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Im Test! DmC Devil May Cry – Vergils Downfall

Es ist nicht einmal zwei Monate her, da ist der vorweg schon umstrittene Titel, DmC: Devil May Cry in die Laden- und Versandregale eingezogen. Trotz weltweit guter Reviews, blieben die Verkaufszahlen leider hinter den Erwartungen und den Verkaufszahlen der Vorgänger. Diese Tage erscheint, wie schon vor dem Release des Hauptspiels angekündigt, das DLC Add-on: Vergils Downfall in den DLC-Regalen der Onlineplattformen. Satte 1,8 Gigabyte warten darauf von Devil May Cry Fans und denen, die es werden wollen, erkundet zu werden.

Die Kurzgeschichte des Bruders

Vergils Fall knüpft an das Ende der Hauptgeschichte von DmC an und behandelt, wie es der Titel schon vermuten lässt, die fortführende Geschichte von Vergil, Dantes Zwillingsbruder. Sie beginnt mit einem animierten Comicbuch. Wir sagen bewusst animiertes Comicbuch, da die Erzählung ein Mittelding zwischen leicht beweglichen Standbildern und Cartoon ist, vergleichbar mit den leicht bewegten Grafiken aus dem Hauptspiel.

Vergils Falls Erzählstil: Geschmackssache

Vergil findet sich mit einer klaffenden Wunde in seiner Brust in einem verschneiten Szenario wieder, vor ihm eine Engelsstatue, daneben ein Grab mit dem Familienfoto der Spardas. Gepeinigt von Zweifel und Schmerz, bricht er kraftlos auf dem Grab zusammen und stürzt tief in die Hölle, findet sich dort vor dem höllischen Abbild des Hauses seiner Eltern wieder. Er hört die Stimme seiner Mutter und begibt sich ihr mit letzter Kraft entgegen. So begrüßt uns das Spiel und schmeißt uns danach ins Spielgeschehen.

Spielt sich nach wie vor teuflisch cool

Vergil ist noch sichtlich beeinträchtigt von seinem Fall, doch besitzt er schon zu Beginn des Spiels, die Fähigkeit von Engel und Teufel in seinen Schwertillusions Geschossen und führt sein Katana, Yamato mit sich. Das Spiel fragt uns noch kurz, ob wir die Tutorien im Spiel sehen möchten, nur die für Vergil, oder gar keine und schon geht es los. Nach ein paar Metern treffen wir auf die ersten Gegner. Vergil scheint sein Amulett verloren zu haben und kann seine ganzen Kräfte deshalb nicht entfalten. Also lernen wir noch einmal Stück für Stück seine Moves, über das bekannte Skillsystem aus dem Hauptspiel.

Vergils Engels und Dämonenwaffen funktionieren wie Dantes. Er kann mit den Dämonen Schwertillusionen die Gegner an sich heranziehen und mit den Engel Schwertillusionen sich direkt zu den Gegnern begeben, mit dem feinen Unterschied, dass sich Vergil teleportiert. Im Verlauf des Spiels, schalten sich noch die Dämonen und Engelskampfstile für Yamato frei, die dann auch darauf warten, aufgelevelt zu werden und man erhält auch Vergils Doppelgänger Fähigkeit. Die Engelsstile sind auch hier die schnelleren, gegen größere Horden von Gegnern geeignet und die Dämonenstile die Brachialen, um Schilde zu zertrümmern.

Gewohnt stylische Kämpfe

Anders als die von Dante, sind Vergils (Basis-)Fertigkeiten. Virgil kann sich herauf und herab teleportieren, zur Seite, zum Gegner hin, hat einen weiteren Engelsschub als Dante und verzichtet auf den Doppelsprung und einige andere Sprungfähigkeiten. Dafür kann er ganze Teile der Umgebung an sich heran teleportieren, oder gar Felsbrocken kurzzeitig aus einer anderen Dimension beschwören. Vergils Devil Trigger ist in einzelne Felder aufgeteilt und ist keine fließende Leiste.

Vorwiegend aktiviert er mit seiner Teufelsenergie spezielle Schwertillusion Angriffe, in denen mehrere Schwerter auf den Gegner rapide geschossen werden, sie sich um ihn kreisen um mehr Schaden an Gegnerhorden zu verursachen, oder sie werden um den Gegner beschworen und verursachen eine Explosion. All die Attacken verbrauchen nur eine feste Anzahl von Feldern, nur der Doppelgänger verbraucht permanent Devil Trigger Energie, bis sich die Leiste letzten Endes abgeladen hat und der Doppelgänger wieder verschwindet. Auch anders als im Hauptspiel ist, dass auf die herausfordernden Bonusmissionen verzichtet wird. Die Lebenskraft-, und Dämonenkreuze und Fragmente befinden sich direkt in den Leveln in kniffligen Verstecken, daher heißt es Augen aufhalten!

Welcome to Hell

Höllisches Szenario: 3 neue Gegnerarten erwarten Vergil

Das Add-On spielt in einer noch stärker verzerrten Welt als dem Limbus, in dem sich Dante immer wieder gefangen sah. Die Umgebungen gleichen eher einer Hölle; brennende Bäume, lediglich Fragmente und Ruinen schmücken die Gegenden, es gibt kaum Passagen mit weiträumig festem Boden unter den Füßen. Die Level beinhalten zwar Recyclings aus dem Hauptspiel, wurden aber so abstrahiert, dass man kaum die gleichen Passagen abläuft und bieten durch die vielen Sprung und Teleportations Passagen einen eigenen Charme. Natürlich leidet das Spiel an genau denselben Grafikproblemen wie das Hauptspiel. Unschöne Schattenwürfe in Filmsequenzen, Kameraprobleme, leicht verbugte Kurzsequenzen, überreizende Areale und langsam ladende Texturen prägen die Grafik leider noch ein wenig mehr als im Hauptspiel. An einigen Stellen ruckelt das Spiel sogar kurzzeitig.

Auch sind die Übergänge von den animierten Comicsequenzen sehr grob. Sie springen von der zweifarbigen Erzählung ohne Übergangsanimationen in die bunte Spielgrafik, wobei man sich leicht vom Bild erschlagen fühlen kann. Dennoch wirken die Szenarien im Ganzen wieder stimmig und atmosphärisch. Kapitel 5, das mit einem Bosskampf wartet, hat sogar dieselbe, coole Umgebungs Grafik Engine, die im Kampf gegen Vergil im Hauptspiel zum Einsatz kam.

Engelsgleicher Klang

Dabei klingt das Spiel auch sehr atmosphärisch. Virgils Fall setzt auf stimmige Orchesterstücke anstatt auf Darktechno, auf solche Musik, die man im Hauptspiel vermisst hat. Auch die Sounds sind gewohnt brachial und runden das Spielgeschehen perfekt ab. Da es im Add-On durch die fast nur Comic-Zwischensequenzen kaum Szenen gibt, in denen eine Lippensynchronität eine Rolle spielt und auch kaum Szenen, in denen geflucht wird, ist die Entscheidung, ob man es auf deutsch oder englisch spielt, diesmal wirklich nur Geschmackssache.

Allerdings sei hier Kritik an einem Satz auszusprechen, der für Fans einen besonderen Stellenwert hat. Vergils Aussprache von dem Satz „I need more power“, wurde anscheinend zu wenig Stellenwert zugesprochen bei der Produktion, was sehr schade ist. Auch hier gab es keinen Fanservice, der dem sehr umstrittenen „Reboot“ der Serie mit Sicherheit gut getan hätte.

Sonstiges?

Ansonsten bietet das Add-On leider wenig Extras, lediglich der lobenswerte Trainingsmodus ist für Vergil auch enthalten. Es besitzt weder eine Bildergalerie mit Konzeptionsskizzen, noch ist der Blutpalast mit Vergil spielbar, auch sind nicht so viele Skins für Waffen und Vergil selber, wie für Dante erspielbar. Vergils Fall beinhaltet zudem 10 Trophäen, von denen leider keine eine besondere Herausforderung darstellt.

Fazit

Zusammengefasst bietet das Add-On sechs Missionen, ausgeschmückt mit animierten Comicsequenzen, die nicht jedermanns Geschmack treffen dürften. Die Geschichte geht auch, wie die des Hauptspiels, keinen Schritt in eine eigene Richtung, sondern wärmt nur die alte Originalserien- DMC- Mythologie im neuen Look auf. Die Spielzeit betrug bei unserem ersten Durchlauf auf Nephilim zwei Stunden. Dennoch, es bietet alle drei Anfangs- Schwierigkeitsgrade wie das Hauptspiel und auch alle Fortgeschrittenen-, und höllischen Schwierigkeitsgrade, also ist Langzeitspaß mit dem Add-On garantiert.

Die Leveldesigns sind von Anfang an fordernd, die Kämpfe klingen und sehen gewohnt stylisch aus, müssen aber mit den gewohnten Bugs auskommen. Es gibt ein paar neue Gegner und das Add-On hat einen eigenen Orchestersoundtrack. Die Extras des Add-Ons sind leider etwas mau. Dennoch stimmt das Preis Leistungsverhältniss bei diesem Add-On und DmC Besitzer sollten sich Vergils Fall nicht entgehen lassen.

Story: Sechs Missionen, die von Vergils Kämpfen und inneren Auseinandersetzungen nach seinem Fall in die Hölle handeln. Die Geschichte wird mit animierten Comicbildern vorangetrieben. Leider versucht DmC auch in Vergils Fall nicht mehr als ein DMC zu sein.

Grafik: Gewohnt abgefahrenes Leveldesign. Selbst die recycelten Elemente öden einen nicht an. Gegner, Waffen und Moves protzen weiterhin mit coolen Effekten. In den Filmsequenzen schwächelt die Grafikengine weiterhin, manche Szenarien können überreizend wirken und es gibt stellenweise Ruckler. Die Erzählung durch die animierten Comics ist Geschmackssache.

Sound: Ein düsterer und stimmiger Orchester OST unterstreicht das Spielgeschehen und die mächtigen Sounds fügen sich ins Spielgeschehen perfekt ein.

Gameplay: Gewohnt stylisches DMC-Hack’n’Slay-Spielgefühl, mit dem vereinfachten Kampf-/Waffensystem. Die Jump&Run-Elemente sind von vornherein fordernd. Leider leidet die Kamera unter denselben Problemen wie das Hauptspiel, stellenweise sogar verstärkt.

Sonstiges: Leider beinhaltet das Add-On sehr wenig Extras. Wenig freispielbare Skins, keine Bildergalerie, kein Blutpalast, schwache Trophäen Herausforderungen. Lediglich der lobenswerte Trainingsmodus ist wieder vorhanden.

getestet von Kairos

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