Titel | Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy |
25. Januar 2024 | |
Capcom | |
25. Januar 2024 | |
Capcom | |
25. Januar 2024 | |
Capcom | |
System | PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch, PC (Steam) |
Getestet für | PlayStation 5 |
Entwickler | Capcom |
Genres | Gerichtsdrama, Visual Novel mit Rätseln |
Texte |
|
Vertonung |
In den letzten Jahren haben Studios zunehmend an Portierungen, Remakes und Remaster-Versionen bekannter Spiele gearbeitet. Statt auf neu setzt man auf alt in neuem Gewand. Ob The Last of Us, Catherine, Pokémon Strahlender Diamant oder der Dauerbrenner Skyrim, jegliche Art von Genres bekam schon Neuanstriche, um sie auf aktuellen Konsolen erstrahlen zu lassen. Auch unser aller Lieblingsanwalt Phoenix Wright aus Ace Attorney ließ sich nicht lumpen.
Drei Spiele inklusive Bonusmaterial konnten Spielende genießen. Fünf Jahre später folgt ihm auch endlich sein Nachwuchsschüler mit der Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy auf die aktuelle Konsolengeneration. Die enthaltenen drei Spiele frischen die Anwaltsduelle mit neuen Mechaniken auf. Ob sich das Wortgefecht auch heutzutage noch lohnt, erfahrt ihr im Test.
Drei Anwälte sind besser als einer
Die Trilogie startet sieben Jahre nach Phoenix Wrights Anwaltskarriere mit Apollo Justice: Ace Attorney. Der frischgebackene Anwalt mit den Stimmbändern aus Stahl kann mittels eines Armbandes die Anspannung der Zeugen spüren, sobald diese in ihren Aussagen lügen. Durch seinen scharfen Blick findet er dazugehörige Ticks, mit denen er die Lügen entlarvt und so die Wahrheit ans Licht bringt. Dabei laufen alle Fälle auf ein gemeinsames Geheimnis hinaus, von dem Apollo nichts ahnt, das aber direkt mit ihm in Verbindung steht …
Ein Jahr später, in Phoenix Wright: Ace Attorney – Dual Destinies, lernen wir die junge Anwältin Athena Cykes kennen, die zu Phoenix Wrights Agentur dazustößt und dort Apollo kennenlernt. Gemeinsam übernehmen sie Fälle und kombinieren dabei ihre einzigartigen Fähigkeiten.
Dank Athenas feinem Gehör kann sie Dissonanzen in den Herzen der Zeugen wahrnehmen. Sie nutzt ihre psychologischen Analysemethoden zusammen mit ihrem Gehilfen Widget, um den Gefühlen der Zeugen auf den Zahn zu fühlen und dadurch Unstimmigkeiten in deren Aussagen aufzudecken. Als alle Stricke zu reißen drohen, springt Phoenix Wright ein, um seinen Schützlingen zu helfen.
Ein weiteres Jahr später macht sich Phoenix in Phoenix Wright: Ace Attorney – Spirit of Justice auf in das fiktive Land Khura’in, um dort seine Freundin Maya zu besuchen. Doch wie es der Zufall will, wird er dort in Gerichtsangelegenheiten verwickelt und steht prompt wieder als Strafverteidiger im Gerichtssaal.
Dort wird sein Können auf eine harte Probe gestellt, da die Khura’iner ihre Fälle mit Seelenseancen lösen, in denen die letzten Momente des Opfers auf einer Wasseroberfläche widergespiegelt werden. Sind die Angeklagten trotz eindeutig belastender Beweislage dennoch unschuldig? Währenddessen haben auch Apollo und Athena daheim mit der Agentur alle Hände voll zu tun.
Bekannte und neue Gesichter
Die Mischung aus Visual Novel gepaart mit Rätseleinlagen ist vollgepackt mit Referenzen und Gastauftritten, die besonders Kenner der Reihe erfreuen. Diese werden allerdings gut genug erklärt oder sind nicht allzu relevant, sodass man auch mitkommt, wenn man die vorausgegangene Trilogie nicht gespielt hat. Hinzu kommen noch zahlreiche neue, illustre Gestalten, die abwechslungsreicher nicht sein könnten. Von besessenen Bürgermeistern, verurteilten Staatsanwälten, weltraumphobischen Astronauten bis hin zu erleuchteten Priestern ist alles dabei. Besonders in den animierten Zwischensequenzen kommen diese gut zur Geltung.
Jeder Teil der Trilogie besteht aus einzelnen Episoden, die in sich abgeschlossene Geschichten erzählen, aber am Ende läuft alles immer auf ein großes Finale hinaus, in dem der Zusammenhang zwischen verschiedenen Ereignissen ersichtlich wird. Diese haben vor allem mit unseren Star-Anwälten zu tun und decken Geheimnisse ihrer Vergangenheit auf. Durch die Verbundenheit, die sich über die Zeit zu den Figuren aufgebaut hat, fühlen sich die letzten Episoden besonders spannend an und verlangen den Spielenden noch einmal alles ab, heftige Duelle und mit Beweisen um sich schmeißen inklusive.
Berühren und blasen sind Geschichte
Da die Spiele ursprünglich für Nintendo DS respektive 3DS entwickelt wurden, musste die Steuerung für Controller angepasst werden. Touchscreen-Aktionen werden jetzt mittels Tasten und Joysticks ausgeführt, was durchaus gelungen umgesetzt wurde. Nur das Rotieren von Objekten ist gelegentlich irritierend. Auch die Funktionen des Mikrofons wurden durch Tasteneingaben ersetzt, wie beispielsweise das Wegpusten von Fingerabdruck-Pulver.
Ansonsten bleibt alles wie gehabt. In der Gerichtsakte werden Beweise gesammelt und Personenprofile aufgelistet. Im Notizbuch werden gefundene Hinweise notiert, um auch nach längerer Spielpause den Anschluss ans Geschehen nicht zu verlieren. Neu ist allerdings die Hilfestellung im Optionsmenü, die sich aktivieren lässt, falls Spielende mal bei einem Fall nicht weiterkommen.
Dadurch geben Athena oder Apollo direkte Hinweise oder man lässt den Fall einfach komplett automatisch abspielen, sodass man wie bei einem Film zuschauen kann. Der dickste Pluspunkt ist allerdings, dass Dual Destinies und Spirit of Justice erstmals auch in komplett deutscher Übersetzung mit deutscher Synchronisation spielbar sind!
Moment mal!
Der Ton ist ohne Zweifel gelungen. Neben den großartigen Sprechern weiß die Trilogie auch mit einem tollen Soundtrack zu überzeugen. Jeder der Hauptakteure hat sein eigenes Titelthema und auch zwischendurch vermitteln die Liedstücke die angespannte Atmosphäre im Gerichtssaal. Aber wie sieht es nun mit der Optik aus? Die alten Texturen aus der Handheld-Zeit wurden mit hochauflösenden ausgetauscht, die gepixelten Illustrationen aus Apollo Justice mit neu gezeichneten ausgetauscht. Alles sieht wie aus dem Ei gepellt aus.
Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass der Pixelstil des Originals einen gewissen Charme hatte, der den Neuauflagen abhandenkommt. An den 3D-Modellen der anderen beiden Teile lässt sich kein großer Unterschied ausmachen, der Cel-Shading-Stil altert ausgesprochen gut und fügt sich nahtlos in die aktuelle Ästhetik der 3D-Animes und -Spiele ein.
Keine Einsprüche, euer Ehren!
Apollo Justice war damals mein Einstieg in die Reihe und ich habe jede Sekunde davon geliebt. Die beiden Nachfolger für 3DS konnten mich danach nicht ganz so packen, was vermutlich aber an der mangelnden deutschen Übersetzung gelegen hat. Allerdings vermisste ich auch den Charme der 2D-Illustrationen, den die 3D-Modelle trotz liebevoller Animationen nicht ganz einfangen konnten.
Nichtsdestotrotz stecken in allen drei Spielen spannende Fälle und interessante Figuren mit einzigartigen Persönlichkeiten. Die Touch-Steuerung wurde gekonnt für Controller umgesetzt und die Lokalisierung ist bis auf vernachlässigbare Schreibfehler gut gelungen. Fans von Visual Novels und Rätselspielen können hier ohne zu zögern zugreifen, die Reihe hat nichts von ihrem Glanz eingebüßt!
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Apollo Justice: Ace Attorney Trilogy, Capcom
Ich frag mich ja seit der DS Fassung:
Kantilen?!
Was zum Geier ist das für ein Name?