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Gamescom 2014: Eindrücke zu Toy Soldiers von Ubisoft

Ein halber Morgen bei Ubisoft beginnt mit einem frisch aufgebrühten Kaffee. Aber nicht für mich, denn ich vertrage kein Koffein. Deshalb gibt es für mich eine brandheiße neue Ubisoft-IP: Toy Soldiers: War Chest. „Neu“ ist die IP nicht wirklich, aber sie ist neu bei Ubisoft. Bevor ich in einen kleinen Raum gelotst werde, begrüßen mich zwei sympathisch aussehende Männer. Dort bieten sie mir einen Stuhl und Erfrischungen an.

Darf ich vorstellen: Der Kaiser und Starbright.
Darf ich vorstellen: Der Kaiser und Starbright.

Kurz darauf geht es los. Mit fetten Kopfhörern auf dem Haupt, durch die der Entwickler zu mir spricht, schotten wir uns vom lauten Messe-Wirrwarr ab und tauchen ein in die Welt von Toy Soldiers. Ich bin skeptisch. Ein Titel exklusiv als Download. Dazu noch ein Tower-Defense-Spiel. Haben wir so etwas nicht schon zuhauf? Doch am Ende werde ich eines Besseren belehrt. Eines vorweg: Toy Soldiers macht echt Spaß! Es reizte mich schon immer eigene Städte und Verteidigungen aufzubauen und dann zuzusehen wie die feindlichen Horden eine nach der anderen platt gemacht werden. Toy Soldiers treibt dieses Prinzip auf die Spitze!

Fangen wir jedoch zunächst mit der Präsentation an. Das Spiel erscheint für PCs und die Next-Gen-Konsolen. Dies wird in den schönen und sehr detailreichen Arenen auch mehr als deutlich gemacht. In jedem Pixel steckt ein kleines Stück Liebe. Die Entwickler haben nicht die größten Arenen geschaffen, aber vielleicht sogar die detailliertesten, die man jemals in einem Tower-Defense-Spiel erblicken konnte.

Zudem wird hier deutlich, wieso das Spiel „Toy Soldiers“ heißt. Man spielt nämlich mit kleinen Figuren und die Areale sind nur kleine Bereiche eines Kinderzimmers oder Gartens. Damit wird auch gerne gespielt. Zum Beispiel eignet sich so ein Pinsel perfekt als große Brücke zum überqueren von eigentlich winzigen Pfützen. Bis jetzt wurden zwar nur zwei Karten gezeigt, aber die haben schon Lust auf mehr gemacht.

Die Teams, welche man wählen kann, sind ebenfalls klasse. Auf der Gamescom wurden zwei der vier Klassen vorgestellt. Diese werden nach ihren Helden benannt. Nummer eins war der Kaiser und Nummer zwei Starbright. Kaiser Wilhelm sieht eben aus wie Kaiser Wilhelm und seine Armee besteht aus Soldaten und Geschützen des ersten Weltkrieges. Bei Starbright geht es da etwas fantastischer zu. Sie befehligt Elfen, Glücksbären und Regenbogen-Einhörner. Das Design der Helden und einzelnen Gruppen ist sehr gelungen. Und wer wollte nicht schon mal Dutzende Glücksbärchen ausschalten…

Eine schöne, kleine Spielbox voller Plastiksoldaten und Einhörnern.
Eine schöne, kleine Spielbox voller Plastiksoldaten und Einhörnern.

Präsentation allein reicht natürlich nicht aus, um ein Tower-Defense-Spiel richtig gut zu machen. Dazu braucht es schon etwas mehr und eben diesen Gedanken hatten auch die Entwickler. Zunächst einmal muss man, wie in jedem anderen Spiel des Genres auch, seine Geschosse bauen. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die man jedoch gekonnt kombinieren muss, um zu überleben. Hat man dies geschafft, so stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung, mit diesen Verteidigungen zu interagieren. Man kann verschiedene Statuswerte aufrüsten (Schaden, Verteidigung etc.), die Einheit reparieren oder, und das ist das wichtigste, diese direkt steuern. Durch zwei simple Tastendrucke kann man die einzelnen Geschosse lenken und mit ihnen aus 3rd-Person-Sicht feuern.

Das gilt sowohl für die festen Geschosse als auch für die Helden und Fahrzeuge. Mit letzteren kann man sich frei auf der Karte bewegen und sie haben zwei verschiedene Angriffe zur Auswahl. Und ja, es macht Spaß, einen Haufen Glücksbären mit einer gezielten Handgranate ins Jenseits zu befördern. Was dem Spielspaß ebenfalls auf die Beine hilft, ist die Tatsache, dass sich all diese Einheiten ganz unterschiedlich steuern. Dies gilt nicht für die einzelnen Geschosse, sondern auch für die anderen Einheiten im Team Starbright. In diesem Team kann man sogar als fliegendes Regenbogen-Einhorn für Angst und Schrecken sorgen.

Das majestätische Regenbogeneinhorn. Eine wahre Augenweide.
Das majestätische Regenbogeneinhorn. Eine wahre Augenweide.

Toy Soldiers macht wirklich Spaß. Nach der Präsentation darf ich auch mal ran und wähle natürlich Team Kaiser. Aus dem einfachen Grund, weil ich Glücksbären töten will. Und aus der anfänglichen Skepsis wird schnell eine heitere Freude. Besonders attraktiv ist der Gedanke, dass später PvP in den Arenen gekämpft wird.

Dieses Spiel ist vielleicht nicht die neue IP, die man sich von einem Publisher-Giganten wie Ubisoft erhofft hat, aber das kleine Studio hat sein Bestes gegeben, um ein klasse Action-Tower-Defense-Spiel aufzubauen. Den ganzen Umfang und besonders den Preis werden wir wohl erst später zu Gesicht bekommen. Entwickelt wird Toy Soliders: War Chest übrigens von Signal Studios, das auch schon an den Vorgängern am Werk war, allerdings Microsoft-exklusiv.

Toy Solsiders: War Chest erscheint Anfang 2015 hingegen für Xbox One, aber auch PlayStation 4 und PCs.