Final Fantasy XVI erscheint in rund einem Monat und setzt laut Produzent Naoki Yoshida auf eine komplexe Geschichte. Und zwar so komplex, dass es das Team für sinnvoll hielt, ein unterstützendes Feature einzubauen, für den Fall, dass SpielerInnen die Übersicht verlieren.
Active Time Lore
SpielerInnen sollen auf die sogenannte „Active Time Lore“ zurückgreifen können – und zwar jederzeit. Selbst im Rahmen von Zwischensequenzen soll man entsprechend die Möglichkeit haben, das Spiel via Klick auf dem Touchpad zu pausieren.
Hier erhalten SpielerInnen dann Informationen zu den Figuren, Orten und Fraktionen der aktuellen Szene. Ja, sogar Konzepte, die besprochen werden oder Anmerkungen zum Jargon seien hier gelistet. Man darf sich das ein bisschen wie das X-Ray-Feature von Amazon Prime Video vorstellen, das einem bei pausiertem Stream anzeigt, welche SchauspielerInnen gerade in der Szene sind.
Klingt überbordend? Offensichtlich scheint es notwendig, zeigten sich sogar die EntwicklerInnen hier und da verwirrt bezüglich Aspekten der Handlung. Wer möchte es ihnen verübeln, erzählt Final Fantasy XVI doch die Geschichte diverser Nationen, die im Konflikt miteinander stehen. Allesamt mit eigenen Kulturen, Motivationen und Einstellungen in Bezug auf die Mutterkristalle und Domini.
Verwirrtes Team, verwirrte SpielerInnen
Um in diesen komplexen Gefügen – die wohl nicht zuletzt von Game of Thrones inspiriert sind – nicht den Überblick zu verlieren, ergänzte das Team also das „Active Time Lore“-Feature. Produzent Yoshida erklärt: „Es war immer unser Ziel, diese Art von Geschichte – diese umfassende, großartige, epische Geschichte mit dieser riesigen Ensemblebesetzung – zu erzählen. Etwas, das sehr komplex und miteinander verflochten war.“
Er ergänzt: „Und wenn man die Spieler gleich zu Beginn mit einbezieht, ist man auf das vorbereitet, was kommen wird. Den Spieler nicht unbedingt überfordern, aber frühzeitig versuchen zu vermitteln, dass wir diese große Geschichte erzählen wollen.“
Die Entscheidung – ein solches Feature umzusetzen – fiel, als das Team gemeinsam eine frühe Version des Drehbuchs las und sich Verwirrung breitmachte.
„Ich glaube, es war Mai 2019“, erinnert sich Yoshida. „Wir haben so ziemlich das Hauptpersonal aller an dem Spiel arbeitenden Abteilungen zusammengebracht und gemeinsam das gesamte Drehbuch durchgelesen. […] Und wir stellten fest, dass viele der internen Kernmitarbeitenden den Faden verloren – sie wussten nicht, was los war! Also wurde uns plötzlich klar, dass wir eine Möglichkeit brauchten, SpielerInnen zu unterstützen, denen es genauso gehen würde. Denn wenn wir als EntwicklerInnen es spüren, werden die SpielerInnen es auf jeden Fall ebenso tun.“
Bald können wir uns selbst ein Bild von der Komplexität der Geschichte von Final Fantasy XVI machen. Der Titel erscheint am 22. Juni für PlayStation 5.
via Polygon, Bildmaterial: FINAL FANTASY XVI © 2023 SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved.