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Angeschaut! Hunter x Hunter Vol. 1

TitelHunter x Hunter
Original-Titel HUNTER×HUNTER ハンターハンター
Jahr2011
Animation Madhouse
PublisherKSM Anime
Release23.08.2018 (Blu-ray/DVD)
GenresAdventure, Fantasy, Action
Kaufenbei Amazon*

Vor 20 Jahren startete Yoshihiro Togashi mit Hunter x Hunter einen Manga, der über die Jahre einen gewissen Kultstatus erreicht hat. Allerdings spielen dabei auch die oftmals langen Ausfälle aufgrund des Gesundheitszustandes des Mangaka eine Rolle, weswegen der Manga bis heute noch nicht beendet ist. Die beliebte Shounen-Reihe um eine der gefährlichsten Berufungen der dortigen Welt bekam über die Jahre einige Umsetzungen in Form von Anime, Filmen und Videospielen spendiert.

2011 wagte sich das Animationsstudio Madhouse an eine zweite Animeserie, die mehr Inhalt bietet als die ältere Umsetzung. Besagte Serie, die als Hunter x Hunter (2011) bekannt ist, erscheint ab diesem Monat durch KSM Anime in Deutschland. Bereits zuvor hat der Herausgeber die beiden Hunter-x-Hunter-Filme “Phantom Rouge” und “The Last Mission” veröffentlicht, wobei sich hier einige der deutschen Sprecher unterscheiden. Wir haben uns das erste Volume der deutschen Fassung von Hunter x Hunter (2011) einmal etwas näher angeschaut!

Gefährliche Herausforderungen!

Wirft man einen Blick auf den Anfang der Geschichte, stellt man schnell fest, dass Hunter x Hunter so einiges hat, was eine typische Shounen-Serie ausmacht. Ein gewisses Abenteuer-Feeling kommt hierbei sofort auf, wenn man Gon Freecss, den noch recht jungen Protagonisten, auf seiner gefährlichen Reise begleitet.

Eigentlich führt der Naturbursche ein friedliches Leben bei seiner Tante, bis er es sich in den Kopf setzt, seinen Vater, der als Hunter tätig ist, zu finden. Diesen hat er nämlich nie kennengelernt. Um dies zu bewerkstelligen, macht Gon sich bereit, die lebensgefährliche und extrem schwierige Prüfung abzulegen, um selbst ein Hunter zu werden. Hier müssen Können, Köpfchen und Stärke unter Beweis gestellt werden.

Zum Glück ist Gon dabei nicht gänzlich auf sich alleine gestellt, denn er findet schon bald einige wertvolle Kameraden, mit denen er fortan zusammenarbeitet. Die bunte Gruppe muss dabei schnell feststellen, dass sie auch auf der Hut vor anderen Teilnehmern sein müssen.

Die ersten 13 Folgen beschäftigen sich mit dem Großteil der Hunterprüfung und schließen mit einem Recap ab, der noch einmal alle Ereignisse zusammenfasst. Für die 148 Folgen lange Serie stellt der erste Handlungsabschnitt die Ruhe vor dem Sturm dar.

Gezeigt werden Hoffnungen und Träume, versehen mit so einigen amüsanten, auflockernden Momenten zwischen den wichtigen Charakteren und klarer, heller Farbwahl. Trotz der recht kreativen Aufgaben, die den Teilnehmern leicht das Leben kosten können, und einem bestehenden düsteren Unterton überwiegen die Themen Abenteuer, Freundschaft und Zusammenarbeit.

Neben Gon und seinen Kameraden, zu denen bereits erste Hintergrundinformationen und Beweggründe angeschnitten werden, werden weitere der Charaktere hin und wieder in den Fokus gerufen. Dazu zählt zum Beispiel der an einen Clown erinnernden Hisoka, der seine eigene Art und Weise hat, durch das Spiel zu kommen, auch wenn dies mit einschließt, mal eben andere Teilnehmer ohne mit der Wimper zu zucken ins Jenseits zu befördern.

Im weiteren Verlauf der Serie wird man nach und nach mehr über die Charaktere erfahren und ihre Entwicklung miterleben. Bis dahin dauert es aber noch ein wenig, zumal in der nächsten Volume, die im September erscheint, erst einmal der Abschluss der Hunterprüfung ansteht. Jedenfalls ist dies einer von Hunter x Hunters stärksten Punkten und durch die ernster und düsterer wirkende Atmosphäre, erhöhte Brutalität sowie unerwartete Genrewechsel wird die Serie im späteren Verlauf in ein ganz anderes Licht geworfen – im positiven Sinne.

Die Qualität der Animationen glänzt immer dann, wenn es darauf ankommt oder etwas in Szene gesetzt wird. Es fällt jedoch auf, dass auf andere Momente weniger Wert gelegt wird, dementsprechend sehen auch die Zeichnungen zu besagten Zeitpunkten weniger schön aus. Wirklich brutale Szenen, in denen mehr als nur Blut fließt, wurden gegenüber dem Manga entschärft. Das beste Beispiel ist hierbei eine Szene, in der jemand ein menschliches Herz in der Hand hält. In der Serie wurde es in ein Stoffstück gewickelt, so dass man sich den Inhalt dazu denken muss und auch sonst wirken Szenen verharmlost, was auch mit dem gewählten Stil zusammenhängt.

In Sachen Musik sticht das motivierende Introlied „Departure“ von Masatoshi Ono hervor, aber auch die mit unterschiedlichen Stilen versehene Hintergrundmusik fällt auf. Nach und nach lässt sich erkennen, welche wiederkehrenden Tracks man für welche Situationen spielt, wodurch einiges im Kopf bleibt. Einzig das Outrolied „Just Awake“ von Fear, and Loathing in Las Vegas wirkt durch das gewählte Musikgenre etwas fehl am Platz.

Die deutsche Veröffentlichung

SynchronstudioG&G Studios
GonLuisa Wietzorek
KilluaEsther Brandt
LeorioRobert Steudtner
KurapikaAnn Vielhaben
HisokaBastian Sierich

Zuerst einmal gehört den deutschen Sprechern ein großes Lob ausgesprochen, die es schaffen, die wichtigen Charaktere durchgehend gut und passend wiederzugeben. Gerade die Sprecher Luisa Wietzorek (Gon), Robert Steudtner (Leorio) und Esther Brandt (Killua), die für die Serie neu gewählt wurden, leisten hier ausgezeichnete Arbeit. Auch die meisten Nebenfiguren fallen nicht unbedingt negativ auf. Das einzige auftretende Problem gilt der richtigen Aussprache von Namen. Entscheidet man sich für die japanische Synchronisation, darf man sich zudem auf namhafte Besetzungen wie Miyuki Sawashiro als Kurapika und Daisuke Namikawa als Hisoka freuen.

Es gibt keine Dub-Titel, was bedeutet, dass die deutschen Untertitel eine zum Teil etwas wortwörtliche Übersetzung benutzen. Die Untertitel selbst werden gut sichtbar in weiß präsentiert. Beim Gesprochenen hat man darauf geachtet, es natürlich klingen zu lassen und gerade bei Beleidigungen kommen einige kreative und amüsante Ausdrücke zum Zuge.

Erhältlich ist das erste Volume mit insgesamt zwei Disks in einer limitierten Edition sowohl als DVD als auch als Blu-ray. Das schicke sechsseitige Digipack mit einem doppelwandigen Schuber ist von hochwertiger Qualität. Sowohl die Beschreibung auf der Rückseite als auch das FSK-Logo lassen sich problemlos ablösen. Hierbei hat sich KSM Anime auf jeden Fall viel Mühe gegeben. Als Extras liegen dem Volume ein Magnet-Button, zwei Spielkarten und eine (waschechte) Hunter-Lizenz bei. Zudem sind Intro, Outro, diverse Trailer und eine Bildergalerie auf der zweiten Disk enthalten.

Fazit

»Das erste Volume mit 13 Folgen zu Hunter x Hunter stellt den Auftakt eines zuerst typisch erscheinenden, aber in Wahrheit ungleichen Shounen-Abenteuers dar und kümmert sich um den Großteil der Hunterprüfung. Man bekommt einen guten ersten Eindruck in Handlung und wichtige Charaktere, inklusive ihrer Beweggründe. Der Inhalt der Folgen ist durchgehend spannend gestaltet, die Aufgaben kreativ und man lernt so einige seltsame Gestalten kennen. Die Animation ist hingegen nicht immer zufriedenstellend, glänzt aber in entscheidenden Momenten mit guter Qualität. Zudem wirken so einige der brutaleren Szenen durch den verwendeten Stil und allgemeine Entschärfung verharmlost. Anhand der sehr gelungenen deutschen Synchronisation und der hochwertigen limitierten Edition erkennt man, dass man sich einiges an Mühe mit dem deutschen Release gegeben hat.

Man mag der Serie ihre Besonderheit nicht gleich zu Anfang ansehen, aber Hunter x Hunter wird nicht umsonst hochgelobt und oft weiterempfohlen. Die Serie ist ein einzigartiger Shounen-Vertreter, der mit jedem Handlungsabschnitt noch einen draufpackt und gerade in den Bereichen Charakterentwicklung und Storytelling einiges zu bieten hat. Es ist auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung!

Wer lieber erst einmal so einen Blick in Hunter x Hunter werfen möchte, kann ab dem 28. August die Serie täglich auf ProSieben MAXX ansehen.«

Technische Daten & Extras

  • Laufzeit: ca 307 Minuten (13 Folgen)
  • Format: 16:9, 1.78:1 (1920×1080)
  • Audio: Japanisch (DTS-HD MA 2.0), Deutsch (DTS-HD MA 5.1)
  • Untertitel: Deutsch
  • Extras: Magnet-Button, 2 Spielkarten, Hunter-Lizenz, Trailer, Bildergalerie, Intro und Outro
  • Altersfreigabe: ab 12 Jahren

2 Kommentare

  1. Sehr guter Bericht und immer her mit der Werbung zu HunterXHunter, insbesondere dem 2011er Anime. Die Sache nach Greed Island war mir persönlich zu depressiv, aber ansonsten ist es ein Meisterwerk.

  2. Ah, Hunter x Hunter 2011.... der Grund warum mein Standard für Anime nun ziemlich hoch ist und ich mittlerweile keine 08/15 Shounens wie Boku no Hero Academia mehr genießen kann.


    Der letzte Part des Reviews klingt vielleicht für einige fraglich, aber HxH ist wirklich eine Serie die seines gleichen sucht. Allein schon Meinungsvideos auf YouTube die darüber reden, wie sonderbare und genial sie viele Ansätze finden, sollte ein solides Qualitätsmerkmal sein. Ich habe noch nie zu einer anderen Serie so viele leidenschaftliche Review- oder Meinungsvideos gesehen. Die Serie macht so vieles so viel interessanter oder anders, beispielsweise wie wenig Spottlight der Hauptcharakter Gon die Serie über haben wird. Man ist Fan eines anderen Charakters in der Serie? Dann gute Neuigkeiten: du wirst auf deine Kosten kommen!


    Mir geht es mittlerweile sowohl in Spielen als auch in Anime Serien sehr auf den Zeiger, dass alle Charaktere außer dem Hauptakteur ärmlich behandelt werden. Kämpfe verlieren sie grundlos, Siegesmomente sind denen sehr rar gesät und oftmals frage ich mich wieso sie überhaupt in die Story implementiert werden, wenn sie nur als Kugelfutter fungieren. HxH ist da anders, die Serie macht das deutlich besser, viele Nebencharaktere bekommen ihre Bad-Ass Momente und Charaktertiefe ohne im Nachhinein ein Stepstone für den Hauptakteur zu werden. Es gibt da auch so viele andere Faktoren wie diese die HxH verglichen zu seinen Genre Vertretern besser macht. Wenn ich alles aufzählen müsste, wäre dieser Post länger als ein Roman.


    Ist blöd, dass im Moment nur die ersten paar Folgen zu haben sind. Der Arc ist zwar nicht uninteressant, aber bei weitem nicht das Feuerwerk an Genialität, dass man ab Yorkshin City erleben wird. Der Chimera Ant Arc auf den man wohl ne Weile warten muss, ist auch nochmal eine sonderbare Klasse an sich und nicht nur bezogen auf die Serie DAS Highlight. Folge 126 wird niemand so schnell vergessen.

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