Titel | Trek to Yomi |
5. Mai 2022 | |
Devolver Digital | |
5. Mai 2022 | |
Devolver Digital | |
5. Mai 2022 | |
Devolver Digital | |
System | PlayStation 4/5, Xbox Series S/X, Xbox One, PCs |
Getestet für | PlayStation 5 |
Entwickler | Flying Wild Hog |
Genres | 2D-Action-Sidescroller |
Texte |
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Vertonung |
Spiele, die im feudalen Japan spielen, liegen aktuell wieder voll im Trend und erfreuen sich größter Beliebtheit. Mit Blockbustern wie Ghost of Tsushima von Sucker Punch, Sekiro: Shadows Die Twice von FromSoftware oder den beiden Nioh-Titeln von Team Ninja gab es in den letzten Jahren gleich vier groß angelegte Titel, die sich an diesem Setting bedienten. Daher ist es nur wenig verwunderlich, dass sich auch die Indie-Sparte an diesem Setting versuchen will.
Einer dieser Indie-Titel hört auf den Namen Trek to Yomi. Der 2D-Action-Sidescroller wurde vom polnischen Entwicklerstudio Flying Wild Hog entwickelt. Als Publisher fungiert Devolver Digital. Der US-amerikanische Publisher zeichnet sich unter anderem für die Veröffentlichung von zahlreichen hochkarätigen Indie-Titel verantwortlich.
Trek to Yomi soll mit seinem exotischen Schwarz-Weiß-Look in eine spezielle Kerbe schlagen und den Stil der alten Samurai-Filme gekonnt nachahmen. Da dieses Stilmittel in Videospielen noch relativ selten genutzt wird, versprüht Trek to Yomi aufgrund seines Looks schon einen etwas einzigartigen Charme.
Angekündigt wurde Trek to Yomi erstmals während einer Pressekonferenz im Zuge der E3 2021. Am 5. Mai 2022 erschien der Titel nun endlich für PlayStation 4/5, Xbox Series S/X, Xbox One und PCs.
Ob der vielversprechende Titel halten kann, was er verspricht, und ob wir uns mit dem speziellen Look anfreunden konnten, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Ein Samurai mit Bestimmung
Die Geschichte von Trek to Yomi spielt zur Zeit der Edo-Periode. Der Spieler übernimmt die Rolle des jungen Hiroki, welcher bereits im jungen Alter mit ansehen muss, wie Eindringlinge sein Heimatdorf und auch seinen Meister auslöschen.
Als sein Meister im Sterben liegt, überträgt er dem jungen Hiroki die Aufgabe, zukünftig das Dorf und deren Bewohner zu schützen.
Als Hiroki älter wird und mittlerweile auch die Kunst des Kampfes beherrscht, wird seine Heimat erneut von finsteren Eindringlingen angegriffen. Doch dieses Mal ist Hiroki gewappnet und macht sich auf, sich der Bedrohung in den Weg zu stellen, um seine Heimat, deren Bewohner und seine Liebsten zu schützen.
Simple Gameplay-Mechaniken und viel verschenktes Potenzial
Gameplaytechnisch darf man von Trek to Yomi natürlich nicht die Klasse eines Ghost of Tsushima erwarten. Der Spieler bewegt sich relativ eingeengt durch die verschiedenen Areale, trifft immer wieder auf Gegner, besiegt diese in schnellen und nervenaufreibenden Duellen und marschiert dann weiter zum nächsten Areal.
Dieser recht fad klingende Spielablauf zieht sich durch das gesamte Spiel und wird lediglich durch verschiedene Bosskämpfe hier und da mal etwas aufgelockert. Große Abwechslung darf man aber nicht erwarten.
Während des Spielverlaufs kann man neben allerlei Upgrades außerdem auch neue Waffen, wie zum Beispiel Pfeil und Bogen oder auch eine Kanone erhalten, um es sich während der zahlreichen und hektischen Kämpfe etwas einfacher zu machen.
In Arealen, in denen nicht gekämpft wird, kann man sich außerdem relativ frei bewegen. Sobald es jedoch zu einem Kampf kommt, schaltet das Spiel quasi in einen 2D-Modus, in dem man die Spielfigur dann nur noch von links nach rechts bewegen kann. Da das Kampfsystem darauf ausgelegt ist, wäre dies wohl auch nicht anders zu lösen gewesen.
Das Kampfsystem selbst ist dabei relativ simpel gehalten. Man hat zwar die Möglichkeit, verschiedene Angriffsmuster zu kombinieren, das Kampfsystem fühlt sich dennoch oft hölzern und unflexibel an. Hier merkt man eben doch, dass man es mit einem Indie-Titel zu tun hat und nicht mit einem Triple-A-Titel. Etwas mehr Feinschliff hätte dem Kampfsystem sicherlich noch gutgetan, da es ja schließlich das A und O von Trek to Yomi ist. Ein Sidescroller steht und fällt mehr oder weniger mit dem Kampfsystem.
Look and Feel der alten Samurai-Filme gekonnt imitiert
Was man Trek to Yomi auf jeden Fall zugutehalten muss, ist die Stilsicherheit, mit der dieser Titel daherkommt. Selten wurde der Look und auch das Feeling der alten Samurai-Filme so gut in einem Spiel vermittelt, wie es hier der Fall ist.
Der Schwarz-Weiß-Look passt perfekt zum Setting und verleiht dem Titel das gewisse Etwas, welches ihn vom Indie-Einheitsbrei abhebt. Die Qualität der Grafik ist in Ordnung, eben typisch Indie-Titel. Hier darf man wirklich keine hochkarätige Triple-A-Optik erwarten.
Auch die Kamerawinkel des Sidescrollers sind fast immer perfekt gewählt und bieten tolle Bilder, die auch aus einem der alten Samurai-Filme hätten stammen können. Hier haben die Entwickler wirklich tolle Arbeit geleistet.
Auch der Sound weiß zu gefallen
Selbst soundtechnisch bietet Trek to Yomi solide Kost. Die Klangteppiche und Melodien passen perfekt zum feudalen Japan und auch die Soundeffekte selbst sind durchaus ordentlich und passend abgemischt.
Was außerdem löblich zu erwähnen ist, ist die Tatsache, dass sich die Entwickler darauf festgelegt haben, die Vertonung rein japanisch zu belassen. Dies soll vor allem der Atmosphäre des Titels zugutekommen. Ein mutiger Schritt, der auf jeden Fall erwähnt werden muss.
Ich hätte mir lediglich etwas mehr Varianz bei der NPC-Vertonung gewünscht. Oft hört man das immer gleiche Sound-Sample immer und immer wieder. Gerade zu Beginn des Spiels, wenn das Heimatdorf von Hiroki angegriffen wird, fällt das doch recht deutlich auf. Viele NPCs heulen hier quasi um die Wette, da die Soundfiles binnen kürzester Zeit zu oft abgespielt werden. Das zehrt an den Nerven der SpielerInnen und stört unnötig die ansonsten tolle Atmosphäre.
Fazit
Unterm Strich bleibt Trek to Yomi ein schöner und äußerst stilvoller Titel, dem man seine Indie-Wurzeln jedoch zu jeder Zeit anmerkt. Sei es das halbgare Kampfsystem, welches oft etwas hölzern und unflexibel daherkommt, oder aber die relativ kurze Spieldauer. Irgendwie merkt man dem Titel eben doch an, dass es sich nicht um ein Triple-A-Projekt handelt.
Dennoch hat Trek to Yomi auch seine guten Seiten. Angefangen vom fantastischen Look, den tollen Kameraeinstellungen und dem passenden Soundtrack, bietet der Titel eine schöne Atmosphäre, die jeden Samurai-Fan in ihren Bann zieht. Gerade der atmosphärische Schwarz-Weiß-Look verleiht dem Titel das besondere Etwas, das ihn vom Indie-Einheitsbrei abhebt.
Für mich jedenfalls bleibt Trek to Yomi hinter meinen persönlichen Erwartungen zurück, kann aber dennoch jedem Samurai- oder Indie-Fan ans Herz gelegt werden, da der Titel durchaus einiges zu bieten hat. Man darf aber eben kein Ghost of Tsushima in 2D erwarten.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Trek to Yomi,, Devolver Digital, Flying Wild Hog
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