Nintendo sorgte kürzlich für Aufsehen im Kreise seiner wettbewerbsorientierten Fangemeinde, als es neue Richtlinien zur Regulierung von Community-Turnieren ankündigte.
Neue Richtlinien zur Regulierung von Community-Turnieren
Die Richtlinien, die am Dienstag sowohl auf den japanischen, britischen als auch US-amerikanischen Websites von Nintendo veröffentlicht wurden, legen die Bedingungen für „non-profitable, kleine Community-Turniere (Community-Turniere) mit Spielen fest, für die Nintendo das Urheberrecht besitzt.“ Kurz gesagt definieren diese Richtlinien die Bedingungen, die Organisatoren befolgen müssen, um als Kleinveranstaltung zu gelten, sodass sie ohne eine offizielle Lizenz von Nintendo stattfinden können.
Ein Auszug:
- Community-Turniere dürfen „keine kommerziellen Einnahmen generieren, es sei denn, dies ist durch diese Richtlinien gestattet“.
- Eine Obergrenze von 200 TeilnehmerInnen vor Ort oder 300 bei Online-Turnieren
- Keine Vergütung der Veranstalter durch Drittsponsoren und es dürfen keine Speisen, Getränke oder Waren verkauft werden
- Keine Preise, die insgesamt einen Marktwert von 4.500 britische Pfund / 5.000 US-Dollar / 5.000 Euro überschreiten
- Keine Zuschauergebühren für Online-Turniere
- Organisatoren „müssen alle Abrechnungen im Zusammenhang mit den Kosten für die Ausrichtung der Veranstaltung unverzüglich öffentlich offenlegen“
So reagiert die Community
Natürlich können Organisatoren immer noch größere, gewinnorientierte Turniere veranstalten, aber dafür wäre eine Lizenz von Nintendo erforderlich. Wie kurz nach der Ankündigung in den sozialen Medien darauf hingewiesen wurde, bedeutet dies, dass größere Turniere, die bereits Lizenzen erhalten haben, im Reinen sein dürften.
Dennoch verdeutlicht die unmittelbare Reaktion die anhaltenden, komplizierten Probleme zwischen Nintendo und seiner wettbewerbsorientierten Fangemeinschaft.
„Super Smash Bros. Melee“-Profi Axe schreibt auf Twitter, dass die neuen Richtlinien „äußerst besorgniserregend“ seien, insbesondere für Melee-Turniere, bei denen Nintendo möglicherweise eher zurückhaltend bei der Vergabe von Lizenzen für sein 22 Jahre altes Spiel sei: „Ich habe Angst um mein Leben“, fügt Axe hinzu.
„Wir gehen in den Untergrund“, schreibt ein Redditor mit Galgenhumor. „Zurück in die alten Zeiten. Die Turniere finden in Restaurantkellern statt, der Eintritt ist nur gegen Bargeld möglich und Project M wird dort sein.“
Ein weiteres ernstes Problem wird von Streamerin Arevya via Twitter angesprochen, das insbesondere die Beschränkung „von Spielkonsolen, Zubehör und Software betrifft, die nicht von Nintendo lizenziert sind“. Wie sie betont, würde dies Zubehör von Drittanbietern ausschließen, das verwendet wird, um Turniere für SpielerInnen mit Behinderungen zugänglicher zu machen.
Wie steht ihr zu den neuen Richtlinien?
via IGN, Bildmaterial: Super Smash Bros. Ultimate, Nintendo