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Im Test! In Umamusume: Pretty Derby – Party Dash ist ein Spiel im Spiel der heimliche Held

TitelUmamusume: Pretty Derby – Party Dash
Japan30. August 2024
Cygames
Nordamerika30. August 2024
Cygames
Europa30. August 2024
Cygames
SystemPlayStation 4, Nintendo Switch, PCs
Getestet fürPlayStation 4
EntwicklerCygames, Arc System Works
GenresParty Action
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungJapan

Umamusume: Pretty Derby – Party Dash ist ein Ableger des in bestimmten Kreisen sehr beliebten Multifranchise Uma Musume Pretty Derby, welches von Cygames ins Leben gerufen wurde.

Die ungewöhnliche, aber durchaus typisch japanische Kombination aus Rennpferden und Schulmädchen umspannt Anime, Manga und Handyspiel und findet mit Party Dash nun auch ein Zuhause auf Konsolen. Hier aber nicht mehr als Pferderennsimulation, sondern als eine Art Party-Spiel mit überschaubarem Content.

Visions or Mana HPU

Für Umamusume: Pretty Derby – Party Dash bekommt Cygames Unterstützung von Arc System Works, die für ihre 2D-Prügler bekannt sind. Geprügelt wird in Party Dash zwar nicht, aber an putzigen 2D-Sprites fehlt es auch hier nicht. Auch wenn das Spiel eine umfangreiche Einzelspieler-Kampagne mitbringt, liegt der Fokus des Spiels eher auf Multiplayer-Spaß lokal und online.

Ob die sympathischen Pferdemädchen auch in ungewohnter Atmosphäre überzeugen können, schauen wir uns jetzt einmal genauer an. Fest steht aber schon einmal jetzt, dass für absolute Fans der Serie sicherlich neue und unterhaltsame Inhalte geliefert werden.

Ein ganz normales Schulfest

Da unsere lieben Pferdemädchen nicht nur professionelle Rennpferde sind, sondern auch Schulmädchen, liegt der Gedanke nicht fern, diese eben auch an einem Schulfest teilhaben zu lassen. Die Story von Umamusume: Pretty Derby – Party Dash dreht sich um ein solches Fest und bringt somit einige bekannte Pferdchen zusammen, die in Gruppen gegeneinander antreten. Das Fest umfasst hier vier Wettbewerbe, die mehrmals im Laufe der Geschichte bestritten werden müssen.

Neben dem obligatorischen Prolog, der quasi den oben erwähnten Abschnitt nochmal ausgiebiger erklärt, trennt sich danach die Story in vier verschiedene Gruppen auf. Als Spieler verfolgt man hier dann jeweils die Geschichte eines Teams, sammelt Fans, Scouting-Tickets und anderes und genießt die kleinen, unterhaltsamen Eskapaden der einzelnen Mädchen.

Party Dash verspricht eine gänzlich neue Geschichte, sodass Fans der Serie hier zumindest neues Futter bekommen werden. Über Umfang und Qualität lässt sich hier sicherlich streiten, doch kann man festhalten, dass die Pferdemädchen durchaus unterschiedliche Charakterzüge aufweisen und die Unterhaltungen humorvoll und unbeschwert daherkommen. Das Hauptaugenmerk soll aber letztlich auch der Spaß am Gameplay sein.

Auf die Pferde, fertig, los

Umamusume: Pretty Derby – Party Dash möchte als Party-Spiel gelten und daher gilt es einen besonders genauen Blick auf die einzelnen Minispiele zu werfen. Zunächst muss man festhalten, dass man hier tatsächlich nur vier eigenständige Spiele geboten bekommt. Diese umfassen ein Hindernisrennen, Basketball, Völkerball und ein Wettessen. Auch wenn die Spiele alle technisch recht gut umgesetzt sind, hapert es hier doch schon sehr am Umfang. Trotzdem gibt es ein paar Dinge zu erwähnen, wenn man die Details anschaut.

Prinzipiell sind die Spiele schnell erklärt. Beim Hindernislauf, zum Beispiel, beschränkt sich das Gameplay auf das Ausweichen beziehungsweise Überwinden von Hindernissen. Hier ist besonders Timing und ein Auge auf die Ausdaueranzeige gefragt. Um schließlich als Erste durchs Ziel zu gehen, muss man auch verschiedene Items oder auch Skills anwenden. Die Skills sind hier für jedes Pferdemädchen unterschiedlich und sorgen somit für die erwähnten Details, die den Unterschied machen können. Hier sei gesagt, dass dieser Unterschied im Einzelspieler-Modus selten bis gar nicht sichtbar werden wird, denn an Schwierigkeit und Herausforderung fehlt es Party Dash gehörig.

Das ändert sich leider auch bei den anderen Disziplinen nicht. Beim Basketballspiel gilt es, den Ball zu behaupten und möglichst viele Körbe zu werfen. Auch hier kommen die besonderen Skills der Uma Musume zum Tragen. Ab und an behindern aber auch besondere Hindernisse das Spielfeld. Das Äquivalent zum Völkerball sieht vor, die anderen Mädchen auszuschalten und als Letzte auf dem Feld zurückzubleiben. Zu guter Letzt gibt es dann doch noch ein wenig Variation beim Wettessen.

Nach dem Mampfen eine Runde spielen

Der letzte große Wettbewerb ist das Wettessen. Die Mädchen teilen sich hier in Zweier-Teams auf, wobei eines als Esser deklariert wird und das andere Essen einsammelt und auftischt. Beide Pferdemädchen haben hier einzelne Skills, die helfen können, das Essen schneller herunterzuschlingen oder die Gegner beim Aufsammeln zu hindern. Ebenso ist es wichtig, bestimmte Farben an Tellern zu kombinieren, um eine Kombo zu erzeugen. Diese führt dazu, dass die Esserin schneller den Tisch leer bekommt und man somit Platz schafft für mehr Essen und letztlich auch wichtige Punkte sammelt.

Das war auch nun so ziemlich alles, was das Hauptspiel, zumindest spielerisch, zu bieten hat. Die Wettbewerbe lassen sich neben der Einbindung in die Story auch einzeln spielen. Hier wohlgemerkt auch mit Freunden oder gegen Spieler online. Dort liegt dann auch der größte Spaß, zumindest für eine kurze Weile. Wirklich schade, dass man hier nicht mehr Variation hereingebracht hat. Allerdings sorgt ein versteckter Spielmodus aber dann doch noch für positive Überraschung.

Kauft man sich im Ingame-Shop eine Videospiel-Konsole, schaltet man ein weiteres Spiel frei, das komplett aus dem etablierten Rahmen herausfällt. In Golshi’s Grand Adventure 2 spielt man ein Roguelight-Pferderennen im Retro-Look. Hier läuft man auf einer Rennbahn, besiegt Gegner und weicht Hindernissen aus. Dabei sammelt man Erfahrungskristalle, Münzen und Ausrüstung ein. Levelt man auf, so bekommt man die Möglichkeit eine Waffe auszuwählen oder aufzuleveln. Die persönliche Erfahrung durch das Trial-and-Error-Prinzip und gesammelte Ausrüstung machen hier jeden Lauf besonders und heben diesen Modus wohl zum wirklichen Highlight des ganzen Spiels.

Scouting und ein Clubhouse

Umamusume: Pretty Derby – Party Dash bietet einen Clubraum, welches mit verschiedenen Einrichtungsgegenständen gefüllt werden kann. Der Hauptaspekt hier ist es, die Sammelleidenschaft zu befriedigen, auch wenn es wahrscheinlich unzählige Stunden dauern wird, bis man genügend Geld zusammengespielt hat, um wirklich alles zu kaufen. Die Daseinsberechtigung hat der Clubraum aber schon mal durch das Freischalten des Golshi-Modus definitiv inne.

Der letzte erwähnenswerte Punkt wäre dann noch das Scouten von Pferdemädchen. Um ein Team für den Online-Modus (und für einen selbst) zusammenzustellen, muss man die Talente zunächst scouten. Dies geschieht über Scouting-Tickets, die man im Laufe der Handlung erhalten kann oder durch Punkte kaufen kann. Tickets sind hier mehr als rar und kaufen wird die Taschen im Handumdrehen leeren. Das Scouting ist somit eine unangenehme Referenz zum Original-Spiel, ohne eine hier bitter nötige Gacha-Mechanik.

Will man also ein Team aus seinen liebsten Pferdchen zusammenstellen, muss man auch hier erstmal unzählige Stunden ins Hauptspiel stecken, was im Umkehrschluss die liebevoll zusammengestellten Spiele extrem schnell langweilig und nervig werden lässt. Wer damit kein Problem hat, der kann und wird viel Zeit investieren. Zeit, die letztendlich sinnvoller in den Golshi-Modus fließen sollte.

2D-Sprites vollkommen ausreichend

Party Dash präsentiert sich farbenfroh und besonders bei den 2D-Sprites auch sehr detailverliebt. Die pixeligen Chibi-Mädchen versprühen einen gewissen Charme und binden sich nahtlos in die kunterbunte Welt ein. Highend braucht man hier nicht erwarten, aber das muss es hier auch sicher nicht. Noch einen Schritt mehr retro geht man hier sogar mit dem versteckten Golshi-Modus, der auch im 8-Bit-Look mehr als überzeugend herüberkommt.

Musikalisch geht es in Richtung erheiternde Beeps und Boops ohne viel Tiefgang, aber dennoch passend für den Inhalt des Spiels. Das Uma-Musume-Pretty-Derby-Theme findet natürlich auch sein Plätzchen und dürfte hiermit Fans durchaus erfreuen. In puncto deutscher Lokalisierung zeigt das Spiel aber ein paar Schwächen. Manche Szenen im Storymodus sind unübersetzt auf Englisch gehalten und der Golshi-Modus kommt komplett ohne deutsche Texte daher. Betrachtet man den doch kleinen Umfang des Spiels, ist das schon mehr als verwunderlich.

Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss

Umamusume: Pretty Derby – Party Dash hätte für mich persönlich höher springen dürfen, denn vier Spiele sind für ein Party-Spiel nicht wirklich ausreichend, selbst wenn die Skills der verschiedenen Pferdemädchen ein bisschen Abwechslung ins Geschehen bringen. Zwar können die leichte Story und die sympathischen Charaktere kurzweilig unterhalten, aber der Grind à la Handyspiel setzt dem eher negativen Eindruck die Krone auf.

Besondere Pluspunkte erhält das Spiel durch den versteckten Roguelite-Modus, der zumindest mir viel, viel mehr Spaß bereiten konnte und immer noch kann. Golshi’s Grand Adventure 2 hat definitiv eine eigene Adaption mit mehr Inhalt verdient. Zum Abschluss sei gesagt: Lasst bitte die Pferdchen in Ruhe! Sie trifft keine Schuld an einem mehr als mittelmäßigen Spin-off-Titel.

 

Story

Seichte Unterhaltung für Pferdefans.

Gameplay

Minispiele zwar schön umgesetzt, aber ohne den nötigen Umfang.

Grafik

Sympathische 2D-Sprites in kunterbunter Welt.

Sound

Unaufgeregtes Gedudel und serientypische Theme-Songs.

Sonstiges

Versteckter Roguelite-Modus, der vom Umfang und Spielspaß das ganze Hauptspiel übertrifft.

Bildmaterial: Umamusume: Pretty Derby – Party Dash, Cygames, Arc System Works