Nachdem ich bereits von meinen Eindrücken auf der diesjährigen SPIEL berichten konnte, ließ ich es mir nicht nehmen noch weiter über meinen Tellerrand zu blicken. Denn in Frankfurt fand vom 19. bis zum 23. Oktober 2022 die größte Buchmesse Deutschlands statt. Das Hauptaugenmerk lag hierbei – wie sollte es auch anders sein – auf Büchern.
Doch auch hier habe ich nach ähnlichen Verbindungen wie bei der SPIEL-Messe gesucht. Lässt sich das Hobby „Videospiele“ mit bedruckten Seiten vereinen? Oder sollten wir uns lieber doch nur mit Artbooks und Spielanleitungen begnügen? In diesem Special erzähle ich euch von meiner kleinen Reise durch Hallen voller Bücher, die unterschiedlicher nicht sein konnten.
Vom Kochbuch bis zum Lexikon
Die Buchmesse lockte mit ihrem breiten Spektrum jegliches Publikum an. Vom Kleinkind über den Fantasy-Fanatiker bis hin zum belesenen Rentner waren allerlei Menschen auf der Messe vertreten. Der Grund hierfür lag wohl in der Vielfalt an Bücher-Genres.
Allerdings ist es als Buch-Neuling deutlich schwerer, sich auf der Buchmesse zurechtzufinden. Die einzelnen Stände sind nämlich nur nach den Verlagen unterteilt, nicht aber nach den einzelnen Genres. Als Krimi-Fan wüsste ich beispielsweise nicht, welche Verlage solche Bücher im Sortiment haben. Hier wäre man in einer Buchhandlung besser beraten, ein wenig Vorwissen ist für die Buchmesse also vonnöten.
Es gab nur wenige Stände, bei denen auf den ersten Blick deutlich wurde, welche Art von Büchern sie ausstellen. In einer Hallenecke fand ich beispielsweise viele Bücher, die mit Religion, Medizin oder Psychologie zu tun hatten. Andere Verlage wie PONS stellen ebenso deutlich zur Schau, dass sie nur Bücher zum Erlernen von Sprachen im Portfolio haben.
Doch während die eine Hälfte der Messe aus Büchern bestand, bestand die andere Hälfte aus Warteschlangen. Dadurch wurden einige Gänge zu unüberwindbaren Barrikaden. Überall besuchten berühmte und bekannte Autoren die Messestände, um die liebsten Bücher der Besucher zu signieren. Einige Highlights waren beispielsweise Peter Maffay oder Gregor Kartsios, den viele von den Rocketbeans kennen.
So viele Sprachen in einer Messe vereint
Es gab aber auch ganze Hallen, in denen nur Bücher in anderen Sprachen als Deutsch zu finden waren. Hier ist es für die Muttersprachler oder Sprachlernenden natürlich umso besser, wenn sie Bücher in der entsprechenden Sprache finden. Hier war für jedes Land eine große Auswahl vertreten, selbst für kleinere Länder wie Luxemburg.
Doch viele der Bücher, die bei den ausländischen Verlagen ausgestellt wurden, gab es gar nicht zum Verkauf. Vielmehr konnten sich Interessierte hier einen Eindruck davon verschaffen, welches Portfolio sich bei den einzelnen Verlagen wiederfindet.
Natürlich gab es auch einige japanische Verlage, an denen ich nicht vorbeikam. Hier fanden sich nicht nur Mangas auf Japanisch, sondern auch schön illustrierte Exemplare von Neon Genesis Evangelion. Auch Kinderbücher und Lernbücher zum Erlernen der Sprache gab es hier zuhauf. Doch wie bereits gesagt, gab es diese Bücher leider nur zum Bestaunen, nicht zum Erwerben.
Für Gamer kaum Auswahl
Als Videospieler habe ich mir auf der Buchmesse mehr Bücherfutter für mich erhofft. Zwei der wenigen Exemplare, die sich tatsächlich um Videospiele drehten, waren „Das ABC der Videospiele Level 2“ und der „Nerdquiz-Kalender“ für das Jahr 2023. Abseits dessen gab es leider kaum Bücher, die einen Bezug zu Videospielen herstellten.
Als Japan-Interessierter blieben einem noch einige Mangas, die es auf der Buchmesse zu kaufen gab. Doch auch hier gab es nur zwei kleinere Stände, auf denen Japan-Begeisterte ihrem Hobby frönen konnten. Deutlich größer war da die Anzahl an Cosplayern, die es sich in der Hofmitte gemütlich machten und dort eine kleine Ecke eröffneten, in der die schönsten Kostüme bestaunt werden konnten.
Somit landeten in meiner Einkaufstüte nur Kochbücher und ein Glas getrocknete Tomaten. Die wenigen Bücher, die sich um Videospiele drehten, werde ich mir im Nachhinein mal ansehen. Mein Fazit der Messe ist also, dass sich Videospiel-Enthusiasten lieber im Internet oder in der heimischen Buchhandlung darüber schlaumachen sollten, welche Bücher es über unser liebstes Hobby gibt. Alternativ lassen sich so auch ganz andere Genres entdecken, die abends zum Einschlafen durchgeschmökert werden können.
Bildmaterial: Eigene Bilder.
Vielen Dank für deinen Bericht!
Das Fazit für uns Gaming Interessierte ist ja eher ernüchternd. Das Gregor Kartsios mit seinen Werken da ist (ich glaube den Nerd Quiz Kalender kann man ihm zT auch zurechnen), hatte ich bereits durch seine Videos und Kanal mitbekommen. Hast du deinen Band 2 von Geschichte der Videospiele signieren lassen?
Ich war bisher auch nur mehrmals auf der Leipziger Buch Messe, seit fast 14 Jahren eigentl in guter Regelmäßigkeit, zuletzt vor Corona.
Und auch ich muss sagen, dass zumindest für den Japan aber auch Spiele Begeisterten da eher was zu finden ist, da sich über die Jahre der Manga und Comic Bereich in einer Halle zu einer eigenen Convention entwickelt hat, immer sehr viele Cosplayer unterwegs sind, viele Künstler auch ihr Fanart ausstellen und zum Kauf anbieten (gar nicht so selten auch mit Videospielbezug, das gleiche bei den Cosplayern).
Es gab schon Bogen schießen, japanische Trommler sind aufgetreten, und Animequiz von Ninotaku. Also ich glaube die Messe ist eher was für Japan und Gaming Begeisterte
Bei der Leipziger Buchmesse ist wirklich mehr für Japan-Fans vorhanden. Mag auch daran liegen, dass im Team der Messeleitung ein Japanologe sitzt. Kenne die Leute da nämlich noch ganz gut.
Nee, das Buch besitze ich leider nicht und auch so wollte ich mich nicht in die langen Schlangen stellen. Es war richtig großes Gedränge um bekannte Signierer, deshalb habe ich da immer einen großen Bogen drum gemacht
Aber danke für den Tipp @Yurikotoki und @basslerNNP, vielleicht wäre die Leipziger Buchmesse dann ja wirklich eher was gewesen. Hört sich sehr interessant an
Bassler bist doch gut drinn in der Szene da hat der gute Mann Kontakte
Würg Gedränge/Schlangen bloß weiter. Respekt an die die warten können, ich würde es auch machen.
Ja, ich hatte früher mal engen Kontakt mit der Messeleitung und war in ständigem Kontakt mit den Organisatoren. Hatte auch mal ein ausgiebiges Gespräch wegen der Abwanderung der Games Convention etc.
War schon immer interessant zu hören. Aber die letzten Jahre war ich dann auch raus aus dem Loop.