Titel | Earth Defense Force 5 |
7. Dezember 2017 | |
D3 Publisher | |
11. Dezember 2018 | |
D3 Publisher | |
11. Dezember 2018 | |
D3 Publisher | |
System | PlayStation 4 |
Getestet für | PlayStation 4 |
Entwickler | Sandlot |
Genres | Action, Shooter |
Texte | |
Vertonung |
Bildmaterial: Earth Defense Force 5, D3 Publisher / Sandlot
Die Earth-Defense-Force-Reihe, welche bereits seit 2004 existiert und nicht weniger als 11 Titel umfasst, bekommt nun Verstärkung. Mit Earth Defense Force 5 geht es erneut in den Kampf gegen fremdartige Aliens, welche die menschliche Rasse ausrotten wollen.
JPGames wurde zwangsrekrutiert, auf Linie getrimmt und als Kanonenfutter… als Retter der Menschheit für euch an die Front geschickt. Mit geschulterter Waffe blicken wir den Monstern ins Angesicht und schauen, ob sich der Kampf für die Menschheit überhaupt lohnt.
Mein Arbeitstag bei der EDF!
Der erste Arbeitstag. Mein Job? Ich muss für Sicherheit sorgen und darf während meiner Rundgänge nebenbei eine ruhige Kugel schieben. Nichts könnte schöner sein.
Jetzt muss ich nur noch das endlose Schwadronieren über die Sicherheitsbestimmungen meines Vorgesetzten über mich ergehen lassen und dann heißt es entspannen. Hatte ich zumindest gehofft. Wie hätte ich auch ahnen sollen, dass ich an diesem Tag in den größten Mist meines Lebens gezogen werde. Tja, es läuft halt nie so, wie man es geplant hat.
Ein plötzlicher Alarm unterbricht meine letzte Einweisung. Vermutlich nur ein Fehlalarm, denke ich mir. Somit wird die Überprüfung der Ursache für den Alarm mein erster und mein letzter Job als Sicherheitsbeamter der EDF. Während mein Boss und ich uns auf den Weg zur Quelle machen, rauschen ständig wirre Nachrichten durch die Kommunikationsanlage. Offenbar wurde Dave gefressen oder hat jemanden gefressen. Ich habe schon bessere Witze gehört.
Doch nicht nur eine Übung…?
Mulmiger wird mir allerdings, als es zu Fluktuationen im Stromnetz kommt und der Sicherheitsalarm ausgelöst wird. Plötzlich marschieren Infanterie und Mechs an uns vorbei. Mein Chef beruhigt mich. Vermutlich nur eine spontane, inoffizielle Übung, erklärt er mir. Wäre dem doch nur so gewesen.
An folgende Ereignisse erinnere ich mich hingegen nur noch verschwommen. Ich erinnere mich, wie mein Vorgesetzter die große Sicherheitstür öffnete und infolgedessen von einer, ich kann es immer noch nicht fassen, riesigen Ameise angegriffen wurde. Ich musste mit ansehen, wie dieses Monstrum meinen Chef mit seinen übergroßen Kiefern zerfetzte.
In einer Trance gefangen merkte ich nicht, wie ein Trupp Infanteristen die Bestie erlegte und mir eine Waffe in die Hand legte. Mein erster Tag als Sicherheitsbeamter endete früh. Mein erster Tag als Infanterist der Erdstreitkräfte begann schnell. Wie ich Montage hasse.
Tiefgreifende Geschichte? Pah! EDF!
Der Plot von Earth Defense Force 5 ist praktisch mit dem Angriff der Aliens verloren gegangen und nur kleine Memos verweisen darauf, was wohl eine Geschichte sein sollte. Jene kurzen Briefings finden sich als Textboxen im Kampagnenmenü neben der jeweiligen Mission. Diese erklären kurz die Umstände, die dazu führen, wieso ihr den Aliens den Hintern wegschießen müsst. Kurz gesagt wollen Aliens die Erde kolonisieren.
Das ist schlecht für die Menschheit, also löscht die Existenz dieser Viecher aus. Mehr müsst ihr als Soldat nicht wissen. Das Ganze ist zusätzlich noch in ziemlicher B-Movie-Manier aufgelegt, sodass einem das einfache Konzept der Geschichte irgendwann egal ist. Entweder man kann damit leben und taucht in die vom B-Movie-/Trash-Genre inspirierte und von Klischees vollgepackte simple Geschichte ab, oder man kann damit rein gar nichts anfangen. Die Geschichte selbst ist jedenfalls nur das Gerüst für den eigentlichen Kern des Titels, das Gameplay.
Die Earth Defense Force
Die 110 Missionen umfassende Kampagne von Earth Defense Force 5 könnt ihr wahlweise in drei unterschiedlichen Modi bestreiten. Hierzu zählen Offline-, Online- und der 2-Spieler-Splitscreen-Modus. Im Fortschritt der Missionen sind die drei Modi voneinander getrennt.
Verbesserungen werden allerdings in jedem Modus übernommen. Fünf Schwierigkeitsgrade stehen euch zur Verfügung, wovon die letzten beiden erst nach Beenden der Kampagne freigeschaltet werden. Bevor ihr euch allerdings zur Rettung der Menschheit aufmacht, müsst ihr zunächst eure Klasse auswählen.
Zur Verfügung stehen euch in Earth Defense Force 5 vier verschiedene Einheitstypen. So könnt ihr in die Rolle eines Rangers, Wing Divers, Air Raiders oder eines Fencers schlüpfen. Jede dieser Einheiten hat einen eigenen Waffenpool. Der Ranger hat unter anderem mit Schnellfeuer-, Scharfschützengewehren und Raketenwerfern die noch mitunter normalsten Waffengattungen abbekommen.
Spezieller spielt sich bereits der Wing Diver, welcher sich mit seinem Raketenantrieb stoßweise vom Boden in die Lüfte erhebt. Aus der Luft nehmt ihr dann eure Gegner mit allerlei exotischen Waffen aufs Korn.
Der Air Raider ist eine Mischung aus Ingenieur und Angriffsexperte für Flächenangriffe aus der Luft. Mit Geschützen stellt ihr eine Linie der Verteidigung auf, während ihr im Hintergrund mittels Luftunterstützung die Aliens in virtuellen Staub verwandelt. Der Fencer wiederum ist die eiserne Festung innerhalb der EDF und auch die einzige Einheit, die zwei Waffen gleichzeitig einsetzen kann. Mit Schild und riesiger Gatling-Gun metzelt ihr euch an der Front durch die Reihen der Gegner.
Die Qual der Wahl
Alle Einheiten mit Ausnahme vom Fencer können jeweils zwei Waffen und ein Unterstützungsobjekt tragen, der Fencer darf hingegen vier Waffen und zwei Unterstützungsobjekte wählen. Neben normalen Waffen könnt ihr auch Vehikel wie Hubschrauber, Panzer, Motorräder oder andere exotische Fahrzeuge in der Schlacht zur Unterstützung rufen. Für jene Fahrzeuge müsst ihr einen gewissen Punktestand erreichen, damit ihr diese rufen und in der Schlacht benutzen könnt.
Abseits der Standardausrüstung, die euch am Anfang zur Verfügung steht, werdet ihr hunderte an unterschiedlichen Waffen im Spiel finden. Manche unterscheiden sich dabei nur in punkto Parameter voneinander, andere unterscheiden sich wiederum drastisch von euren Ausgangswaffen in ihrer Funktionsweise. Jede Waffe verfügt über verschiedene Parameter wie Reichweite, Schussfrequenz, Nachladezeit oder Ähnliches. Findet ihr eine bessere Waffe, wird der jeweilige Parameter eurer Ausgangswaffe verbessert.
Die richtige Waffe für die richtige Mission
Je nach Klasse und Ausrüstung spielen sich die Missionen anders. Dadurch herrscht eine gewisse Variabilität hinsichtlich der Herangehensweise, um ans Ziel zu kommen. Kann man die Geschichte bereits als simples Konstrukt bezeichnen, so trifft dieses auch auf die Missionsziele zu.
Im Grunde beschränkt sich das Ganze nur auf die Zerstörung bestimmter Ziele oder man muss eine gewisse Anzahl an Wellen von Gegnern überleben. Aufgelockert wird dies alle paar Missionen durch vereinzelte Bosskämpfe. Die Wahl der richtigen Ausrüstung und Klasse hat dabei einen ziemlich starken Einfluss auf die Schwierigkeit der zu bewältigenden Mission.
So kann es passieren, dass ihr das Schnellfeuergewehr irgendwann frustriert in die Ecke werft, weil ihr aufgrund der schieren Masse an Gegnern gar nicht erst zu eurem Hauptziel kommt. Dafür erledigt ihr dann mit dem Scharfschützengewehr eure Hauptziele aus der Entfernung, bevor ihr überrannt werdet. Bei bestimmten Missionen ist also ein wenig Glücksspiel mit dabei, ob ihr überhaupt erfolgreich seid. Generell steigt der Schwierigkeitsgrad von einer Mission zur nächsten gerne mal an und kann unverhofft kurz zu Frust führen.
Bannt diese Insekten!
Dennoch funktioniert die fast schon hirnlose Ballerei wunderbar und macht gerade im Onlinemodus mit drei weiteren Mitspielern viel Spaß. Neben der bereits erwähnten Ausrüstung lassen eure Gegner auch anderweitige Schätze fallen.
In Gänze lässt sich das in drei Kategorien an Kisten unterteilen – nämlich Waffenkisten, HP-Kisten und Medikits. Im Gegensatz zu den beiden Letzteren wisst ihr bei den Waffenkisten erst am Ende, ob sich das Einsammeln für eure Klasse gelohnt hat. Der Loot wird nämlich für alle Klassen eingesammelt und am Ende verteilt.
Entweder mag man das einfache Konzept und erfreut sich an der wilden Action oder man hasst es und kann mit dem fast schon debilen Gameplay nichts anfangen. Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß, trotz der sehr einfachen Konzeption und dem B-Movie-Charakter, den Earth Defense Force 5 ausstrahlt.
Mars Attacks vs. Tarantula vs. Starship Troopers
Was soll man grafisch zu Earth Defense Force 5 sagen? Man sieht, dass die Grafik nicht auf der Höhe ist. Die Texturen sind bestenfalls PS3-Niveau, das Blut der Aliens, welches sich über die Objekte verteilt, wirkt wie ein einzelner großer Farbfleck aus Dalís Farbtopf.
Die Gegner wirken wie aus einem Trashmovie entsprungen und sehen ebenso skurril aus. Riesige Ameisen, humanoide Frösche oder riesige Taranteln. All das wirkt so seltsam skurril, dass es wieder funktioniert und sich zu einem seltsamen Erlebnis zusammenfügt. Oft denkt man während des Spiels an Titel wie Tarantula, Starship Troopers oder Filme mit ähnlichem Charakter. Die ganze Aufmachung wirkt recht trashig, aber trägt dennoch zum Spielspaß bei.
Leider läuft das Ganze nicht immer flüssig. Gerade wenn massenweise Gegner auf euch niederprasseln und um euch herum eine Granate nach der anderen detoniert, bricht die Bildrate merklich ein. Das ist auf höheren Schwierigkeitsgraden besonders ärgerlich, da man nicht mehr schnell genug agieren kann.
Das Ganze ist recht schade, da die Bildrate zu großen Teilen stabil bleibt, selbst bei größeren Monsterhorden. Auch wirken manche Texturen seltsam, nachdem diese von bestimmten Waffensystemen getroffen wurden und einen anderen visuellen Effekt bekommen.
Außerirdische Sounds
An der musikalischen Front von Earth Defense Force 5 gibt es relativ wenig zu berichten. Schon fast patriotisch wirkende Stücke erwarten euch im Menü, um euch auf den Kampf gegen die Aliens einzustimmen. Die Missionen werden mit außerirdisch wirkenden Musikstücken untermalt, teilweise erinnert dies wieder an Filmvertreter wie Mars Attacks oder artverwandte Titel.
Sie wirken nicht deplatziert, unterstreichen aber den trashigen Charakter des Spiels. Dies ist weniger als Kritik, sondern mehr als Kompliment zu verstehen. Musikalisch wie auch schon visuell ist der Titel eigenartig, aber stimmig.
Nicht für jedermann
»Earth Defense Force 5 ist weiß Gott kein Spiel für jedermann. Der trashige Charakter des Spiels wirkt auf den einen wie ein Zauber und auf den anderen wie die Pest. Spielerisch ist der Titel recht einfach gehalten in seiner Konzeption, kann aber auch durch Sammelwut, Onlinemodus und die teilweise wuchtigen Missionen überzeugen.
Mit ca. 40 bis 50 Stunden könnt ihr im Offlinemodus rechnen, online wird das Ganze vermutlich einen Zacken flotter durchzuspielen sein. Letztlich ist Earth Defense Force 5 einer dieser Titel, die man vor einem Kauf besser selber ausprobieren sollte, entweder durch eine Demo oder auf andere Art und Weise.
Aufgrund des Charakters des Spiels und der technischen Unzulänglichkeiten fällt es schwer, eine Kaufempfehlung auszusprechen. Wie im Test bereits ausgeführt hatte ich meinen Spaß, aber auch meinen Frust mit dem Spiel. Ich werde sicherlich noch einige Stunden mit der umfangreichen Kampagne verbringen.«
Die Geschichte von Earth Defense Force 5 ist simpel und mehr schmuckes Beiwerk. | |
Einfache Ballerei, die durch die unterschiedlichen Klassen und vielen Waffen bei Laune hält. | |
Altbackene Grafik mit positivem Trash-Charakter. Leidet in extremen Kämpfen unter starken Framerate-Einbrüchen. | |
Außerirdische Klänge kämpfen gegen patriotische Marschmusik. | |
Drei Modi und fünf Schwierigkeitsgrade stehen zur Verfügung. |
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