„Games-Kauf per Download so verbreitet wie nie zuvor“, so titelt der Branchenverband Game in seiner neuesten Auswertung. „Neuer Höchstwert“, heißt es. Ein Schaubild spricht zudem davon, dass der digitale Download „so beliebt wie nie zuvor“ sei.
Stimmt schon, na klar. In den vergangenen vier Jahren ist der Anteil an digitalen Games-Käufen um ganze 2 Prozent in Deutschland gestiegen. In diesem Sinne also auch ein Höchststand. Vielleicht aber auch zutreffend: Der Games-Download wächst seit Jahren nur marginal. Oder auch: Der physische Anteil am Games-Kauf ist seit Jahren stabil.

Alles eine Frage der Perspektive und vielleicht auch der Branche oder der Zielgruppe, für die man eintritt. Den letzten wirklich nennenswerten Anstieg haben digitale Games-Verkäufe zu Corona erfahren, als der Anteil von 45 Prozent auf 58 Prozent stieg.
Der große Antreiber hinter dem digitalen Games-Kauf bleibt weiterhin natürlich der PC, auf dem schon seit Jahren zu über 90 Prozent digital gekauft wird. Auf dem Konsolenmarkt hingegen wird auch weiterhin in Mehrheit physisch gekauft.
Gewiss, die Tendenz ist klar und lässt sich sicher auch nicht mehr umkehren. Andere Länder sind auch schon deutlich „digitaler“ als Deutschland. Alan Wake II wird kein Einzelfall bleiben, immer mehr große Publisher lagern die Produktion physischer Medien aus. Konsolenhersteller, die am digitalen Verkauf von Spielen weitaus mehr verdienen, versuchen ebenfalls kontinuierlich, ihre Laufwerk-losen Modelle an die Fans zu bringen.
Für Fans des Haptischen gibt es weiterhin einen Markt. Analyst Daniel Ahmad verdeutlicht es gegenüber Kotaku anhand von Sony-Zahlen: „Wenn man sich die absoluten Werte ansieht, hat Sony letztes Jahr 286 Millionen Spiele verkauft“, so Ahmad. „Selbst bei einem [digitalen] Anteil von 70 Prozent bedeutet das immer noch, dass 85 oder 86 Millionen davon physisch sind, oder? Also, ja, es ist ein kleiner Teil, aber es ist keineswegs winzig.“
Diese und weitere Zahlen gibt es in der neuesten Auswertung des Branchenverbands Game. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Entscheidung zwischen physisch und digital auch eine Frage des Alters ist. Jüngere GamerInnen kaufen überwiegend digital, ältere bevorzugen weiter den Datenträger.
via Game, GfK Entertainment, Bildmaterial: The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, Nintendo
Ich zähl mich auch mit zu Kelesis. Alle Titel bis in die 80iger haben entsprechend auch ihre funktionierenden Abspielgeräte hier. Ich bin froh das man heute die Wahl hat ob man, physisch, digital, Streaming oder eine Mischform nutzen möchte. Denn wir ehrlich sind, wenn es nur eine Art der Veröffentlichung gäbe wären wir früher oder später ziemlich am Arsch. Sei es durch Verfügbarkeit, Preise oder Zugang/Verbindungsqualität. So wie der Markt jetzt ist, hat jeder etwas davon und kann die Vor- und Nachteile abwägen.
Was ich nicht mehr habe, ist die PS1 (weil ich sie durch die Abwärtskompatibilität der PS2 nicht mehr brauche) und das Sega Mega Drive (weil es das Zeitliche gesegnet hat). Meine allererste Konsole, mein Sega Master System von 1990, geht aber theoretisch noch, wobei ich es, seit sich 2016 mein letzter Röhrenfernseher verabschiedet hat, zu Hause nicht mehr nutzen kann (Flachbildglotzen besitzen schlicht keinen Anschluss dafür).
Mehr oder weniger regelmäßig im Einsatz sind bei mir die PS2-PS5 und die Xbox360, obgleich ich die PS4 dank der abwärtskompatiblen PS5 inzwischen eigentlich auch nicht mehr brauche, weshalb sie auch den Standort gewechselt hat (befindet sich also nicht mehr bei mir zu Hause sondern "an einem anderen, häufig besuchten Ort").
Generell bleibt festzuhalten, dass Konsolen größere Platzfresser sind als Spiele. Gameshüllen lassen sich nämlich eigentlich ziemlich platzsparend horten. Eine bis zur PS1 abwärtskompatible PS6 könnte meine Bleibe somit über Nacht wesentlich geräumiger machen.
Verfügbarkeit dürfte in der nächsten Zeit ohnehin ein großes Thema im Gaming werden. Ich kann mir heute jederzeit problemlos Filme und Musikalben aus den 1950er Jahren reinziehen, wenn ich will. Wenn ich hingegen ein Konsolenspiel aus den 2000ern daddeln möchte, brauche ich nach wie vor häufig das Original-Abspielgerät dafür. Man muss die Augen schon sehr fest schließen, um in dieser Diskrepanz kein Problem zu sehen.
Ich zähle mich auch zu der Gruppe mit einer sehr grossen Sammlung an physischen Spielen. Und ja, ich besitze auch noch die funktionierenden Abspielgeräte dafür. Wir haben hier im Haus eigens eine Retro Gamerecke eingerichtet. Da steht ein alter Röhren-TV und daran konstant angeschlossen sind SNES, N64, Gamecube und PS2...PSOne liegt in der Schublade.
Nichts davon ist in irgendeiner Weise mit dem Internet verbunden und alles ist sofort spielbar. 
Meine Sammlung an digitalen Titeln ist wirklich seeeeehr klein, das sind wohl höchstens so 20-30 Titel und viele davon Remaster, welche ich aber auch physisch im Original besitze.
Das wird auch bei mir langsam ein Thema. Dem könnte ich aber auch entgegenwirken, indem ich mal beherzt ausmiste. =P Und ist auch mit ein Grund, warum ich bei CEs mittlerweile echt auf die Bremse trete. Wenn ich da an Ni No Kuni 2 denke ...
Meiner Meinung wird Digital Only irgendwann kommen. Die Frage ist wann, denn eigentlich hätte es längst passieren müssen.
Die Spieler werden davon natürlich keinen Vorteil haben. Momentan habe ich noch die Wahl Spiele zu verleihen, gebraucht zu kaufen oder günstig aus anderen Quellen zu bekommen. Digital bin ich an den jeweiligen Konsolenstore gefesselt.
Und klar, dazu kommen noch andere Sachen wie kpnftige Store-Abschaltungen aber bei der Patch-Frequenz heutzutage ist der Zug eh abgefahren.
Ein solches Szenario ist aber eigentlich keine echte Digitalisierung sondern lediglich eine "Perversion von Digitalisierung", weil man als Konsument dadurch endgültig zum Sklaven von Konzernen wird.
Die Möglichkeiten, die sich für die Kunden aus der Digitalisierung ergeben könnten, würden hier seitens der Firmen komplett gekappt.
Aber da der moderne Mensch die Freiheit gerne mal auf dem Altar der Bequemlichkeit opfert, sehen viele womöglich auch darin nicht den Ansatz eines Problems. Wer braucht schon so etwas Altbackenes wie Verbraucherrechte?