Ähnlich wie die Mana-Reihe zählt auch das SaGa-Universum zu Square Enix’ altehrwürdigen Videospielserien, die ihren Wurzeln ein wenig treuer geblieben sind als so manch andere.
Ich persönlich bin jedoch nur sehr selten mit den SaGa-Spielen warm geworden. Oft schon habe ich versucht Fuß zu fassen, aber es war doch immer mehr Komplexität und Obskurität zugegen und Zeitinvestment nötig, um die Spiele vollständig genießen zu können. Romancing SaGa 2 war einer der wenigen Ableger, die ich tatsächlich durchgespielt und mit denen ich Spaß hatte.
Das hat die Ankündigung des Remakes zu diesem knapp 31 Jahre alten Spiel umso erfreulicher gemacht. Square Enix hat uns dafür vorab eine Demo spendiert, die ein paar wenige weitere Eindrücke liefert als die Gamescom-Demo vor einigen Wochen, besonders im technischen Bereich.
Zugabe
Die offensichtlichen Aspekte, wie die 3D-Optik, der überarbeitete Soundtrack und die neue Vertonung, wurden zwar schon oft angesprochen, aber es ist nun mal einfach beeindruckend zu sehen, wie einem solch alten Pixel-RPG neues Leben eingehaucht wird.
Optisch ist natürlich kein Meilenstein der Videospielgeschichte zu erwarten, nichtsdestotrotz besticht Romancing Saga 2: Revenge of the Seven mit seinen bunten Umgebungen sowie dem klassischen Charakter- und Monsterdesign. Besonders die Vertikalität überzeugt hier, da sie einen großen Einfluss auf Gameplay und Erkundung hat.
Wie schon bei Visions of Mana werden die absolut richtigen Nostalgie-Druckpunkte gedrückt. Aber anders als beim neusten Mana-Teil gibt es hier von technischer Seite nicht viel zu beanstanden. Selbst auf Mittelklasse-PCs sind stabile 120 fps bei maximalen grafischen Einstellungen möglich. Was natürlich im Umkehrschluss bedeutet, dass es auf Steam Deck die 60-fps-Hürde meistert und das mit einem schönen Bild auf dem kleinen Monitor.
Ein gutes Zeichen für alle Plattformen, auf denen das Spiel erscheinen soll. Dass sich Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven mit seinem rundenbasierten Kampfsystem sowie dem Level- und Skillsystem für unterwegs anbietet, brauche ich aber niemandem zu erklären.
Neu oder original
Soundtechnisch gibt es ebenfalls nicht viel zu meckern. Die neuen Arrangements gehen mindestens genauso gut ins Ohr wie der fantastische Soundtrack von 1993 aus der Feder von Kenji Ito. Wer sich jedoch noch weiter in die Nostalgie-Decke einwickeln will, kann zu jeder Zeit zur originalen Version wechseln.
Die Synchronsprecher befinden sich, zu niemandes Überraschung, auf dem JRPG-Niveau, das wir kennen und viele auch lieben. Aber auch was die Vertonung angeht, kann man im Menü ganz einfach zum „Original“ wechseln. In diesem Fall die gelungene japanische Sprachausgabe.
Der wahre Grund, warum ich mich extrem auf dieses Remake freue (weitaus mehr als auf das Remaster von vor einigen Jahren), sind die vielen Quality-of-Life-Updates in Sachen Gameplay. Es ist wahrlich kein Geheimnis, dass simple, rundenbasierte Kampfsysteme lange nicht mehr so reizvoll sind, wie sie es einst waren, zumindest für mich nicht, was solche Updates umso wichtiger macht.
Zum einen laufen die Kämpfe in einer flotten Geschwindigkeit, womit Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven schon eine der wichtigsten Hürden gemeistert hat. Dann hat man mit einem kurzen Blick auf den Kampfbildschirm alle wichtigen Informationen. Das gilt für Stärken, Schwächen, Reihenfolgen oder neue Skills. Damit ist dieses Remake schon deutlich einsteigerfreundlicher als das teils verworrene Original.
Alles auf einen Blick
Die vielen optischen Informationen, wie die Gruppenaufstellung und die Haltungen der Charaktere bei den vielen verschiedenen Waffen, sind ebenfalls sehr willkommen. Vor allem, da sie einen großen Einfluss auf die Kampfkraft und Entwicklung haben. Schon in den ersten Stunden merkt man, dass Strategie und Komplexität nicht auf der Strecke geblieben sind. Selbst im neuen „normalen“ Schwierigkeitsgrad kommt man schon ins Schwitzen. Speziell wenn man so Wörter wie Permadeath wahrnimmt.
In die Tiefen der verschiedenen Systeme konnten wir zwar noch nicht eintauchen, aber alle wichtigen Elemente für ein komplexes und spannendes JRPG sind bereits gelegt.
Auch in der aktuellen Demo konnten das zentrale Vermächtnissystem und die offene Geschichte ihre Wirkung noch nicht so ganz entfalten. Aber Fans von klassischen JRPGs wissen, dass sich hier gerne Zeit gelassen wird, und ich habe keinen Zweifel daran, dass beides heute noch überzeugen kann. Am 24. Oktober sind wir dann endlich klüger.
Kostenlose Eindrücke
Das wohl sinnvollste Fazit nach dem Spielen der Demo ist wohl Folgendes: Ladet euch die Demo auf die Plattform eurer Wahl runter und macht euch selbst ein Bild von diesem bisher absolut überzeugenden Remake!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Spieler dadurch in den Bann dieses Klassikers fallen, welcher eindeutig mit den richtigen Updates entwickelt wurde. Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven bietet jetzt schon eine hohe Geschwindigkeit, ein motivierendes Kampf- und Levelsystem und übersichtliche Menüs.
Da es selbst auf Steam Deck in stabilen 60 fps und überzeugender Optik läuft, habe ich auch keinen Zweifel, dass die anderen Plattformen technisch ebenfalls überzeugen können.
Bildmaterial: Romancing SaGa 2: Revenge of the Seven, Square Enix, Xeen