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Im Interview! Glasmond, Besitzerin des Item Shops

Am 17. August eröffnete der Item Shop in München seine Pforten für alle Helden und Heldinnen, die ihr Leben mit ausgefallenen und hilfreichen Merchandise-Artikel bunter gestalten möchten. Vor einigen Wochen haben wir euch den Laden und die sympathischen Mitarbeiter vorgestellt.

Heute folgt das Interview mit der Besitzerin Glasmond, welches flip, Night Owl und Pericci für euch geführt haben. Wenn ihr euch für den Item Shop interessiert, solltet ihr unbedingt einen Blick auf das Interview werfen, denn Glasmond hat sehr spannende Details über ihr Geschäft und über zukünftige Projekte verraten.

JPGames: Wie seid ihr auf die Idee gekommen einen Laden zu eröffnen, der sich auf Merchandise-Artikel zu Videospielen spezialisiert?

Glasmond vor der bunten Mario Wand.

Glasmond: Da wir alle selbst Zocker, Gamer und Fans von TV-Serien sind und auch ein Faible dafür besitzen, dachten wir uns, wenn wir etwas verkaufen möchten, dann aus diesen Bereichen. Es ist auch schön, dass wir Produkte an Kunden verkaufen können, die unsere Hobbies teilen.

Zuerst hatte ich vor, einen sehr kleinen Laden zu eröffnen, vielleicht mit 10 Quadratmeter und dort, wo die Mieten günstig sind (lacht). Doch irgendwie hat sich alles anders ergeben. Der Laden stand aus einem familiären Besitz zur Verfügung, der allerdings nicht zum Verkauf stand, noch zur weiteren Vermietung und da es keine Verwendung gab , entstand daraus meine Anlage.

JPGames: Wieso habt ihr euch für München entschieden? Ein ungewöhnlicher Ort, wenn man bedenkt, dass die meisten Events, die sich mit dem Thema Videospiele beschäftigen, in NRW stattfinden.

Glasmond: Der Grund ist ziemlich einfach, denn ich lebe in München. Natürlich findet man überall mehr als in München und Bayern. Aber vielleicht ist es gerade deswegen gut, wenn ein solcher Laden hier aufmacht. Ich dachte mir, ich probiere es einfach.

JPGames: Plant ihr einen Auftritt im Internet inklusive der Möglichkeit die Artikel online zu bestellen?

Glasmond: (lacht) Jeden Tag bekommen wir die Frage auf allen Kanälen und sitzen eine Stunde daran, um die Anfragen zu beantworten. Wir erhalten die Frage per Email, per Anruf, über private Nachricht auf Facebook, auf der Profilseite und im Gästebuch. Wir haben uns ganz bewusst für einen lokalen Laden entschieden. Es gibt Seiten wie Kingplayer, Getdigital & Co, die auch Freunde von uns sind, mit denen wir nicht konkurrieren wollen. Wir beziehen auch unsere Artikel über sie und wir sind sozusagen Partner. Deswegen werden wir keinen Onlinehandel anbieten.

Eine normale Webseite befindet sich dagegen im Aufbau von dem Spielentwickler-Team Bit2Good. Die machen aus der Seite ein kleines Mini-Rollenspiel. Man wird virtuell den Item Shop erkunden können. Zuerst wird die Sache sehr klein sein. Die Leute können mit NPCs reden oder Quests erfüllen. Dies werden kleine Spielereien zum Freischalten sein, wie der Kassiererin etwas zu essen bringen, um einen Code zu erhalten, mit dem man Rabatt auf ein Produkt bekommt. Das wird alles nach und nach geupdatet.

JPGames: Wollt ihr euch später auf bestimmte Serien konzentrieren oder wollt ihr eine breite Produktpalette anbieten?

Glasmond: Breite Produktpalette, aber wir planen, ungefähr ab nächstem Jahr Aktionswochen durchzuführen. Wir bieten zwei Wochen ein bestimmtes Thema neben dem Grundsortiment an und machen dann eine Woche Pause. Zum Beispiel:  Während einer Zelda Themenwoche gibt es Zelda-Deko, Lon-Lon Milch, Rubine mit denen man zahlen und handeln kann. Der Termin wird frühzeitig bekannt gegeben, sodass auch Leute von außerhalb Bescheid wissen und frühzeitig ihr Ticket für die Anfahrt kaufen können.

Die Art der Themenwoche wird abgestimmt und es kann auch eine Adventure-Woche dabei rauskommen oder etwas ganz Spezielles wie eine Homestuck-Woche, obwohl ich das nicht hoffe, weil man hiervon kaum etwas kaufen kann.

JPGames: Ist auch mehr Merchandise zu japanischen Spieleserien, wie etwa von Square Enix, geplant?

Das freundliche Team aus dem Item Shop.

Glasmond: Da es in München auch den Neo Tokyo gibt, wollen wir mit diesem nicht konkurrieren. Wir haben bereits Produkte aus Persona 4, wie eine niedliche Teddie Figur und es wird auch mehr geben, doch solche Sachen werden nur einen geringen Prozentsatz in unserem Laden ausmachen.

Es werden definitiv noch Artikel aus den Serien wie Final Fantasy oder Kingdom Hearts folgen und Grundsachen, die man als Zocker kennen sollte. So haben wir auch das Artbook Heros & Heroines jetzt im Angebot, welches sich nur mit Helden und Heldinnen aus japanischen Videospielen beschäftigt.

JPGames: Am Eröffnungstag haben euch die Besucher quasi die Bude eingerannt. Habt ihr mit einem solchen Ansturm überhaupt gerechnet?

Glasmond: Zuvor habe ich noch nie so ein großes Event geplant, aber ich habe es „befürchtet“. Deswegen wollte ich auch einen Teil der Straße mieten als Parkplatz und als Ruhezone für die Besucher, dass diese sich dort entspannen können. Ich ließ der Stadt verlauten, dass es sein könnte, dass 500 Besucher an diesem Tag den Laden aufsuchen könnten. Auf Facebook hatten sich schon 200 Leute angemeldet und sie wollten auch ihre Freunde mitbringen.

Doch die Stadt wollte diese Vermietung partout nicht erlauben und glaubten nicht an einen solchen Ansturm. Ich habe Monate darum gekämpft, leider wurde keine Erlaubnis erteilt. Und obwohl ich es befürchtet hatte, dachte ich selbst, dass vielleicht 100 Leute kommen würden, dennoch waren es schließlich doch die 500 Besucher. Wir hatten keine Klimaanlage und es war ein heißer Tag, wir waren alle sehr verschwitzt (lacht). Natürlich haben die ganzen Leute den Laden aufgewärmt. Um für Abkühlung zu sorgen, haben wir kaltes Wasser mit Eiswürfel verteilt.

Der Eröffnungstag war positiv erschreckend, doch ich sehe es mit einem weinenden Auge, weil wir für die ganzen Leute nicht genügend Platz hatten.

JPGames: Wird es noch mehr Aktionen im Laden geben wie bei der Eröffnung, wo zum Beispiel Arcade Dreams Munich am Start war und man Persona 4 Arena zocken konnte?

Glasmond: Dazu kann ich euch etwas verraten. Arcade Dreams Munich hat vor, öfter unseren Laden zu besuchen. Dann gibt es wahrscheinlich Indie-Games-Wochenenden, wo Indie-Games-Entwickler ein Wochenende ihre Produkte vorstellen. Es sind Challenges geplant und Workshops, die das Nähen von Plüschtieren, die Aufnahme von Fotos und das Erstellen von Cosplays und vielleicht auch von Videospielen, wenn wir dafür jemanden finden, näher vorstellen. Und auch Signierstunden sollen folgen und noch jede Menge mehr. Bis wir einen Newsletter eingerichtet haben, kann man sich über unser Angebot via Facebook informieren, wobei kein angelegter Account benötigt wird. Ich bin auch immer für neue Ideen offen.

JPGames: Inzwischen ist euer Laden drei Wochen alt. Was lief so, wie ihr es erwartet habt, was war besser/schlechter als gedacht?

Glasmond: Wir drei sind unglaublich glücklich und denken immer, wie kann man nur einen so geilen Job haben. Aber es ist auch sehr stressig. Im Moment stehen wir um 8/9 Uhr auf und sind bis 24 Uhr auf den Beinen. Wir haben jeden Tag viel zu tun wie: Produkte bestellen, Preise kalkulieren, Waren auszeichnen, einräumen, putzen, dazu kommt noch die Arbeit im Büro. Aber keine von uns bereut bisher diese Entscheidung.

Aber leider ist sehr viel schief gelaufen. Die Tardis war als Umkleide für die Eröffnung geplant, nur leider konnte sie nicht fertiggestellt werden. Es fehlen noch viele Regale und die Galerie ist noch nicht fertig. Es fehlen noch viele Bilder, die wir an den Wänden befestigen möchten. Zur Eröffnung sind ungefähr nur 20% der bestellten Waren eingetroffen. Das war natürlich auch sehr schockierend. Aber unsere süßen Kunden haben es sehr gut angekommen, auch die fehlende Umkleide war kein Problem. Toll waren natürlich die 500 Besucher.

Der Strom ist in den Folgetagen natürlich abgeschwächt, aber der Laden wird täglich gut besucht, sodass die Kosten gut gedeckt werden, wie Miete und Kreditrückzahlungen. Am Eröffnungstag waren 16 Helfer dabei, die aus ganz Deutschland angereist sind und unentgeltlich uns unter die Arme gegriffen haben. Das war sehr klasse und es ist alles gut gelaufen. Sie haben die Kunden betreut, obwohl sie nicht hier arbeiten und haben in ihren Cosplays Fotos mit ihnen gemacht. Dabei waren Riku, Harry Potter, Prinzessin Peach und weitere. Sie waren auch alle sehr geduldig.

Glasmond steht hinter all ihren Produkten.

JPGames: Was war bisher euer skurrilstes/lustiges Erlebnis im Zusammenhang mit dem Shop?

Glasmond: Bisher sind zwei Sachen passiert, die nicht unbedingt skurril, aber die mir sehr im Kopf hängen geblieben sind und woran ich wahrscheinlich noch für Jahre denken werde. Das eine Ereignis war direkt am Eröffnungstag. Da gab es einen riesigen Typen, der ein T-Shirt aus My Little Pony auf dem Tisch legt mit Fluttershy, einem ganz zarten Charakter.

Als er das Shirt ablegte, freute ich mich und sagte: „Oh, Fluttershy, wie cool!“

Und der Kunde meinte:“Ja, dann weiß man, wie schräg ich bin.“, und war betroffen und sah auf den Boden. Doch darauf meinten die anderen Kunden, dass sie ihn nicht ungewöhnlich finden und haben ihn ermuntert, dass er sich nicht schämen soll. Und daraufhin hat er nur noch gestrahlt vor Freude. Dies war auch der Moment für mich, in dem ich dachte, dass der Laden eine sehr gute Idee war (lacht).

Das andere Erlebnis war, dass an einem Tag ein Pärchen den Laden betrat. Das Mädchen hat sich sehr darüber aufgeregt, dass wir Kirugumis verkaufen. Laut ihrer Aussage sollte man die Anzüge selbst nähen und darauf verließ sie den Laden. Ihr Freund meinte dann zu uns, dass der Laden gar nicht mal so schlecht sei, abgesehen von den ganzen Schrott, wie zum Beispiel die Artikel von Star Wars.

Aber es ist so, dass ich hinter allem stehe, was ich verkaufe. Und es ist auch gar nicht verwunderlich, dass Männer sich Produkte aus My Little Pony kaufen, denn es gibt mehr Bronies (männliche Fans der Serie). Ich bin auch sehr tolerant, da ich mich auch in sehr alternativen Kreisen bewege, doch niemand sollte meine Leute beleidigen. Zum Glück kam es noch nicht zu so einem Zwischenfall, aber es wird wahrscheinlich in der Zukunft passieren, dass ich einen Kunden höflich aus dem Laden bitte.

JPGames: Wie seid ihr auf die Idee mit der Mario Wand gekommen?

Glasmond: Es war meine Idee, eigentlich wollte ich einen PacMan Wand machen. Das wäre wirklich cool geworden mit den Leuchten, aber dafür hatten wir keinen Platz mehr. Die Grundidee war dann, alles sehr nerdig zu gestalten. Der Boden und die Stühle sollten wie in Minecraft aussehen. Die Wände sollten auch in diese Richtung ein wenig bemalt werden.

Doch hierbei haben die Kreditgeber sich gesperrt, denn sie dachten, dass der Laden zum Scheitern verurteilt ist. Sie meinten, ich muss den Shop schick gestalten, sodass später eine Boutique folgen kann, wenn ich pleite mache und anschließend den Laden verlassen muss, was laut ihrer Aussage auch passieren wird. Deswegen haben wir uns für die Mario Wand entschieden, die auch abnehmbar ist.

JPGames: Seid ihr in eurem Team fleißige Zocker?

Glasmond: Ich spiele eigentlich am liebsten Rollenspiele, aber auch Querbeet, wie BioSchock, Fallout oder Super Mario. Alles was man im Shop sehen kann, habe ich auch gespielt. Was ich nicht gerne Spiele sind Browser Games.

MissCherry spiele gerne Aufbausimulationen wie Harvest Moon oder Animal Crossing. Zwischendurch spielt sie auch gerne kleine Spiele. Letztens hat sie To the Moon gespielt und war sehr gerührt von dem Spiel.

Schpog mag Horrorspiele, wie Amnesia oder Slenderman. Aber es muss nicht unbedingt Horror sein, BioSchock hat sie auch gespielt.

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