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Im Test! One Piece Pirate Warriors 2

Auf geht’s in die zweite Runde von Tecmo Koeis Versuch, die beliebte Manga-Reihe One Piece mit dem Gameplay der Dynasty-Warriors-Reihe zu verbinden. Dieses Mal nicht nur auf PlayStation 3, sondern auch für unterwegs auf PlayStation Vita. Leider bekommen wir letztere Version im Westen nicht zu Gesicht und können das Hack’n’Slash-Piraten-Abenteuer nur auf den großen Bildschirm miterleben. Schade eigentlich.

Der Vorgänger hat noch gemischte Reaktionen bei den Fans ausgelöst. So wurde unter anderem bemängelt, dass man nur Ruffy im Story-Mode spielen konnte und auch die Aktionen innerhalb der Stages waren nicht jedermanns Sache. One Piece Pirate Warriors 2 kommt deswegen mit einigen Verbesserungen und Veränderungen daher. Wie sich die Strohhutbande dabei so macht und in welche Gefahren sie dieses Mal hineingeraten, könnt ihr in unseren Test lesen!

Setzt die Segel!

Anders als im Vorgänger werdet ihr in One Piece Pirate Warriors 2 nicht die Originalgeschichte weiter nachspielen, sondern erlebt eine neue sogenannte „Traum-Story“ mit, die ihr eigenes Ding dreht.

Der neuste Trend in One Piece: Rote Augen

Auf der Flucht vor der Marine, gerät Ruffys Crew in eine große Sache hinein, bei der die Strohhutbande getrennt wird. Durch einen seltsamen, violettfarbigen Nebel, der in Verbindung mit Dials steht, die in Punk Hazard gefunden wurden, spielen nämlich plötzlich fast alle verrückt! Nun stehen Ruffy und Nami alleine da und müssen sich mit Marine-Vizeadmiral Smoker zusammenschließen, um dem Chaos zu entkommen. Auf der Suche nach einem Weg, ihre Freunde wieder zur Besinnung zu bringen, bekommt die nicht mehr ganz so vollständige Strohhutbande zudem Hilfe von Whitebeard und seiner Crew und so entsteht die Strohhut-Whitebeard-Allianz.

Die Hauptgeschichte wird in einzelnen Episoden erzählt, die nach und nach eine Vielzahl aus dem One-Piece-Universum bekannten Charaktere mit ins Geschehen einbringt. Zu Beginn sieht eure Spielerauswahl noch relativ klein aus, aber je weiter ihr in der Story voranschreitet, um so mehr Charaktere spielt ihr frei, mit denen ihr euch durch die Episoden schlagen könnt.

Neben der eigentlichen Story gibt es noch die Crew-Szenarien, in dem ihr freigespielte Charaktere in ihrer eigenen Episode herausfordern könnt, einen freien Modus, um alle Stages noch einmal nachzuspielen und einen Herausforderungsmodus.

Gegen den Rest der Welt

Wer sich mit anderen Hack’n’Slash-Spielen von Tecmo Koei auskennt, wie zum Beispiel der Dynasty-Warriors-Reihe, der weiß bereits, was ihn in One Piece Pirate Warriors 2 erwarten wird. Ihr prügelt euch durch unzählige Massen an gleichaussehenden Gegnern, versucht dabei Territorien einzunehmen und steht am Ende einem Bossgegner gegenüber, den es zu bezwingen gilt.

Horohorohoro~

Um euch gegen die unzähligen Feinden zur Wehr zu setzen, könnt ihr unterschiedliche Attacken einsetzen und mit Hilfe von Tastenkombinationen Combos bilden. Jeder Charakter besitzt dabei seinen eigenen Stil. Ruffys Bruder Ace zum Beispiel heizt den Gegnern mit feurigen Angriffen ein, während Strohhut-Mitglied Robin mal eben Hände aus dem Boden wachsen lässt. Bei über 30 spielbaren Charaktere, wird sicherlich jeder schnell seinen persönlichen Favoriten finden.

Neben den normalen Attacken, steht jedem Charakter zudem ein Spezial Angriff zur Verfügung und der sogenannte Style-Action-Modus, der den Spieler für eine bestimmte Zeit aufpowert. Mit in diesem Modus einbegriffen ist zudem ein Partner, den ihr vor Beginn einer Stage festgelegt habt. Habt ihr im Style-Action-Modus genug Gegner geschlagen, könnt ihr diesen zur Hilfe holen und ihn für einen kurzen Moment kontrollieren, ehe ihr zu eurer eigentlichen Spielfigur zurückwechselt.

Innerhalb einer Stage gilt es mehrere Missionen zu erfüllen, um zum Schluss das eigentliche Ziel erreichen zu können. Dabei kann allerhand passieren und das Spielgeschehen mitunter sehr chaotisch gestalten, besonders, wenn neben den zu bekämpfenden Feinden sich noch eine zweite Partei mit ins Kampfgetümmel stürzt. Vor allem in späteren Episoden ist dies meist schon wieder zu viel des Guten. Trotz auf den Bildschirm platzierter Karte, die das Gebiet, sowie Freunde und Feinde anzeigt, kann man hier leicht einmal den Überblick verlieren, sollte man für einige Sekunden unkonzentriert sein. Dazu kommt, dass Dialoge auch mitten im Kampf einblendet werden und es nicht immer leicht ist diese mit zu verfolgen, wenn auf dem Schlachtfeld zu viel los ist.

Nützliche Items, die euch mitunter Kämpfe gegen stärkere Feinde erleichtern, findet ihr überall in Schatztruhen lagernd. Ob nun Heilung, Verstärkungen, Geld oder Münzen – es ist alles mit dabei.

Schatzsucher ahoi!

Damit die Sammelbegeisterten unter euch nicht leer ausgehen, bietet das Spiel über 500 verschiedene Münzen an, die ihr in Episoden finden oder durch das Erfüllen bestimmter Bedingungen gewinnen könnt. Die Münzen lassen sich ausrüsten und zum Verstärken der Spielfigur nutzen. Bestimmte Kombinationen bringen dabei Pluspunkte ein. Durch das Erhalten von Fähigkeitskarten, könnt ihr übrigens zusätzlich noch nützliche Skills erlernen, wenn ihr die Karten mit den passenden Münzen füllt.

Erfahrung sammelt ihr aktiv während ihr euch durch eine Stage kämpft, bekommt aber nach erfolgreichem Abschließen dieser noch zusätzlich Punkte gutgeschrieben. Ebenso könnt ihr euren Partner aufleveln und neue Boni dazugewinnen, indem ihr fleißig den Style-Action-Modus benutzt und durch das Schlagen von Gegnern Ausrufezeichen sammelt.

Und was natürlich auch nicht fehlen darf, ist eine Ladung Berry, die in One Piece bekannte Währung. Mit dieser könnt ihr in Rückstand befindliche Charaktere schnell aufstufen oder aber euch allerhand Sachen im Berry-Shop kaufen. Darunter fallen gesehene Zwischensequenzen, Charakter-Profile und sogar das ein oder andere Kostüm.

Wer sein Wissen bezüglich One Piece auffrischen will, der findet unter den Punkt Galerie außerdem, eine Charakterübersicht mit Beschreibungen und ein Glossar.

Dynasty Warriors in bunt

Chopper: „Ahhhh Marine!“

One Piece Pirate Warriors 2 benutzt eine hübsche Cel-Shading-Grafik, die den One-Piece-Stil super einfängt und sich sehen lassen kann. Besonders in den Zwischensequenzen, die immer mal wieder während der Hauptgeschichte eingeblendet werden, kommt diese sehr gut zur Geltung. Das Grundgdesign der unterschiedlichen Stages wirkt auf den ersten Blick ebenfalls positiv, aber insgesamt fehlt es den Schlachtfeldern an Kreativität. Sowohl im Design als auch in der Gegnerauswahl.

Zwar läuft das Spiel weitgehend flüssig, aber es kann trotzdem bei zu großen Gegnermengen zu kleineren Rucklern kommen. Dies wirkt sich aber zum Glück nicht negativ auf das Spielgeschehen aus. Der Soundtrack des Spieles sticht hingegen nicht unbedingt hervor, erfüllt aber seinen Zweck und hat so genug Stücke, die gut zur Atmosphäre des Spieles und seinen verrückten Charakteren passen. Beim Rest fühlt man sich aber oftmals eher an Dynasty Warriors oder Warriors Orochi erinnert.

Eine englische oder deutsche Sprachausgabe sucht ihr hier leider vergeblich, denn das Spiel bietet lediglich den Originalton an – das heißt die japanische Tonspur. Aber wahrscheinlich wird die Mehrheit der Fans bei dieser Nachricht eher innerlich Freudensprünge vollführen. Trotzdem ist es doch irgendwie schade, denn die deutsche Synchronisation des Anime ist gar nicht mal so schlecht und hätte sich auch super im Spiel gemacht.

SOS!

Ihr habt Probleme mit einer Episode und kommt partout nicht weiter? Dann sucht euch einfach jemanden, der bereit ist euch zu helfen, indem ihr ein Hilfegesuch aufgebt. Natürlich müsst ihr dafür online sein, damit ihr mit anderen Spielern zusammen zocken könnt. Wollt ihr euch nicht von einer wildfremden Person retten lassen, dann schnappt euch einfach einen Freund und einen zweiten Controller und spielt im Co-op. Übrigens könnt ihr auch anderen Spielern aushelfen, wenn diese ein SOS aussenden.

Nami weiß die Gegner zu schocken

Wem hingegen die Kämpfe zu einfach sind, der kann unter Optionen den Schwierigkeitsgrad ändern. Seid ihr mit der Hautgeschichte durch, dann wird euch sogar die Möglichkeit geboten, auf Sehr Schwer zu spielen und sollte euch das immer noch nicht Herausforderung genug sein, wie wäre es dann alle Episoden auf Rank S zu bringen?

Zu schnell fertig seid ihr mit One Piece Pirate Warriors 2 auf keinen Fall, allerdings wäre ein wenig mehr Abwechslung wünschenswert gewesen. Ein Storymodus und der Herausforderungsmodus, der nur aus zwei Episoden besteht, sind da einfach nicht genug. Wer nicht gerade anstrebt, die Platin-Trophäe zu ergattern, wird das Spiel nach um die 25-30 Stunden zur Seite packen können, denn spätestens dann wird er die Story und die Crew-Szenarien einmal komplett durchgespielt haben.

Sollte Tecmo Koei je planen einen Nachfolger zu entwickeln, gäbe es da noch einige Ideen, die man umsetzen könnte. Wie wäre es zum Beispiel mit ein paar Minispielen für zwischendurch? Auch super wäre eine Funktion, ähnlich der aus Warriors Orochi 3, in der man mehr als einen Charakter mit in dem Kampf nehmen und nach Belieben innerhalb einer Stage austauschen kann.

Land in Sicht!

Insgesamt betrachtet ist One Piece Pirate Warriors 2 ein kunterbuntes Hack’n’Slash-Abenteuer, das in erster Linie an Spieler gerichtet ist, die sowohl an Dynasty Warriors als auch an One Piece Gefallen finden. Genre-Neulingen könnte das Gameplay allerdings, trotz großer Charakter Auswahl, schnell langweilig werden, da es immer nach dem gleichen Prinzip abläuft. Die neu erfundene Story könnte dagegen One-Piece-Fans eher sauer aufstoßen, vor allem, da sie Ereignisse aus dem Manga einfach über den Haufen wirft und trotz einigen netten Momenten nicht wirklich originell herüberkommt

. Aus diesen Gründen ist es nicht gerade einfach das Spiel weiterzuempfehlen und nicht jeder wird langzeitig Freude am Spielgeschehen empfinden. Wer also eher skeptisch sein sollte, ob die Mischung aus One Piece und Dynasty Warriors für ihn oder sie funktioniert, demjenigen wäre zu empfehlen, sich erst einmal Gameplay-Videos anzusehen oder aber, falls möglich, das Spiel vorher anzutesten.

Story: Eine eigens für das Spiel kreierte Geschichte, die sich nicht nach den Geschehnissen des Manga richtet, sondern einem „Was wäre wenn“-Szenario entspricht. Zwar ist die Story an sich nicht sehr originell, kann aber einige nette Szenen aufweisen und wird logisch erzählt. Wer sich allerdings nicht mit One Piece auskennt, dem fehlt das nötige Hintergrundwissen, um die Geschichte komplett zu verstehen.

Gameplay: Typisches Hack’n’Slash orientiertes Gameplay, bei dem es gilt, einzelne Stages zu durchlaufen, um aus One Piece bekannte Widersacher zu bezwingen. Unterwegs nehmt ihr Territorien ein und räumt mit allerhand Button-Mashing alles aus dem Weg, was euch in die Quere kommt. Über 1000 bezwungene Feinde sind dabei pro Stage keine Seltenheit.

Sound: Die Musik passt zur Atmosphäre des Spieles, aber bleibt weitgehend eher unbedeutend. Dazu kommt, dass einige der Tracks eher an andere Hack’n’Slash aus dem Hause Tecmo Koei erinnern. Es gibt lediglich japanische Sprachausgabe.

Grafik: Schöne Cel-Shading-Optik, die den Stil der erfolgreichen Manga-Reihe von Eiichiro Oda gekonnt einfängt. Vor allem die Zwischensequenzen stechen hierbei positiv hervor.

Sonstiges: Eine große Charakterauswahl, über 500 Münzen zum Sammeln und neue Herausforderungen, sowie Kostüme per DLC.