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Wieso Monster Hunter Wilds die Nostalgie in mir weckt und die Leidenschaft neu entfacht

Mittlerweile bin ich seit fast 15 Jahren digitaler Jäger. Gilt man nach so vielen Jahren eigentlich als Veteran mit großer Expertise oder eher als altes Eisen, welches sich nur noch mit Mühe neue Mechaniken merken kann? Egal!

Denn eines ist sicher: Monster Hunter ist eine Reihe, die mich nach all der Zeit immer begeistert. Monster Hunter Wilds unterstreicht diese These einmal mehr, obwohl mich einige Neuerungen bislang noch nicht so recht überzeugen wollen. Hier spricht wohl das alte Eisen aus mir.

Elden Ring Rectangle

Nie hat sich die Wildnis so schön präsentiert

Kommen wir zunächst zu den schönen Dingen, die Capcom bislang veröffentlicht hat. Vor Monster Hunter World zeichnete sich die Reihe im Grunde nicht durch grafisch gelungene Umgebungen aus. Vielmehr standen die Monster und das Gameplay im Vordergrund. Natürlich war das unter anderem den Plattformen geschuldet, auf denen die Reihe veröffentlicht wurde. Nichtsdestotrotz besaßen die einzelnen Gebiete immer Charme und Charakter, sodass sich Fans noch heute gerne an sie erinnern.

Doch das ist kein Vergleich zum Detailgrad, den wir im neuen Trailer sehen. SpielerInnen sehen praktisch jede Pore der gezeigten Charaktere – und seien wir mal ehrlich, die Videospielwelt achtet vor allem auf die Feldexpertin Alma und erst recht auf die Schmiedin Gemma.

Offenbar hat Capcom mit diesem Design mal wieder einen Nerv getroffen. Inzwischen gibt es vermutlich kein einziges Thumbnail mehr, welches nicht Gemma wird. Dabei gibt es doch viel schönere Dinge im Trailer. Habt ihr etwa nicht Baby-Pukei-Pukei im Trailer gesehen? Capcom scheint hier eventuell etwas Neues einführen zu wollen. Immerhin gibt es in Rise ebenfalls ein Baby-Tetsucabra, auf dem Hojo der Gildenmeister sitzt. Ich sag’s euch. Das wird das nächste große Ding!

Monster Hunter 4 Ultimate all over again

Und apropos große Dinge! Die Fangemeinde analysiert derzeit eifrig den neuen Trailer und stellt immer wieder Verbindungen zu einem der beliebtesten Teile der Reihe her: Monster Hunter 4 Ultimate.

Gleich zu Beginn befindet sich die Gruppe auf einem Sandschiff auf der großen Wüste. Das fängt die Atmosphäre des alten Teils ein und lässt besonders mein Herz höherschlagen. An dieser Stelle hoffe nicht nur ich, dass es wieder zu Jagdmöglichkeiten gegen die Drachenältesten Jhen Mohran und Dah’ren Mohran kommen wird. Das große Wüstengebiet lädt praktisch dazu ein. Dass es die Fans sehen wollen, hat man zumindest auf Twitter gesehen, indem die beiden Monster im Zuge der Ausstrahlung im japanischen Raum ebenfalls in den Trends auftauchten.

Weitere Parallelen zum vierten Teil sind deutlich bei Gemma zu erkennen, die allem Anschein nach die kleine Schmiedin von damals ist. Zumindest sieht sie wie eine erwachsene Version von ihr aus. Des Weiteren weisen ihre Ausrüstungsgenstände eindeutig darauf hin, wie zum Beispiel die Jacke des damaligen Karawanenführers.

Und auch der Auftraggeber (vermutlich Gildenmeister) im Trailer weist starke Ähnlichkeiten mit dem Lanzenträger aus dem vierten Teil auf. Wenn Capcom diese starke Parallel ausbaut, könnte ich dem Titel wahrscheinlich gar nicht mehr widerstehen. Allerdings sprechen mich einige Dinge noch nicht an.

Sprechende Palicos und Felyne?!

Größte Überraschung während und nach dem Trailer waren sicherlich die sprechenden Charaktere. Seit den letzten beiden Teilen können die Charaktere in Monster Hunter zwar sprechen, allerdings gab es bislang zwei Ausnahmen: der Protagonist bzw. die Protagonistin und die Palicos und Felyne. Und bevor es jemand schreibt: Ja, es gibt bereits sprechende Felyne in der Welt von Monster Hunter – genauer gesagt in den beiden Stories-Titeln. Dort spricht unter anderem Navirou in menschlicher Sprache. Aber das hier fühlt sich irgendwie anders an.

Die sprechenden Palicos sind eine Änderung, die mich noch überzeugen muss. Sie sollten meiner Meinung nach nicht zu menschlich klingen, sondern bräuchten einen Kniff, der sie vom Rest abhebt. Ich möchte ungern einen Palico als Partner haben, der eventuell perfektes, britisches Englisch spricht bzw. je nachdem, wie es in der deutschen Sprachausgabe sein wird (falls es eine geben wird). Das würde mir ein wenig den bisherigen Zauber nehmen. Auch wenn Palicos bisher nur miauen, konnten sie alle verstehen, vor allem ich als dessen Partner. Es gibt also eine besondere Verbindung zwischen den Charakteren.

Dasselbe gilt für die sprechenden ProtagonistInnen. Es kann von Vorteil sein, wenn die selbstgeschaffene Hauptfigur auch sprechen kann, aber es muss nicht sein. Wahrscheinlich braucht es einfach mehr Gameplay-Material, um mich zu überzeugen. Eventuell baut Capcom wieder eine Option ein, die die Hauptfigur und Palicos nicht menschlich sprechen lassen. Bereits in World gab es die ähnliche Option, die alte Monster-Hunter-Sprache zu verwenden. So eine Option käme bei Fans sicherlich gut an.

Was kennen wir bisher von der Welt?

Als Mitglied der Forschungskommission begeben wir uns auf eine faszinierende Expedition ins Verbotene Land. Unser erstes Ziel ist dabei die Windebene, eine Region voller Gegensätze und atemberaubender Naturwunder. Sandige Wüsten erstrecken sich neben wogendem Grasland, malerische Felsformationen ragen aus der Landschaft und zeugen von der Kraft der Elemente. Doch diese Welt ist in ständigem Wandel, geprägt von einem unberechenbaren Klima. So beschreibt es Capcom auf der Webseite.

Was im Trailer deutlich zu sehen ist, ist das sich ständig verändernde Klima auf der Windebene. Dadurch entsteht ein lebendigeres Ökosystem, welches von zahlreichen Monstern bewohnt wird und viele Überraschungen bereithält. So trifft man nicht nur auf kleine Monsterherden, sondern auch auf große Monsterherden. Im Trailer eindrucksvoll dargestellt von einer Horde Doshaguma. Doshaguma sind fellige Reißzahn-Bestien, die ein wenig aggressiv scheinen. Genauso wie das Amphibien-Monster Chatacabra. Und obwohl bislang nur zwei große Monster offiziell vorgestellt wurden, zeigt sich eine kleine Vielfalt, die mich begeistert. Es sind eben nicht nur Dino- oder Drachen-ähnliche Wesen. Mehr Varietät zum Jagen ist immer gut!

Mehr als nur eine Waffe(nkombination)

Und apropos große Varietät! Zwar wird es allem Anschein nach keine neuen Waffentypen geben – was etwas schade ist – dennoch erhalten die 14 klassischen Waffentypen neue Aktionen. Dazu dient der Fokusmodus, der es einem Jäger und einer Jägerin ermöglichen soll, Angriffe und Blockfähigkeiten besonders gezielt einsetzen zu können. Wie genau das aussieht, kann man im Trailer nur erahnen. Der Jäger benutzt sein Großschwert, konzentriert sich und kontert den Angriff des Doshaguma. Dabei scheinen gezielte Stellen am Monster verletzt worden zu sein. Diese werden mit Wunden (z. B. an den Beinen) und roten Spähkäfern gekennzeichnet.

Laut der Webseite von Capcom soll man dadurch in der Lage sein, die Schwachstellen der Monster gezielt ins Visier zu nehmen und ihnen mit speziellen neuen Angriffen massiven Schaden zuzufügen. Wie das aussehen wird, kann ich mir bislang noch nicht richtig vorstellen. Vor allem stelle ich mir den Fokusmodus schwierig vor, wenn ich gegen eine große Horde von Monstern stehe. Es müsste auf jeden Fall klar erkennbar sein, welches Monster an welcher Stelle verletzt ist, damit sich der Fokusmodus lohnt. Sicherlich ist der Modus nicht unbegrenzt einsetzbar. Auf jeden Fall klingt es nach einer sinnvollen Mechanik/Erweiterung, in die ich mich gerne reinfuchsen möchte.

Genauso gut gefällt mir die Erweiterung, dass man zukünftig zwei Waffen mit auf die Jagd nehmen kann. Möglich macht das ein neuer treuer Begleiter: die neuen Reittiere namens Saikrii. Die Tiere verfügen nicht nur über einen hervorragenden Geruchssinn und können so JägerInnen automatisch zum Ziel lotsen, sondern, wie der „Taxi-Service“ in World oder auf einem Palamute in Rise, können dabei Gegenstände benutzt werden. Und die Zweitwaffe liegt bequem im Holster.

Ähnlich wie der Fokusmodus könnte auch das Feature des schnellen Waffenwechsels sehr interessant werden sowie eine Jagd noch dynamischer machen. So lässt es sich – wie auch im Trailer gezeigt – schnell zwischen einem Nah- und Fernkampfwaffentyp wechseln oder auch zwischen stumpfen Waffen sowie Schwertern. Mehr Optionen auf einer Jagd sind immer gut!

Guter Auftakt, etwas fehlt aber noch

Dass ich Monster Hunter Wilds spielen werde, steht außer Frage. Allerdings muss mir Capcom noch das richtige Gefühl vermitteln. Ja, der letzte Trailer sieht gut aus und bietet viel fürs Auge. Für mich persönlich wirkt der Trailer jedoch, als wäre dieser etwas zusammengeschustert worden bzw. als ob man etwas auf der State of Play zeigen wollte/musste. Mir fehlt noch das Brachiale, das die vorherigen Trailer immer ausstrahlten. Eventuell sehen wir das ja auf dem Summer Game Fest, wenn Ryōzō Tsujimoto am 07. Juni neue Inhalte präsentiert. Als Fan warte ich gespannt auf neue Informationen – und auf die Veröffentlichung 2025.

Der aktuelle Trailer

Bildmaterial: Monster Hunter Wilds, Capcom

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