Am vergangenen Wochenende ging die Beta zu Monster Hunter: World online. Die Spieleserie, die 2004 erstmals das Licht der Welt erblickte und zwischenzeitlich ausschließlich für Nintendo-Konsolen und in der dritten Generation für PlayStation Portable zur Verfügung stand, findet ihren Weg in der aktuellen Generation zu PCs und den aktuellen Sony- und Microsoft-Konsolen. Ihre ersten Impressionen teilen Aerith’s killer, Kiribro, shiro2i3 und awake mit euch!
awake: Die Beta zu Monster Hunter: World ist tatsächlich meine erste Monster-Hunter-Erfahrung. Die letzte Möglichkeit, den Fuß in die Tür zu kriegen, war für mich persönlich die PSP-Version und die ist aus irgendwelchen Gründen vollkommen an mir vorbeigegangen. Die Beta wollte ich mir aber nicht entgehen lassen. Wie dem auch sei, eingestiegen ins Spiel soll ich einen Charakter erstellen. Gesagt, getan. Die Beta bietet im Single- wie im Multiplayermodus drei zeitlich auf 20 Minuten begrenzte Quests, die den Spieler in unterschiedliche Gebiete führen um unterschiedliche Monster zu finden und zu erlegen. Als Greenhorn habe ich mich erst einmal an der einfachsten Quest probiert und nach dem moderat langen Ladebildschirm finde ich mich in einem Camp wieder und eine junge Dame erklärt mir grob, worum es geht.
Der grobe Ablauf aus der Perspektive eines überforderten Neueinsteigers: Ich laufe einem Schwarm grüner Insekten hinterher, drücke zwischendurch auf die Kreis-Taste, bekomme irgendetwas gutgeschrieben und finde das Monster irgendwann. Dann muss ich abwechselnd Dreieck und Kreis drücken, zwischendurch ausweichen und wenn ich erfolgreich war, taucht die Frau von vorhin wieder auf und die Quest ist beendet. Die Idee: Der grüne Schwarm führt mich zu Fußspuren, über welche ich dem Monster auf die Schliche komme. Früher oder später erreicht mein Jäger die Beute und der Kampf beginnt.
Vorneweg: Grafisch hat mich die Beta vollends überzeugt. Das abwechslungsreiche Terrain lädt absolut zum Erkunden ein und steigert die Vorfreude auf die Vollversion. Auditiv gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Lediglich einige Framedrops in hektischen Szenen und insbesondere im Multiplayermodus müssten bis zur Veröffentlichungen glattgebügelt werden.
Das Gameplay ist gewöhnungsbedürftig, dafür spielen sich die Waffen allesamt unterschiedlich und bei einer offensichtlichen Vielzahl an Waffen wird für jeden etwas dabei sein. Das Verhalten der Monster ist überzeugend: insbesondere im verwundeten Zustand versuchen die Monster erst einmal zu fliehen und stellen sich euch erst wieder, wenn es keinen Ausweg gibt. Dabei wird das Ganze nicht zu einem elend langen Wettlauf: als Jäger infiltriert ihr schlicht das Nest des Monsters. Auch wenn die vor, während und nach dem Kampf eingeblendeten Texte wenig hilfreich waren und ich generell nicht schlauer aus den Kämpfen gegangen bin als vorher, hatte ich wahnsinnig Spaß mit der Beta und freue mich zugegebenermaßen auch ein wenig auf das finale Spiel.
Aerith’s killer: Ja, auch ich habe es tatsächlich bisher nicht geschafft, auch nur eine Minute Monster Hunter zu spielen. Entweder hatte ich die entsprechende Hardware nicht oder das nötige Interesse hat dann doch gefehlt, zumal der Game-Kalender stets rappelvoll und die Zeit enorm beschränkt ist. Das gezeigte Material zu Monster Hunter: World hat mich aber von Anfang an gereizt, die großen und vielseitigen Areale laden so richtig zum Erkunden ein. Leider war dies in der Beta noch nicht so ganz möglich, denn nach 20 Minuten wurde der Spielfortschritt wieder zurückgesetzt, da man lediglich drei Jagdaufträge erledigen konnte. Das Looten und Craften – eigentlich Kernstücke von Monster Hunter – konnte man deswegen kaum testen. Im fertigen Spiel wird es aber möglich sein, die Gebiete ohne Zeitdruck frei zu erkunden. Insektennetze und Angelrute bereithalten!
Als Neuling war ich von der Komplexität des Gameplays überrascht. Jede Waffengattung spielt sich anders mit Grundangriffen, Kombos und Spezialattacken. Nach einigen Testschwüngen im Trainingsmodus habe ich mich zunächst für das Großschwert entschieden. Langsame, dafür harte Schläge, welche man durch Gedrückthalten der Angriffstaste noch zusätzlich aufladen kann, erschienen mir eine gute Wahl zu sein, um Monster zu jagen. Das funktionierte dann auch tatsächlich recht gut, nachdem das Verhaltensmuster der Monster einmal studiert war. Schon mit wenig Übung zwingt man auch als absoluter Anfänger die in der Beta verfügbaren Quest-Monster in die Knie und zaubert dabei optisch ansprechende Kampfchoreografien auf den Bildschirm, welche den langjährigen Experten aber vermutlich nur ein gequältes Lächeln entlocken würden. Aber man findet auch so die Schwachstellen der Monster, trennt Körperteile ab und geht schließlich als Sieger hervor. Einzig das Zeitlimit machte mir am Anfang einen Strich durch die Rechnung und ich sehe ehrlich gesagt den Sinn davon nicht. So war ich unnötigerweise gehetzt und hatte keine Augen mehr für die schöne Umgebung. Man könnte ja einfach nach Ablauf des Zeitlimits die Belohnung reduzieren, anstatt die Quest gleich scheitern zu lassen.
Die Lernkurve in Monster Hunter: World ist recht steil, denn in den Gebieten tummelten sich auch noch stärkere Monster, welche zwar nicht als primäres Ziel erlegt werden, aber dennoch ins Geschehen eingreifen konnten. Die Monster können sich dabei auch gegenseitig bekämpfen oder den Jäger gemeinsam zum Gejagten machen, ein Rückzug ist in solchen Situationen sicher nicht verkehrt. So kann die Jagd nach einem Monster jedes Mal wieder anders ablaufen, als Jäger muss man sich jeweils der Gegend und der anwesenden Fauna anpassen. Mit ein wenig mehr Finesse dürften sich so zahlreiche taktische Möglichkeiten eröffnen!
Einige Waffengattungen sind naturgemäß schwieriger zu meistern, gerade mit dem Bogen hatte ich Mühe, den richtigen Abstand und das richtige Timing für einen gelungenen Angriff zu finden. Während ich noch auf die richtige Körperstelle zielen wollte, hatte der Gegner oft bereits schon getroffen. Es dürfte sich also lohnen, sich zunächst mit einer etwas weniger exotischen Waffe vertraut zu machen und Erfahrung damit zu sammeln. Denn unvorsichtige Jäger werden mit Sicherheit einen schweren Stand haben. Monster Hunter: World hat mich aber so weit überzeugt, dass ich mir einen Kauf ernsthaft überlege, denn einer gelungenen Jagd steht auf technischer Seite nichts im Wege.
Kiribro: Ein neues Monster Hunter sollte sich so anfühlen, als ob man nach langer Zeit mal wieder zu Hause vorbeischaut. Genauer gesagt: die Monster sollen schwierig zu jagen sein, die Angriffe einer Waffe wuchtig und die Welt atmosphärisch – zumindest so weit es möglich ist. Genau dieses Gefühl und noch vieles mehr vermittelte mir der Ersteindruck aus der Beta von Monster Hunter: World, welche vor Kurzem stattfand.
Wie jeder gute und alteingesessene Jäger musste man natürlich erst einmal jede Waffe nach ihren neuen Angriffsmustern ausprobieren. Zum Glück hat Capcom die Beta nicht nur mit einem Solo- und Multiplayer-Modus ausgestattet, sondern ebenfalls mit dem Trainingsbereich, welchen man auch im Spiel finden wird. Dort konnte man sich nach Herzenslust austoben. Im Endeffekt unterscheiden sich die bisherigen 14 Waffenkategorien nicht großartig von dem, was man bisher kennt. Jedoch merkt man, dass Capcom an den Angriffen gefeilt hat. Zudem gibt es kleinere Neuerungen, die sich gut anpassen. Darüber hinaus hat es Capcom geschafft, dass sich das Gameplay noch dynamischer anfühlt und damit ebenfalls die Angriffe. Vieles läuft nun geschmeidiger ineinander über wie zum Beispiel das Rutschen von steilen Abhängen und ein darauffolgender Angriff.
Worüber ich überrascht war, ist das Konzept mit den Scout Flies (Spähkäfern). In den Trailern wirken die Käfer oft sehr penetrant, wenn sie vor einem schwirren und dem Jäger seinen Weg weisen. Im Spiel selber merkt man fast nichts davon, sondern sie waren teilweise eine sehr große Hilfe. Da die neuen Areale von Monster Hunter: World sehr groß sind, kann man sich schnell verlaufen oder man findet partout nicht das zu erledigende Monster. In solchen Situationen ist es ganz gut die kleinen Helfer bei sich zu haben. Weitere Verbesserungen sind natürlich ebenfalls die Grafik, die Sprachausgabe – man konnte sogar die Monster-Hunter-Sprache einstellen –, der Lebensraum und die KI der Monster, dass Monster gegeneinander kämpfen, und und und. (Es würde zu lange dauern jetzt alles aufzuzählen.)
Auch wenn die Beta nur einige Tage dauerte, konnte ich bereits viele Informationen über die Welt, die Waffen und das neue Konzept hinter den lebensechteren Monstern sammeln. Es scheint alles in sich aufzugehen und Monster Hunter auf ein neues Level zu hieven, was es gebraucht hat. Wenn nun auch die Geschichte des Spiels überzeugen kann, wüsste ich kein Spiel mehr, welches ich für 2018 noch brauche.
shiro2i3: Meine Beziehung mit Monster Hunter war bisher keine sonderlich gute. Zwar besitze ich einige Spiele der Serie auf Nintendo 3DS, habe aber vielleicht maximal drei Stunden in diese gesteckt, da ich größtenteils mit der Steuerung nicht wirklich warm wurde. Deshalb war ich etwas überrascht, als sich bei mir langsam Interesse an Monster Hunter: World entwickelte, je mehr ich davon in Trailern oder Gameplay-Videos gesehen habe. Da kam die PlayStation-4-Beta sehr gelegen, um endlich mal selbst Hand an das Spiel legen zu können.
Als Monster-Hunter-Anfänger finde ich die Möglichkeit, in einem Trainingsraum Waffen, Ausrüstung und Jagd-Gegenstände (wie Fallen oder Bomben) testen zu können, sehr zuvorkommend, sodass man sich an sein Equipment gewöhnen kann. Ebenfalls werden hier die Steuerung und Kombos der Waffen erläutert, man hätte im Eifer der Jagd wohl Schwierigkeiten, unter Zeitdruck gleichzeitig das Ziel zu verfolgen und seine Waffe kennenzulernen. In der Beta hatte man die Möglichkeit, drei verschiedene Missionen, mit jeweils anderer Schwierigkeitsstufe, anzunehmen. Sobald man eine Mission annahm, wurde man in das Gebiet befördert und konnte mit der Jagd beginnen. Eines muss man dem Spiel lassen – so ziemlich alles fühlt sich lebendig an. Der Charakter fühlt sich durch die Steuerung wendiger als zuvor an, die Angriffe sind sehr dynamisch und die Umgebungen sind wirklich schön gestaltet.
Leider hatte man nur 20 Minuten für alle drei Missionen Zeit, somit fühlte ich mich eher gezwungen, mich der Mission anzunehmen, als mich in der hübschen Landschaft umzusehen und die Region auszukundschaften. Ich nehme an, dass dieses Zeitlimit nur wegen der Beta so knapp begrenzt war und in der Vollversion des Spiels uns mehr Zeit für die Missionen zur Verfügung steht. Denn das war so ziemlich das einzige Negative, was mir beim Spielen der Beta von Monster Hunter: World in Erinnerung blieb.