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Angeschaut! Bayonetta: Bloody Fate

Bayonetta dürfte vielen Spielern bekannt sein, zumal erst zuletzt Bayonetta 2 exklusiv für Nintendos Wii U erschienen ist. Neben den Spielen zur anmutigen Hexe gibt es allerdings einen Animefilm zu Bayonetta von Gonzo, welcher nun auch von Universum Film in Deutschland vertrieben wird. Wie schlägt sich Bayonetta aber ganz ohne eigene Interaktion? Findet es nachfolgend heraus!

Der Lollipop landet nicht nur im Mund...
Der Lollipop landet nicht nur im Mund…

In diesem Animefilm begleiten wir die Hexe Bayonetta durch eine Art Adaption des ersten Spiels, welches für PlayStation 3 und Xbox 360 erschien, mittlerweile aber auch für Nintendo Wii U erhältlich ist. Um einen alleinigen Eindruck des Films vermitteln zu können, wird auf etwaige Vergleiche zum Spiel gänzlich verzichtet.

Zu Beginn soll eine Erzählung über die Hintergründe der Geschichte aufklären, bevor es gleich zu Bayonetta, die als Nonne einer Kirche in der fiktiven europäischen Stadt Vigrid arbeitet, übergeht. Dort wird sie aus einer anderen Art von Dimension, die von Menschen nicht gesehen werden kann, von grotesken Engeln scheinbar ohne Grund angegriffen und auch der Journalist Luka mit der feinen Nase ist ihr auf den Fersen.

Im Zuge der Gefahr offenbart sich die Nonne als Umbra-Hexe und bezwingt die mechanisch wirkenden Engel mit anmutigen Bewegungen sowie ihrem magischen Haar und auch den angegriffenen Luka rettet sie ohne Mühen vor einem weiteren Engel, bevor sie noch Schaden in der Dimension der Menschen anrichten. Freunde werden die beiden allerdings nicht, denn der Journalist beschuldigt sie, seinen Vater auf dem Gewissen zu haben.

Durch ihr großes Selbstbewusstsein macht sich Bayonetta aus den Anschuldigungen nicht viel und kehrt in die Bar ihres Bekannten Rodin ein, wo sie über ihr Erwachen vor Jahren reminisziert. Als im Fernseher der Weise Balder, Anführer eines aufstrebenden Kultes, auftaucht, wird Bayonetta von ihr unbekannten Visionen geplagt und beschließt daher kurzerhand Balder zu konfrontieren.

Verdorben oder einfach wahnsinnig?
Verdorben oder einfach wahnsinnig?

Auf dem Weg zu diesem wird Bayonetta von der blonden Jeanne attackiert – ihres Zeichens ebenfalls eine Umbra-Hexe – und sieht sich zum ersten Mal nach ihrem Erwachen nicht in einer überlegenen Position. Auch das kleine Mädchen Cereza, welches von Bayonetta vor Engeln gerettet wird und sie ständig Mami nennt, bringt bei der Umbra-Hexe Seiten zum Vorschein, die sie bis dahin noch nicht kannte.

Wie werden sich diese Erfahrungen mit Cereza auf die Konfrontation mit Balder auswirken? Ist Bayonetta tatsächlich für den Tod von Lukas Vater verantwortlich? Aus welchem Grund wurde Bayonetta in der Vergangenheit versiegelt? Alle diese Fragen sollen im Verlauf der Handlung beantwortet werden.

Die Handlung wirkt zuerst groß und verworren, entpuppt sich aber schnell als etwas, das man entweder liebt oder hasst. Tatsächlich ist der Plot in unnötiger Art groß aufgemacht und wird dem nicht gerecht. Wendungen sind schnell durchschaut und die ganze Geschichte fühlt sich wie eine Aneinanderreihung von Missionen, die nacheinander absolviert werden, an. Der Plot erscheint nebensächlich, stattdessen wird der Inhalt mit viel Fanservice gefüllt. Bayonetta räkelt sich unaufhörlich in mehrdeutigen Posen und zeigt nicht selten auch mal Haut – Action steht klar im Vordergrund. Für Fans mag dies vielleicht ein Schmaus für die Augen sein, doch sollte man letztendlich nicht zu viel Ernsthaftigkeit erwarten, denn überall, wo übertrieben werden kann, wird übertrieben. Auch die Charaktere können sich durch diesen Umstand kaum entfalten und bleiben größtenteils starre Persönlichkeiten.

Wer ist das kleine Mädchen?
Wer ist das kleine Mädchen?

Grafisch ist Bayonetta: Bloody Fate eine durchwachsene Erfahrung. An sich sind die Szenen klar und deutlich, weisen keine Mängel auf – gerade in der angesehenen Blu-ray-Fassung. Einzig und allein die Verwendung von einigen nahezu gleichen Szenen trübt den Spaß für die Augen geringfügig.

Akustisch beeindruckt der Film mit einer bunten Riege an Musik aus verschiedenen Genres, die manchmal ungewohnt klingt für die gewählte Situation, schließlich aber doch eine passende Auswahl ergibt. An Synchronisationen bietet Universum Film das japanische Original sowie eine deutsche Fassung an. Beide Sprecherteams überzeugen, wobei die japanische Sprache, wie so oft, sehr viel Gefühl an den Tag legt, während die deutschen Stimmen bodenständig bleiben.

Neben der Möglichkeit der Spracheinstellung können lediglich deutsche Untertitel optional ausgewählt werden. Des Weiteren ist eine Auswahl nach Kapiteln möglich, ebenso wird eine Vorschau auf weitere Animefilme vom Publisher Universum Film geboten.

Bayonetta: Bloody Fate richtet sich wahrscheinlich an Fans der Spiele um die anmutige Hexe, was jedenfalls den Fanservice und die abrisshafte Wirkung des Plots erklären würde. Im Gegenzug bieten Grafik und Sound angenehme Unterhaltung. Für Fans ist der Film eine sehenswerte Ergänzung, für alle anderen zumindest ein Erlebnis für Auge und Ohr.