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Im Test! Demon Gaze

Während der Nintendo 3DS mit Spielen aus dem Genre der Dungeon-Crawler gut bestückt ist (man denke nur an Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan und die folgenden Spiele wie Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl und Persona Q: Shadow of the Labyrinth) sieht es dagegen für die PlayStation Vita, vor allem im Westen, sehr mau aus.

Erstaunlicherweise wagte NIS America den Versuch, den Titel Demon Gaze, der von Experience Inc. und Kadokawa Games produziert wurde, für Europa und Nordamerika zu lokalisieren. Das Spiel ist ein Nachfolger des Dungeon-Crawlers Students of the Round: The Eternal Legend, welcher leider nicht außerhalb von Japan veröffentlicht wurde. Beide Spiele teilen sich eine Welt, wobei Demon Gaze einige tausend Jahre nach seinem Vorgänger spielt.

Lasst euch von dieser Tatsache nicht abschrecken, für Demon Gaze benötigt ihr keine Vorkenntnisse. Der Titel erzählt seine eigene kleine Geschichte, zudem verbringt ihr die meiste Zeit mit der Erkundung von Dungeons und der Vernichtung unzähliger Monstern. Doch wie macht sich der Dungeon-Crawler auf der PlayStation Vita? Erwarten euch spannende Begegnungen mit den Dämonen oder sollte man das Spiel in einen Kerker verbannen und es nie wieder an das Tageslicht lassen? Wir haben uns für euch in die verschiedenen Verliese gewagt und die darin hausenden Dämonen gebändigt.

Wer oder was bin ich?

Die Herberge wirkt wie ein friedlicher Ort.
Die Herberge wirkt wie ein friedlicher Ort.

Die Vorgeschichte zu Demon Gaze ist schnell erzählt. Ihr übernehmt zunächst die Rolle des festgesetzten Protagonisten Oz (wobei ihr später einen individuellen Charakter erstellen könnt, aber dazu später mehr). An einem unbekannten Ort erwacht Oz und befindet sich in einer Art Dämmerschlaf. Er bekommt nur Bruchstücke aus seiner Umgebung mit, darunter befindet sich ein Vertrag, den er brav unterschreibt, bevor die Ohnmacht ihn abermals überfällt.

Als er wieder erwacht, ist er orientierungslos und alle Erinnerungen an sein Leben sind ausgelöscht. Bevor er überhaupt seine Situation begreifen kann, spricht ihn ein Söldner an und warnt Oz vor einem Dämon. Unser Held bemerkt, dass er sich in einem Verlies befindet, und laut Anweisung des Soldaten soll er sich leise verhalten.

Der Söldner rennt vor, will den Weg sichern, jedoch wird er von der bösartigen Kreatur geschnappt und getötet. Nun liegt es alleine an Oz, diesen unbekannten Ort zu verlassen, der drohende Tod heftet sich an seine Fersen und verfolgt ihn durch die menschenleere Korridore. Irgendwie schafft es Oz, eine Treppe zu erreichen und versucht sich in das nächste Stockwerk zu retten. Dort wartet bereits eine Frau auf ihn, die ihn eilig einweiht und befiehlt, den Dämon zu töten. So tritt er gegen seinen ersten Dämon an, und dies ist sein Schicksal, denn Oz ist ein Demon Gazer und besitzt die Fähigkeit, mit seinem Blick die Seele eines Dämonen zu fangen und ihn schließlich zu bändigen.

Nach diesem Kampf erfährt der Protagonist, dass er sich in einer Herberge namens Dragon Princess befindet, in der verschiedene Personen leben. Fran Pendoll leitet das Haus und kümmert sich mit Hingabe um die Eintreibung der Miete der Bewohner. Da Oz kein Geld besitzt, muss er seine Schulden abarbeiten und um das nötige Geld zu verdienen, muss er Schätze finden, die in den Dungeons, die im Land  Misrid existieren, versteckt sind. Auf seiner Reise wird Oz erfahren, wieso das Land von Dämonen bedroht wird und die Wahrheit, die sich hinter der Herberge und deren Bewohnern verbirgt, entdecken.

Zimmer her! – Krieger suchen ein Zuhause

Doch das Grauen lauert überall!
Doch das Grauen lauert überall!

Natürlich wird Oz das Abenteuer nicht alleine bestreiten, sondern ihr werdet ihm tatkräftige Krieger erstellen, die seine Gruppe bereichern. Es gibt keine festen Helden, die Figuren werden von euch individuell gestaltet. Zur Auswahl stehen verschiedene Rassen:  Menschen, Zwerge, Elfen, Migmy (kleine Wesen) und die Ney (katzenartige Kreaturen).

Jedes Volk hat bestimmte Eigenschaften, die ihr bei der Wahl der Klasse berücksichtigen solltet. Zu den Klassen gehören Kämpfer, Paladin, Samurai, Waldläufer, Assassine, Zauberer und der Heiler. Der Beruf Demon Gazer ist nur für den Hauptcharakter bestimmt.

In eurem Ermessen stellt ihr eine Gruppe zusammen, wobei ihr euch für ein Portrait, für den Namen und die Stimme entscheiden könnt. Es ist auch möglich, Oz ein anderes Aussehen zu geben und aus ihm eine Dame zu machen, jedoch werden euch die NPCs im Spiel immer als männlichen Helden ansprechen. Seid ihr zu bequem um einen Krieger zu entwerfen, dann wendet euch an die Leiterin des Gasthauses, die immer einen Vorschlag parat hat.

Leider hat die Erstellung einer neuen Figur einen Haken, der sich Fran nennt. Die Leiterin der Herberge will Geld verdienen und aus diesem Grund müsst ihr für jedes neue Mitglied zahlen. Jeder Krieger benötigt ein eigenes Zimmer und gleichzeitig stehen euch 5 Räume zur Verfügung, wobei ihr acht verschiedene Figuren erstellen könnt. Nur die Kameraden, die gerade im Hotel wohnen, begleiten euch in die Dungeons, die restlichen drei werden bei Bedarf ausgewechselt.

Im Hotel leben außerdem noch andere Leute, die euch ihre Hilfe anbieten. Cassel Glondike betreibt den Waffenladen und versorgt euch mit Ausrüstung, der Elf Lezerem Rantile verkauft Gegenstände, Kukure ist ein Stylist und erlaubt euch, jederzeit das Aussehen eines Gruppenmitglieds zu verändern, Prometh ist ein geheimnisvolles Mädchen, das im Keller lebt, in einem Sarg schläft, gefallene Kameraden wiederbelebt, den Schwierigkeitsgrad verstellt und eure Waffen verstärkt, worauf wir später detaillierter eingehen.

Es gibt aber auch freundlichere Einblicke.
Es gibt aber auch freundlichere Einblicke.

Um die Mannschaft zu vervollständigen leben das Hausmädchen Pinay, die Kriegerin Lancelorna Beowulf (Lorna), die euch mit Ratschlägen versorgt, Lu Lunark (Lulu) und die Söldner Batz, Jig und Maury, die lieber Alkohol trinken als Geld zu verdienen, in der Herberge. In der Halle hängt das Schwarze Brett, welches euch mit Aufgaben versorgt und es besteht die Funktion, euren Spielstand zu speichern.

Die verschiedenen Bereiche in der Herberge steuert ihr durch ein Menü an, ihr bewegt euch nicht frei durch die Räume. Auf der Übersichtskarte seht ihr die Bewohner in ihren Zimmern und ein Ausrufungs- oder Fragezeichen zeigt an, ob ein besonderes Ereignis in einem Raum auf euch wartet. Jedes der gemieteten Zimmer kann mit einem Möbelstück aufgewertet werden. Leider seht ihr die Dekoration nicht, aber sie gibt dem Bewohner eine Verbesserung auf einen Statuswert. Oz kann die Räume der Kameraden betreten, nur leider entwickeln sich dadurch keine Gespräche, sondern es wird lediglich kurz beschrieben, was euer Verbündeter gerade macht. Wie der Protagonist bleiben eure Gruppenmitglieder stumme Begleiter.

Wir sind jung und brauchen das Geld

Oz muss nicht nur seine Schulden zahlen, auch die Gebühr für die Erstellung eines Kriegers wird benötigt, ebenso wie die tägliche Miete. Kehrt ihr aus einem Dungeon in das Hotel zurück, wartet Fran immer am Eingang und knüpft euch strahlend die Miete ab. Die Gebühr steigt und richtet sich nach der Anzahl eurer Kameraden, nach eurem Level und ist auch abhängig von dem gewählten Schwierigkeitsgrad. Je höher das Level der Gruppenmitglieder und der Schwierigkeitsgrad ist, umso mehr Geld wird Fran von euch verlangen.

Das wahre Abenteuer wartet allerdings draußen.
Das wahre Abenteuer wartet allerdings draußen.

Solltet ihr einmal den verlangten Betrag nicht zahlen können, droht kein Game Over. Fran schreibt eure Schulden auf und wartet auf eine Rückzahlung. Allerdings kann es in dieser Zeit durchaus passieren, dass ihr nicht alle Angebote in der Herberge nutzen dürft. Zahlt ihr stattdessen immer regelmäßig die Miete, weiß Fran durchaus, wie sie euch mit kleinen Geschenken eine Freude machen kann.

Die Dungeons in Demon Gaze erkundet ihr aus der Sicht der ersten Person. Von der Herberge gelangt ihr auf eine kleine Weltkarte und steuert euer Ziel direkt durch ein Menü an. Sobald ihr ein neues Gebiet betretet, öffnet sich eine kleine Karte, die sich durch eure Erkundung füllt. Viele Kämpfe erfolgen durch eine Zufallsbegegnung, heftigere Auseinandersetzungen werden durch ein Symbol gekennzeichnet.

Die Gefechte laufen rundenbasiert ab. Zuerst gebt ihr die Befehle für alle Teilnehmer ein und beobachtet anschließend die Runde. Jede Klasse verwendet unterschiedliche Fähigkeiten und nur eine ausgewogene Gruppe führt euch zum Sieg. Vor allem die späteren Bosskämpfe werden euch ziemlich fordern. Während den Schlachten wird eure Gruppe nur durch Portraits auf der rechten Seite angezeigt, wobei der Zustand ihrer Lebens- und Manapunkte jederzeit sichtbar ist. Die Gegner seht ihr direkt auf dem Bildschirm.

Es gibt nicht viele Bewegungen während einer Schlacht und auch die Zauber werden nur mit geringen Animationen präsentiert. Das Geschehen wird durch einen Text verdeutlicht, jeder Angriff wird mit der Schadenszahl dokumentiert.

Das Ziel im Spiel ist, verschiedene Dämonen zu finden und zu bekämpfen. In jedem Gebiet versteckt sich ein Dämon, jedoch müsst ihr ihn aus seinem Versteck treiben. Zu diesem Zweck dienen die Dämonen-Zirkel, die auch auf eurer Karte angezeigt werden. Nur wenn ihr alle Zirkel in einem Gebiet erobert, wird sich der Dämon zeigen.

Also stürzt euch hitzig in den Kampf.
Also stürzt euch hitzig in den Kampf.

Berührt ihr einen solches Symbol, wird ein Kampf erfolgen. Vorher dürft ihr aber verschiedene Edelsteine einsetzen, die ihr als Belohnung nach einem Gefecht gegen die normalen Feinde erhaltet. Um neue Ausrüstungen zu gewinnen, müsst ihr diese Edelsteine in die Dämonen-Zirkel einsetzen. Jede Ausrüstung (Helm, Hut, leichte Rüstung, schwere Rüstung, Äxte, Schwerter, Stäbe etc.) besitzt einen eigene Steinsorte. Wird ein solcher Edelstein eingesetzt, werdet ihr nach einem Kampf in einem Dämonen-Zirkel auch mit Sicherheit einen Ausrüstungsgegenstand erhalten.

Die Schlachten innerhalb eines solchen Kreises sind durchaus nicht zu verachten. Einmal wird sich euch auch der Dämon, in seiner normalen Form, entgegenstellen. Beendet ihr einen solche Begegnung mit einem Sieg, gilt der Kreis als erobert und dient euch als Speicherpunkt und ihr könnt den Begleiter wechseln. Oz muss immer einen der gebändigten Dämonen anlegen, denn sie unterstützen ihn auf seiner Reise als ein Mitglied. Ein weiterer Kampf ist an dieser Stelle erst wieder möglich, wenn ihr der Herberge einen Besuch abgestattet habt.

Beginnt Oz seine Runde in einem Kampf, liegt es an euch, einen Dämon zu rufen. Jedoch solltet ihr diese Aktion beobachten. Der Dämon, der vom Computer gesteuert wird, hilft euch in den Gefechten, allerdings werden Demon Points verbraucht, sofern er Schaden erleidet oder seine Fähigkeiten verwendet. Diese Punkt werden von einer Leiste abgezogen, die in den Schlachten als eine Art Kette angezeigt wird. Oz besitzt die Fähigkeit, den Dämon wieder zu versiegeln, im Kampf lädt sich die Leiste dann wieder automatisch auf. Allerdings kann es durchaus geschehen, dass ihr zu langsam reagiert oder das Geschehen aus den Augen verliert.

Wird die Kette für den Dämonen komplett verbraucht, dann gerät er in Rage und greift alles mit verheerenden Fähigkeiten an, also auch eure Gruppe. Je nach Laune greifen die Dämonen auch ohne Beschwörung kurzerhand für eine Runde in das Geschehen ein. Nach einer erfolgreichen Schlacht gewinnen alle Teilnehmer an Erfahrung, auch eure Begleiter entwickeln sich weiter und vergrößern die Länge der Dämonen-Leiste. Die Verteilung der Punkte für die Statuswerte erfolgt zum größten Teil automatisch für die Gruppenmitglieder. Ihr selbst habt nur einen geringen Einfluss auf die Weiterentwicklung, denn ihr könnt ein Parameter nur durch einen zusätzlichen Punkt erhöhen.

Tausche Edelstein gegen Ausrüstung.
Tausche Edelstein gegen Ausrüstung.

Im späteren Spielverlauf kann Oz bis zu drei Dämonen gleichzeitig ausrüsten. Durch ihre Hilfe setzt er im Kampf besondere Fähigkeiten ein, zudem besitzen einige von ihnen eine unterstützende Techniken für das Feld. Chaos erblickt verborgene Türen, Chronos schützt euch vor Fallen, die aus Gift oder Feuer bestehen, und Venus bringt mehr Erfahrungspunkte und Gold.

Die Dämonen-Zirkel sind in den Verliesen zum Teil sehr gut versteckt. Werden alle von ihnen in einem Gebiet erobert, dann zeigt sich der Dämon an einem bestimmten Ort im Dungeon. Was darauf folgt ist oft ein sehr harter Kampf, denn die Bosse befinden sich immer im Rage-Modus. Gelingt es euch, einen solchen Gegner zu Besiegen, dann fängt Oz die Seele des Feindes.

Der Demon Gazer kann immer nur eine Seele tragen, aus diesem Grund solltet ihr euch anschließend zu Fran begeben. Sie verwandelt die Seele in einen Schlüssel, der euch erlaubt, den Dämon auszurüsten. Allerdings macht es euch die Dame nicht immer einfach, denn bevor ihr den Schlüssel erhaltet, müsst ihr eine Aufgabe lösen, die ihr auf dem Schwarzen Brett findet.

Diese Aufträge solltet ihr sehr ernst nehmen, denn einige von ihnen sind mit dem weiteren Verlauf des Spiels verbunden. Zu Beginn hilft euch Lorna und die neuen Gebiete öffnen sich automatisch. Doch schon bald seid ihr auf euch allein gestellt und müsst verschiedene Bedingungen erfüllen, um ein weiteres Verlies zu entdecken, wobei das Spiel euch kaum Hilfe bietet. Hier sind euer Erinnerungsvermögen und der Wille zur Erkundung gefragt. Das Geld verdient ihr hauptsächlich dadurch, dass ihr Fran einen Dämon liefert, zudem lassen die normalen Gegner Geld und Objekte fallen, die sich nur zum Verkauf eignen.

Zwei Funktionen werden euch das Leben in den Verliesen sehr vereinfachen, sofern ihr diese nutzen wollt, denn ihr Einsatz ist völlig optional. Zuerst möchten wir Gazer Memo beschreiben. Jeder Spieler kann Nachrichten erstellen, die andere Spieler lesen können. Pro Nachricht wird ein magische Kreidestück verbraucht. Allerdings ist es nicht möglich, einen freien Text zu entwerfen, sondern ihr benutzt vorgegebene Textbausteine. An jedem Punkt in einem Dungeon kann eine solche Nachricht hinterlassen werden.

Letzte Chance für eure Flucht!
Letzte Chance für eure Flucht!

Zum Beispiel kann dies eine Warnung sein, ein Hinweis auf einen Schatz oder ein Tipp, wie ihr zu einem weiteren Dungeon kommt. Ganz nett ist auch die Gratulation nach einem harten Kampf. Jedes Mal bevor ihr einen Bereich betretet, stellt euch das Spiel vor die Wahl, ob ihr diese Funktion nutzen wollt, denn natürlich besteht hier eine Spoiler-Gefahr, bzw. verhindert auch die eigene Erkundung.

Weiterhin gibt es die bequeme Funktion der Automap. Sobald ihr einen Bereich erkundet habt, wählt ihr in diesem Gebiet einen Punkt bequem über die Karte aus und das Spiel bringt euch automatisch Schritt für Schritt zum Ziel. Dabei werden natürlich auch Zufalls-Kämpfe ausgelöst, die allerdings diesen Gang nicht stoppen. Lediglich eine Falle oder manuelles Stoppen sorgt dafür, dass die Funktion vor dem Ziel unterbrochen wird.

Sind die Dämonen zu stark, ist deine Ausrüstung zu schwach

Neben den Verliesen gibt es einen Ort, den Black Cage, an dem ihr eure Gruppe trainieren könnt. Mit jedem weiteren Dämon kommt eine Etage in diesem besonderen Dungeon hinzu. Allerdings ist nicht nur der Level entscheidend für den Ausgang einer Schlacht, ihr müsst auch auf die Ausrüstung achten. Wie bereits vorher erwähnt, gewinnt ihr Ausrüstungsgenstände nur in den Dämon-Zirkeln durch den Einsatz von Edelsteinen. Allerdings könnt ihr die aktuell getragenen Sachen auch verstärken.

Die Dämonen sind harte Gegner.
Die Dämonen sind harte Gegner.

Ab einem bestimmten Punkt ist Prometh in der Lage, Ether aus den Waffen und Ausrüstungen zu extrahieren, leider wird dabei das Objekt zerstört. Mit dieser Substanz verstärkt ihr andere Gegenstände, wobei je nach Art und Güte eine individuelle Menge an Ether benötigt wird. Das Spiel erlaubt euch bei dieser Aktion einen bequemen Wechsel zwischen Menübildschirm, der euch die aktuelle Ausrüstung anzeigt, und Promeths Diensten.

In einer übersichtlichen Liste werden die verschiedenen Arten der Gegenstände eingeordnet. Das Inventar ist auf 100 Einheiten begrenzt (wobei identische Items einen Stapel von 10 Stück bilden können). Werden Objekte nicht benötigt, dann nutzt Promeths gigantischen Lagerraum.

Eine Besonderheit im Bezug auf die Ausrüstung bilden die Artefakte. Sie erlauben den Einsatz einer Technik, die zu einer individuellen Klasse gehört, so lernt ein Zauberer einen Heilzauber, der Kämpfer schützt durch seinen Körpereinsatz seine Kameraden und der Demon Gazer verwendet die tödlichen Attacken der Samurai und Assassinen. Jeder Charakter kann gleichzeitig 5 Artefakte tragen und deren aktive Fähigkeiten im Kampf oder passive Vorteile auf dem Feld benutzen. Durch eine geschickte Kombination ist es möglich, eine bestimmte Klasse zu ersetzen und sich einen großen Vorteil für die Schlachten zu sichern.

Der einseitige Dämon spricht zwei Zungen

Um Freude an Demon Gaze zu empfinden, solltet ihr eine bunte Welt und große Augen nicht scheuen. Die Ereignisse im Hotel werden in der Form von Dialogen präsentiert, wobei ihr die Charaktere ab dem Oberkörper seht. Sie selbst wechseln gelegentlich die Position, stellen sich spontan direkt vor die Linse oder schleichen nur in Unterwäsche bekleidet durch das Bild. Ein Zwinkern mit den Augen oder eine Veränderung des Gesichtsausdrucks sorgt für weitere Lebendigkeit. Wichtige Szenen werden durch CG-Events hervorgehoben.

Dagegen sind die allgemeinen Kämpfe erholsam.
Dagegen sind die allgemeinen Kämpfe erholsam.

Die Dungeons sind weitflächig, sehr verwinkelt und labyrinthartig aufgebaut. Durch das Fehlen der Monster wirken sie leer, ausgeglichen wird die Eintönigkeit durch einen unterschiedlichen Aufbau innerhalb eines Gebietes. Das erste Verlies ist eine Stadt des Feuers, Flammen schlagen aus verschiedenen Winkeln, jedoch erstreckt sich der Ort bis zu einem Hafen, der eine andere Gestaltung besitzt. In der Unterwasserwelt seht ihr die Wasserschlieren und in einem Schloss gibt es Fenster, aus denen ihr blicken könnt, wobei sich der gebotene Hintergrund nicht großartig verändert.

Der Kampfbildschirm passt sich an die Umgebung und an die Feinde an. Werdet ihr zum Beispiel nur von fliegenden Gegnern angegriffen, dann blickt die Gruppe gen Himmel. Es gibt einige Bewegungen, wie fließendes oder tropfendes Wasser, die den Hintergrund lebendiger gestalten.

Die Musik in den Schlachten wird von IA Vocaloid „Blue Eyes Hunter“ vorgetragen. Es ist ein poppiges Lied mit Gesang, wie auch das Stück „Departure“. Für die wichtigeren Kämpfe dient „Cross Gazer“ als begleitende Melodie. Diese Stücke werden sehr flott gespielt und machen Spass, im Gegensatz dazu geht die Hintergrundmusik in den Dungeons unter. Hier passt sie sich eher an die Umgebung an und verschmilzt mit dieser, sodass ihr sie nicht mehr wirklich wahrnehmt.

Ihr könnt euch zwischen der japanischen und der englischen Tonspur entscheiden und diese Wahl jederzeit wechseln. Allerdings ist das Spiel nicht komplett vertont. Nur Sätze in den wichtigen Szenen werden vollständig gesprochen, andere Szenen sind entweder stumm oder es werden nur die ersten Worte, bzw. ein Ausruf der Gefühlslage verwendet. In den Kämpfen kündigen die Dämonen ihren Einsatz mit ihren Standardsprüchen an.

Erwecke den Dämonen in dir

Mit Demon Gaze gelangt ein Dungeon-Crawler in den Westen für die PlayStation Vita, der durchaus Neulinge und Veteranen begeistern kann, sofern man das Genre und eine bunte Anime-Optik mag. Durch den Wahl des Schwierigkeitsgrades (wobei vier verschiedene zur Auswahl stehen) und durch die optionalen Funktionen, wie Gazer Memo und die Automap, ist es möglich, das Spiel individuell anzupassen.

Für das Abenteuer steht euch eine große Auswahl an Portraits für die Figuren zur Auswahl, wobei das Angebot der verschiedenen Berufe sehr übersichtlich ausfällt. Die Einbindung der Dämonen ist ein erfrischendes System, ebenso die Zahlung der Miete eurer Gruppe.

Der Plot wirkt zuerst sehr flach und im Endeffekt dürft ihr keine großartige Handlung erwarten. Allerdings gibt es überraschende und auch traurige Szenen, die jedoch nicht so zahlreich wie die humorvollen Eindrücke vertreten sind. Die NPCs werden individuell charakterisiert und nicht selten wird man schmunzeln, wenn Cassel und Lezerem einen ihrer berüchtigten Streite ausführen.

Im Vordergrund steht die Erkundung der verschiedenen Verliese. Die ersten Gebiete sind vielleicht für den geübten Entdecker noch übersichtlich, aber schon bald erstreckt sind ein Dungeon über mehrere Etagen und Bereiche. Die Karte leistet hervorragende Dienste, markiert verschlossene Türen und arbeitet deckungsgleich über die Stockwerke hinweg, sodass ihr immer direkt sehen könnt, wohin eine Treppe führt.

jpg_siegel_empfehlungEntweder steuert ihr die Gruppe mit dem Steuerkreuz oder mit dem Joystick, wobei dieser überreagieren kann und ihr euch dadurch dreht oder gegen eine Wand lauft, obwohl ihr eine ganz andere Richtung einschlagen wolltet. Verschiedene Fallen und Umstände (zum Beispiel funktionieren Zauber unter Wasser nicht) sorgen für eine Abwechslung in den Verliesen.

Auch die Dämonen fügen sich nahtlos in das Geschehen ein und bieten komplexere Strategien in den Kämpfen. Die normalen Kämpfe werden euch mit der Zeit vielleicht ermüden (für solche Fälle gibt es eine Funktion, die vorherige Runde automatisch zu wiederholen), dafür spielen die Bosskämpfe in einer ganz anderen Liga und können euch böse überraschen. Auch in den normalen Kämpfen kann sich das Blatt gegen euch wenden, wenn die Monster sich gegenseitig heilen oder Verbündete rufen.

Interessant ist, dass man sich zwischen der englischen und japanischen Tonspur entscheiden kann, auch für die Bildschirmtexte stehen diese beiden Optionen zur Auswahl. Als Makel lässt sich die Gestaltung der Monster nennen, die zwar ein sehr fantasievolles Aussehen besitzen, jedoch wiederholen sich die Grundformen für die Sprites nach einiger Zeit. Weiterhin ist die Grafik in den Dungeons nicht ganz optimal, ganz selten findet man kleine Fehler in der Grafik, bzw. innerhalb eines großen Gebietes kann es nach mehreren Stunden eintönig wirken, auch wenn die Entwickler mit kleinen Details versucht haben, die Umgebung aufzupeppen.

Liegt ein Gebiet versteckt hinter einem anderen, ist nicht immer ein direkter Teleport möglich, sondern ihr müsst zuerst den kompletten Bereich durchqueren. Mit der Autopmap-Funktion wird euch dieser Gang erleichtert, aber wenn sich Korridore im Weg befinden, die sich drehen und euch die Orientierung erschweren, stoppt die automatische Zielfindung und ihr müsst manuell steuern. Einige Spieler wird es auch sicherlich stören, dass der Protagonist stumm bleibt und nur durch euch eine Antwort in einem Gespräch gibt.

 Auch fehlt es an einer völlig freien Entwicklung der Charaktere, da die meisten Punkte für die Statuswerte bei einer Erhöhung der Stufe automatisch verteilt werden. Für einen Durchgang benötigt ihr ca. zwischen 40-60 Stunden, in Abhängigkeit davon, ob ihr euch nur durch die Hauptstory kämpft oder euch auch um die optionalen Bosse kümmert. Das Spiel bietet eine New-Game-Plus-Funktion.

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Story: wirkt zu Beginn sehr flach, es gibt überraschende Wendungen, überwiegend seid ihr mit der Erkundung der Dungeons beschäftigt

Gameplay: rundenbasierter Dungeon-Crawler, Zufallskämpfe, innovative Einbindung der Dämonen, die euch unterstützen, jede Klasse besitzt individuelle Fähigkeiten

Grafik: bunte Anime-Optik, Standbilder, Verliese selbst sind in verschiedene Bereich mit unterschiedlichem Aussehen unterteilt, kann nach mehrere Stunden jedoch eintönig wirken, Sprites der Monster wiederholen sich

Sound: poppig, IA Vocaloid singt die Songs, Gespräche teilweise vertont, japanische und englische Tonspur

Sonstiges: optionaler Dungeon und Bosse, New-Game-Plus-Funktion, Sidequests, die zum Teil relevant für den weiteren Spielverlauf sind