Wenn es nach dem ehemaligen PlayStation-Manager Shawn Layden geht, liegt eine der größten Bedrohungen für die Videospielbranche in großen Tech-Unternehmen. Im Zuge des „GamesIndustry.biz Investment Summit“ erklärte Layden, Unternehmen wie Google, Netflix, Amazon und Apple seien wie die „Barbaren vor der Tür“.
Google, Netflix und Co. wollen ein Stück vom Kuchen
„Im Moment sagen alle großen Player: ‚Oh, Gaming bringt Milliarden von Dollar pro Jahr ein? Davon will ich ein Stück haben‘. Und so wollen Google, Netflix, Apple und Amazon mitmachen und versuchen, unsere Branche zu zerrütten“, so Layden.
Layden erklärte weiter, Apple habe die Musikindustrie mit 0,99-Dollar-Songs auf iTunes zerrüttet und die Streaming-Plattform von Netflix habe ebenfalls unwiderrufliche Auswirkungen auf das traditionelle Filmgeschäft gehabt.
„Ich hoffe, dass Gaming die erste Branche sein wird, in der wir uns selbst verändern“, fuhr er fort. „Wo es weder Google noch Amazon braucht, um den Spieß komplett umzudrehen. Wir sollten klug genug sein, diese Veränderungen zu erkennen und uns auf diese Eventualität vorzubereiten.“
So war das damals
Layden sprach auch über den Einstieg von Sony in den Spielemarkt und darüber, wie das Unternehmen versuchte, mit den etablierten Playern der damaligen Zeit zu konkurrieren. „PlayStation wusste, dass wir nicht das tun konnten, was Sega und Nintendo taten, wir wussten nicht genug, wie man es macht. Wir mussten die Third-Party-Plattform sein – also mussten wir Namco, Square, EA und Activision holen“, sagte er.
„Diese Jungs von Sony Music sind diejenigen, die Square dazu gebracht haben, Final Fantasy VII von Nintendo auf die PlayStation zu übertragen, was wahrscheinlich der größte Umbruch war.“
Und worin sieht Layden weitere Bedrohungen für die Branche? Nicht zuletzt in den immerzu steigenden Entwicklungskosten. Es sei eine „existenzielle Bedrohung“. 2020 hatte Layden die AAA-Entwicklung bereits als „nicht nachhaltig“ bezeichnet.
Bildmaterial: Netflix Games