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Im Test! Ultra Street Fighter II: The Final Challengers

TitelUltra Street Fighter II: The Final Challengers
Japan26. Mai 2017
Capcom
Nordamerika26. Mai 2017
Capcom
Europa26. Mai 2017
Capcom
SystemNintendo Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerCapcom
GenresBeat ’em up
Texte
Japan 
VertonungNordamerika 

Es werden oft Späße darüber gemacht, wie viele Versionen es diverser Street-Fighter-Spiele gibt. Wenige Videospiele besitzen so viele verschiedene Ausgaben wie Street Fighter II, welches nun in einer weiteren Fassung für Nintendo Switch erschienen ist. Ultra Street Fighter II: The Final Challengers passt theoretisch perfekt auf die aktuelle Nintendo-Konsole, denn tragbare Prügelei klingt eigentlich echt klasse. Doch ist es das auch?

Wer Street Fighter II noch nie gespielt hat, dem sei kurz das Spielprinzip erklärt. Es handelt sich hierbei, normalerweise, um ein klassisches 1 vs 1, bei dem ihr einen von zahlreichen Kämpfern steuert und versucht, die Energie-Leiste des Feindes auf null zu bringen. Dafür stehen euch insgesamt sechs Angriffsknöpfe zur Verfügung und verschiedene Kombo-Möglichkeiten, um coole Spezialangriffe wie das berühmte Hadoken zu wirken. Jeder Charakter hat dabei unterschiedliche Angriffe, auch wenn sie sich stark ähneln. Fernangriffe in Form von Projektilen besitzen einige Charaktere. Diejenigen, die das nicht können, sollte man nicht zu sehr an sich heranlassen, denn die hauen meist umso mehr zu.

Mit insgesamt 19 Charakteren, wobei die beiden Neulinge Evil Ryu und Violent Ken abgeänderte Versionen bereits vorhandener Kämpfer sind, wird reichlich Abwechslung in Ultra Street Fighter II: The Final Challengers geboten. Grafisch wurde der Titel neu überarbeitet und alle Animationen wurden neu gezeichnet. Wer jedoch lieber im klassischen Stil spielen möchte, kann die alten Sprite-Animationen in den Optionen aktivieren.

Ultra-Street-Fighter-II-The-Final-Challengers_2017_01-13-17_004Es gibt viele Spielmodi, aus denen die Käufer von Street Fighter II auf der Switch wählen können. Da ist der klassische Arcade-Modus, in welchem ihr euch einen Kämpfer auswählt, alle Feinde niederprügelt und am Ende einen kleinen Prolog bekommt, welcher auf den jeweiligen Charakter zugeschnitten ist. Im „Kumpel-Kampf“ findet ein 2 vs 1 statt, was vor allem mit einem Freund viel Spaß macht. Habt ihr niemanden an eurer Seite, übernimmt die CPU den zweiten Kämpfer in eurem Team. Ansonsten stehen die üblichen Verdächtigen zur Auswahl: Versus-Modus, Online-Kampf oder ein Trainings-Modus. In all diesen Modi könnt ihr, falls ihr mit der Konsole online seid, übrigens Kampfanfragen erlauben. Dies bedeutet, dass ihr jederzeit von einem anderen Spieler über eure Internetverbindung herausgefordert werden könnt. Apropos Online-Kampf: Leider habe ich kein einziges, komplett lagfreies Spiel gehabt. Ich scheine auch nicht der Einzige mit dem Problem zu sein, wie ich online las. Schade.

Ultra-Street-Fighter-II-The-Final-Challengers_2017_01-13-17_002Auf Nintendo Switch eignet sich Ultra Street Fighter II: The Final Challengers wirklich super für den Multiplayer. Natürlich könnt ihr gemeinsam mit einem Freund am TV zocken, aber wirklich aufblühen kann der Titel, wenn ihr unterwegs eine Runde zocken oder auf einer Party mit Freunden spielen wollt. Tatsächlich habe ich selbst auf einer Garten-Party die Switch ausgepackt und Leute, die sonst nicht viel in den letzten Jahren mit Videospielen am Hut hatten, haben sich um die Joy-Con gestritten und wollten unbedingt ein wenig zocken. Dass eine von Nintendo groß in der Werbung beworbene Situation tatsächlich in der Realität stattfinden könnte, hätte selbst ich nicht gedacht. Die Joy-Con sind dabei aber natürlich keine perfekten Controller. Generell lässt es sich mit einem Pro Controller deutlich besser spielen, aber wer will schon unterwegs die ganze Zeit zwei von den größeren Steuereinheiten mit sich herumschleppen.

»Was allerdings so gar nicht gut funktioniert, ist „Der Weg des Hado“, ein neuer Spielmodus exklusiv in Ultra Street Fighter II: The Final Challengers.«

Was allerdings so gar nicht gut funktioniert, ist „Der Weg des Hado“, ein neuer Spielmodus exklusiv in Ultra Street Fighter II: The Final Challengers. Hier übernehmt ihr die Rolle von Ken in der Ego-Perspektive und könnt mithilfe der Bewegungssteuerung mit den Joy-Con diverse Angriffe wie Hadoken oder Shoryuken nutzen. Im Training funktioniert das noch ganz gut, aber im richtigen Spiel selbst irgendwie nur mehr schlecht als recht. Die Eingaben werden nicht immer als das gelesen, was ihr eigentlich machen wollt und das ist gerade in höheren Schwierigkeitsgraden schlecht, wenn gerade mehrere Feinde auf euch zu flitzen. Scheinbar dachte man bei Capcom, dass dieser Modus richtig viel gespielt werden würde, denn man hat sogar ein Level-System für Ken eingebaut. Die Idee ist cool, mit den Joy-Con ein Hadoken auszuführen und auf diese Weise zu spielen, aber es ist leider nicht so gut geworden.

Abgesehen von den Kampf-Modi gibt es noch eine Galerie, in welcher ihr ein hierzulande unveröffentlichtes Artbook anschauen könnt. Die Bilder sind interessant, aber sehr wahrscheinlich blättert man da einmal durch und ignoriert es dann künftig. Warum dies also einen eigenen Menü-Punkt im Hauptmenü hat, ist mir persönlich unklar. Viel spaßiger ist der Farben-Editor, in welchem ihr die Sprites der Charaktere nach euren Wünschen einfärben könnt. Ein grüner Ryu, ein blauer Ken oder eine orangene Chun-Li? Alles kein Problem. Zwar ist die Auswahl nicht riesig und ihr könnt nicht alles an einem Charakter ändern, aber es bringt eine gewisse Individualität mit sich.

Die überarbeitete Grafik von Ultra Street Fighter II: The Final Challengers ist sehr gut gelungen und hübsch, aber für mich persönlich sieht es ein wenig zu „sauber“ aus. Vielleicht habe ich aber auch einfach die rosarote Retro-Brille auf, weshalb ich den alten Grafikstil bevorzuge. Der Soundtrack ist derselbe wie früher schon, das ist aber nichts Schlechtes. Im Gegenteil, es hilft stark dabei, Nostalgikern wie mir ein wenig Freude zu bereiten.

Gewohnt gute Beat-’em-up-Action

»Bei Ultra Street Fighter II: The Final Challengers handelt es sich um eine gute Portierung des bekannten Spieles und gerade als portable Fassung eignet sich der Titel einfach sehr gut. Ob man jedoch für den Vollpreis zum Release zuschlagen sollte, ist jedem selbst überlassen. Denn wirklich viel neu ist dann doch nicht und der neue, exklusive Modus ist nicht wirklich geglückt. Wem das egal ist und wer mit seinen Freunden jederzeit eine Runde spielen können will, der sollte jedoch zuschlagen.«

 

Story: 19 Charaktere kämpfen darum, wer der Stärkste ist. Wirklich viel von einer Story findet man, abgesehen von den Prologen, aber nicht.

Gameplay: 1-vs-1-Matches, aber auch 2 vs 1 möglich. Online-Modus ist vorhanden, kämpft jedoch mit kleineren Input-Lags.

Grafik: Zwei verschiedene Grafikstile. Entweder ihr spielt mit sauberen, aktuellen HD-Sprites oder im klassischen, bekannten Stil.

Sound: Bekannter Soundtrack für alle Spieler des Originals. Viel geändert hat sich nicht, eigentlich gar nichts.

Sonstiges: Lasst die Finger vom „Weg des Hado“-Modus. So eine Grütze.