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Angespielt! Dead Island 2

Vorab: Dead Island 2 hat noch keine USK-Freigabe erhalten. Das Spiel ist offensichtlich voller Gewalt gegen zumindest menschenähnliche Gegner. Der nachfolgende Artikel enthält möglicherweise jugendgefährdende Beschreibungen. PC Games hat von Deep Silver erfahren, dass der Publisher im „regelmäßigen Austausch“ mit der USK stehe, um „eine Freigabe zu bekommen“.

Mit Dead Island gelang dem polnischen Entwickler Techland im Jahre 2011 ein kleiner Geheimtipp im Horror-Genre. Denn erstmals gab es einen Open-World-Zombie-Shooter, bei dem das möglichst stylische Abschlachten der Untoten im Vordergrund stand und die Quests eigentlich nur Nebensache waren. Auch wenn der erste Teil von Dead Island wirklich viele Schwächen hatte, so schaffte es der Titel dennoch eine treue Fangemeinde aufzubauen.

In Deutschland wurde Dead Island aufgrund einer drohenden Indizierung wegen des extremen Gewaltgrades nicht direkt zum Release veröffentlicht. Als im Jahre 2019 die Indizierung zugunsten der Definitive Edition allerdings aufgehoben wurde, war der Weg für den deutschen Markt frei und Dead Island durfte endlich offiziell an volljährige Kunden in Deutschland verkauft werden.

Im Jahre 2013 erschien mit Dead Island: Riptide dann ein direkter Nachfolger zum Überraschungshit. Wie auch schon der erste Teil der Reihe wurde auch Dead Island: Riptide nicht offiziell in Deutschland veröffentlicht. Im Jahre 2019 wurde die Indizierung dann ebenfalls aufgehoben und der Weg für die Dead Island: Riptide Definitive Edition war somit frei.

Bereits im Jahre 2014 wurde im Zuge der E3 in Los Angeles der Nachfolger Dead Island 2 offiziell angekündigt. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich das Projekt beim deutschen Entwickler Yager Development in Entwicklung. Bereits im Juli 2015 entzog der Publisher Deep Silver allerdings wieder die Rechte, da man mit der Entwicklung nicht zufrieden war. Das Projekt wurde anschließend an den Entwickler Sumo Digital weitergegeben, welcher allerdings kurze Zeit später ebenso die Arbeit am Projekt entzogen bekam. Im Jahre 2019 landete der Titel dann beim britischen Entwickler Dambuster Studios, einem internen Studio von Deep Silver, bei dem er sich bis zum jetzigen Zeitpunkt in Entwicklung befindet.

Auf der diesjährigen Gamescom hatten wir die Chance, den heiß erwarteten Zombie-Shooter in einer ausgiebigen 30-minütigen Gameplay-Session Probe zu spielen. Ob sich die extrem lange Wartezeit gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Preview.

Ganz Kalifornien befindet sich im Ausnahmezustand

Die Geschichte von Dead Island 2 setzt einige Monate nach den Geschehnissen des ersten Teils an. Mittlerweile hat die US-Armee den gesamten Staat Kalifornien unter Quarantäne gesetzt, da es erneut einen noch tragischeren Ausbruch der Zombie-Seuche gegeben hat.

Der Hauptschauplatz von Dead Island 2 ist die Stadt Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien, welche in unserer Gameplay-Session stets scherzhaft als „Hell-A“ bezeichnet wurde. Neben den bekanntesten Plätzen wie dem Santa Monica Pier, dem Villenviertel Bel Air und Beverly Hills kann man auch den Walk of Fame im Stadtteil Hollywood besuchen. Ein Sightseeing-Trip mit Zombies quasi.

Mehrere spielbare Charaktere und Online-Koop

In Dead Island 2 habt ihr die Wahl zwischen sechs unterschiedlichen Charakteren, jeder mit eigenen Skills und unterschiedlichen Dialogoptionen. Für genügend Abwechslung im Spielverlauf wurde also gesorgt.

Alles in allem ist Dead Island 2 jedoch kein gewöhnlicher Open-World-Titel. Der Gameplay-Verlauf bietet nämlich mal offenere und mal weniger offene Szenarien und wechselt somit gekonnt das Pacing, um SpielerInnen stets bei Laune zu halten und nicht mit dem typischen immer gleichen Open-World-Gameplay zu langweilen. Hoffen wir zumindest. Als besonderes Extra ist das gesamte Spiel auch online im 3-Spieler-Koop-Modus spielbar. Ein wahres Fest für Zombie-Metzel-Fans also.

Jeder Charakter trägt das Virus bereits in sich

Das Interessante an den Charakteren von Dead Island 2 ist die Tatsache, dass alle sechs Charaktere das Zombie-Virus bereits in sich tragen, aber immun dagegen sind. Das heißt, die Charaktere können sich das Virus in Form des sogenannten „Zombie-Wut-Modus“ zunutze machen und diesen in heiklen Situationen einsetzen, um so noch stärker und flexibler im Kampf gegen die untoten Horden zu sein.

Neben diesem besagten Wut-Modus gibt es auch einen Skill-Baum, über welchen man seinen Charakter weiter ausbauen und upgraden kann. Dies ist vor allem im späteren Spielverlauf extrem wichtig, da es gerade die Bosskämpfe wirklich in sich haben.

Während unserer 30-minütigen Gameplay-Session bekamen wir es gegen Ende der Demo mit einem Clown-Zombie-Boss zu tun. Das gezielte Einsetzen der verschiedenen Skills und des Wut-Modus war essenziell wichtig, um es mit den zahlreichen Gegnern aufnehmen und siegreich aus den Kämpfen hervorgehen zu können.

Natürlich gibt es in Dead Island 2 auch allerlei Schusswaffen, da die Munition für diese aber eher knapp bemessen ist, sitzt der Fokus ganz klar auf dem Nahkampf, welcher Dank unzähligen Nahkampfwaffen wie beispielsweise Katana, Hammer und etlichen weiteren Werkzeugen extrem vielseitig ausfällt. Für genügend Abwechslung im Nahkampf ist also bestens gesorgt.

Zusätzlich gibt es auch allerlei Wurfwaffen wie beispielsweise Shuriken, Molotow-Cocktails und Granaten. Auch der Fernkampf kommt somit nicht zu kurz und die SpielerInnen können ihr taktisches Vorgehen so optimal abstimmen.

Das vielseitige Gore-System soll neue Maßstäbe setzen

Eine der größten Neuerungen von Dead Island 2 ist das neue Gore-System, von den Entwicklern liebevoll „flesh-system“ genannt. Erstmals ist es nämlich nicht nur möglich, die Zombies einfach nur zu töten bzw. zu schlachten, sondern diese anatomisch korrekt auseinanderzunehmen, zu verbrennen und damit möglichst stylisch zu töten. Verbrennt man einen Zombie beispielsweise, kann man den Prozess haargenau und detailreich beobachten. Ob dieses neue Feature im finalen Spiel wirklich so wichtig und motivierend sein wird, wie es die Entwickler betonten, bleibt abzuwarten.

Technisch bereits jetzt extrem ordentlich

Auf technischer Seite gibt es absolut nichts zu mäkeln. Dead Island 2 sieht bereits jetzt fantastisch aus. Los Angeles ist wunderschön anzusehen und man hat zu jeder Zeit das Gefühl, gerade wirklich in dieser verseuchten, aber immer noch beeindruckenden Stadt zu stehen. Gerade die beeindruckenden Lichteffekte tragen ungemein zur Atmosphäre bei.

Auch soundtechnisch zieht der Titel alle Register. Mit den tollen und wuchtigen Soundeffekten, den passend eingestreuten Melodien und der wirklich sehr guten Synchronisierung erfüllt Dambuster Studios hier wirklich alle Wünsche. Der Titel braucht sich vor der Konkurrenz also keinesfalls zu verstecken.

Kann das Zombie-Schlachtfest überzeugen?

Ob sich die relativ simple Grundidee von Dead Island 2 auch heute noch durch ein ganzes Spiel trägt, bleibt abzuwarten. Da die Quests bei dieser Art von Spiel meist recht seicht ausfallen, bleibt am Ende wahrscheinlich nur das neue und durchaus spektakuläre Gore-System, das Dead Island 2 von der breiten Masse der Zombie-Metzelspiele abhebt.

Grafisch macht der Titel schon jetzt einiges her und braucht sich keinesfalls vor der Konkurrenz zu verstecken. Los Angeles ist wunderschön detailreich gestaltet und man hat zu jeder Zeit das Gefühl, gerade wirklich in dieser interessanten und beeindruckenden zombieverseuchten Stadt zu stehen.

Auch soundtechnisch macht der Titel eine tolle Figur. Egal ob geifernde Zombies, die wuchtigen Soundeffekte oder die immer wieder gekonnt eingestreuten Melodien. Hier fehlt es wirklich an nichts.

Wir sind wahrlich nicht abgeneigt von der Zombie-Metzelparty und halten die Augen offen, wenn das Spiel am 3. Februar 2023 für PlayStation 4/5, Xbox Series S/X, Xbox One und PCs erscheinen soll.

Bildmaterial: Dead Island 2, Deep Silver, Dambuster Studios