Titel | My Time at Sandrock |
02. November 2023 | |
DMM Games | |
02. November 2023 | |
PM Studios, Focus Entertainment | |
02. November 2023 | |
PM Studios, Focus Entertainment | |
System | Nintendo Switch, PC, PlayStation, Xbox |
Getestet für | PC |
Entwickler | Pathea Games |
Genres | Rollenspiel, Bau-Simulation |
Texte | |
Vertonung |
Nachdem wir unsere Zeit in Portia verbringen durften, verschlägt es uns in My Time at Sandrock dieses Mal in eine Wüstenregion. Der Nachfolger von My Time at Portia erschien am 26. Mai 2022 in der Early-Access-Phase für PCs. So konnten SpielerInnen schon früh mitbestimmen, in welche Richtung sich die Bau-Simulation entwickeln wird.
Nun feiert das Spiel auf gleich mehreren Plattformen seinen Release und wir machen es uns wieder zur Aufgabe, einer heruntergekommenen Werkstatt zu neuem Glanz zu verhelfen. Wir verraten euch, wie sich My Time at Sandrock schlägt und ob es sich für alle Fans von My Time at Portia lohnt.
Schnappt euch euren Werkzeugkoffer
Wie schon im Vorgänger üblich geht es zunächst in den Charaktereditor, wo wir unseren eigenen Handwerker oder unsere eigene Handwerkerin erstellen. Allerdings hat sich hier einiges getan: Es gibt viel mehr Optionen, um seine Spielfigur so detailliert wie möglich zu gestalten.
So können wir einzelne Gesichtspartien anpassen und sogar die Augen mit bunten Farben versehen. Die Haare können ebenfalls angepasst werden – allerdings gibt es hier für meinen Geschmack ZU viele Möglichkeiten.
Wir können hier Vorderteil und Hinterteil der Frisur anpassen. Es ist deutlich zu erkennen, dass nur einige Kombinationen aufeinander abgestimmt sind, wie die zurückgekämmten Haare und der Haarzopf.
Ich wollte beispielsweise zwei Dutte und die Haare dabei irgendwie nach hinten gekämmt haben, doch es gab keine gescheite Kombination, mit der ich ansatzweise zufrieden war. Deshalb wurde es bei mir der langweilige Zopf – dafür gefühlt zwei Meter lang und in knallrosa.
Sollte uns der Charakter nicht gefallen, ist es wieder möglich, das Aussehen im späteren Spielverlauf zu ändern. Was sich sowieso permanent ändert, ist wieder einmal die Kleidung – sie ist nämlich nicht nur rein kosmetisch, sondern kommt mit unterschiedlichen Attributen daher. Dank der Kopfbedeckung sah ich also eh nie, was aus meiner Frisur geworden war.
Ein leichterer Einstieg für Spieler des Vorgängers
Der Einstieg ins Spiel geht für KennerInnen von My Time at Portia leicht von der Hand. Wir wachen in unserem Haus auf und machen uns morgens daran, Ressourcen einzusammeln und daraus verschiedene Bauteile zu erschaffen.
Es gibt eine Plattform, an der wir aus einem wirklich detaillierten Handbuch auswählen können, welches Bauwerk wir als Nächstes erschaffen. Dieses Buch ist wirklich liebevoll gestaltet, enthält Tipps & Notizen und stellt bildlich schön dar, wie die Craftingkette für das Bauwerk aussieht.
Auf diese Weise ist es kinderleicht herauszufinden, woher wir Kupferzahnräder, Bronzestangen und mehr herbekommen. Uns steht eine Vielzahl an Geräten zur Verfügung, mit denen wir die Ressourcen, die wir in der Natur und in Minen sammeln können, weiterverarbeiten.
Erst bauen, dann liefern
Wie im Vorgänger müssen wir Aufträge in Haupt-, Nebenmissionen und vom Auftragsbrett annehmen. So machen wir uns einen Ruf als Werkstatt und werden am Ende des Monats sogar dafür belohnt, wenn wir zu den drei besten Werkstätten zählen.
Auf diese Weise ähnelt der Tagesablauf ein wenig Farmingsimulationen. Wir stehen auf, suchen Aufträge, stellen die Bauwerke her, sammeln dafür Materialien, sprechen mit den BewohnerInnen und gehen wieder ins Bett.
Mit der Zeit gibt es immer mehr Möglichkeiten und das Crafting-System wird immer komplexer. Dadurch kann es mehrere Ingame-Tage dauern, bis wir Aufträge erfüllen. Was uns in der Wüstenstadt zusätzlich zusetzt, ist der Wassermangel.
Die Maschinen müssen nämlich mit Wasser betrieben werden, damit sie funktionieren. Am Anfang steht uns ein Tausammler zur Verfügung und wir können in der Natur Tautropfen sammeln, doch das reicht nicht, um die Maschinen lange genug am Laufen zu halten. Sobald das Wasser im Tank ausgeht, stoppen die Maschinen nämlich ihre Arbeit.
Eine zerrüttete Wüstenstadt
Sandrock ist deutlich rougher als Portia. In Portia gab es begrünte Landschaften und eine fröhliche Stadt, die einen Handwerker zur Unterstützung brauchte. In Sandrock gibt es nur die Wüstenlandschaft, den Wassermangel und sogar Sandstürme, die den BewohnerInnen und euch ab und zuzusetzen.
Die Sandstürme zerstören Teile der Städte und auch so geht es den BewohnerInnen nicht gut: Lebenswichtige Maschinen werden von Banditen zerstört und wichtige Versorgungsrouten abgeschnitten. Deshalb seid ihr mehr als nur Beiwerk und es wirkt so, als ob die Stadt ohne eure Hilfe gar nicht überleben könnte.
Wie schon in Portia hatte ich das Gefühl, dass die Spielwelt deutlich größer ist, als sie scheint, und nun wusste ich, wieso. Sandrock und Portia sind zwar nicht direkt miteinander verbunden, dafür wissen wir über Briefe und Dialoge mit den BewohnerInnen von der Welt aus dem Vorgänger.
Die Wüstenwelt ist wieder mal nicht so riesig, wie wir es aus Open-World-Spielen kennen, doch die Wüste bietet ein wenig Raum für Erkundung, was wir in Spielen wie Story of Seasons kaum haben. Es scheint außerdem noch weitere Welten zu geben, die Potenzial für mehrere Teile der Reihe haben. Nach Sandrock könnte es also sein, dass wir uns in neue Welten begeben.
Leben in der Wüste
Die BewohnerInnen sind das, was das Städtchen zum Leben erweckt. Sie haben einen Tagesablauf und finden sich zu unterschiedlichen Tages- und Wochenzeiten an unterschiedlichen Punkten. Sonntags sammelt sich das Dorf beispielsweise in der Kirche zum Gebet, abends in der örtlichen Kneipe.
Die Charaktere wirken zudem noch lebendiger als im Vorgänger. Es gibt wieder viele Personen mit Ecken und Kanten, die ihre eigene Geschichte haben. Arvio und Amirah sind beispielsweise ein Geschwisterpaar, die aus einer anderen Stadt dazukamen und sich jetzt mit ihren eigenen Shops über Wasser halten.
Die Dialoge mit den Charakteren sind nun abwechslungsreicher als in My Time at Portia. Nach jedem Ereignis haben die BewohnerInnen beispielsweise etwas zu den aktuellen Geschehnissen zu sagen.
Die Gefahren der Wüste
Abseits des Dorflebens gibt es wieder zahlreiche Gegnerarten, mit denen wir es aufnehmen können. Die Gegner haben unterschiedliche Angriffsmuster, denen wir ausweichen müssen. Es gibt mehrere Waffentypen wie Doppeldolche oder Lanzen, mit denen wir uns gegen die Gegner zur Wehr setzen können.
Das Kampfsystem an sich fühlt sich nicht so abwechslungsreich an, da wir nur zuschlagen und ausweichen können. Einige Fertigkeiten und ein Skilltree für Fertigkeiten wären spannender gewesen. In My Time at Sandrock können wir mit den Fähigkeitenbäumen stattdessen bestimmen, wie ertragreich unser Ressourcensammeln ist.
Mehr vom Gleichen
My Time at Sandrock unterscheidet sich nur in wenigen Punkten von My Time at Portia. Der Charaktereditor fällt deutlich größer aus und die Charaktere wirken noch tiefgründiger als im Vorgänger. Doch der Rest ist gleich geblieben: Wir erleben quasi My Time at Portia, nur im Wüstengewand.
Doch das ist nicht unbedingt schlimm: Auch diejenigen, die unzählige Stunden in My Time at Portia gesteckt haben, werden ihren Spaß mit dem Spiel haben. Neulinge und Fans des Farming-Genres dürften von My Time at Sandrock sowieso begeistert sein, da es diese perfekt abgestimmte Mischung aus verschiedenen Gameplay-Elementen in keinem anderen Spiel des Genres so zu finden gibt.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: My Time at Sandrock, Focus Entertainment, PM Studios, Pathea Games