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Im Test! Stray

TitelStray
Japan19. Juli 2022
Annapurna Interactive
Nordamerika19. Juli 2022
Annapurna Interactive
Europa19. Juli 2022
Annapurna Interactive
SystemPS4, PS5, PC
Getestet fürPS5
EntwicklerBlueTwelve Studio
GenresAbenteuer
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
Vertonung– 

Wer ein Abo für PS Plus Extra oder PS Plus Premium besitzt, der hat seit neustem einen vielversprechenden neuen Titel in seiner Spiele-Bibliothek – das Katzenabenteuer Stray. Doch selbst diejenigen, die das Spiel kaufen müssen, greifen nicht wirklich tief in die Tasche: Stray kostet zum aktuellen Zeitpunkt nur rund 30 Euro.

Stray hat mehr zu bieten als nur schlafen.

Doch kann ein Titel überhaupt gut sein, in dem man in die Rolle einer Katze schlüpft und nicht einmal mit anderen Wesen sprechen kann? In welchem wir lediglich durch die Gegend streifen und Teppiche zerkratzen? Wird es mit der Zeit nicht langweilig, uns ein gemütliches Plätzchen zu suchen und schlafen zu legen? Warum ihr diese Gedanken schnell wieder fallen lassen könnt, verrät der folgende Test.

Von Robotern in einer von Neonlicht gefluteten Stadt

In Stray schlüpft ihr in die Rolle einer Katze, die mit ihren Artgenossen durch die sogenannte Außenwelt streift. Hier hat die Natur das Sagen, denn viele Orte sind von Pflanzen komplett bewuchert und von Menschen ist weit und breit keiner Sicht. Doch unglücklicherweise wird das Kerlchen von seiner Katzen-Gang getrennt und landet in einer dystopischen Stadt.

Seht euch mal die süßen Pfotenabdrücke an!

Das erklärte Ziel ist es, aus der Stadt zu entkommen und wieder in die Außenwelt zu gelangen. Doch auf dem Weg dorthin müssen wir uns durch eine Welt voller Roboter begeben, die vom Wesen her echten Menschen ähneln.

Natürlich entdecken wir auf unserer Reise die Hintergründe der Stadt und welche Geheimnisse sie trägt. Die Story wird durch die Monologe der Roboter (als Katze können wir ja schlecht antworten) und durch die Erinnerung erzählt, die unser Gefährte B-12 im Laufe der Handlung findet.

»Stray ist ein Erkundungsabenteuer mit kleinen Geschicklichkeits- und Rätselpassagen. Doch gerade bei den letzten beiden Aspekten tut sich ein großes Gefälle auf.«

Und ich muss sagen: Auch wenn das Thema schon oft in Videospielen wie NieR: Automata aufgegriffen wurde, so macht die Szenerie durch das düstere Lichtspiel und die Tatsache, dass wir als Kätzchen in diese brutale Welt geworfen werden, echt betroffen.

Und daran macht sich bemerkbar, was Stray im Grunde eigentlich ist: ein Erkundungsabenteuer mit kleinen Geschicklichkeits- und Rätselpassagen. Doch gerade bei den letzten beiden Aspekten tut sich ein großes Gefälle auf: Während die Rätsel zu offensichtlich zu lösen sind, ist der Geschicklichkeitsteil oft frustrierend. Da es keine Möglichkeit gibt, den Schwierigkeitsgrad einzustellen und wir bei den kleinsten Fehlern augenblicklich sterben, segnete ich des Öfteren das Zeitliche. Doch hey, immerhin gibt es hierfür eine Trophäe!

Katzen sind von Natur aus Parcours-Talente

Den Großteil von Stray verbringen wir damit, uns den Weg durch Passagen zu bahnen. So müssen wir beispielsweise von Dach zu Dach hopsen oder Gegenstände in der Umgebung finden, damit die kleine Katze an erhöhte Positionen kommt.

Die Botschaften regen zum Nachdenken an.

Doch gerade in brenzligen Situationen kann die Steuerung so manches Mal einen Strich durch die Rechnung machen. Fliehen wir beispielsweise vor den lästigen Zurks, kann es im Eifer des Gefechtes passieren, dass wir vor Hindernisse laufen und erst gar nicht losspringen.

Hinzu kommt, dass sich manchmal schwer einschätzen lässt, wie hoch oder wie weit unser kleiner Freund springen kann. Zum Glück sind die Rücksetzpunkte (bis auf eine finale Mission) fair gesetzt, sodass kaum Frustmomente aufkommen. Und abgesehen von den zeitlimitierten Passagen ist die Steuerung geschmeidig wie eine Katze.

Übrigens: Der Nachteil, dass wir als Katze nicht sprechen können, wird durch den Begleiter B-12 gut gelöst. Er erklärt uns, was wir tun müssen und übersetzt für uns in Dialogen mit anderen Roboter-Gefährten. Ein wirklich praktisches Helferlein, das uns bis zum bitteren Ende begleitet!

Da geht mein Herz auf

Wer Stray richtig aufmerksam gespielt hat, dem dürften die vielen Easter Eggs nicht entgangen sein, die das Spiel für eine Spielzeit von rund fünf Stunden enthält. So finden wir Anspielungen auf Videospiel-Legenden wie The Elder Scrolls V: Skyrim, aber auch zu einer meiner Wohlfühl-Serien Gravity Falls gibt es eine kleine Anspielung.

Und diese Tatsache beweist, wie viel Liebe zum Detail in Stray steckt. Mir fallen viele solcher Details ein, vor allem, wenn es um die Darstellung der Katze geht. Als sie das erste Mal den Rucksack übergestreift bekommt, läuft sie sich sträubend weiter. Oder wenn sie in einer Mission durch eine Farbpfütze läuft, hinterlässt sie süße kleine Pfotenabdrücke. Natürlich wollen auch der Teppich und die Couch zerkratzt werden. An diesem Ende hat das Entwicklerteam absolut nicht gespart.

»Ein besonders rührendes Feature ist, dass die Katze durch den DualSense-Controller zu uns spricht. Jedes Miauen, Fauchen, Maunzen und Schnurren wird über den Controller wiedergegeben.«

Ein besonders rührendes Feature ist, dass die Katze durch den DualSense-Controller zu uns spricht. Jedes Miauen, Fauchen, Maunzen und Schnurren wird über den Controller wiedergegeben. Da die Synchronsprecherin eine echte Katze ist, ist es kein Wunder, dass auch meine Kater auf die Katzengeräusche aus dem DualSense-Controller angesprungen sind.

Vor allem das Schnurren hat mich vollends überzeugt. Ein besonders denkwürdiger Moment war für mich, als ich dem Musiker ein Notenblatt überreichte, er das darauf verfasste Lied mit einer Gitarre anspielte und ich mich nebenan zum Schlafen hinlegte, um fröhlich durch den DualSense-Controller zu schnurren. Besser kann man nicht entspannen.

Ist Stray auch etwas für Hunde-Liebhaber?

Stray ist nicht nur durch die Tatsache, dass eine Katze im Mittelpunkt des Geschehens steht, mein persönliches „Game of the Year“. Durch seine spannende Story baut es eine glaubwürdige Welt auf, von der man gerne mehr erfahren möchte. Im Gegensatz dazu steht die viel zu kurze Spielzeit, durch die viel Potenzial innerhalb der Story verschenkt wird. Ein zweiter Teil ist somit Pflicht, liebes Team von BlueTwelve Studio!

Ein paar Abzüge gibt es in meinem Test aufgrund der teils schwammigen Steuerung und den vielen hektischen Passagen, die teilweise gar nicht nötig gewesen wären. Doch die beeindruckende Spielwelt und das schöne Lichtspiel der Stadt reißen das Ruder wieder herum und lenken Stray auf eine Empfehlung meinerseits hin.

 

Story

Eine Katze trifft völlig ahnungslos auf eine Welt voller Roboter. Was ist das Geheimnis hinter der Stadt im Cyberpunk-Stil?

Gameplay

Als Katze tut ihr das, was eine Katze nun mal tut. Kratzen, Miauen, Schlafen und Schleichen gehören zum Tagesprogramm.

Grafik

Grelle Neonlichter treffen auf eine größtenteils düstere Atmosphäre. Die Grafik ist zwar nicht überragend, aber dennoch ansehnlich.

Sound

Der Protagonist kommuniziert über den DualSense-Controller mit euch. Klare Triggerwarnung für Katzen in eurem Haushalt!

Sonstiges

Pspspspspspsps. Pspspsps? Pspspsps!

Bildmaterial: Stray, Annapurna Interactive, BlueTwelve Studio