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Synchronsprecher Toru Furuya nach Bericht über Missbrauch für Metaphor: ReFantazio neu besetzt

Metaphor: ReFantazio erfreut sich aktuell bereits satter Vorschusslorbeeren. Ein neulich aufgedeckter Vorfall trübt die gute Stimmung nun allerdings. Demnach habe man einen Synchronsprecher aus dem Spiel entfernt, nachdem dieser zugegeben hatte, eine Affäre gehabt zu haben, die in Missbrauch endete.

Es geht um den erfahrenen Sprecher Toru Furuya, der zur Vertonung des Spiels beitragen sollte. Im letzten Monat berichtete das japanische Boulevardblatt Shukan Bunshun, dass Furuya eine vierjährige Affäre mit einer 37 Jahre jüngeren Fan hatte. Furuya wandte sich dann via Twitter an die Öffentlichkeit, um besagten Bericht zu bestätigen, und gestand dabei, dass er seine Partnerin während der Beziehung geschlagen und sie zu einer Abtreibung gezwungen habe.

„Ich kann mich nicht genug dafür entschuldigen, dass ich das Vertrauen all meiner Fans missbraucht habe, die mich über die Jahre unterstützt haben, sie enttäuscht, verletzt und meinen Charakter beschmutzt habe“, so Furuya in seiner Erklärung.

Atlus veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung auf seiner Website und bestätigte, dass Furuya aus dem Spiel entfernt und durch einen neuen Schauspieler ersetzt wird. „Atlus Co. Ltd gibt bekannt, dass der Synchronsprecher Toru Furuyas Auftritt im neuen RPG Metaphor: ReFantazio, dessen Veröffentlichung für den 11. Oktober geplant ist, aufgrund verschiedener Umstände geändert wird“, heißt es in der Erklärung.

Und weiter: „Die neue Besetzung wird in einem für Juli geplanten Folgebericht bekannt gegeben. Wir hoffen, dass Sie Metaphor: ReFantazio weiterhin unterstützen werden.“

Der 70-jährige Furuya ist seit den 1960er Jahren in Japan als Synchronsprecher tätig. Zu seinen bekanntesten Rollen zählen Tuxedo Mask in Sailor Moon, Yamcha in Dragon Ball und Pegasus Seiya in Saint Seiya.

via VGC, Bildmaterial: Metaphor: ReFantazio, Atlus, Studio Zero

8 Kommentare

  1. Unter Cancel Culture verstehe ich eher, jemanden wegen einer falschen Meinung rauszuwerfen oder rauszuekeln.

    Einen Frauenschläger rauszuwerfen und Ersatz zu suchen ist im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit einer Firma vollkommen in Ordnung. Insbesondere wenn er es auch selbst zugibt.

    das kann man nicht so einfach Schwarz/Weiß trennen...Taten entsprechen im Prinzip auch indirekt gewisse Meinungen oder Vorstellung darüber, was richtig und falsch ist, denn wenn dem nicht so wäre, würden diese Meinungen und Vorstellung einen nicht erst zu solch Taten verleiten, wenn die Meinung die man über sowas hat seine Taten nicht stützen tun.

    Der einzige Fall, wo sowas nicht zutrifft eventuell, ist wenn der Kerl bei der Tat so stramm Hacke voll alkoholisiert war, dass sein Verstand voll und ganz unzurechnungsfähig war und daher nicht mehr geistig imstande gewesen ist zwischen Richtig und Falsch klar unterscheiden zu können, wenn sein ganzes Denken und Handeln nur noch durch Emotionen und momentane Impulse gesteuert wurde, die einem im Affekt vielleicht Dinge tun oder sagen lassen, die man im Nachgang betrachtet so nicht getan oder gesagt hätte und dazu führen, das Personen solch Dinge letztendlich bereuen, wenn sie ne gewisse ordentliche Erziehung genossen haben um zu wissen, wann es Zeit ist Reue zu zeigen, wenn man eben erkennt, das man sich falsch verhalten hat.

    Und der erste Schritt dazu ist natürlich die innere Eingeständnis, dass man sich falsch verhalten hat und das man sich bei den Betroffenen dafür auch aufrichtig entschuldigt.

    Ob das jetzt unbedingt öffentlich gemacht werden muss jedoch, ist die eine Sache.

    Cancel Culture als "Öffentlichkeitsarbeit" zu bezeichnen ist ja wohl derber nen Scherz, oder? Oder empfindest du öffentliches Naming und Shaming von Firmen wirklich als Öffentlichkeitsarbeit, wenn diese das einzig und allein aus Eigennutz tun, aus Furcht, diese Publicity könnte irgendwie negativ auf den Spielentwickler zurückfallen?

    Das was hier gemacht wurde wieder mal ist einzig und allein Schadensbegrenzung betreiben auf Kosten der Person, die für den Entwickler vorher nach bestem gewissen ehrliche Arbeit betrieben hat, um das gemeinsame Produkt zu schaffen.

    Man hätte auch voll und ganz anders auf diese Situation reagieren können und Größe insgeheim zusammen zeigen können als Zeichen, dass man negative Ereignisse gemeinsam aufarbeitet ohne in billiges Cancel Culture zu verfallen - indem man mit dem Betroffenen sich zusammengesetzt hätten und vereinbart hätte, dass der betroffene Sprecher auf jeglichen Gehalt am Spiel freiwillig verzichtet und die Summe spenden tut für gemeinnützige Organisationen, gegebenenfalls als Obulus und Zeichen der Ernsthaftigkeit noch nen eigenen Anteil dazu gibt, damit die Summe schön aussieht und das ganze ner Organisation spendet, die gegen Frauenfeindlichkeit agiert und Betroffenen hilft.

    Das wäre für mich ernsthafte Öffentlichkeitsarbeit im positiven Sinne, die auch ne gewisse Außenwirkung erzielen kann, während das Streichen und Austauschen des Sprechers lediglich dem Entwickler nur Zeit und Ressourcen kostet und die einzige erreichte "Öffentlichkeitsarbeit" die damit erreicht wurde ist, sich von dem Täter zu trennen, um die eigenen Weste sauber zu haben, weil sich sofort heutzutage von alles und jedem getrennt werden muss sofort, sobald man erfährt, das irgendwas oder irgendwer sich nicht zu jederzeit 100% korrekt der Gesellschaftsform verhalten hat.

    Das ist der wahre Begriff von Cancel Culture, das Ausgrenzen von Dingen oder Personen, die nicht der Gesellschaftsnorm jederzeit entsprechen, statt die Größe zu besitzen den Betroffenen aufzuzeigen erstmal, in welcher Art und Weise sie passend Reue zeigen können, ohne gleich sofort alles aufzulösen.

    Der Mensch ist nicht unfehlbar, wir alle machen in unserem Leben mal Fehler - von Situation zu Situation mal mehr mal weniger gravierend.

    Aber egal wie gravierend der Fehler auch gewesen sein mag, jeder ernsthaft reumütige Mensch hat auch eine ehrliche zweite Chance verdient, um zu zeigen eben, dass man auch Rückgrat besitzt und zu seinen gemachten Fehlern grade steht.

    Da ist es nicht grad ermutigend bzw. förderlich für Menschen zu wissen, die vor dem Scheideweg stehen sich zusammenzureißen und ein Geständnis abzulegen, wenn dann alles und jeder einen verteufelt und seine Existenz am liebsten zerstört sehen will sofort.

    Cancel Culture ist ein äußerst schmaler Grat zwischen Gerechtigkeit und Selbstgerechtigkeit.

    Das was dieser Entwickler hier tat, war letztendlich bloß pure Selbstgerechtigkeit und hatte mit "Öffentlichkeitsarbeit" absolut nichts im Geringsten zu tun. Öffentlichkeitsarbeit eines Spielentwicklers bei solch innerlich auftretenden Geschehnissen ist es, dafür zu sorgen präventiv, das solch ein Vorfall nicht nochmal vorkommt, dass die Thematik intern aufgearbeitet wird human mit dem Betroffenen und auch allgemein Hilfe stellend, statt existenzzerstörend zu agieren.

    Denn eines ist klar, solche Menschen, die solche Taten begehen, die brauchen in erster Linie Hilfe und nicht Verleumdung ihrer Existenz, denn das hilft absolut NIEMANDEN

  2. das kann man nicht so einfach Schwarz/Weiß trennen...Taten entsprechen im Prinzip auch indirekt gewisse Meinungen oder Vorstellung darüber, was richtig und falsch ist, denn wenn dem nicht so wäre, würden diese Meinungen und Vorstellung einen nicht erst zu solch Taten verleiten, wenn die Meinung die man über sowas hat seine Taten nicht stützen

    Ich hab's wieder und wieder gelesen, und einfach nicht verstanden.

    Man muss sich vor Augen führen: Bei dieser Beziehung zu einem 37 Jahre jüngeren Fan kannst du definitiv von einem Machtgefälle ausgehen. Dies allein ist natürlich nicht strafbar, aber zumindest schonmal moralisch fragwürdig. Aber das sei mal dahin gestellt.

    In solch einer, von Machtungleichgewicht gezeichneten Beziehung die Partnerin zu verprügeln, sie zu schwängern und sie dann zu einer Abtreibung zu zwingen... Ich behaupte einfach mal, dass das ziemlich scheiße ist. Yeah, mein Mitleid mit dem Mann hält sich in Grenzen.

    Nun ist es ja nicht so, dass es sich um Mutmaßungen handelt. Er hat es zugegeben und sich "entschuldigt", als es rauskam. Ohne diese Berichte im Vorfeld hätte er es nie zugegeben. Wer weiß, wie viele Opfer es noch zukünftig gegeben hätte bzw. was noch sonst für Leichen im Keller liegen.

    Das was dieser Entwickler hier tat, war letztendlich bloß pure Selbstgerechtigkeit und hatte mit "Öffentlichkeitsarbeit" absolut nichts im Geringsten zu tun. Öffentlichkeitsarbeit eines Spielentwicklers bei solch innerlich auftretenden Geschehnissen ist es, dafür zu sorgen präventiv, das solch ein Vorfall nicht nochmal vorkommt, dass die Thematik intern aufgearbeitet wird human mit dem Betroffenen und auch allgemein Hilfe stellend, statt existenzzerstörend zu agieren.

    Das hört sich alles ziemlich naiv an. Wie soll denn ein Arbeitgeber im Vorfeld unterbinden, dass dein erfolgreicher Sprecher seine Machtposition nicht missbraucht? Und wie willst du die Thematik intern aufarbeiten?

    "Herr Furuya, bitte, das nächste Groupie nicht mehr verprügeln und zur Abtreibung zwingen". - Das ist definitiv nicht die Aufgabe des Arbeitgebers. Für so etwas sind Einrichtungen und Therapeuten zuständig.

    Was denkst du denn, wie es in Deutschland ist? Bei stinknormalen Menschen ohne Promi-Bonus? Bei schwereren Gewalt-/ oder Drogendelikten (oder gar bei Sexualdelikten) setzen dich die meisten Firmen, selbst mit Jahrelanger Zugehörigkeit, vor die Tür. Einfach, um mit der Tat nicht assoziiert zu werden.

    Seine zweite Chance bekommt der Straftäter schon. Nach einer Gefängnisstrafe samt Resozialisation. Und dann eben in einem anderen Job. Ob dies dann wieder so gut läuft, steht aber auf einem anderen Blatt.

    Furuya jedenfalls braucht jedenfalls nicht mehr in die Entertainmentindustrie zurückkehren. Und am Hungertuch nagt er sicherlich auch nicht.

  3. Also warum zum Teufel macht man den Unsinn?

    Weil man solchen Leuten keine Bühne geben will bzw um schlechte Publicity vorzubeugen.

    (99% der Spieler werden beim ersten Spielen, bis der Abspann läuft und darauf geachtet wird, ja nicht mal überhaupt wissen, welchen Charakter die Person gesprochen hat überhaupt, um seien Stimme klar identifizieren zu können, also wozu die unnötige Hexenjagd, denn was anderes ist das ganze nicht, wie immer)

    Die Aussage kann auch nur von jemanden kommen der wenig bis gar keine Ahnung von der Japanischen Industrie hat. Wo für den Westen die Schauspieler die großen Stars sind, sind es für die Japaner die Synchronsprecher. Dort hat die ganze VA Kultur einen ganz anderen Stellenwert. Leute gucken Anime XY nicht weil sie den Anime oder die Vorlage interessant finden, die Leute gucken den Anime nur weil nen bestimmter Synchronsprecher mitspielt. Gerade die die es geschafft haben werden als extreme Stars gefeiert.

    Und dann ist es durchaus Verständlich wenn man VA's umbesetzt um schlechte Publicity zu vermeiden so wie man es bereits mit mehreren Yakuza Games getan hat wo Schauspieler ausgetauscht wurden.

    Die ganze Szene dort ist aber ebenfalls extrem Toxisch und man wird für das kleinste Vergehen direkt sozial gebrandmarkt. Hier waren es zurecht auch Straftaten.....aber es wurden schon leute für weitaus weniger Dinge komplett ins Aus katapultiert.

  4. @Kaiserdrache

    Atlus hat es nicht exposed. Es wurde in einer Zeitschrift berichtet. Darauf hat der Täter auf Twitter reagiert und es zugegeben. Und darauf hat dann Atlus reagiert.

    Aber unabhängig davon: Du hast schon verstanden, dass der Typ die Frau körperlich misshandelt und sie zur Abtreibung gezwungen hat, oder?

  5. @Kaiserdrache

    Atlus hat es nicht exposed. Es wurde in einer Zeitschrift berichtet. Darauf hat der Täter auf Twitter reagiert und es zugegeben. Und darauf hat dann Atlus reagiert.

    Aber unabhängig davon: Du hast schon verstanden, dass der Typ die Frau körperlich misshandelt und sie zur Abtreibung gezwungen hat, oder?

    Natürlich hab ich das, das ist selbstverständlich auch ne Nummer härter, als ihn bloß wie du es tatest als "Frauenschläger" zu betiteln.

    Wie auch immer, Dantorius hat aber mit einer Sache recht, die ich nicht berücksichtigt habe und das ist das es in Japan rund um Voice Actors einen ganz anderen "Kultstatus" gibt, als wie hier im Westen. Das da dann deswegen ein völlig anderer verzerrter Blickwinkel dort besteht und solch Dinge einen gänzlich anderen Stellenwert einnehmen, als wie hier und daher auch von der Gesellschaft dort sowas toxisch betrachtet wird, habe ich nicht bedacht, da ich mit meinen Aussagen von einer grundsätzlich neutralen Haltung her das Ganze betrachtete, ohne irgendwelche kulturellen Einflüsse mit einzubeziehen.

    Ich vergesse immer wieder mal, dass Videospiele heutzutage weitaus mehr sind mittlerweile, als bloß Spiele und der ganze Markt darum sich völlig verändert hat, als wie das noch vor sag ich mal 20+ Jahren der fall war, wo das alles bei weitem noch nicht so extrem war ...Social Media trägt dazu aber auch gewiss ein sehr großen Beitrag heutzutage bei, muss man sagen.

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