Titel | 7 Days to End with You |
26. Januar 2023 | |
Playism | |
26. Januar 2023 | |
Playism | |
26. Januar 2023 | |
Playism | |
System | PC, Nintendo Switch, iOS, Android |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Lizardry |
Genres | Text-Adventure |
Texte |
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Vertonung | – |
Habt ihr euch schon einmal an ein Spiel gewagt, das noch nicht in einer für euch lesbaren Sprache lokalisiert wurde? Als japanische Spiele noch nicht ganz so populär wie heute waren, kam das bei mir des Öfteren vor. Nach und nach kam man schließlich besser zurecht und konnte im besten Falle das Spiel sogar beenden, auch wenn das Gesamtbild weitestgehend verborgen blieb.
7 Days to End with You wirft SpielerInnen in ein Szenario mit ähnlichen Vorzeichen. Eine kryptische, nicht lesbare Sprache wird präsentiert und es liegt an einem selbst, diese im Laufe der Geschichte mehr und mehr zu verstehen. Dabei appelliert der Indie-Entwickler Lizardry an die Kreativität, denn richtig oder falsch soll es nach eigenen Angaben nicht geben.
Das Spiel selbst machte sein Debüt auf Smartphones und fand kurz darauf auch auf Steam eine Heimat. Nun erschien das minimalistische Projekt auch auf Nintendo Switch, um womöglich weitere Interessenten anzulocken. Ob 7 Days to End with You mehr als nur ein ambitioniertes Low-Budget-Produkt auf Nintendo Switch ist, wollen wir jetzt herausfinden.
Eine ganz normale Beziehung
Nach einer kurzen, noch verständlichen, Einleitung wird man auch schon in das Szenario geworfen. Eine unbekannte Person steht uns gegenüber und spricht in einer unbekannten Sprache. Die einzige Interaktionsmöglichkeit sind Gesten. Die Person scheint freundlich gesinnt zu sein, jedoch hapert es an der Kommunikation. Schnell findet man auch schon die ersten Aufzeichnungen, mit denen man aber ebenfalls nichts anfangen kann.
Schritt für Schritt versucht man sich mit der Umgebung vertraut zu machen und Sinn in den ersten Worten zu finden. Hier setzt das Spiel auf Wiederholungen der Wörter in Verbindung mit visuellen Hilfestellungen. Für jedes Wort lässt sich vollkommen frei eine Bedeutung festlegen und auch jederzeit wieder ändern. Das unbekannte Gegenüber hilft bereitwillig und geduldig, die verschiedenen Konzepte der fremden Umgebung zu erklären.
Ein Partner, der uns nicht versteht und eine Umgebung, die zunächst fremdartig erscheint. Das wirkt erst einmal wie eine normale Beziehung, nachdem man sich den Tag zuvor abgeschossen hat. Der Haken in 7 Days to End with You ist aber, dass man lediglich sieben Tage Zeit hat, das ganze Szenario zu durchsteigen.
Leben wie ein Kleinkind
Für alle, die jetzt etwas abgeschreckt sind. Nein. Die „Sprache“ im Spiel ist nicht wirklich komplex, vielmehr bewegt man sich eher auf dem Niveau eines Kleinkinds. Auch der Lernprozess ähnelt dem eines Kindes. Dennoch schafft man es selbst mit simplen Worten, die Gehirnwindungen so anzustrengen, dass man zum Schluss genug Gedanken im Kopf hat, um sich letztendlich einen Reim auf die Geschichte zu machen.
Nach sieben Tagen fängt das Spiel nämlich wieder von vorne an und die bisher erkannten Worte werden übernommen. Wichtig in 7 Days to End with You sind die kleinen Details, die man ebenso erst in späteren Durchläufen erkennen kann. Diese offenbaren schließlich den interessanten Twist der Geschichte, der hier natürlich nicht verraten wird.
Als kleine Hilfestellung zum Verständnis der Sprache, dennoch ein kleiner Spoiler. Die fiktive Sprache basiert auf englischen Worten, die auf bestimmte Art kodiert sind. Zwar lassen sich Buchstaben nicht immer auf andere Wörter übertragen, jedoch kann die Länge des Wortes und eventuelle Doppelbuchstaben den Schubser in die richtige Richtung geben.
Mithilfe von kleinen Minispielen und klugen Variationen bekannter Formen ist es aber auch nicht sonderlich schwer, nach einigen Durchläufen, die richtigen Bedeutungen herauszubekommen.
Minimalistisch, aber ausreichend
Auch wenn der Stil des Spiels des Öfteren an minimalistische Paint-Malereien erinnert, so ist der Stil durchaus ausreichend, um die Konzepte zu begreifen. Dennoch ist 7 Days to End with You „as indie as it gets“ und könnte somit kaum unaufwändiger gestaltet sein. Da wir es hiermit aber quasi mit einem Ein-Mann-Projekt zu tun haben, ist der Umfang und Aufwand im Rahmen der Möglichkeiten zu sehen.
Die Idee und deren Umsetzung kann man als gelungen ansehen. 7 Days to End with You funktioniert konzeptuell und visuell so, wie es angedacht war. Auch wenn man sich letztendlich für solche interessanten Ideen ein größeres Budget erhoffen würde.
Kreatives Kleinod mit kurzweiligem Charme
7 Days to End with You ist nicht sonderlich umfangreich. In etwa fünf Minuten kann man mit dem Ende des ersten Spieldurchgangs rechnen. Ist das Spiel dann beendet? Nein, denn hier fängt es tatsächlich erst an. Durch das interessante Konzept mit der fremdartigen Sprache und dem Prozess, diese zu verstehen, weiß das Spiel zumindest kurzweilig in den Bann zu ziehen.
Wer auf die kleinen Details achtet und schließlich das Rätsel um die Geschehnisse löst, wird mit einem gedankenanregenden Ende belohnt und bekommt zudem noch das Erlebnis, eine Sprache von Kinderbeinen an zu verstehen und anzuwenden.
7 Days to End with You setzt eine ziemlich interessante Idee in einem ziemlich minimalistischen Stil um. Zwar wird man hiermit wohl kaum ein Massenpublikum erreichen können, jedoch haben wir viel zu wenig solcher attraktiven Konzepte in größeren Produktionen. Im Angebot ist 7 Days to End with You allerdings ohne Frage zu empfehlen.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: 7 Days to End with You, Playism, Lizardry
So was finde ich sehr interessant! So stelle ich mir immer vor, sind sie bei den Hieroglyphen zur Entschlüsselung mit dem Stein von Rosette vorgegangen, um diese alten Sprache zu entziffern!
Auch wenn es einfach gehalten und eher kurz ist, ich werde mir das definitiv früher oder später mal anschauen!
Habe das Spiel schon im eShop entdeckt und auf die wishlist gepackt, weil es interessant klang.
Schön, dass es hier auch Beachtung findet.