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Im Test! Mega Man X Legacy Collection

TitelMega Man X Legacy Collection
Japan26. Juli 2018
Capcom
Nordamerika24. Juli 2018
Capcom
Europa24. Juli 2018
Capcom
SystemXbox One, PlayStation 4, PC, Nintendo Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerCapcom
GenresAction
Texte
Deutschland Nordamerika 
VertonungNordamerika

Über viele Jahre hinweg hatte man als Fan von Mega Man das Gefühl, dass Capcom die Existenz des blauen Bombers komplett vergessen hat. Doch mittlerweile blüht das Franchise wieder mehr auf denn je, durch Ports von alten Teilen und dem kommenden Mega Man 11. Für Nintendo Switch erschien bereits die Mega Man Legacy Collection. Dieser folgte nun die Mega Man X Legacy Collection, welche die deutlich flotteren und erwachseneren Mega-Man-X-Spiele beinhaltet. Warum es reicht, wenn man sich nur einen Teil der Sammlung holt, erklären wir euch im folgenden Review.

Die Story der Mega-Man-X-Titel ist deutlich komplexer als die der normalen Mega-Man-Spiele mit immer wieder auftauchenden Charakteren und unterschiedlichen Organisationen. Der Hauptgegner ist hier jedoch nicht Dr. Wily, sondern Sigma. Dieser sorgt mit seinen Mavericks ordentlich für Ärger, aber nicht nur seine Organisation wird im Laufe der Serie zum Feind von Mega Man, Zero und Co.

Die Reihe begann vor über 25 Jahren auf Super Nintendo und schaffte dann mit Mega Man X4 den Sprung auf PlayStation, anschließend auf PlayStation 2. Damit kamen nicht nur grafische Verbesserungen, sondern auch animierte Zwischensequenzen mit… nun ja… fragwürdiger Synchronisations-Qualität.

Doch sprechen wir lieber erst einmal über das Gameplay der Serie. Wie bereits in den normalen Mega-Man-Spielen springt und schießt ihr euch durch die Level, jedoch erhält Mega Man X immer mehr neue Fähigkeiten, um sich noch wendiger bewegen zu können. Wandsprünge sind vom ersten Teil an möglich, im Laufe der Serie erhält er noch einen Dash, die Möglichkeit in der Luft auszuweichen oder seine Waffe noch weiter aufzuladen.

Erwachsen und düster: Mega Man X!

Der erste Teil der Reihe, Mega Man X, baut dabei die Grundlagen für die Serie auf und stellt euch beispielsweise Sigma, Mega Man X und Zero vor. Im späteren Serien-Verlauf werdet ihr sogar die Möglichkeit haben, den super coolen roten Maverick Hunter Zero zu spielen, aber bis dahin müssen sich Spieler mit X zufriedengeben. Wie in den bisherigen Titeln von Mega Man könnt ihr nach einem Einführungs-Level eine von mehreren Stages aussuchen, je nachdem gegen welchen Boss ihr zuerst kämpfen möchtet. Nach einem Sieg erhaltet ihr wieder deren Fähigkeiten, welche ihr dann in den Stages für ein schnelleres Vorankommen oder das Finden von geheimen Gebieten nutzen könnt. Besonders effektiv sind die neuen Waffen dann bei den Bossen, vorausgesetzt, sie haben eine Schwäche dafür.

Manchmal müsst ihr Welten mehrfach besuchen, wenn ihr auf der Suche nach allen Gegenständen seid. Viele optionale, zusätzliche Rüstungsteile sind sehr gut versteckt, aber das Finden eben jener neuen Teile hilft euch im Spielverlauf nicht nur ein bisschen. Besonders cool übrigens: Die von euch neu erhaltenen Waffen haben manchmal sogar andere Funktionen, je nachdem wie stark ihr den Blaster von X aufgeladen habt. So besitzt eine Waffe beispielsweise die Funktion, euch kurzzeitig unbesiegbar zu machen, was an manchen Stellen sogar super wichtig ist, da diese sonst unfassbar schwer (und meiner Meinung nach unfair) sind.

Ist der erste Ableger geschafft, geht es direkt zu Mega Man X2, welches sich von seinem Vorgänger nicht sehr stark unterscheidet. Da hier von Anfang an der Dash verfügbar ist, hat man natürlich das Level-Design und die Boss-Kämpfe darauf ausgerichtet. Wer also im ersten Ableger noch nicht davon Gebrauch gemacht hat, sollte dies schnell lernen, da man sonst ordentlich Probleme bekommen könnte. Das Gleiche gilt für Mega Man X3, welches sich weiterhin wie seine beiden Vorgänger spielt und nicht viele Neuerungen mit sich bringt. Doch beide Spiele bieten einiges an optionalem Inhalt, den man leicht verpassen kann, wenn man einfach durch die Level rast. Außerdem sollte man sowieso nach allen Ausrüstungsgegenständen Ausschau halten, da man sonst Probleme im späteren Spielverlauf haben könnte.

Eine Niederlage ist keine Schande

Apropos Probleme im Spielverlauf: Ich gebe es direkt zu. Ich bin einfach schlecht in Mega Man X, aber die Spiele machen mir viel Spaß. Leider bin ich nicht immer ganz so frustresistent, wie ich es gern wäre, aber der doch recht hohe Schwierigkeitsgrad der Spiele sowie die knackigen Bosse haben mich manchmal meine Nintendo Switch beinah gegen die Wand werfen lassen. Wie gut, dass Capcom auch in dieser Collection einen Easy-Modus eingebaut hat, der es für Anfänger deutlich einfacher macht, die Mega-Man-X-Reihe zu genießen. Darin erhaltet ihr deutlich weniger Schaden und gegen einen Boss zu sterben erfordert dann schon mehr Aufwand, als gegen ihn zu gewinnen. Wer also einfach nur die Story und das Spiel genießen möchte, ohne andauernd auf den Sack zu bekommen, der kann das Ganze einfacher machen. Aber eine Herausforderung ist auch nicht schlecht, also versucht es erstmal auf Normal.

Im vierten Teil der Mega-Man-X-Reihe geht es dann grafisch ein wenig hübscher zu und man kann erstmals als Zero spielen. Das Besondere hierbei ist dann, dass beide Charaktere ihre eigenen Zwischensequenzen und Story-Gespräche haben. Auch das Gameplay der beiden unterscheidet sich stark, denn während Mega Man auf Geschosse spezialisiert ist, geht es mit Zero und seinem Schwert in den Nahkampf. Auch cool: Beide haben unterschiedliche Fähigkeiten nach dem Sieg über einen Boss. Also lohnt sich es durchaus, das Spiel mindestens zwei Mal durchzuspielen. Auch von dem Charme und Gameplay-Glanz der ersten Teile hat Mega Man X4 nichts verloren.

Die nächsten beiden Ableger verhalten sich dem vierten Teil recht ähnlich. Mega Man X5 bietet erstmals die Möglichkeit, unterschiedliche Enden freizuschalten. Außerdem kann Mega Man sich nun ducken, um Geschossen und Hindernissen besser auszuweichen. Mega Man X6 bietet dann nicht wirklich Neues, sondern zeigt so langsam gewisse Ermüdungserscheinungen. Dies bedeutet aber nicht, dass der Titel nun schlecht ist, aber ein wenig schwächer als seine Vorgänger ist er, meiner Meinung nach, durchaus.

Der Abstieg der Mega-Man-X-Reihe

Mit Mega Man X7, welches auf PlayStation 2 erschien, hat Capcom dann viel Neues versucht und nun, sagen wir mal, es hat nicht funktioniert. So gab es nun nicht mehr nur Side-Scrolling-Action, sondern auch Gebiete, in denen die Charaktere in verschiedene Richtungen laufen konnte wie in einem 3D-Jump-’n’-Run. Wirklich gut funktionierte dies jedoch nicht. Es spielt sich hölzern, irgendwie nicht wirklich so flott wie seine Vorgänger und es sieht irgendwie auch nicht mehr schön aus. In Mega Man X7 wird euch Axl vorgestellt, ein meiner Meinung nach absolut nerviger Charakter. Hinzu kommt, dass die Zwischensequenzen und Gespräche sich gefühlt ewig hinziehen. Wären sie wenigstens interessant, wäre das kein Problem, aber das sind sie einfach nicht. Der letzte Teil der Collection, Mega Man X8, springt wieder zu den Wurzeln und schmeißt die 3D-Passagen aus dem Fenster, aber leider hilft das nicht besonders. Weiterhin steuern sich die Charaktere hölzern und gerade im Vergleich zu den ersten Teilen der Reihe wirkt das Spiel wie ein Schatten seiner Vorgänger. Schade, denn damit endet die Mega-Man-X-Reihe dann.

Da eine solche Collection langweilig wäre, wenn man lediglich alle Spiele zusammenpacken würde, hat Capcom noch ein wenig Bonusmaterial draufgepackt. Dabei gibt es neue Herausforderungen oder Medaillen, welche als Erfolge dienen und euch ein wenig mehr fordern als gewöhnlich. Außerdem gibt es Filter für die Spiele, um sie ein wenig glatter aussehen zu lassen. In einer Art Museum gibt es dann noch zahlreiche Artworks, Musikstücke oder sogar altes Merchandise zu sehen. Ein schöner Blick in die Vergangenheit, vor allem für Fans der Reihe.

Grafisch hui, Sprachausgabe pfui!

Durch die Entwicklung der Reihe von SNES bis zu PlayStation 2 ist eine allgemeine Einschätzung der grafischen Qualität der Mega-Man-X-Spiele nicht einfach. Die Ableger, welche noch nicht auf 3D-Grafik setzten, gefielen mir als Fan von Sprite-Work natürlich sehr gut. Die Qualität der Zwischensequenzen ist heutzutage jedoch nicht mehr so schön, zumindest im TV-Modus von Nintendo Switch. Im Handheld-Modus fällt die niedrige Qualität gar nicht so stark auf. Die PS2-Titel, welche in 3D sind, sehen nun nicht katastrophal aus, aber wirklich hübsch sind sie auch nicht mehr. Mit verschiedenen Optionen könnt ihr die Breite des Spielbereiches übrigens ändern. In 16:9 sieht es dann aber etwas gestreckt aus und somit nicht besonders hübsch.

Ein großer Pluspunkt der originalen Mega-Man-Reihe war der Soundtrack der Spiele und auch in Mega Man X enttäuscht dieser größtenteils nicht. Nur die bereits erwähnte Synchronisation, welche übrigens auf Englisch ist, sorgt mehr für unfreiwillige Komik als Dramatik.

Der ist ja mega, man!

»Die Mega Man X Legacy Collection ist eine tolle Sache, zumindest die ersten 6 Spiele. Teil 7 und 8 könnte man getrost auslassen und man verpasst nicht wirklich etwas. Darum auch die Anmerkung zu Beginn des Reviews, dass sich Käufer auch einfach nur den ersten Teil der Collection holen können. Darin befinden sich mit Mega Man X1 bis X4 die, meiner Meinung nach, besten Teile der Reihe. Ich hoffe allerdings ein wenig, dass Capcom nach einem möglichst großen Erfolg von Mega Man 11 vielleicht auch ein Mega Man X9 folgen lässt. Aber wir wollen mal nicht zu gierig werden.«

 

Mega Man, Zero und Co. müssen diverse Organisationen daran hindern, die Welt zu vernichten. Hauptbösewicht ist nicht Dr. Wily, sondern Sigma.
Flottes Gameplay, zahlreiche verschiedene Waffen, welche ihr von den Boss-Gegnern erhaltet.
Grafische Qualität schwankt zwischen den Spielen und vor allem die PS2-Spiele sind nicht gut gealtert.
Durchgehend guter Soundtrack, die Sprachausgabe hingegen…
Mit den Maverick-Medaillen hat die Collection ein eigenes Erfolgs-System, neue Herausforderungen können auch Veteranen motivieren.

6 Kommentare

  1. Irgendwann werde ich es mal kaufen/zocken. Frage ist nur von Anfang an, oder nur die zweite collection? X bis X6 habe ich schon vor vielen Jahren im Marathon gezockt. Beim Schwierigkeitsgrad muss ich auch zustimmen, glaube x6 war so das heftigste von allen. Witzigerweise hatte ich es aber immer emuliert und dann immer quivksave/ load^^ musikalisch war x6 auch mein Favorit, jedoch ist es neben x7 unter den Fans als der schlechteste Ableger bekannt.
    Wäre bei der 2. Collection das rpg command mission mit drin, wäre es ganz klar day1 gewesen, denn das reizt mich doch am meisten von den ps2 Teilen. Ist vom selben Team das bof 5 gemacht hat und sieht wirklich sehr interessant aus. Zu schade das es vollkommen in Vergessenheit geraten ist.


    Für die Zukunft wünsche ich mir vorallem legends 3, aber ob das je was wird...


    Btw: Sind da noch die original japanischen Lieder mit dabei? Dachte immer es wird keine x collection geben, wegen den Lizenzproblemen.

  2. Konnte man Zero nicht schon in X3 spielen?

    Jup, konnte man und das auch in jedem Level, solange er nicht ins Grass beißt (Endgegner ebenfalls ausgeschlossen).


    @Akira
    Japanische Lieder sind in dem Sinne dabei, wie sie es bei den PS1 und PS2 Fassungen waren (kein japanisches Intro Lied bei X4).

  3. Ich finds schön die komplette X Reihe so nachholen zu können, die Teile Retail im Original zu kaufen ist Mord an der eigenen Brieftasche, alle Mega Man Collections zusammen macht 18 Spiele für die Switch, auch wenn es mir sauer aufstößt das die Hälfte digital gezogen werden muss ist die Masse an Games und die Art und Weise wie Capcom zu Mega Mans 30. Jubiläum die Serie nochmal zugänglich macht doch sehr löblich und in meinem Interesse, ich freue mich auch schon sehr auf Teil 11 im Oktober dann^^

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