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Angeschaut! Enshrouded

Das deutsche Entwicklerteam von Keen Games (Portal Knights) arbeitet aktuell am Action-Rollenspiel Enshrouded. Der Titel soll wie ein Minecraft-Rollenspiel sein, nur dunkler und mit ein Survival-Elementen. Ich durfte mir das Spiel auf der Gamescom 2023 zeigen lassen und erzähle euch, wie meine Eindrücke von Enshrouded sind.

Sammelt, craftet und baut

Enshrouded wirkt auf den ersten Blick wie ein typisches Survival-Spiel. Wir müssen aus der Umgebung Ressourcen wie Holz holen, indem wir beispielsweise Holz hacken. Aus dem Holz können wir dann wiederum Gebäude erstellen. Enshrouded verspricht dabei mehr Materialien als in anderen Vertretern wie Valheim.

Ein gelungenes Feature im Spiel, welches das Entwicklerteam als Highlight benennt, ist der Baumodus. Die einzelnen Bauteile fügen sich im Editor nahtlos aneinander. Dies überlässt SpielerInnen trotzdem die Freiheit, die Gebäude so zusammenzusetzen, wie sie wollen. Und auch in der gezeigten Demo klappte das wunderbar.

Der Platz fürs Bauen ist dabei begrenzt, kann allerdings über Flammen vergrößert werden. So wird verhindert, dass sich SpielerInnen komplett im Bauen verlieren – was natürlich trotz begrenztem Platz passieren kann – und sich auch auf andere Aspekte des Spiels konzentrieren.

Flüchtet aus dem Nebel

Der besondere Kniff an Enshrouded sind nämlich die Nebelgebiete, die von diesem befreit werden müssen. Die Farbe des Nebels zeigt an, ob sich ein Charakter hineinwagen kann: Bei blauer Farbe überleben wir einige Minuten, in rotem Nebel nur wenige Sekunden.

Sobald wir den Nebel betreten, läuft ein Timer. Sobald dieser Null erreicht, geht es der Lebensanzeige an den Kragen, weshalb wir uns schnell wieder aus dem Nebel begeben sollten. Das Nebelgebiet ist entsprechend düster gestaltet und auch die Monster sind dem Nebel angepasst.

Das Nebelgebiet wirkte äußerst bedrohlich und hatte etwas Faszinierendes an sich. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal sollte Enshrouded vor allem durch die Reinigung dieser Gebiete immensen Spaß machen. Wurden die Gebiete gesäubert, erweitert sich außerdem das Repertoire an Ressourcen.

Die Gegnerarten im Nebel sind ebenfalls vielfältig und erfordern bestimmte Taktiken im Kampf. Es gibt beispielsweise Gegner, die Bälle spucken. Das Design der Monster ist dabei einzigartig. Um die Zeit im Nebel zu verlängern, gibt es zusätzlich spezielle Objekte, die wir zufällig finden können.

Diese liegen allerdings nicht einfach so herum, sondern deuten sich durch ein Geräusch an, wenn wir genau zuhören. Der Nebel hat also einige interessante Mechaniken, die die Gebiete zu etwas ganz Besonderem machen.

Entdeckt die wunderbare Welt

Auch die Welt außerhalb des Nebels hat einiges zu bieten. Es gibt verschiedene Biome, die uns für mindestens 40–50 Stunden beschäftigen sollen. Die Welt wurde dabei von Hand erstellt, um nicht generisch zu wirken. So gibt es Wüsten, Steppen und Wälder, die uns in der gezeigten Demo beeindruckt haben.

Zum Erkunden der Welt können wir unter anderem einen Gleiter benutzen, mit dem wir wie ein Flughörnchen durch die Lüfte gleiten können. Obendrein gibt es einen Greifhaken, mit dem wir uns auf höhere Ebenen ziehen können. So erfolgt das Erkunden fast ohne Hindernisse.

Besonders beeindruckend fand ich die Tatsache, dass sich der Boden durch Bomben zerstören lässt. Nach der Detonation befand sich ein riesiges Loch im Boden. Zudem lassen sich wie in Minecraft ganze Berge abbauen, wenn wir unsere Spitzhacke zücken.

In dieser Welt, in der ein Tages- und Nachtrhythmus herrscht, sind verschiedene Notizen versteckt, die die Story der Welt erzählen. Sie sind nicht nur in der Natur, sondern auch in Dungeons oder verlassenen Städteruinen zu finden. Doch viele der Städte sind von Monstern oder anderen zwielichtigen Gestalten besetzt, weshalb wir uns hier vorsichtig bewegen sollten.

Doch es kann sich lohnen, die Städte zu erkunden, denn hier gibt es wertvolle Ressourcen. In der Demo wurde uns eine Stadt gezeigt, in der sich sogar ein mittelschwerer Boss befand. Nachdem dieser sich auf den Bauch geschlagen hatte, spuckte er einen Säureschwall als Angriff aus. Die Gegner sind also mit einzigartigen Animationen versehen, die schon jetzt Lust aufs Gekloppe machen.

Der Kampf gegen die (Nebel-)Monster

Apropos Gekloppe: In Enshrouded gibt es allerhand Waffen, die wir verwenden können. In der Demo wurden uns beispielsweise verschiedene Zauberstäbe mit Elementangriffen gezeigt. Einer davon hatte sogar den Nebel selbst als Element und macht dementsprechend Monstern, die sich im Nebel befinden, keinen Schaden.

Der Kampf an sich sah super geschmeidig aus. Das automatische Zielen war flüssig und es gab keine komischen Kamerawinkel oder Einstellungen, in denen die Sicht behindert wurde. Dank eines Skill Trees lässt sich der Charakter außerdem so gestalten, wie wir es wollen. Er ist wie ein Kreis aufgebaut, in dessen Mitte sich die Kernfähigkeiten befinden.

Die Außenbereiche gliedern sich in den Nahkampf, Fernkampf und Magiebereich. Wir können die Skillpunkte dabei frei verteilen und die Bereiche so abgrasen, wie wir es für richtig halten. Das Spiel gibt uns keine starre Klasse vor. Auch die Ausrüstung kann frei gewählt werden.

Koop-Survival-Action-RPG mit bis zu 16 SpielerInnen – Kann das was?

Meiner Einschätzung nach sollten wir Enshrouded definitiv im Auge behalten. Schon ohne weitere MitspielerInnen hat die Präsentation äußerst spaßig ausgesehen und Lust auf mehr gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass das Zusammenspiel mit anderen WeggefährtInnen noch mehr Spaß macht und die SpielerInnen sich jeweils dem widmen können, worauf sie mehr Lust haben.

Bildmaterial: Enshrouded, Keen Games