Titel | Kitaria Fables |
2. September 2021 | |
PQube | |
2. September 2021 | |
PQube | |
2. September 2021 | |
PQube | |
System | PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Nintendo Switch, Xbox One, Xbox Series |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Twin Hearts |
Genres | Action / Farming-Simulation |
Texte |
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Vertonung |
Lange Zeit gab es nur wenige Spiele im Stile von Harvest Moon, außer der Reihe selbst. Doch ein unzufriedener Fan der Reihe nahm die Dinge selbst in die Hand und veröffentlichte mit Stardew Valley eines der wohl besten Spiele des Bauernhof-Simulations-Genre. Falls man es überhaupt so nennt.
Seitdem scheint ein kleiner Boom ausgebrochen zu sein, denn immer mehr Titel dieser Art werden auf den Markt geworfen. Auf den ersten Blick scheint auch Kitaria Fables in diese Sparte zu fallen, gemischt mit knackigen Kämpfen. Auf den zweiten sieht man jedoch: Das Spiel mit den niedlichen Tier-Bewohnern schafft seinen ganz eigenen Flair.
Auf ins Pfotendorf!
In diesem kafkaesken Abenteuer übernehmt ihr die Kontrolle einer jungen Katzen-Soldatin, deren Farbe und Aussehen ihr auch ein wenig ändern könnt. Gemeinsam mit ihrem kleinen Kumpel Macarone werdet ihr nach Pfotendorf geschickt.
Dieses wird momentan immer wieder von Monstern bedroht, welche durch die sogenannte Kalamität wieder vermehrt auftreten. Dieses schlimme Ereignis sorgt für mehr Monster in der Welt. Bereits vor vielen Jahren gab es diesen Vorfall, doch konnte damals von Helden abgewehrt werden.
Direkt zu Beginn von Kitaria Fables werdet ihr dann in einen Kampf geworfen, um die Grundmechaniken des Spiels zu lernen. Um ein kleines Mädchen zu retten, müsst ihr eine Gruppe Schleime mit eurem Schwert bekämpfen. Mit einfachem Knopfdrücken könnt ihr eine Kombo durchführen und auf Wunsch mit einer Ausweichrolle den Angriffen der Feinde entkommen. Im späteren Verlauf könnt ihr vom Schwert auch auf einen Bogen umsteigen, wobei mir persönlich die Klinge letztendlich eher zusagte.
Im Dorf angekommen werdet ihr herzlichst willkommen geheißen und anschließend auf eine kleine Farm gebracht, die einst eurem Großvater gehörte. Damit euch nicht zu langweilig ist zwischen dem Besiegen von Monstern, könnt ihr auf dieser Farm auch Feldfrüchte anbauen. Die benötigten Samen könnt ihr im Dorf kaufen, weitere Arten werden im Laufe der Zeit durch Quests freigeschaltet.
Eine süße Bauernkatze?
In einer von drei Kisten, wovon zu Beginn des Spiels zwei Exemplare kaputt sind, findet ihr dann die nötigen Werkzeuge für euer Bauernleben. Eine Spitzhacke zum Entfernen von Steinen, eine Axt zum Bäume fällen, eine Hacke zum Felder erzeugen und eine Gießkanne zum, naja, gießen der Felder. Sehr praktisch ist auch die Sense, mit welcher ihr einen Großteil der ausgereiften Früchte direkt ernten könnt, ohne allesamt einzeln auf Knopfdruck zu pflücken.
Doch damit es überhaupt zum Ernten kommt, bedarf es täglichen Gießens. Schnell solltet ihr eure Gießkanne beim Schmied verbessern lassen, denn immer nur ein Feld zu bewässern ist mühsam. Beim Gießen selbst ist das „Zielen“ manchmal ein wenig schwammig, auch wenn euch die angepeilten Felder angezeigt werden.
Es kam aber häufiger vor, dass ich aus Versehen ein Feld noch einmal bewässert habe und mich neu positionieren musste, weil die Katze sich entschied, ein wenig weiter entfernt zu wässern. Letztendlich ist dies aber wahrscheinlich meiner Ungeduld geschuldet und ich hätte mir beim Platzieren des Charakters einfach mehr Zeit lassen sollen.
Was mir recht schnell auffiel und was ich erst ein wenig schade fand, sind die doch recht geringen Gewinnspannen beim Ernten. Ein Beispiel: Ihr kauft Samen für ungefähr 400 Pfotenpennies. Der Gewinn macht dann ungefähr 600 Pennies aus. Natürlich erwarte ich keinen Gewinn von 100 % bei allen Erträgen, aber gerade zu Beginn des Spieles zieht sich das alles dann doch ein wenig. Wer hart dranbleibt, der wird irgendwann jedoch eine volle Farm haben und täglich mehrere tausende Pfotenpennies Gewinn erwirtschaften.
Eine abenteuerliche Katze!
Abgesehen von dem Bewirten der Felder gibt es auf der Farm nicht wirklich viel zu machen. Eine kleine hilfreiche Sache sind die Übungspuppen, auf welche ihr jederzeit mit eurem Schwert einprügeln könnt. Diese dienen dazu, um beispielsweise neue Ausrüstung auszuprobieren oder um euch zu zeigen, wie stark eure Magie ist.
Ach, apropos Magie. Die haben wir noch gar nicht erwähnt! In der Welt von Kitaria Fables ist das Wirken von Magie verboten. Schnell erlernt ihr dennoch einfache Zaubersprüche wie einen Feuerball oder Eispfeile. Mithilfe von Sphären und anderen Gegenständen, die ihr beispielsweise von Monstern erhaltet, erlernt ihr dann neue Zauber. Und diese haben es in sich! Ich weiß noch, wie baff ich war, als ich meinen kleinen Feuerball mit einem Feuertornado austauschte und auf einmal der ganze Bildschirm brannte.
Neue Fähigkeiten mit dem Schwert oder Bogen erlernt ihr manchmal im Laufe der Story oder könnt ihr in einer der zahlreichen in der Welt verstreuten Kisten finden. Darin findet ihr oft auch neue Ausrüstungsgegenstände oder Materialien. Um diese zu öffnen, benötigt ihr jedoch die nötigen Bronze-, Silber- oder Goldschlüssel. Diese könnt ihr entweder herstellen, als Belohnung für Quests bekommen oder von Boss-Monstern erhalten.
Euer Schwert, euren Bogen sowie eure Rüstung könnt ihr beim Schmied verbessern lassen. Ich mag sehr, wie Kitaria Fables euch euren Fortschritt bemerken lässt. So müsst ihr für ein Waffen-Upgrade oft viele Dinge sammeln und starke Bosse besiegen, um an die seltenen Materialien zu gelangen. Diese Bosse laufen an verschiedenen Orten der Spielwelt umher und re-spawnen täglich. Habt ihr dann endlich die Materialien und das nötige Geld beisammen, wird teilweise eure Angriffskraft glatt verdoppelt. Geht ihr dann zu denselben starken Gegnern, geht plötzlich alles deutlich einfacher. Man spürt richtig, wie das anstrengende Sammeln sich gelohnt hat.
Klare Pläne, zu jeder Zeit
Doch selbst wenn ihr starke Ausrüstung habt, aufpassen müsst ihr in den Kämpfen immer. Die Gegner können euch teilweise ordentlich zusetzen. Um dann die Lebensenergie zu heilen, können verschiedene Gerichte gegessen werden. Diese können gekauft oder mit den nötigen Feldfrüchten beim Koch hergestellt werden. Ich persönlich habe mich nahezu nie damit heilen müssen, denn recht früh fand ich ein Accessoire, welches mich bei jedem Angriff heilt. Das war wirklich praktisch und ich empfehle jedem, die Fledermausflügel früh zu basteln!
Auch im Kampf gegen einfache Monster ist taktisches Vorgehen wichtig. Das Einsetzen von Waffenfähigkeiten und Zaubern kostet euch Magiepunkte. Diese werden euch unter der Lebensleiste angezeigt. Um diese zu regenerieren, müsst ihr mit eurer Waffe den Feind treffen. Richtig ausweichen muss ebenfalls gelernt sein, denn diverse Statuseffekte können die Heldenkatze einfrieren, betäuben oder vergiften. Dann wird der Bildschirm schneller schwarz, als euch lieb ist. Immerhin: Werdet ihr besiegt, verliert ihr keine Gegenstände oder Geld. Ihr werdet lediglich in euer Haus teleportiert und der nächste Tag beginnt.
Was in Kitaria Fables eigentlich selten passiert: dass ihr euch fragt, was als Nächstes zu erledigen ist. Irgendein Ziel habt ihr immer vor Augen: Sei es das Upgraden von Ausrüstung, das Anpflanzen von Feldfrüchten zum Sammeln von Geld oder das Erledigen von Quests. Die Quests unterteilen sich in Haupt- und Nebenquests. Hier ist das Ganze auch recht nett gelöst: Gibt es mal keine Hauptaufgaben mehr, so erledigt einfach ein paar Nebenaufgaben, die euch in neue Gebiete führen und oft findet ihr dann einen neuen Strang für die Geschichte.
Aus Eins mach Zwei
Eine wirklich tolle Sache in Kitaria Fables ist der Zweispieler-Modus. Damit teilt ihr euch das kafkaeske Abenteuer und die Farmarbeit. Auch die Jagd nach Monstern wird ein wenig leichter. Die Gegner werden im Zweispieler-Modus nicht stärker, sondern bleiben auf demselben Level. Da liegt der Fokus noch immer auf Spieler 1, welcher Quests annehmen muss und zu dem Spieler 2 bei zu großem Abstand teleportiert wird. Allerdings haben beide Katzen ein eigenes Inventar. Dies bedeutet jedoch auch, dass ihr euch die gesammelten Materialien zum Verbessern der Ausrüstung teilen müsst.
Die Welt von Kitaria Fables ist in über 20 Zonen eingeteilt. Wechselt ihr von der einen zur anderen, gibt es einen Ladebildschirm. Ich wünschte, ich könnte nun sagen, das merkt ihr kaum, da die Ladezeiten sehr kurz sind. Doch auch wenn diese nun nicht unbedingt lang sind… so sind sie ein wenig zu lang, um dann nicht doch ein wenig zu stören.
Ich habe den Titel auf Nintendo Switch getestet, vielleicht fällt dieses „Problem“ auf anderen Plattformen weg. Wollt ihr einfach nur von A nach B laufen, so verbringt ihr mehr Zeit im Ladebildschirm, als es euch lieb ist. Immerhin kann man sich teleportieren, doch auch das kostet natürlich Zeit und ist nur an bestimmten Punkten möglich.
Ein niedlicher Artstil
Immerhin ist Kitaria Fables ein hübsches Spiel, mit Ecken und Kanten. Die Charaktere sind charmant. Die Welt ist liebevoll gestaltet und besitzt mit Wüste, Wald und Schneegebirge typische Rollenspiel-Gebiete. Eure Magie-Attacken können den ganzen Bildschirm füllen, was jedoch ab und an das Ausweichen schwierig macht. Auf Nintendo Switch sieht der Titel zwar nicht wirklich schlechter aus als auf anderen Plattformen, läuft allerdings auch nicht ganz so flüssig wie dort. Es ruckelt nie, aber eine flüssigere Optik wäre mit der richtigen Optimierung bestimmt drin.
Ein paar kleine Bugs fanden bei mir leider auch statt: Beim Laden einer Zwischensequenz lief mein Charakter erst einmal in einer dunklen Leere rum. Oder ein Boss verschwand einfach, nachdem ich ihn angegriffen hatte. Das war ein bisschen unvorteilhaft. Ich befand mich gerade in einem Dungeon, aus dem ich auch nicht herausgehen konnte, ohne alle Gegner zu besiegen und der Boss war der letzte übrige Feind. Somit musste ich letztendlich das Spiel neu starten und alles von dem jeweiligen Tag noch einmal machen. Immerhin speichert der Titel bei jedem neu begonnenen Tag automatisch, ihr könnt am Tagebuch aber auch manuell speichern.
Eine Sprachausgabe gibt es bis auf eine Ausnahme nicht. Immerhin kann der Soundtrack mit sehr idyllischen Musikstücken überzeugen und der ein oder andere Ohrwurm war tatsächlich auch dabei. Nichts, was mir in den nächsten Jahren in Erinnerung bleiben wird, aber nach dem Ausschalten der Konsole hatte ich mich durchaus mal beim Summen der Bauernhof-Musik erwischt. Generell trägt das Sound-Design zur gemütlichen Atmosphäre bei.
Zu kurz, aber irgendwie auch genau richtig
Auf der einen Seite war ich ein wenig erschrocken, als die Credits liefen und das Spiel vorbei war. Danach kann man zwar weiterspielen und noch ein paar Nebenaufgaben erledigen, doch letztendlich wozu? Als Bauernhof-Simulation bietet der Titel letztendlich nicht genügend Inhalt, um nun nur noch das zu machen.
Ich könnte auch die restlichen Ausrüstungsgegenstände finden oder aufrüsten, aber ich habe den stärksten Gegner eh schon besiegt. Das Spiel ist nun nicht kurz, ich habe bestimmt gute 20 bis 30 Stunden darangesessen und generell kommt es hier stark auf das eigene Tempo an. Aber viel bieten für Spieler, welche die Credits gesehen haben, kann Kitaria Fables nicht.
Andererseits bin ich aber auch froh über die Länge des Spiels. Denn dadurch war das Tempo in der liebevollen, wenn auch nicht tiefgründigen Geschichte durchaus sehr angenehm. Ich fühlte mich nicht gelangweilt durch eine sinnlos gestreckte Story-Passage. Während ich das Spiel zwar gern noch weitergespielt hätte, so freue ich mich lieber über ein Spiel mit der richtigen Länge. Künstlich in die Länge gezogene Abenteuer zehren mehr an den Nerven und dem Spielspaß, als es letztlich nötig ist.
Ein kurzweiliges, spaßiges Abenteuer
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Kitaria Fables, PQube Game, Twin Hearts
War bei meinem Bruder und wir hatten das spontan 10 Stunden lang zusammen gezockt. Macht schon Spaß aber man merkt halt echt dass es sowohl spielerisch als auch qualitativ höchstens ps2/psp Niveau ist.
Geld hat am Anfang auch einen hohen Fokus, das merkt man wenn man alle Materialien hat aber keine Upgrades machen kann wegen dem fehlenden Geld. Vielleicht war das aber auch weil wir alles doppelt bauen mussten.
Mich hat das Spiel tatsächlich oft an die älteren Mana Spiele erinnert. Viel Rumgekloppe, wenig story und die Areale sind sehr schnell abgeklappert. Hätte mir das sogar beinahe selber geholt als ich dann nach Hause ging. So als Spiel für zwischendurch echt zu empfehlen.
Danke für den Test!
Bin eigentlich erst recht dadurch angesprochen, dass der Action Anteil den Farming Anteil überwiegt
Was schönes kleines für zwischendurch!
Was mir vorher nicht so recht bewusst war, ist, dass es auch einen Coop gibt! Und wenn ich @AkiraZwei s post richtig verstehe, muss nur einer das Spiel haben? Nice!
Ja, halt wie alle Spiele vor dem Internet mit couch-coop. Online kann man das aber nicht zusammen zocken.