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Im Test! Sword Art Online: Hollow Realization

PlayStation VR ist erst vor wenigen Wochen weltweit an den Start gegangen, sodass wir uns nun endlich in die virtuelle Realität begeben können. Für Kirito und seine Freunde ist das schon fast Alltag, doch jedes neue Spiel bringt eine neue Erfahrung mit sich. In Sword Art Online: Hollow Realization tauchen der Schwertkämpfer, seine Freundin Asuna und all ihre Freunde aus Hollow Fragment und Lost Song in die Beta von Sword Art: Origin ein. Welch tückischer Glitch uns hier erwartet, erfahrt ihr in unserem Test.

Sword Art Online: Hollow Realization beschreibt das Abenteuer von Kirito, Asuna und Co., welche an der Beta eines neuen, groß umworbenen VRMMORPGs teilnehmen, welches den Titel Sword Art: Origin trägt. Der Name ist in gewisser Weise auch Programm, denn direkt im Spiel angekommen, finden sich die Hauptcharaktere in der Stadt der Anfänge aus Sword Art Online wieder. In den ersten Minuten ist das natürlich ein Schock, denn es gibt viele unschöne Erinnerungen an die Welt rund um Aincrad. Doch hier befinden wir uns in Ainground, der Stadt der Anfänge. Statt in Form einer schwebenden Insel befindet sich diese Stadt der Anfänge jedoch auf dem Boden.

Leicht bedrückt, aber doch beruhigt, da man in diesem Spiel nicht durch den Tod des eigenen Charakters auch in der realen Welt stirbt, sind Kirito und Co. voller Tatendrang und können es kaum erwarten, die neue Welt zu erkunden und gemeinsam auf Questjagd zu gehen. Wenn da direkt zu Beginn nicht dieser mysteriöse NPC wäre, den sie auf den Namen Premiere taufen. Dieser scheint wohl im groben Sinne defekt zu sein, es ist doch immerhin noch eine Beta… oder?

»Klar ist auf jeden Fall, dass es direkt zu Beginn der Geschichte von Sword Art Online: Hollow Realization interessant hergeht und sich das auch fortsetzt.«

Klar ist auf jeden Fall, dass es direkt zu Beginn der Geschichte von Sword Art Online: Hollow Realization interessant hergeht und sich das auch fortsetzt. Wer nun Sword Art Online: Lost Song und/oder Hollow Fragment nicht gespielt hat, braucht sich im Grunde nicht zu sorgen: Für beide Spiele beziehungsweise den Anime gibt es eine, wenn auch recht dürftige, Zusammenfassung. Gleiches gilt für alle wichtigen Charaktere, die man direkt zu Beginn des Spiels trifft. Wer sich jedoch sagt, er oder sie möchte sich nicht von dem Spiel spoilern lassen, sollte zumindest den Anime gesehen haben.

Wer jedoch die Vorgänger bereits gespielt hat, wird so einiges wiedererkennen. Die Menüs sind nahezu gleich aufgebaut und auch das recht simple, aber ausreichende Tutorial zu Beginn ist in selbiger Form vorhanden. Auch der Editor für eure Spielfigur ist vorhanden, wenngleich auch, ich will nicht sagen nutzlos, aber nicht von großem Belangen. Denn egal wie ihr ausseht – für die Geschichte seid ihr immer Kirito. Da ist es schon merkwürdig, wenn ihr eine rothaarige, sehr groß und breit gebaute weibliche Figur spielt. Dennoch spiegelt dies den MMO-Flair wieder.

Neben der recht spannenden Hauptgeschichte gibt es auch noch einige Nebenquest-Reihen zu den wichtigsten Charakteren. Außerdem mangelt es euch nicht an Jagd- und Sammelaufträgen. Es lohnt sich, auch diese zu erfüllen, denn neben den sammelbaren Items, welche ihr für eure eigenen Zwecke nutzen könnt, sammelt ihr auch einiges an Erfahrung, denn das Spiel baut, leider, auf viel Grinding auf. Die japanischen Sprecher leisten hervorragende Arbeit, was man von der Lokalisierung nicht behaupten kann. Qualitativ befinden wir uns hier nämlich eher auf der unteren Ebene, teils ist sie sogar gar nicht vorhanden.

Es gibt jedoch kleine Krankheiten, welche in den älteren Spielen vorkommen, welche man fürsorglich beseitigt hat. Langweilige Auto-Attacks gehören der Vergangenheit an, denn in Sword Art Online: Hollow Realization zählt jedes Drücken aller Buttons. Im Großen und Ganzen hat sich sonst nicht sonderlich viel geändert, man hat aus den Vorgängern die Kritik am Kampfsystem angenommen und das Beste draus gemacht. Gutes Timing für perfekte Skill-Ketten ist nach wie vor gefragt, ebenso das Wechseln der Charaktere.

Wo wir schon bei den Charakteren sind: In eurer Party können, euch eingeschlossen, immer maximal vier Charaktere sein. Wen ihr auf euren Abenteuern dabei haben wollt, liegt ganz bei euch. Anders ist es im Multiplayer-Modus, welchen ihr erst nach dem ersten Raid-Boss freischaltet. So ziemlich alles könnt ihr dann gemeinsam mit anderen Spielern aus aller Welt bewältigen – bis auf eine dicke Ausnahme. Sammeln, Jagen, Raiden, alles ist möglich, doch die Story im Koop zusammen zu spielen, bleibt uns leider verwehrt.

Zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht nur im realen Leben von Bedeutung. Auch in Sword Art Online: Hollow Realization könnt und solltet ihr eure Beziehungen immer regelmäßig pflegen, sei es mit Lob oder Tadel und dem Verlangen nach… nun… mehr. Das kann durchaus Vorteile geben, wenn man seinen Skilltree nach einem bestimmten Schema aufbauen möchte. Auch sonst macht die KI in diesem Spiel einen recht positiven Eindruck, wobei es bei den Kämpfen manchmal nicht so ganz laufen könnte, wie man es sich wünscht, doch das kommt eher selten vor.

»Technisch bewegt sich das Spiel im guten Mittelfeld. Der Sprung im Vergleich zu den Vorgängern ist auf jeden Fall sichtbar.«

Technisch bewegt sich das Spiel im guten Mittelfeld. Der Sprung im Vergleich zu den Vorgängern ist auf jeden Fall sichtbar, man sollte jedoch noch immer nicht das Maximum der PlayStation-4-Konsole erwarten, denn noch immer sind Bodentexturen und die Vegetation eher durchwachsen, aber okay. Der Sound hat nichts Besonderes zu bieten, es gibt wieder ein gelungenes Intro, ansonsten ist viel Altbekanntes aus den älteren Ablegern dabei.

Alles in allem ist Sword Art Online: Hollow Realization ein durchschnittlich gutes Spiel und auf jeden Fall der bisher beste Teil der Reihe. Die spannende Hauptgeschichte trägt maßgeblich zum Unterhaltungsfaktor bei, die Sprecher leisten eine gute Arbeit und auch sonst sind die Dialoge gute Kost. Der Mehrspieler-Modus lädt zum gemeinsamen Jagen und Sammeln ein, hat jedoch den dicken Minuspunkt, dass man die Geschichte nicht im Koop zusammen spielen kann. Optisch braucht sich das Spiel nicht zu verstecken, aber auch hier sollte man nichts Großes erwarten. Nun stellt man sich die Frage: Ist das Spiel nur für Fans oder auch für Neueinsteiger geeignet? Schwierig, man hat einerseits das Gefühl, mittendrin zu sein, gleichzeitig aber auch etwas Neues anzufangen. Um aber auf jeden Fall die Verbindung zu den Charakteren aufbauen zu können, empfiehlt es sich, zumindest den Anime anzuschauen, danach sollte man keine Verständnisprobleme haben, was die Figuren betrifft.

Story: Gibt Neulingen einen recht guten Einstieg, Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss konstant auf einer Linie.

Gameplay: Gewohntes Action-RPG mit viel Grinding und Button-Mashing, welches sich von den Vorgängern leicht abhebt.

Grafik: Ein Sprung macht es allemal im Vergleich zu Hollow Fragment und Lost Song, einen Überflieger sollte man jedoch nicht erwarten.

Sound: Gelungenes Intro, ansonsten hat man altbekannte Hintergrundmusik bei Dialogen und sonst nichts Nennenswertes.

Sonstiges: Wer Speicherstände von Lost Song und Hollow Fragment besitzt, kann sich für den Start leicht stärkere Waffen besorgen. Der Multiplayer ist für Grinding-Sessions bestens geeignet.