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Im Test! No More Heroes III für PlayStation 5

TitelNo More Heroes III
Japan6. Oktober 2022
Marvelous
Nordamerika11. Oktober 2022
XSEED Games
Europa14. Oktober 2022
Marvelous
SystemPlayStation 4/5, Xbox Series, Xbox One, PCs
Getestet fürPlayStation 5
EntwicklerGrasshopper Manufacture
GenresAction-Adventure
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungNordamerika Japan

Eine der wohl speziellsten Reihen der aktuellen Zeit dürfte wohl die „No More Heroes„-Reihe vom japanischen Entwickler Grasshopper Manufacture sein. Mit verrückten Designs und schrägen Ideen konnte sich die Serie gekonnt vom typischen Einheitsbrei der Gaming-Landschaft abheben.

Der erste Teil der Reihe erschien bereits im Jahre 2007 für Nintendo Wii und legte schon damals den Grundstein für die exotische Reihe. Im Jahre 2010 folgte mit No More Heroes 2: Desperate Struggle dann der Nachfolger ebenfalls für Nintendo Wii. Trotz der mehr oder weniger guten Verkaufszahlen der beiden Wii-Ableger war es dann sehr lange still um die Reihe.

Erst im Januar des Jahres 2019 erschien mit Travis Strikes Again: No More Heroes dann ein neuer Teil der Reihe, vorerst exklusiv für Nintendo Switch. Im Oktober 2019 erschien der Titel dann noch für PlayStation 4 und PCs. Da es sich bei Travis Strikes Again: No More Heroes um einen Top-Down-Titel handelte, welcher nicht wirklich mit dem Produktionsaufwand der ersten beiden Teile vergleichbar war, waren viele Fans dementsprechend nur wenig begeistert vom neuesten Ableger.

Während des Nintendo-Direct-Streams im Zuge der E3 2019 wurde dann schließlich No More Heroes III exklusiv für Nintendo Switch angekündigt. Ursprünglich sollte der Titel dann auch bereits im darauffolgenden Jahr 2020 erscheinen. Durch diverse Verzögerungen, verursacht durch die Corona-Pandemie, wurde der geplante Erscheinungstermin allerdings immer wieder nach hinten verschoben. Am 27. August 2021 war es dann endlich so weit und der Titel erschien exklusiv für Nintendos Konsole und konnte überwiegend positive Kritiken einheimsen. Der größte Kritikpunkt war die Performance. Hier spürte man eben deutlich, dass die Plattform an ihre technischen Grenzen stieß.

Am 14. Oktober 2022 erschien No More Heroes III in einer technisch aufgebohrten Version auch für PlayStation 4/5, Xbox Series, Xbox One und PCs. Gerade in puncto Performance sollen diese verbesserten Versionen einen großen Schritt nach vorne und den Titel so noch zugänglicher machen.

Ob diese aufgebohrte Version nun das volle Potential von No More Heroes III entfalten kann oder ob man nur wenig im Vergleich zur Switch-Version verbessert hat, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Santa Destroy und die gesamte Welt ist mal wieder in Gefahr

Die Geschichte von No More Heroes III spielt zum großen Teil in der sonnigen Stadt Santa Destroy im US-Bundesstaat Kalifornien, nah an der mexikanischen Grenze. Dieser Schauplatz diente auch für die Vorgänger der Reihe bereits als Haupt-Location.

Unser Held, der Auftragskiller Travis Touchdown, welcher sich bereits in den Vorgängern an die Spitze der Weltrangliste der besten Assassinen gekämpft hatte, muss die Welt nun erneut vor einer finsteren Bedrohung bewahren. Dieses Mal bedroht der außerirdische Overlord Prinz FU und seine Gefolgsleute, die „Nine Soldiers“, die Erde und die Existenz der Menschheit selbst. Die Nine Soldiers sind eine Art Gruppierung von intergalaktischen Superhelden, welche sozusagen als Handlanger von Prinz FU fungieren.

Beim Gameplay setzt man auf Nummer sicher

Spielerisch fühlt sich No More Heroes III exakt so an wie seine Vorgänger. Schlecht ist das keinesfalls, aber eben auch nichts Neues. Zwischen den verschiedenen Missionen kann man sich mal mehr und mal weniger frei durch die relativ offene Welt von Santa Destroy bewegen. Neben den Hauptquests, welche die Story weiterführen, gibt es hier und da mal auch mehr oder weniger wichtige Nebenquests zu absolvieren.

Gerade während man sich durch die Open-World bewegt, spürt man nun deutlich, wie wichtig die technische Anpassung der neuen Versionen wirklich war. Fühlte sich die Switch-Version hier noch deutlich ruckliger und unrunder an, kann der Titel nun mit stets stabilen 60 Frames und einer aufgebohrten Optik im Vergleich zum Switch-Original glänzen.

Gerade während der Hauptmissionen wird die Story in oftmals albernen und teils auch übertriebenen und ausufernden Filmsequenzen erzählt. Hier benötigt man eben den typischen NMH-Humor, um mit der speziellen Erzählweise des Titels warm zu werden. Die No-More-Heroes-Reihe ist daher ganz sicher nichts für jeden.

Krasse Bosskämpfe heben sich vom restlichen Gameplay ab

Was man an No More Heroes III wirklich loben muss, sind die absolut einfallsreichen und völlig verrückten Bosskämpfe. Neben allerlei vulgären Ausdrücken und extrem viel Pixelblut, erwarten euch extrem abwechslungsreiche Kämpfe mit allerlei verrückten Bossen. Hier haben die Entwickler rund um Suda51 wirklich alles gegeben und sich gerade im Hinblick auf die Vorgänger wirklich selbst übertroffen.

Auch die herkömmlichen Kämpfe gegen normale Gegner brauchen sich nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Neben allerlei wuchtigen und spektakulären Moves wurde auch die typische Joy-Con-Steuerung des Originals gekonnt auf den Controller übertragen. Diese Bewegungssteuerung lässt sich wahlweise und je nach Plattform entweder mit dem rechten Analog-Stick oder mit dem Bewegungssensor (PS4 und PS5) umsetzen. Die Kämpfe machen also wirklich Spaß und können mit der ein oder anderen schrägen Idee glänzen.

Die offene Welt wirkt leider oft leer und leblos

»Einer der größten Kritikpunkte ist für mich die relativ leere und leblose Open-World von No More Heroes III.«

Einer der größten Kritikpunkte ist für mich die relativ leere und leblose Open-World von No More Heroes III. Travis kann sich wahlweise zu Fuß oder aber mit seinem knallroten Motorrad durch die Stadt bewegen. Trotz der oftmals wirklich schönen Locations wirkt die Welt aufgrund der fehlenden NPCs und nur wenigen Interaktionsmöglichkeiten aber oft leer und verlassen. Hier wäre gerade im Hinblick auf die technisch aufgebohrte neue Version sicher noch mehr machbar gewesen.

Im Hinblick auf die Story selbst spielt die Open-World zwar nur eine untergeordnete Rolle, ein wenig mehr Leben hätte dieser aber dennoch gutgetan. Einfach, um diese lebendiger und immersiver wirken zu lassen.

Technisch nun ein deutlich runderes Erlebnis

Technisch kann man die verbesserte Version von No More Heroes III aber auf jeden Fall als gelungen bezeichnen. Neben der nun deutlich höheren Auflösung in nativem 4K und stabilen 60 Frames, lässt der Titel eigentlich kaum Wünsche offen. Eine verbesserte Weitsicht und etwas schärfere Texturen hätten dem Titel allerdings noch gutgetan.

Im Vergleich zur Switch-Version hat man hier oft das Gefühl, ein anderes Spiel zu spielen, da sich gerade die flüssige Darstellung unheimlich auf die Dynamik der Kämpfe auswirkt und speziell die Bosskämpfe noch heftiger wirken lässt.

Auch der Sound kann glänzen

Auch soundtechnisch lässt No More Heroes III keine Wünsche offen. Schön abgemischte und durchaus wuchtige Soundeffekte wechseln sich mit einem ordentlichen und zum Titel passenden Soundtrack ab und ergeben so ein rundes Gesamtbild. Was will man mehr?

Fazit

Die technisch aufgebohrte Version von No More Heroes III kann wie auch schon die Switch-Version mit beeindruckenden und extrem ideenreichen Bosskämpfen und einer schrägen Story überzeugen. Neben einer höheren Auflösung in 4K und stets flüssigen 60 Frames bietet der Titel nun ein technisch runderes Erlebnis und behebt somit das größte Manko des Switch-Originals. Gerade die dynamischen und hektischen Bosskämpfe fühlen sich jetzt noch schneller und dynamischer an.

Die immer noch leere und leblose Open-World hätte man allerdings etwas überarbeiten beziehungsweise mit Leben füllen können. Gerade im Hinblick auf die deutlich stärkere Technik der neuen Versionen wäre dies sicher im Rahmen des Möglichen gewesen.

Alles in allem bietet aber auch die neue Version von No More Heroes III gewohnte Kost für Fans der Reihe. Neulinge sollten sich den Titel allerdings vor einem Kauf nochmals genauer ansehen, da der Humor und die Erzählweise der No-More-Heroes-Titel doch etwas spezieller sind und sicher nicht jedem gefallen werden.

 

Story

Der Auftragskiller und Held Travis Touchdown muss die Welt erneut vor einer finsteren Bedrohung bewahren. Dieses Mal sind es Außerirdische, die die Welt und die Menschheit bedrohen.

Gameplay

Klassisches NMH-Gameplay mit fetzigen Kämpfen und einfallsreichen Bosskämpfen heben das Spiel vom typischen Einheitsbrei ab.

Grafik

Die neue 4K-Auflösung gepaart mit flüssigen 60 Frames lassen das Spiel noch dynamischer wirken. Gerade die beeindruckenden Bosskämpfe und die Open-World profitieren davon.

Sound

Schöne Soundeffekte und der passende Soundtrack untermalen das hektische Geschehen gekonnt.

Sonstiges

Die Open-World fühlt sich leider immer noch leer und leblos an. Hier wäre im Hinblick auf die verbesserte Technik sicher mehr drin gewesen.

Bildmaterial: No More Heroes III, Marvelous, XSEED Games, Grasshopper Manufacture