Titel | Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast |
24. September 2019 | |
Aspyr Media | |
24. September 2019 | |
Aspyr Media | |
24. September 2019 | |
Aspyr Media | |
System | Nintendo Switch, PlayStation 4 |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Raven Software |
Genres | Action-Adventure |
Texte | |
Vertonung |
Bildmaterial: Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast, Aspyr Media
Nach langem Warten gibt es Licht am Ende des Tunnels für Star-Wars-Fans und Käufer einer Nintendo Switch, denn mit „Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast“ gibt es nun endlich einen hochkarätigen Star-Wars-Titel für die tragbare Nintendo-Konsole. Der Nintendo-Switch-Port wurde vom US-amerikanischen Entwickler Aspyr Media vorgenommen, welcher sich bereits in der Vergangenheit für etliche hochwertige Ports verantwortlich zeichnete.
Das Original Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast erschien ursprünglich bereits im Jahre 2002 für PCs, Xbox und Nintendo GameCube und sorgte damals für viel Wirbel in der Star-Wars-Szene. Endlich gab es einen Nachfolger zum erfolgreichen und beliebten Star Wars: Jedi Knight aus dem Jahre 1997.
Das Original bot neben einem für heutige Verhältnisse langen Story-Modus auch einen tollen Multiplayer-Modus, der spannende Online-Gefechte mit Freunden oder fremden Spielern aus der ganzen Welt ermöglichte. Aus unbekannten Gründen hat es dieser Multiplayer-Modus leider nicht in die Nintendo-Switch-Version geschafft.
Kyle Katarn muss zurück zur Macht finden, um es mit einer neuen Bedrohung aufzunehmen
In Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast schlüpft ihr erneut in die Rolle des ehemaligen Söldners Kyle Katarn, welcher sich nach den Ereignissen von Jedi Knight 1 von der Macht abgewandt hatte. Katarn kämpft seither mit seiner Freundin Jan Ors an der Seite der Republik gegen die Hinterbliebenen des Imperiums. Während eines Auftrags wird Katarn jedoch vom dunklen Sith Desann überrascht und in die Knie gezwungen. Da Katarn sich von der Macht abgewandt hatte, kann er Desann nur wenig entgegensetzen und muss sich letztendlich geschlagen geben.
Da Katarn diese Niederlage aber nicht auf sich sitzen lassen will, sucht er im Tempel der Jedi Rat bei seinem alten Freund Luke Skywalker, um so auf den Weg der Macht zurückzufinden und seine alten Kräfte wieder zu erlangen. Denn nur mit Hilfe der Macht ist Katarn stark genug, um es mit dem dunklen Sith Desann aufnehmen zu können.
Desann stellt währenddessen eine Armee von dunklen Sith auf und plant, die Herrschaft über die gesamte Galaxie zu übernehmen. So liegt es nun an Katarn, dies zu verhindern und der Galaxie den Frieden zurückzubringen.
Erstes Drittel spielt sich wie ein gewöhnlicher Shooter, danach blüht das Spiel auf
Alles in allem spielt sich Jedi Outcast vor allem im ersten Drittel des Spiels eher schwergängig und wie ein typischer Shooter aus dieser Zeit. Die Levels sind nicht sonderlich spannend gestaltet und teilweise auch etwas zu lang, lassen aber zu keiner Zeit das typische Star-Wars-Feeling vermissen. Man läuft schlauchige Levelstrukturen ab, ballert auf dutzende Widersacher des Imperiums und löst das ein oder andere Schalter- oder Kombinationsrätsel. Begleitet wird man dabei stets vom bekannten und eingängigen Star-Wars-Soundtrack.
Erst nach etwa einem Drittel des Spiels blüht Jedi Outcast richtig auf, denn dann erhaltet ihr im Tempel der Jedi euer Lichtschwert und die ersten Machtkräfte. Ab diesem Zeitpunkt habt ihr dann die Wahl, entweder auf das Lichtschwert oder aber auf die zahlreichen Blaster zurückzugreifen.
Nutzt ihr das Lichtschwert, schaltet das Spiel in eine 3rd-Person-Perspektive und ermöglicht euch so ganz neuen Bewegungsspielraum und eine bessere Übersicht in den hektischen Lichtschwert-Duellen. Wahlweise könnt ihr aber auch mit dem Lichtschwert in der 1st-Person-Perspektive spielen. Aufgrund der mangelnden Übersicht ist dies aber nicht empfehlenswert.
Für heutige Verhältnisse mag die Gameplay-Mechanik von Jedi Outcast natürlich etwas angestaubt erscheinen, zur damaligen Zeit war das Spiel aber vor allem für Star-Wars-Fans eine Offenbarung im Action-Genre. Denn noch nie wurden Lichtschwert-Duelle so detailgetreu und actionreich inszeniert. Die Jedi-Knight-Reihe gilt vor allem wegen den grandiosen Lichtschwert-Duellen bis heute als eine der besten Star-Wars-Spieleserien.
Trotz den anfänglichen Schwächen beim Leveldesign kann ich Jedi Outcast also jedem Star-Wars- oder Sci-Fi-Action-Fan wärmstens empfehlen. Denn hat man sich erst mal durch das erste Drittel des Spiels gekämpft, erwartet euch ein toll inszeniertes und spannendes Star-Wars-Abenteuer, welches jeder Fan gespielt haben sollte. Das Fehlen des besagten Multiplayer-Modus ist zwar schade, aber ohnehin nicht unbedingt der Kaufgrund für ein Jedi-Knight-Spiel.
Speicher-Probleme trüben den Eindruck eines ansonsten äußerst sauberen Ports
Der Nintendo-Switch-Port von Jedi Knight 2: Jedi Outcast ist im Großen und Ganzen wirklich gut gelungen und glänzt mit einem neuen 16:9-Modus und gut abgestimmter Switch-Steuerung inklusive neuer Bewegungssteuerung. Das Spiel sieht für heutige Verhältnisse zwar nicht mehr ganz zeitgemäß aus, macht aber vor allem im Handheld-Modus der Konsole immer noch eine gute Figur und läuft stets mit 60 FPS.
Als Vorlage hatten die Entwickler wohl die PC-Version genommen, denn die Xbox- und GameCube-Versionen waren auflösungs- und texturentechnisch nicht auf dem Niveau der neuen Nintendo-Switch-Version. Das Sounddesign kann sich auch heute noch sehen lassen und so glänzt das Spiel mit knalligen Effekten und dem typischen Star-Wars-Soundtrack, welcher sofort jedem Star-Wars-Fan das Herz aufgehen lässt.
Der einzige Wermutstropfen, den man bei der technischen Umsetzung bemängeln kann, ist das äußerst nervige Speichersystem von Jedi Outcast. Denn das Spiel lässt euch nur maximal fünf Speicherstände anlegen, was bedeutet, dass ihr, solltet ihr beispielsweise zum sechsten Mal speichern wollen, erst wieder einen alten Save-Slot löschen müsst, bevor ihr einen neuen erstellen könnt. Warum und weshalb diese Limitierung auf fünf Speicherslots überhaupt enthalten ist, bleibt ein Rätsel, denn keine der vorherigen Versionen hatte mit diesem Problem zu kämpfen.
Da Jedi Outcast für ein Actionspiel doch relativ lang und teilweise auch etwas schwerer ist, sollte man daher auch umso öfter speichern, was durch das umständliche Speichersystem nicht gerade komfortabel ausfällt. Da das Spiel auch nur ab und an einen Auto-Save anlegt, solltet ihr immer mal wieder manuell speichern. Es kam während unseres Tests auch schon mal vor, dass ein Speicherstand verbuggt war und wir auf einen Speicherslot davor zurückgreifen mussten, um das Spiel auf normalem Wege fortzusetzen.
Bis auf das Speichersystem hat Aspyr bei diesem Port jedoch alles richtig gemacht und so fühlt sich das Spiel trotz seines Alters immer noch knackig an und macht vor allem Star-Wars-Fans auch heute noch viel Spaß.
Fazit
Abschließend bleibt nur zu sagen, dass es sich bei der Nintendo-Switch-Version von Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast um einen qualitativ hochwertigen Port des Action-Krachers aus dem Jahre 2002 handelt, welcher dem Original weder grafisch noch soundtechnisch nachsteht.
Einzig und allein das unnötig verkomplizierte Speichersystem trübt den ansonsten sehr guten Eindruck des Spiels und sorgt für so manchen Frustmoment. Hier sollte man auf jeden Fall in Betracht ziehen, regelmäßig manuell zu speichern und sich nicht auf das eher rar gesäte Checkpoint-System des Spiels zu verlassen. Denn sonst könnte es durchaus vorkommen, dass ihr den ein oder anderen Part öfters spielen müsst, da das Spiel auch knackige Momente zu bieten hat.
Ich als großer Star-Wars-Fan kann das Spiel jedem empfehlen, der auf Star Wars oder Sci-Fi-Action steht. Für den geringen Preis von 8,99 Euro im Nintendo eShop kann man nichts falsch machen und dem Spiel definitiv eine Chance geben. Unter den Star-Wars-Spielen genießt die Jedi-Knight-Reihe zurecht einen Sonderstatus und gilt als eine der besten Spieleserien rund um den Krieg der Sterne.
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