Zehn Minuten Zeit blieben mir nach der Präsentation von Toy Soldiers: War Chest, um mich von den Entwicklern gebührend zu verabschieden und in einen anderen Raum bei Ubisoft zu hechten, denn als nächstes steht Assassin’s Creed Unity auf der Liste. Ich bin einer der Menschen, die damals gigantischen Spaß mit dem ersten und zweiten Teil der Assassin’s-Creed-Reihe hatten. Danach machte sich aber das Gefühl der Repetition breit und es kam ein Assassin’s Creed nach dem anderen auf den Markt. Das Interesse war schnell wieder verflogen. Somit habe ich mir vor der Präsentation die Frage gestellt, die sich wohl viele Spieler dieser Tage stellen. Kann Assassin’s Creed: Unity wieder meine Begeisterung für das Franchise wecken? Und wie funktioniert der 4-Spieler-Koop-Modus?
Kaum habe ich den richtigen Raum gefunden, steht mir schon wieder ein fremder Mann gegenüber, der mir etwas über Menschen erzählen will, die andere Menschen töten. Schön und gut, noch hört sich das interessant an, aber dann fängt er an über Mode zu erzählen. Auf dem Bildschirm scheint zunächst ein gewöhnlicher Assassine zu flackern, doch dieser lässt sich nach eigenem Belieben einkleiden.
In Assassin’s Creed Unity ist es nämlich möglich, seinen eigenen Charakter zu erstellen und zu verbessern. Dies gilt sowohl für seine Kleidung, als auch für seine Waffen. Und dazu soll gesagt sein, dass nur die Farbe von kosmetischer Natur ist. Jedes Kleidungsstück besitzt nämlich individuelle Werte, die sich in mehrere Kategorien unterscheiden: Kraft, Verteidigung, Stealth und Agilität. Dies gilt ebenfalls für die Waffen, die jedoch andere Kategorien besitzen als die Kleidung.
Nach diesem kurzen Catwalk geht es endlich los. Doch alleine werde ich die Suche nach Beute nicht erleben. Auch der Entwickler greift sich einen Controller und spielt mit mir an einem anderen Bildschirm. Ja, der Fokus liegt auf dem Koop-Erlebnis. Zusammen wird nun von Haus zu Haus gesprungen, Rauchgranaten werden geworfen und es werden einige Kehlen aufgeschlitzt. Mit Ausnahme des Kameraden, der an meiner Seite kämpft, ist eigentlich alles beim Alten geblieben. Hier und da gibt es ein paar kleine Änderungen und die Steuerung wurde überarbeitet, dennoch bleibt es im Herzen ein Assassin’s Creed. Aber dieses Koop-Erlebnis macht es doch ein bisschen anders. Wie man zusammen spielt, ist nämlich absolut egal.
Wir können beide getrennte Wege gehen und uns einen eigenen Weg zum Ziel suchen, oder wir unterstützen einander, indem wir den Kameraden heilen oder durch Rauchgranaten schützen. So kommt wieder etwas in die Reihe, was in den späteren Teilen immer mehr verloren ging. Das Planen der Schritte. Wer positioniert sich wie, um den Feind unentdeckt zu überwältigen? Wer lenkt die Feinde ab, wer kümmert sich um das Ziel? Wer hat im Kampf die besten Fähigkeiten, wer kann besser Schlösser knacken und wer kann sich schneller über die Dächer bewegen? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eben dieses Planen mit vier Spielern großen Spaß macht, wenn man das Ziel, das es zu töten gilt, in einer Meute unentdeckt ausschalten will.
Nach der kurzen Sitzung kann ich nur sagen, dass Unity Potential hat, ein Hit zu werden, aber ebenso das Potential birgt, wie jedes andere Assassin’s Creed zu werden. Ich kann die Entwickler nur dazu ermutigen, bei den Missionen darauf zu achten, dass man eine Gruppe von Assassinen spielt. Das sind lautlose Killer, die ihr Ziel immer ohne entdeckt zu werden töten. Also gebt uns ein präzises Ziel, dazu offene Areale und die unendlichen Möglichkeiten diese Ziele zu eliminieren. Dann wird Unity für die nächste Generation ein Hit.