugeht. Die Körperteile der Gegner fliegen regelrecht durch das Bild und an rotem Körpersaft wird zu keiner Sekunde gespart. Aber ist es nicht genau das, was man als typischer Ninja-Gaiden-Fan erwarten würde?
Man metzelt sich also durch die doch sehr schlauchigen Level, um dann am Ende eines jeden Levels einen Boss vor die Nase gesetzt zu bekommen, den es zu bezwingen gilt. Neben Ryu selbst gibt es auch immer wieder eingestreute Level, in denen wir die Kontrolle über einen von Ryus Begleitern übernehmen dürfen. Eine nette Abwechslung, da sich die anderen Charaktere doch etwas anders spielen als Ryu selbst und so keine Eintönigkeit entsteht.
Nun auch für Neulinge geeignet
Wenn die Ninja-Gaiden-Reihe für eines bekannt ist, dann ist das der Schwierigkeitsgrad. Das Original von 2008 war beispielsweise extrem anspruchsvoll und die Möglichkeit diesen Schwierigkeitsgrad herunterzuregeln gab es schlicht und ergreifend nicht.
Anders sieht dies nun beim Remake aus, denn hier orientierten sich die EntwicklerInnen von Team Ninja an der Sigma-Version aus dem Jahre 2009. Denn in dieser Version gab es einen leichten Schwierigkeitsmodus, der auch Neulingen den Einstieg in die Reihe ermöglichte.
Bei Ninja Gaiden II Black sieht dieser leichte Schwierigkeitsgrad allerdings so aus, dass man quasi unbesiegbar ist. Denn sterben kann man in diesem Modus nicht. Viele eingefleischte Fans werden diesen Umstand sicher verteufeln. Dennoch finde ich es positiv zu bewerten, dass man so auch Neulinge in den Genuss des Titels kommen lässt.
Aber natürlich kommen auch Hardcore-SpielerInnen auf ihre Kosten, denn das Spiel kann auf Wunsch natürlich auch schwerer gestellt werden.
Erstmals ungeschnitten in Deutschland
Das Besondere am Remake von Ninja Gaiden II ist die Tatsache, dass das Original aus dem Jahre 2008, welches ursprünglich nur auf Xbox 360 erschien, zur damaligen Zeit sogar indiziert wurde. Eine deutsche USK-Version gab es ohnehin nicht. Dennoch wurden die europäischen Versionen aus dem Umland auf den Index gesetzt, da der Importhandel mit Spielen seinerzeit im Trend lag.
Im September 2009 wurde der Titel dann in der neu aufgelegten „Sigma“-Version für PlayStation 3 neu veröffentlicht. Dieses Mal allerdings mit einem etwas verringerten Gewaltgrad, um möglichen Zensurmaßnahmen schon von vornherein aus dem Weg zu gehen.
Überraschenderweise hat man sich für das Remake die Ursprungsversion von 2008 als Vorbild genommen. Im Klartext heißt das: Wir kommen hier erstmals offiziell in den Genuss der absolut unzensierten Version. Diesbezüglich haben sich die Zeiten hierzulande ja drastisch verändert und Titel, die vor 15 Jahren wahrscheinlich noch auf dem Index gelandet oder zumindest geschnitten gewesen wären, können heutzutage regulär im Handel erworben werden.
Aufgebohrte Optik dank moderner Engine
Das größte Plus von Ninja Gaiden II Black ist die enorm aufgebohrte Optik, die dank der eingesetzten Unreal Engine 5 völlig neue Qualitäten mit sich bringt. Neben den knackig scharfen Texturen und Modellen vermag es speziell das fantastische Beleuchtungssystem die bereits bekannten und nach heutigen Standards doch recht angestaubten Locations des Originals neu in Szene zu setzen.
Hin und wieder hat man gar das Gefühl, ein völlig neues Spiel zu spielen. Bis auf die für das Genre typischen Schlauchlevel kann Ninja Gaiden II Black auch mit heutigen Hack-and-Slay-Titeln noch locker mithalten und verdeutlicht eindrucksvoll, weshalb die Ninja-Gaiden-Reihe bis heute als absoluter Meilenstein im Genre gilt.
Getestet haben wir den Titel übrigens auf Xbox Series X und hier lief der Titel stets mit absolut flüssigen 60 Frames. Als Schmankerl gibt es sogar die Möglichkeit den Titel mit 120 Frames zu spielen. Hier ist natürlich Voraussetzung, dass man einen entsprechenden TV oder Monitor sein Eigen nennt. Diese Option konnten wir nicht testen.
Soundtechnisch nicht immer perfekt
Auf soundtechnischer Seite kann der Titel bis auf einen wirklich nervigen Bug auch überzeugen. An sich sind die Soundeffekte und die Melodien, die während der actiongeladenen Missionen abgespielt werden, wirklich passend ausgewählt und hochwertig produziert.
Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass der Ton „knackt“. Speziell in Szenen, in denen viel auf dem Bildschirm passiert, kommt dies immer wieder vor, teilweise auch mehrmals hintereinander. Als wirklich störend empfand ich das zwar nur selten, dennoch sollte ein Bug dieser Art heutzutage überhaupt nicht mehr vorkommen. Vielleicht handelt es sich um ein Engine-Synchro-Problem. Mit großer Sicherheit werden die EntwicklerInnen von Team Ninja das aber mit einem zukünftigen Update beheben können.
Zwei Versionen vereint zu einem fantastischen Remake
Ninja Gaiden II Black, das Remake des ursprünglich im Jahre 2008 erschienenen Originals, vereint die Stärken des Originals mit den Neuerungen der leicht verbesserten, aber damals auch gekürzten Sigma-Version von 2009. Am Ende erwartet uns ein vor allem technisch deutlich aufgewertetes Remake, welches mit Hilfe der Unreal Engine 5 wirklich schöne Locations auf den Bildschirm zaubert.
Der Spirit und das Spielgefühl, das die Ninja-Gaiden-Reihe ausmacht, sind nach wie vor vorhanden und auch der Gewaltgrad ist unverändert geblieben, sprich wie beim Original aus 2008.
Die unzähligen actiongeladenen und brachialen Kämpfe sind neben den eindrucksvollen Bosskämpfen das absolute Highlight des Titels und auf Wunsch lässt sich der Schwierigkeitsgrad nun sogar für Neulinge anpassen. Zugänglicher war Ninja Gaiden nie.
Lediglich ein nerviger Sound-Bug trübt das ansonsten fantastische Gesamtbild des Remakes etwas. Dies wird in Zukunft aber sicherlich noch per Update behoben.
Alles in allem ist Ninja Gaiden II Black ein tolles Remake, welches seinen Preis definitiv wert ist und die Wartezeit auf den Nachfolger Ninja Gaiden 4 gekonnt überbrücken kann. Eine definitive Kaufempfehlung, sofern euch das Genre liegt oder ihr schon immer mal wissen wolltet, wie sich ein Ninja Gaiden denn so spielt.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Ninja Gaiden II Black, Koei Tecmo, Team Ninja
Jaein. Vom Gewaltgrad hat man hier definitiv die ursprüngliche Xbox 360-Version zum Vorbild genommen.
Von der Anzahl der Gegner und deren Verhalten stand aber wieder die Sigma-Version Pate. Etwas schade, weil ich gerade das Chaos der originalen Version zu schätzen weiß. Ich hoffe, dass man in einem Update noch Schwierigkeitgsgrade hinzufügt, die das Spiel wieder wirklich an das Original bringen.
Trotzdem, Ninja Gaiden 2 ist in jeder Version immer noch sehr geil und ich habe mir auch die physische Version von Play-Asia schon vorbestellt.
Trotzdem, bis man halt die Möglichkeit hat, es auch wie im Original zu spielen und bis auch die Kostüme der alten Versionen ihren Weg in das Spiel finden, ist das hier sicher eine sehr gute, aber noch nicht die "definitive" Version des Spiels.