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Arkane-Lyon-Chef äußert öffentlich Kritik an Microsoft: „Ein Stich in die Magengrube“

Arkane-Lyon-Chef Dinga Bakaba hat Microsoft-Führungskräfte öffentlich für ihre Entscheidung kritisiert, mehrere Studios, darunter auch das Arkane-Studio in Austin, zu schließen, und nannte die Nachricht „einen verdammten Stich in die Magengrube“.

Am Dienstag teilte der Xbox-Hersteller den Mitarbeitenden von vier Studios – darunter dem Redfall-Hersteller Arkane Austin – mit, dass ihre Schließung geplant sei. Games-Chef Matt Booty behauptete dabei, dass einige Mitarbeitende zu anderen Teams versetzt und andere entlassen würden.

Bakaba, der Creative Director des von der Kritik gefeierten Deathloop und der derzeit an Blade arbeitet, reagierte auf die Neuigkeiten via Twitter mit einer offenen und kritischen Botschaft.

„Das ist absolut schrecklich“, so Bakaba. „[Ihr habt die] Erlaubnis, menschlich zu sein: Ich möchte jeden Manager, der dies liest, freundlich daran erinnern, dass Videospiele eine Unterhaltungs-/Kulturbranche sind und Ihr Geschäft als Unternehmen darin besteht, sich um Ihre Künstler/Entertainer zu kümmern und ihnen dabei zu helfen, Mehrwert für Sie zu schaffen.“

Er fügt hinzu: „Stürzen Sie uns nicht in Goldfieber-Manöver, benutzen Sie uns nicht als Strohleute für Fehleinschätzungen/blinde Flecken, machen Sie unsere Arbeitsumgebung nicht zu darwinistischen Dschungeln. Sie sagen, wir machen Sie stolz, wenn wir ein gutes Spiel machen. Machen Sie uns stolz, wenn die Zeiten schwierig sind. Wir wissen, dass Sie es können, wir haben es schon einmal gesehen.“

Er schließt: „Im Moment schwinden großartige Teams wieder vor unseren Augen, und das ist ein verdammter Stich in die Magengrube. Lyon ist in Sicherheit, aber bitte seien Sie bei all dem taktvoll und kritisch und respektieren Sie die Stimme der Betroffenen und lassen Sie ihr Gehör, es ist ihre Geschichte zu erzählen, ihre Gefühle auszudrücken.“

via VGC, Bildmaterial: Xbox

1 Kommentar

  1. Ganz starke Worte. Besonders da Arkane, egal welche Division, sich immer in einer gefährlichen Position befindet. Arkane kämpfte praktisch immer um sein Fortbestehen (gibt da ne interessante Doku von NoClip zur Historie von Arkane, die ich vielleicht später mal im dazugehörigen Thread verewigen werde), man machte immer Spiele, die aus der Reihe tanzten, hat oft für diverse Projekte die Finanzierung nicht erhalten und so weiter und so fort. Bis Bethesda dann kam, von dem, was Arkane geleistet hat angetan war und die das Studio in seinen Reihen aufgenommen hat, Budget-Probleme waren fortan Geschichte, man konnte expandieren und vielen Menschen neue Jobs und Perspektiven verschaffen.

    Aber auch unter Bethesda lief es kommerziell für die Arkane-Titel nie wirklich gut. Irgendwann wollte auch Bethesda nach einigen finanziellen Misserfolgen (darunter auch Prey) ein Return of Investment. Und so ist dann auch irgendwann Redfall geboren. Einige Zeit später verleibte sich ja dann Microsoft Bethesda ein, mit dem Versprechen von Phil Spencer nach dem Redfall-Debakel, Arkane würde bereits jetzt schon wieder am nächsten spannenden Projekt arbeiten. Das galt wohl dann schon nicht mehr für Arkane Austin.

    Unter Microsoft wird Arkane nicht wirklich sicher sein, der Auffassung ist sicherlich auch der Lyon-Chef Bakaba, der gleich mal für alle der gerade betroffenen Studios den Mahner an die großen Geldgeber spielt. Und die Worte kommen genau zur richtigen Zeit, auch, wenn sie vermutlich niemanden bei Microsoft zum umdenken bewegen, es ist wichtig, hier so ein Zeichen zu setzen. Denn auch bei Arkane wird man sich wohl fragen, wie es nach Blade dann wohl weitergeht. Ob es überhaupt weitergehen wird.

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