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Im Test! Fairy Tail: Dungeons ist ein gelungener Roguelike-Spaß für Fans von Fairy Tail

TitelFairy Tail: Dungeons
Japan26. August 2024
Kodansha
Nordamerika26. August 2024
Kodansha
Europa26. August 2024
Kodansha
SystemSteam
Getestet fürSteam
EntwicklerGinolabo
GenresRoguelike-Adventure
Texte
Nordamerika
Vertonung

Die Manga/Anime-Reihe Fairy Tail ist vor ein paar Jahren zum Abschluss gekommen – lebt aber im Sequel „Fairy Tail – 100 Year Quest“ weiter. Als beliebtes Franchise hat die Serie auch ein paar Spiele hervorgebracht. Mit einem großen JRPG gab es von Gust bereits ein Abenteuer, ein Nachfolger erscheint gegen Ende des Jahres. Aber auch kleinere Studios dürfen sich in diesem Jahr am Franchise bedienen.

Mit Fairy Tail: Dungeons durfte das Studio ginolabo unter der Hand von Kodansha einen kleinen, aber feinen Roguelike-Titel veröffentlichen. Wir haben uns mal in die Katakomben gestürzt und geschaut, ob das Spiel die Fans begeistern kann.

Elden Ring Rectangle

Ab in das Labyrinth!

Es ist ein normaler Tag in der Fairy-Tail-Gilde, bis Natsu und Happy eine Tür unter dem Gildenhaus entdecken. Neugierig wie sie sind, betreten sie diesen neuen Eingang und landen in einem mysteriösen Labyrinth. Darin treffen sie auf eine Katze, auch Exceed genannt, namens Labi. Im Gespräch wird klar: Labis Freund ist tief in dem Labyrinth verschollen. Natsu und Happy wollen helfen, doch schnell wird klar – sie haben kaum noch Kräfte und zudem all ihre Magie-Fähigkeiten verlernt.

Dies ist ein Effekt des Labyrinths, in welchem sie sich befinden. Letztendlich handelt es sich hierbei nur um ein Plot-Mittel, um zu erklären, wieso ihr nun mit jedem Gang in das Labyrinth bei null anfangen müsst. Immerhin handelt es sich hierbei um ein sogenanntes Roguelike-Abenteuer. Dabei fangt ihr in jedem Spieldurchlauf nahezu bei null an, könnt jedoch auch dauerhafte Boni freischalten um künftige Abenteuer besser absolvieren zu können.

Baut euch ein Deck!

Es ist mittlerweile schon fast Standard, wenn es um Spiele dieser Art geht. Manch einer mag die Augen rollen, wenn die Worte „Roguelike-Deckbuilder“ fallen, da der Markt mit dieser Art von Spielen nahezu überschwemmt wird. Aber auch Fairy Tail: Dungeons fällt darunter und macht mithilfe der Magie-Fähigkeiten der Charaktere sein eigenes Ding daraus.

Natsu ist Meister der Drachentöter-Magie und nutzt dabei seine starken Feuer-Angriffe, um Feinde zu besiegen. Seine Magie, und die der anderen Charaktere, kommt in Form von Karten daher. Dabei gibt es unterschiedliche Arten: Angriff, Support oder Abwehr. Da Natsu ein Haudrauf-Typ ist, gibt es in seinem Karten-Pool eher starke Angriffskarten. Wendy, ebenfalls ausgestattet mit Drachentöter-Magie, ist jedoch eher auf Support ausgerichtet. Die anderen Charaktere, Lucy, Erza/Elsa, Grey und Wendy, schaltet ihr nach kurzer Spielzeit frei.

Die Angriffskarten haben dabei einen Wert, welcher den angerichteten Schaden angibt. Die Karten selbst sind zudem in Seltenheitsstufen eingeteilt und können dadurch unterschiedlich stark ausfallen. Zusätzliche Effekte sind immer zu beachten und können euch einen Vorteil bringen. So haben nahezu alle Angriffe von Erza eine erhöhte Chance, einen kritischen Treffer zu landen. Support-Karten können den Angriffswert zusätzlich erhöhen.

Startet einen Magie-Kettenangriff

Während eurer Abenteuer im Labyrinth, welche übrigens immer zufallsgeneriert sind, sammelt ihr Lacrima. Diese könnt ihr für zusätzliche Boni eintauschen. Auch könnt ihr da zusätzliche Magie-Ketten erlernen. Dabei handelt es sich um Kombinationen von Karten, um die Angriffe zu verstärken. Andere Effekte können ebenfalls freigeschaltet werden, wie mehr LP oder einen Angriffsbonus unter bestimmten Bedingungen.

Neue Karten erhaltet ihr in Ebenen des Labyrinths nach Kämpfen, durch Schatztruhen, durch zufällige Ereignisse oder in Shops gegen Lacrima. Dabei spielt immer der Zufall mit hinein. Es kann also sein, dass ihr schnell tolle Kombinationen erhaltet und harte Zaubersprüche in die Gegnermassen werfen könnt. Oder ihr habt Pech und erhaltet drei Mal hintereinander einen Heilzauber für Wendy. Das ist zwar nett, aber da sie in einem Spielmodus alleine unterwegs ist und somit erst einmal nicht sehr stark draufhauen kann, ist das natürlich schwierig.

Eigentlich ein recht simples Kampfsystem, in der Theorie. Die Praxis sieht anders aus. Das Spiel ist, zumindest für nichtpraktizierende Intelligente wie mich, echt ganz schön knifflig gewesen manchmal. Die richtigen Karten-Kombinationen auszuwählen beginnt bereits bei dem Erhalten von Truhen.

Brutale Schlachten

In den Kämpfen habt ihr zu Rundenbeginn die Auswahl zwischen vier zufällig aus eurem Deck ausgewählten Karten. Ist da nichts Gutes dabei, könnt ihr bestimmte Karten behalten, die anderen abwerfen und neue erhalten. Dies kostet euch jedoch immer einen kleinen Prozentsatz eurer Lebensenergie und kann pro Runde nur ein Mal gemacht werden. Wählt nun euren Gegner aus, die richtigen Karten und besiegt die Feinde so schnell wie möglich. Denn Heilung bekommen ist sehr zufällig. Es gibt Items, welche ihr aufsammeln könnt und welche euch neben Buffs auch die LP regenerieren können. Aber auch das ist alles Sache des Zufalls.

»Hier müsst ihr also beim Auswählen eurer Schritte abwägen, was nun vorteilhafter für euch sein könnte.«

In den Labyrinthen bewegt ihr euch von Feld zu Feld, habt dabei pro Ebene nur eine bestimmte Anzahl an möglichen Schritten. Die Kacheln, über welche ihr euch bewegt, sind dabei mit Lacrima, Feinden, Schätzen, Ereignissen, Händlern oder Rastplätzen bestückt. Bei Letzteren könnt ihr euch ausruhen und LP generieren, mit Labi sprechen oder eure Karten verbessern. Die Gegner-Karten sind in normale und Elite-Gegner unterteilt. Gegner besiegen erhöht oft eure LP, in Schatzkisten findet ihr eher bessere Karten. Hier müsst ihr also beim Auswählen eurer Schritte abwägen, was nun vorteilhafter für euch sein könnte.

Was eure Feinde machen werden, könnt ihr anhand eines Symbols neben deren Lebensleiste abschätzen. Ein Schwert mit Nummer bedeutet, dass euch ein Angriff in der Höhe der Zahl erwartet. Ein Schild lässt euch das Aufbauen von Abwehr erahnen, während weitere Symbole entweder Spezial-Fähigkeiten oder Vorbereitungen für Spezial-Angriffe bedeuten. Letztere könnt ihr auch abwenden, dafür werden euch Bedingungen gegeben. Diese sind besonders bei Boss-Kämpfen knifflig. Aktiviert eine Magie-Kette, um den kommenden Angriff abzuwehren. Da müsst ihr dann Glück haben, die richtigen Karten auf der Hand gehabt zu haben oder zu ziehen …

Und täglich grüßt das Labyrinthier

Das Ziel eines Labyrinth-Durchlaufes ist es, euer Zauberbuch mit möglichst guten Karten zu bestücken und dieses dann zu speichern. Habt ihr drei Bücher voll, geht die Geschichte weiter und ihr könnt mit einer größeren Gruppe an Charakteren ein schwierigeres Labyrinth betreten. Dort erhaltet ihr dann keine neuen Angriffe mehr, aber andere Boni. Auch hier spielt wieder Glück mit. Denn auch wenn ihr zum Beispiel Grey nicht mit im Team habt, könnt ihr Boni für ihn erhalten. Verbesserungen für Eis-Magie bringen euch dann also nicht viel – schaut dementsprechend nach Boni für die gewählten Charaktere.

Zudem schaltet ihr dann schwierigere Varianten des ursprünglichen Labyrinths frei. Die Gegner sind dann stärker, sich an einem Zelt auszuruhen heilt weniger LP, dafür erhaltet ihr aber stärkere Karten. Schafft ihr da einen Durchlauf, könnt ihr das stärkere Zauberbuch dann speichern und erneut auf die Rettung von Labis Freund gehen.

Doch nicht nur auf diese Weise schaltet ihr dauerhafte Boni frei. Nach jedem Durchlauf erhaltet ihr Erfahrungspunkte, welche euren Rang aufsteigen lassen. Hier erhaltet ihr zum Beispiel neue Ausrüstungsgegenstände, welche ihr mit in das Labyrinth nehmen könnt. Diese verstärken eure Angriffe, geben euch mehr LP oder aktivieren andere Boni. Auch schaltet ihr nach und nach für die Ereignis-Felder neue Gilden-Charaktere frei, welche euch unterschiedliche Bonus-Effekte oder Items mitgeben können.

Der Gameplay-Loop

Und das ist letztendlich Fairy Tail: Dungeons. Ihr versucht mit jedem Durchlauf des Basis-Labyrinths ein besseres Deck aufzubauen, um dieses dann in tiefere Ebenen mitnehmen zu können. Dabei gehört nicht nur Glück, sondern auch viel Gehirnschmalz dazu. Es ist ein spaßiges Konzept, welches es bereits zahlreich gab. Aber es funktioniert und als Fairy-Tail-Fan freue ich mich natürlich über die Gelegenheit, mit diesen Charakteren das Abenteuer zu bestreiten. Dabei gefällt mir auch der sehr klassische Grafik-Stil.

Die Figuren sind allesamt in 2D-Sprites dargestellt, ebenso die Feinde. Die Angriffsanimationen der Fairy-Tail-Charaktere sind hübsch gestaltet. Gerade Erza und Lucy wechseln darin immer flott ihre Klamotten. So wie es in der Serie ja auch der Fall ist. Natsu überzeugt mit dicken Feuer-Attacken und Grey bastelt aus Eis besondere Waffen. Die Feinde sind hingegen recht starr, auch wenn sie cool aussehen. Alles erinnert ein wenig an den Octopath-Traveler-Stil, auch wenn dieser aufgrund der 3D-Umgebungen und allgemein feinerer Grafik mehr überzeugt.

Musikalisch hält sich Fairy Tail: Dungeons ziemlich bedeckt. Wer den Anime kennt oder das „große“ JRPG gespielt hat, wird sich mit der fröhlichen, keltischen Melodie heimisch fühlen. Nur ist die Auswahl der Songs ein wenig begrenzt und es wiederholt sich schnell. Eine Sprachausgabe gibt es nicht. Das ist aufgrund des wahrscheinlich recht geringen Budgets nicht besonders überraschend. Aber es hätte die Kämpfe definitiv ein wenig „epischer“ gemacht, wenn die Charaktere auch ihre Angriffe gerufen hätten.

Ein Spaß für Fans

Wer Fairy Tail noch nie gesehen oder gelesen hat, wird ein wenig Schwierigkeiten haben, in den vollen Genuss des Spieles zu kommen. Die Charaktere werden nicht erklärt, die wenigen Gespräche helfen beim Lernen über die Welt nicht. Zwar erzählt der Titel seine eigene Geschichte rund um das Labyrinth, aber Vorwissen wird definitiv erwartet.

Doch Fans selbst werden vielleicht aufgrund der nur fünf spielbaren Charaktere sicherlich so manchen Serien-Favoriten vermissen. Man freut sich über bekannte Gesichter, denen man im Dungeon begegnet, aber Gajeel- oder Mirajane-Fans gehen sonst leer aus.

Ansonsten überzeugt Fairy Tail: Dungeons mit schnellen, kniffligen Kämpfen und hohem Wiederspielwert, weil man natürlich immer noch mehr Potential aus seinen Karten herauskitzeln möchte. Wer Interesse hat, kann sich eine Demo auf Steam herunterladen. All der Spaß kostet euch übrigens aber nur 13,79 Euro. Und für den Preis ist der Titel eigentlich ein Muss für alle Fairy-Tail-Fans.

 

Story

Ein Dungeon tauchte unter der Fairy-Tail-Gilde auf! Natsu und seine Freunde begeben sich nun auf die Rettung einer ihr unbekannten Person …

Gameplay

Ihr betretet einen Dungeon, sammelt Magie-Karten und Items, verstärkt eure Charaktere. Schafft ihr den Dungeon nicht, fangt ihr wieder bei nahezu null an.

Grafik

Sehr charmanter Sprite-Stil, erinnert ein wenig an Octopath Traveler. Wenn auch nicht ganz so beeindruckend, aber toll animierte Angriffe.

Sound

Typischer Fairy-Tail-Sound. Das heißt: keltisch klingende Melodien. Leider ohne Sprachausgabe.

Sonstiges

Mit jedem Durchgang eines Dungeons levelt ihr auf und schaltet neue Dinge frei. Fünf verschiedene Charaktere sind spielbar.

Bildmaterial: Fairy Tail: Dungeons, Kodansha, ginolabo

1 Kommentar

  1. Nach dem man diesen Trend nun abgefrühstückt hat, bin ich mal gespannt, ob noch weitere Genres bedient werden in Zukunft. Wäre ja eigentlich auch cool, wenn die japan exklusiven Spiele nochmal ne lokalisierte Neuauflage bekommen würden. Glaub die könnten sogar der Grund sein, warum das erste Gust Fairy Tail so mittendrin anfängt. Ich glaub die anderen hatten bereits die Geschichte bis dahin erzählt

    Fairy Tail wär sogar ne Marke, wo ich mir selbst nen Fairy Tail Kart vorstellen könnte und sogar holen würde xDD Da könnt man viele Scherze machen mit der ganzen Magie xD

    Bei Dungeons wird man wohl schon zwingend was mit Roguelikes anfangen können müssen. Da hörts dann bei mir selbst bei Fairy Tail auf xD

    Aber ich freue mich, dass das Franchise sich weiter ausdehnt.

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