Im Rahmen eines One Piece: Burning Blood-Events ermöglichte uns Bandai Namco Entertainment einige Worte mit dem hauseigenen Produzenten Koji Nakajima und Director von Spice Chunsoft Hiroyuki Kaneko zu wechseln. Hier nun das gesamte Interview:
JPGames: Bevor wir jetzt zu One Piece: Burning Blood kommen, könnten Sie unseren Lesern etwas über die Projekte erzählen, an denen Sie in letzter Zeit gearbeitet haben?
Nakajima: Ich habe in der Vergangenheit an den Spielen der Pirate-Warriors-Reihe gearbetet, und an J-Stars Victory Vs sowie an der Serie One Piece: Unlimited.
Kaneko: Zusammen mit Nakajima-san habe ich an J-Stars Victory Vs gearbeitet und dazu noch an der Serie Dragon Ball: Sparkling Budokai.
JPGames: One Piece: Burning Blood ist ein reiner Fighter. Diese werden bekanntlich am meisten im Multiplayer genossen, aber was hat das Spiel für Solisten zu bieten? Wie sollen diese über Stunden an den Bildschirm gefesselt bleiben?
Nakajima: Neben dem Story-Modus, den wir bereits angeteasert haben, gibt es noch einige Modi, welche wir zurzeit unter Verschluss halten. Außerdem hat One Piece: Burning Blood auch für Spieler, die den lokalen Multiplayer genießen, einiges zu bieten.
JPGames: Was für besondere Multiplayer-Komponenten hat das Spiel?
Nakajima: Über Details kann ich leider noch nicht reden, aber neben dem klassischen Versus-Modus haben wir noch viele weitere Arten des Aufeinandertreffens geplant.
JPGames: Ich habe Sie das zwar schon auf der Japan-Expo gefragt, aber ich würde gerne wissen, wie Sie die verschiedenen Charaktere für den Kader ausgewählt haben, und ob die Gründe andere sind als bei den Pirate-Warriors-Charakteren?
Nakajima: Dieses Mal geht es ja um ein Kampfspiel und wir haben uns überlegt, welche Charaktere und besonders welche Teufelskräfte das Spiel bereichern würde, und was den Spielern enorm viel Spaß bringen würde. Zudem haben wir uns auch überlegt, welche Charaktere aus dem One-Piece-Universum noch nie spielbar waren, wie zum Beispiel Drake. Und natürlich werden wir in naher Zukunft noch weitere spielbare Charaktere vorstellen.
JPGames: Letztes Jahr kam Ihr letzter Fighter J-Stars Victory+ auf den Markt. Inwiefern hat sich die Entwicklung von One Piece: Burning Blood davon inspirieren lassen beziehungsweise inwiefern unterscheiden sich die Entwicklungen?
Kaneko: Die guten Punkte von J-Stars Victory Vs wurden natürlich übernommen und sogar verbessert. Im Team gab es im Vorfeld heftige Diskussionen, wie wir viele alte und neue Ideen in die Entwicklung einbringen, und das hat natürlich Früchte getragen.
JPGames: J-Stars Victory Vs+ hatte mit einigen harschen Kritikpunkten zu kämpfen. So beklagten die Fans vor allem das Balancing. Einige Charaktere waren wesentlich stärker als andere, und das hat sich besonders in der Wahl der Kämpfer bei Online-Matches gezeigt. Wie gehen Sie diesmal mit dem Balancing um? Schließlich sind es wieder sehr viele Charaktere, die man spielen kann.
Nakajima: Diesmal gibt es viele verschiedene Spielarten und Fähigkeiten, die besonders aus den Teufelsfrüchten entstehen. Wenn man dieses Spiel auf ein 1vs1-System aufbauen würde, dann wäre das Balancing praktisch unmöglich. Daher sind wir zur Übereinstimmung gekommen, dass ein 3vs3-Prinzip mehr Würze, Abwechslung, Strategie und Gleichgewicht in die Charakterwahl und das Kampfsystem bringen würde. Hinzu kommen noch die vielen Support-Charaktere, welche unterschiedlichste Fähigkeiten besitzen. Hier gibt es aktive und passive Fähigkeiten, die man geschickt und mit viel Strategie einsetzen muss, um eine Chance auf den Sieg zu haben.
JPGames: Inwiefern unterscheiden sich denn die einzelnen Versionen voneinander? Wird die Vita-Version mit großen Abstrichen rechnen müssen?
Nakajima: Natürlich gibt es grafische Abstriche bei der PlayStation-Vita-Version, was aufgrund der Leistung des Systems nicht sehr überraschend ist. Aber ansonsten spielt sich das Spiel wirklich absolut identisch zu den anderen Fassungen. Auch was die Performance angeht, war es uns sehr wichtig, dass das Erlebnis flüssig auf der Vita läuft.
JPGames: In den vergangenen Monaten und Jahren wurde Europa zum wichtigsten Videospielmarkt für Bandai Namco Entertainment. Welchen Stellenwert nehmen wir hier für Ihre Entwicklung ein?
Nakajima: One Piece ist weltweit beliebt. Aber es gibt keine Unterschiede zwischen den Fans und den Gründen, warum sie die Serie so sehr lieben. Und eben auf diese deutlichen Stärken haben wir uns bei der Entwicklung gestürzt. Es geht bei dieser Frage eher nicht um das Inhaltliche, sondern um die Umstände. So ist One Piece: Burning Blood das erste One-Piece-Spiel, welches für die Xbox erscheint. Zudem kommen noch zwei weitere europäische Sprachen für die Übersetzung dazu, nämlich Russisch und Polnisch. Es gibt wirklich überall Fans und wir arbeiten stets daran, so viele wie möglich erreichen.
JPGames: Nun zur Marineford Collector‘s Edition, die bei uns ja sehr schnell vergriffen war. Hatten Sie persönlich einen Einfluss auf die Inhalte und wenn ja, warum wurden ausgerechnet Whitebeard und sein Grab ausgewählt?
Nakajima: *lacht* Es geht ja bei One Piece: Burning Blood hauptsächlich um die Schlacht von Marineford. Deshalb haben wir uns natürlich auf die wichtigen Charaktere dieses Kampfes konzentriert, und da kam uns sofort Whitebeard, Edward Newgate, in den Sinn. Außerdem erscheinen immer neue Figuren, von denen wir uns auch etwas abheben wollten. Aber dies gilt fast ausschließlich für Japan. In Europa ist es schwer, an qualitativ gute Figuren zu kommen, daher wollten wir unbedingt solche in der Collector’s Edition haben.
JPGames: Wenn Sie jetzt ein neues One-Piece-Projekt angehen wollten, welches Genre würden Sie denn gerne mal abgesehen von Musou (Warriors) und Fighter angehen?
Nakajima: Ich habe noch überhaupt keine konkrete Idee. Aber wenn man nur ähnliche Spiele desselben Genres herausbringt, dann entsteht eine Art Übersättigungsgefühl bei den Fans, und das wollen wir verhindern. Deshalb versuchen wir, die faszinierende und großartige Welt von One Piece auf verschiedenste Arten an die Fans zu bringen.
JPGames: Vielen Dank für das Interview.
Nakajima: Gern geschehen. Es hat uns sehr gefreut.