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Angespielt! Dragon Ball: Sparking! ZERO könnte der große Wurf werden

In den 80er Jahren prägte Dragon Ball die Manga- und Anime-Landschaft bekanntermaßen nachhaltig. Folgerichtig mauserte sich Akira Toriyamas Opus Magnum in den folgenden Jahrzehnten zu einem multimedialen Schwergewicht, das seine Fühler zuverlässig und erfolgreich in zahlreiche andere Medienzweige ausstreckt.

Son Gokus Videospiel-Abenteuer etwa erfreuen Fans seit Jahren weltweit, vor allem eine Serie wird stets mit großem Enthusiasmus gefeiert – „Budokai Tenkaichi“. Die 3D-Arenaprügler gelten als Fest für Fans der Marke, hier treffen zahlreiche bekannte Gesichter aus Toriyamas Werk für ordentliche Keilereien zusammen.

Final Fantasy XVI Rectangle

Blöd nur, dass der letzte Serieneintrag schon über 15 Jahre zurückliegt. Seitdem sitzen Dragon-Ball-Fans zwar gewiss nicht auf dem Trockenen, aber der Wunsch nach Budokai-Nachschub ist zweifelsohne laut.

Besser spät als nie: Bandai Namco und Spike Chunsoft haben Euren Wunsch erhört – mit „Sparking! ZERO“ steckt „Budokai Tenkaichi 4“ sogar bereits in den Startlöchern. Solltet Ihr Euch übrigens bezüglich des Titels wundern: In Japan hören die „Budokai Tenkaichi“-Spiele bereits seit dem Start 2005 auf den Namen „Sparking!“. Ganz im Stile der „Like a Dragon“-Titel aus dem Hause Ryu Ga Gotoku gleicht man hier nun die japanischen und westlichen Veröffentlichungen namentlich an. Ihr gewöhnt Euch daran!

Wir sind jedenfalls der Einladung von Bandai Namco gefolgt, um einen ausführlichen Blick auf den Titel zu werfen, ehe auch Ihr im Oktober in den Ring steigen dürft. So viel vorweg: Budokai-Tenkaichi-Fans haben allen Grund zur Freude.

Wie damals, nur besser

Es braucht nur wenige Momente mit „Sparking! ZERO“, um die Nähe zu vergangenen Ablegern festzustellen. In diversen Modi stürzt Ihr Euch einmal mehr in rasante 360-Grad-Kämpfe, die sich mal auf beengtem Raum, meist aber in weitläufigen Schauplätzen abspielen.

Wie gewohnt liefert Ihr Euch bombastische Gefechte – Ihr schlagt in der Nähe auf Eure Feinde ein, schleudert sie in die Ferne, befeuert sie mit zahlreichen Ki-Techniken, schnellt im Flug durch die Landschaft und genießt dabei vor allem das audiovisuelle Spektakel. Beeindruckend gestaltet sich der Umstand, dass „Sparking! ZERO“ trotz teils rasanter Geschwindigkeit und effektreichem Bombast stets übersichtlich bleibt. Die Kamera hat Euren Feind immerzu im Blick, eine kugelsichere Bildrate bestärkt den tollen Eindruck zusätzlich.

Seid Ihr mit den vorherigen Spielen vertraut, wird es Euch zudem erfreuen, dass „Sparking! ZERO“ eine klassische Steuerung anbietet – und sogar empfiehlt. Angelehnt an die Vorgänger, fühlt Ihr Euch mit dieser in Windeseile wieder zu Hause. Aber seid versichert: Selbst, wenn Ihr bisher wenig mit der Serie am Hut hattet, reichen ein paar Kämpfe, um den Dreh herauszubekommen. Und wenn Ihr das zugängliche Kampfsystem dann noch im Detail meistern wollt, begrüßt Euch ein gelungener Trainingsmodus, der Techniken kleinteilig erklärt, demonstriert und abfragt.

Fühlt Ihr Euch im Kampf wohl, stehen dann zahlreiche Optionen zur gepflegten Klopperei offen. Da wäre etwa der gängige Battle-Modus, in dem Ihr Charaktere aus einer Riege von über 150 Kämpfern gegeneinander antreten lasst. Die Kampfepisoden lassen Euch hingegen wichtige Schlüsselmomente diverser Charaktere aus der Anime-Vorlage aktiv nachspielen. Und, wenn das alles für Euch schon ein alter Schuh ist, schreibt Ihr einfach Eure eigenen Anime-Episoden.

Der Anime-Vorlage so nah

Aber eins nach dem anderen: Wir durften einen Blick in drei Charakter-Episoden werfen. Gokus Reise startet mit dem Z-Auftakt – Ihr prügelt Euch an Eurem fiesen Bruder Radditz vorbei und empfangt wenig später die Saiyajin-Schergen Vegeta und Nappa. Die Geschehnisse zwischen den großen Konfrontationen werden in kurzen, aber schick inszenierten Zwischensequenzen abgehandelt – das Konzept setzt genretypisch voraus, dass Ihr mit der Vorlage vertraut seid. Ich konnte mich jedenfalls bis zu Vegetas hochgewachsener Affenform durchkämpfen, die dann allerdings zuverlässig den Boden mit mir aufwischte. Der Schwierigkeitsgrad ist kein Zuckerschlecken – Ihr könnt ihn aber nach Belieben anpassen.

Im Folgenden schnupperte ich sowohl in Freezers Episode als auch jene von Goku Black rein. Letzterer wird wohl eher frischeren Dragon-Ball-Fans ein Begriff sein. Die schurkische Variante von Goku spielt in „Dragon Ball Super“ eine wichtige Rolle. Übrigens: Neben „Super“ ist auch „GT“ in der Charakterriege vertreten.

Ob es allerdings auch „GT“-bezogene Story-Episoden gibt, bleibt abzuwarten. Im Laufe der entsprechenden Episoden tun sich dann auch Abzweigungen auf, die Euch die Möglichkeit zu diversen „Was wäre, wenn“-Szenarien eröffnen. In Gokus Episode entscheidet Ihr etwa, ob Ihr mit Ex-Schurke Piccolo zusammenarbeitet, um Radditz das Handwerk zu legen, oder stattdessen Euer eigenes Ding macht.

Und … Action!

Im Kern bleiben die Episoden natürlich nah an der Vorlage, und die dürfte so manchem Fan langsam, aber sicher verständlicherweise zu den Ohren raushängen. Hier schafft ein interessanter, neuer Modus Abhilfe. Im benutzerdefinierten Kampf erschafft Ihr Konfrontationen nach Eurem Gusto. Ihr lasst nicht nur Eure liebsten Charaktere mit- und gegeneinander antreten, sondern werdet regelrecht zum Regisseur Eurer eigenen Dragon-Ball-Episode.

Ihr bestimmt etwa Events, die während des Kampfes eintreten, und die Trigger, die diese auslösen. Außerdem legt Ihr Euren Darstellern die passenden Worte für Euer erdachtes Drama in den Mund und wählt eine stimmige Musikuntermalung. Und dann rundet Ihr das Ganze noch mit einem griffigen Episoden-Titel samt Jingle ab. Tatsächlich gestaltet sich der Modus so spaßig, wie er sich anhört. Es ist gar beeindruckend, wie kleinteilig die Anpassungsmöglichkeiten hier sind.

Wir hatten Zugriff auf 30 vorgefertigte Episoden, die etwa Goku an Cells Seite kämpfen ließen oder Gohan bei einer Saiyaman-Verfilmung begleiteten. In der Vollversion sollen Spieler dann die Möglichkeit haben, ihre eigenen Kreationen für andere Spieler zur Verfügung zu stellen – in etwa so, wie man es von Super Mario Maker kennt.

Tolle Technik und Liebe zum Detail

„Sparking! ZERO“ verspricht nach der gut dreistündigen Hands-on-Session ein echtes Highlight für Fans der Serie zu werden. Spielerisch begeistert der Titel schon jetzt mit satter Varianz und jeder Menge Liebe zum Detail. Eigenheiten manch eines Charakters werden ebenso bedacht wie Beziehungen zwischen ihnen. Setzt der Taugenichts Mr. Satan etwa zum mühsam aufgeladenen Spezialangriff an, wird dieser mit einer imposanten Animation eingeleitet, um den Feind wenig später völlig unbeeindruckt zurückzulassen. Das bereitet nicht nur als Fan ziemlichen Spaß.

Auch in technischer Hinsicht wirkt der Titel über jeden Zweifel erhaben. „Sparking! ZERO“ fängt den Stil und Look der Vorlage hervorragend ein – kein leichtes Unterfangen, insbesondere im 3D-Kontext. Die Charaktermodelle erfreuen mit Detailreichtum; Schauplätze lassen sich kleinteilig zerstören. Wie bereits erwähnt, gelingt es dem Titel ferner stets übersichtlich zu bleiben, trotz imposantem Effektgewitter. Und die 60 Bilder pro Sekunde blieben während der gesamten Spielzeit stabil. Scheint ganz, als stünde Fans der Serie ein echtes Highlight ins Haus.

Sparking! ZERO könnte der große Wurf werden

Lange mussten sich „Budokai Tenkaichi“-Fans gedulden – es scheint, das lange Warten hat sich gelohnt. Mit Dragon Ball: Sparking! ZERO positionieren sich Spike Chunsoft und Bandai Namco zum großen Wurf, der Fans der Vorgänger zweifellos begeistern dürfte.

Aber auch, wenn Ihr bislang wenig mit den „Budokai Tenkaichi“-Spielen am Hut hattet, könnte der Titel Euch für sich gewinnen. Hier reichen wenige Minuten, bis Ihr ein Gefühl fürs Spiel bekommt und bereits erste imposante Spezialangriffe auf den Bildschirm zaubert. Eine große Auswahl an Spielmodi deutet zudem bereits jetzt an, Euch über viele Stunden beschäftigen zu können – hier macht insbesondere die spannende Möglichkeit, eigene Episoden zu kreieren, einen tollen Eindruck.

Stilistisch über jeden Zweifel erhaben, begeistert „Sparking! ZERO“ zudem mit einer robusten Technik. In der Hands-on-Session fielen keinerlei Slowdowns oder sonstige technische Makel auf. Dragon-Ball-Fans und alle, die es noch werden wollen, streichen sich den 11. Oktober 2024 entsprechend schon mal dick im Kalender an.

 

Bildmaterial: Dragon Ball: Sparking! ZERO, Bandai Namco, Spike Chunsoft