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Sexappeal: Atlus-Designer erklärt Faszination hinter Persona- und Metaphor-Charakteren

In einem Gespräch mit Denfaminicogamer und dem ehemaligen Atlus-Designer LAM gab Shigenori Soejima, der Art Director und Charakterdesigner der Persona-Serie und von Metaphor: ReFantazio, spannende Einblicke in seine Arbeitsweise. Dabei wurde auch erörtert, was die Designs der Persona- und Metaphor-Charaktere so einprägsam macht.

LAM, der fünf Jahre bei Atlus arbeitete und unter anderem an Shin Megami Tensei, Soul Hackers 2 und Persona 5 beteiligt war, zeigte sich seit jeher beeindruckt von Soejimas Arbeiten. Er kam zu Atlus, nachdem er sich mit Persona 3 in die Designs von Soejima verliebt hatte.

Auf die Frage, was Soejimas Charakterdesigns so faszinierend macht, antwortet LAM: „Mit einem Wort: Sexappeal.“ Als er Soejimas Charaktere sah, fand er zuerst männliche Charaktere sexy. Er nennt Yu Narukami aus Persona 4 und Joker aus Persona 5 als Beispiele. „Als ich Joker sah, erinnere ich mich, dass ich darüber nachdachte, wie sexy er war“, so LAM.

Reduziert auf prägnante Elemente

LAM lobt Soejimas „subtraktiven Designansatz“, bei dem Charaktere auf einprägsame Elemente reduziert werden, die sofort erkennbar sind. Beispiele hierfür seien Ren Amamiya aus Persona 5 oder Gallica aus Metaphor: ReFantazio, deren Designs durch klare Linien und Farben überzeugen würden. Soejimas Designs würden unabhängig vom Geschlecht der Figuren eine universelle Attraktivität besitzen.

„Es mag heutzutage vielleicht nicht so gut ankommen, aber ich denke, dass Künstler bei der Darstellung des anderen Geschlechts Vorurteile zeigen können. Es gibt Künstler, die Frauen auf eine niedliche Art und Weise zeichnen, und es gibt Künstler, die Männer auf eine coole Art und Weise zeichnen“, so LAM. Solche Voreingenommenheiten mag LAM bei Soejima aber nicht erkennen.

„Bei Soejima sieht es so aus, als würde er die Figuren aus der Vogelperspektive betrachten. Es gibt keinen Unterschied in der Attraktivität der Figuren je nach Geschlecht. Sie sind schön und cool, unabhängig von Alter und Geschlecht“, findet LAM. Soejima erklärte daraufhin, dass diese „Gleichbehandlung“ bewusst geschehen würde.

„Natürlich gibt es viele männliche Persona-Fans, aber es gibt auch viele weibliche Fans. Deshalb finde ich es wichtig, weibliche Charaktere so zu zeichnen, dass sie bei weiblichen Fans nicht auf Ablehnung stoßen“, so Soejima. LAM, der lange mit Soejima zusammengearbeitet hat, erklärt daraufhin, dass Soejima regelmäßig Feedback auch von weiblichen Teammitgliedern einholen würde. Trotzdem lässt sich Soejima auch Raum für seine Vorlieben. Darunter auch Stirnbänder – offenbar liebt Soejima Stirnbänder so sehr, dass sie im Studio zu einem „Running Gag“ geworden sind.

via Automaton Media, Bildmaterial: Metaphor: ReFantazio, Atlus, Studio Zero