Schon im Januar beim letzten Investorenmeeting kündigte Nintendo mit „Quality of Life“, kurz QOL, ein neues Geschäftsmodell an. Konkret wurde man damals nicht. Bei der Vorstellung der neuen Geschäftszahlen führte Satoru Iwata das Modell ein wenig tiefgründiger vor. Grundsätzlich geht es darum, die „Interpretation von Unterhaltung neu zu definitieren“ und zwar als etwas, das „die Lebensqualität der Leute auf unterhaltsame Weise verbessert“.
Im Januar verriet Iwata, dass das erste Thema von QOL die „Gesundheit“ sei. „Wir müssen alle schlafen und wir werden alle müde“, steigt Iwata ein. „Es ist keine Frage, dass ein gesunder Schlaf wichtig für unsere Gesundheit ist. Wie wir alle wissen, wirkt sich angesammelte Müdigkeit negativ auf den Erhalt unserer Gesundheit aus.“
„Schlafstörungen und Müdigkeit sind schwer objektiv zu visualisieren. Wir bei Nintendo glauben, dass es großes Potential unabhängig von Alter, Geschlecht, Sprache oder Kultur hätte, wenn es uns gelingt, dies zu visualisieren. Natürlich gibt es aktuell diverse Wege, um unseren Schlaf zu messen. Aber obwohl es auch eine große Nachfrage geben muss, dies zu visualisieren, gibt es dafür keine eigenen Produkte. Wir glauben das ist so, weil die bisherigen Geräte dem Nutzer in irgendeiner Form immer Anstrengungen abforderten, was die Nutzung schwierig machte“, erklärt Iwata.
Wichtig sei deshalb ein „non-wearable“-Konzept. Nichts am Körper, keine Installationen. Ein zweiter Schritt sei „non-contact“, also kein physischer Kontakt zum Körper. Der dritte Schritt heißt „non-operating“. Es sollen keine täglichen Einstellungen notwendig sein. Viertens sei „non-waiting“ wichtig. Die Wartezeit bis zur Auswertung soll eliminiert werden. Der fünfte und letzte Schritt ist „non-installation efforts“, also keine aufwendige Installation. Der QOL-Sensor soll genau unter diesen Anforderungen entstehen. Alles, was man tun muss, ist, ihn neben das Bett zu stellen.
Dann werden Dinge wie Bewegungen, Atmung und Herzschlag aufgezeichnet und über Cloud-Server übermittelt und ausgewertet. Man arbeitet dabei mit der US-Firma ResMed zusammen, eine führende Firma bei der Auswertung von Schlaf.
Weil das alles reichlich verrückt klingen mag, erinnert Iwata auch noch einmal an die 125-jährige Geschichte von Nintendo, die als Hanafuda-Hersteller begann. Seitdem hat Nintendo unzählige Produkte entwickelt, darunter auch Videospiele. Ziel sei es immer gewesen, den Menschen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Nun will man seine Geschäftsfelder weiterentwickeln und erweitern.
via Nintendo